Viele Kaffee-Trinker und Hobby-Barista schwören auf Espressomaschinen mit Siebträger. Das dürfte in erster Linie an der Art der Zubereitung liegen, die höchsten Genuss verspricht. Allerdings gibt es auch etwas, was eben diesen negativ beeinflussen kann: Kalk. Ist die Maschine davon befallen, wirkt sich das auf den Geschmack von Espresso und Kaffee aus. Zum Glück lassen sich die Geräte relativ einfach entkalken. Was du dafür brauchst und wie genau es funktioniert, erfährst du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Espressomaschine entkalken: Das richtige Mittel wählen
- Schritt für Schritt: Die Entkalkung der Espressomaschine
- Kessel und Wassertank: Entkalken der Maschine
- Siebträger und Zubehör: Auch hier lohnt das Entkalken
- Espressomaschine entkalken: Wie oft ist es notwendig?
- Siebträgermaschine entkalken: Lohnenswerter Aufwand
Zunächst solltest du dir Gedanken darüber machen, mit welchem Mittel du deine Maschine entkalken möchtest. Grundsätzlich gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Die Hersteller bieten oft eigene Entkalker an, die auf die Geräte abgestimmt sind. Das bedeutet, dass sie möglichst effizient arbeiten, ohne die Oberflächen und Dichtungen anzugreifen. Es kann sich also lohnen, ein solches empfohlenes Mittel zu verwenden. Ein Muss ist es allerdings nicht, denn es gibt auch gute Alternativen. Chemisch hergestellte Universalentkalker funktionieren bei so ziemlich allen Geräten. Allerdings sind sie meist nicht gut für die Umwelt.
Greife also lieber zu natürlichen Mitteln zur Entkalkung. Ein besonders gutes ist Zitronensäure. Sie hat eine sehr hohe Wirkung und lässt sich über das Abwasser entsorgen, ohne die Umwelt zu schädigen. Zitronensäure gibt es entweder als Pulver oder als fertige Flüssig-Mischung. Weitere bewährte Alternativen sind Essig und Essigessenz, wobei du letztere unbedingt verdünnen solltest – allein schon wegen des sehr starken Geruchs. Egal, für was du dich entscheidest: Bereite das Mittel vor, indem du der Anleitung auf der Verpackung oder dem beigelegten Zettel folgst.
Um deine Siebträgermaschine zu entkalken, solltest du den Vorgang aufteilen. Zunächst befreist du den Kessel von Ablagerungen, danach die abnehmbaren Teile. So stellst du sicher, dass der Kalk auch wirklich von möglichst allen Stellen verschwindet. Hier findest du die Anleitung:
- Schalte deine Siebträgermaschine ein und warte, bis sie komplett aufgeheizt ist. Das kann einige Minuten dauern.
- Anschließend schaltest du sie wieder ab, damit der Kessel nicht weiterarbeitet.
- Betätige die Heißwasserentnahme, um das Wasser vollständig aus dem Kessel zu lassen.
- Lege nun den Brühgruppen-Bedienhebel um, damit auch aus dem Wärmetauscher das Wasser entweichen kann.
- Ist beides komplett leer, dann schließe die Auslässe wieder.
- Nimm nun den vorbereiteten Flüssig-Entkalker und gib ihn in den Wassertank.
- Schalte die Maschine ein. Somit gelangt der Entkalker zunächst in den Kessel.
- Ist die Maschine warm, kannst du den Brühgruppen-Bedienhebel umlegen, bis Wasser austritt. Stoppe dann, damit sich das Mittel im Wärmetauscher verteilt.
- Lege nun ein Blindsieb in den Siebträger ein. Das ist speziell zum Entkalken und Reinigen der Maschine gemacht. Setze den Siebträger in die Maschine ein.
- Betätige jetzt wieder den Brühgruppen-Bedienhebel, diesmal für 20 Sekunden. Wiederhole das insgesamt dreimal. So gelangt das Mittel auch ans Expansionsventil der Espressomaschine.
- Danach schaltest du die Siebträgermaschine aus und wartest mindestens 30 Minuten.
- Die Wartezeit kannst du nutzen, um den Wasserbehälter komplett von dem Entkalker zu befreien und mit frischem, reinem Wasser zu füllen.
- Ist die Zeit rum, schaltest du das Gerät wieder ein.
- Nimm den Siebträger aus der Maschine und lasse die Brühgruppe durch Betätigen des Hebels rund eine Minute lang laufen.
- Lass die Maschine nun komplett aufheizen und schalte sie anschließend ab.
- Öffne die Heißwasserentnahme und