Facebook ist für viele Eltern ein Buch mit sieben Siegeln. Die Frage, was ihre Kinder in dem sozialen Netzwerk so treiben, beschäftigt zwar manche Mütter und Väter – beantworten können sie diese aber kaum. Um sich mit dem Medium vertraut zu machen, braucht es zum einen Verständnis für die Grundlagen. Zum anderen sind der Dialog und der Austausch mit dem Kind von entscheidender Bedeutung. UPDATED hat einige Tipps für Eltern zusammengestellt, die den Umgang mit Facebook und dem eigenen Kind erleichtern.
- Machen Sie sich selbst mit Facebook vertraut
- Mit Ihrem Kind über Online-Regeln sprechen
- Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein
- Sollte ich meinem Kind eine Freundschaftsanfrage auf Facebook schicken?
- In Schlüsselmomenten den Austausch suchen
- Das Social-Media-Einmaleins von Ihrem Kind lernen
- Weitere Anknüpfungspunkte finden
Machen Sie sich selbst mit Facebook vertraut
Um eine Sache zu verstehen, ist es oft das Beste, sie selbst auszuprobieren. Das gilt auch für Facebook. Wie aber einen Zugang zum sozialen Netzwerk erhalten? Hier einige der Fragen, auf die Sie stoßen werden:
- Wie registriere ich mich auf Facebook?
Zunächst füllen Sie ein Registrierungsformular aus, in dem Sie Informationen wie unter anderem Namen oder Emailadresse eintragen. Anschließend müssen Email oder Telefonnummer bestätigt werden. - Wie poste und teile ich Inhalte?
Sie können Inhalte über Ihre Chronik oder in Ihrem News Feed teilen. Geben Sie dafür ein Status-Update im Statusfeld ihrer Chronik oder im News Feed ein. Es lassen sich Details, beispielsweise ein Datum für die Meldung, ein Gefühl, eine Handlung oder ein Foto hinzufügen. Anschließend wählen Sie ein Publikum aus und klicken auf Teilen. - Wird Facebook ab einem bestimmten Punkt kostenpflichtig?
Facebook ist eine gebührenfreie Website und wird nach eigenen Angaben auch in Zukunft keine Gebühren verlangen. - Verkauft Facebook meine Informationen?
Facebook verkauf Ihre Informationen niemals an Dritte und wird dies nach eigenen Angaben niemals tun. Sie selbst haben die volle Kontrolle darüber, wie Ihre Informationen geteilt werden.
Antworten auf weitere und ähnliche Fragen finden Sie im Elternportal von Facebook.
Dieser Ratgeber beschäftigt sich im weiteren Verlauf vor allem mit der Herausforderung, wie Sie im Zusammenspiel mit Ihren Kindern mit Facebook umgehen. Welche Ratschläge es gibt und welche Fehler Sie vermeiden sollten, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Mit Ihrem Kind über Online-Regeln sprechen
Im Umgang mit Facebook mag zwar Technologie eine Rolle spielen, die für viele Eltern eine Hemmschwelle bedeutet. Grundsätzlich gelten aber dieselben Regeln im Umgang mit anderen Menschen wie im restlichen Leben. Entsprechend ist auch beim Thema Facebook der Dialog mit Ihren Kindern gefragt. Themen bezüglich grundsätzlicher Verhaltensweisen können sein:
- Dinge, die man selbst nicht erleben möchte, sollen auch nicht anderen angetan werden. So sollten etwa destruktive Kritik oder gar Beleidigungen per öffentlichem Posting tabu sein.
- Auch auf Facebook sollten Ihre Kinder mit anderen verantwortungsvoll und respektvoll umgehen. Persönlich verletzende oder die Privatsphäre missachtende Kommentare zum Beispiel haben auch auf Facebook nichts verloren.
- Das Teilen von eigenen Inhalten kann Konsequenzen nach sich ziehen. Beispielsweise dann, wenn potenzielle Arbeitgeber die Einträge sehen. Deshalb ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, welche Art von Inhalten geteilt werden.
- Genauso wie im Straßenverkehr gilt es, auf Facebook Sicherheitsregeln zu beachten, die die eigene Privatsphäre und deren Offenlegung betreffen.
- Diese Regeln sollte Ihr Kind kennen und sich zu schützen wissen, indem etwa intime Inhalte oder Meinungen nicht öffentlich gepostet werden.
Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein
Sie sollten bedenken: Auch bezüglich Facebook oder dem Online-Verhalten allgemein orientieren sich Kinder ganz automatisch an dem, wie ihre Eltern damit umgehen.
Wenn Sie also mit ihrem Kind verabreden, dass es Facebook und andere soziale Medien nur zu bestimmten Tageszeiten nutzt, andere Zeiten wiederum tabu sind, sollten Sie sich auch selbst an diese Regel halten. Dasselbe gilt für inhaltliche Aktivitäten im sozialen Netzwerk. Auch Ihre Postings sollten die oben angesprochenen Regeln eines sozialen und rücksichtsvollen Miteinanders einhalten.
Sollte ich meinem Kind eine Freundschaftsanfrage auf Facebook schicken?
Zunächst mal mag eine gewisse Hemmschwelle bestehen, wenn es für Eltern darum geht, sich auf Facebook mit dem eigenen Kind zu verknüpfen. Dabei hat dieses “als Freundin oder Freund hinzufügen” fernab aller Bedenken bezüglich Kontrolle oder Überwachung eine ganz direkte Entsprechung im restlichen Leben. Auch im sozialen Netzwerk geht es um nichts anderes als um ein Miteinander, den gegenseitigen Austausch, der mit Ihrem Kind stattfinden soll.
Beginn und Grundlage dieses Dialogs bedeutet auf Facebook, dass Sie sich miteinander über die Freunde-Funktion verknüpfen. Nutzen Sie diese Möglichkeit früh. Je früher Sie das tun, umso selbstverständlicher werden Sie und Ihr Kind diesen gemeinsamen Weg gehen. Aber: Sollten Sie bei Ihrem Kind auf taube Ohren stoßen und es partout keine Facebook-Freundschaft mit Ihnen wünschen, sollten Sie diese Haltung akzeptieren. Das kann im Einzelfall völlig normal sein. Nutzen Sie dann die weiteren Möglichkeiten, sich gemeinsam über das Thema Facebook auszutauschen.
Noch besser, wenn Sie sich mit Ihrem Kind noch früher über Internet, soziales Netzwerk und Co. sprechen können. Vielleicht bietet sich hierzu bereits die Gelegenheit, bevor Ihr Kind bei Facebook und Co. einsteigt.
In Schlüsselmomenten den Austausch suchen
Die technischen Möglichkeiten sind inzwischen endlos geworden. War früher die Frage, wann und wie das Kind mit dem Fernsehen anfängt oder den Computer nutzt, stehen inzwischen auch die Spielkonsole oder das Smartphone im Fokus. Auch der Umgang mit Facebook und anderen sozialen Netzwerken gehört inzwischen zu diesen Themen.
Sie sollten hier als Eltern den Einstieg Ihres Kindes in die sozialen Medien als Schlüsselmoment wahrnehmen und mit ihm frühzeitig darüber sprechen. Wann dieser Moment genau da ist, ist unterschiedlich. Facebook selbst legt in seinen Geschäftsbedingungen für Deutschland ein Mindestalter von 13 Jahren fest, ab dem ein Account angelegt werden darf. Ob dieses Alter für Ihr Kind das richtige ist, sollten Sie selbst entscheiden. Doch ob mit 13 oder später:
- Tauschen Sie sich über die oben angesprochenen wesentlichen Regeln aus.
- Machen Sie klar, wie wichtig es ist, Inhalte auf Facebook und Co. sicher und verantwortungsvoll zu teilen.
- Sprechen Sie Vorgaben zur zeitlichen Nutzung ab.
- Erklären Sie, weshalb Ihnen diese Vorgaben wichtig sind.
Neun No-Gos für Eltern-Posts auf Facebook
- Vermeiden Sie pseudo-coole Sprache oder bemüht angebrachte Zeichen wie bei der gehäuften Verwendung von Emojis.
- Betteln Sie nicht Ihr Kind an, Sie als Freund zu adden.
- Schicken Sie nicht sämtlichen Freunden Ihres Kindes eine Freundschaftsanfrage.
- Mischen Sie sich nicht in Gespräche Ihres Kindes mit anderen Usern ein.
- Benutzen Sie Facebook nicht als Schwarzes Brett. Zum Beispiel, um Ihr Kind an einen Einkauf zu erinnern.
- Posten Sie nichts Belangloses, etwa, dass Sie gerade kochen.
- Titulieren Sie ihre Kinder nicht mit Kosenamen.
- Belehren Sie Ihr Kind nicht.
- Gründen Sie keine Gruppen, die besonders cool wirken sollen.
Das Social-Media-Einmaleins von Ihrem Kind lernen
Sind Ihre Kinder bereits schon älter und erfahrener als Sie mit dem sozialen Netzwerk und Sie als Elternteil bislang noch nichts mit Facebook am Hut hatten, dann nutzen Sie doch das Online-Know-How Ihres Kindes. Lassen Sie sich erklären, wie Sie Mitglied auf Facebook werden können, was dort passiert oder was es mit den Einstellungen zur Privatsphäre auf sich hat. Seien Sie offen für andere Dienste im Internet, etwa für Musikstreaming oder wie Sie an bestimmte Informationen kommen können. Dieser Austausch zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Zum einen wird Ihr Kind zu einem hilfreichen und versierten Mentor, der Ihnen entscheidendes Wissen vermittelt. Zum anderen stärkt es das Vertrauen und Selbstbewusstsein Ihres Kindes, wenn zur Abwechslung nicht Sie derjenige sind, der etwas vermittelt und erklärt. Ganz nebenbei sind Sie über das gemeinsame Thema grundsätzlich im Gespräch und Austausch mit ihrem Kind, was für das gegenseitige Verständnis essentiell ist.
Weitere Anknüpfungspunkte finden
Halten Sie die Augen offen, was in der Welt von Facebook und des Internets für Sie und Ihr Kind interessant sein könnte. Tauschen Sie Themen, Fundstücke oder Neuigkeiten aus, über die Sie sich mit Ihrem Kind unterhalten, sich gemeinsam darüber lustig machen oder mit Freude und Staunen zur Kenntnis nehmen. Auch gemeinsame Gruppen können in Frage kommen, wenn beide Seiten Interesse an etwas Bestimmtem haben. Ob Hobbys oder Projekte – das gemeinsame Mitwirken an ein- und derselben Sache ist entscheidend.
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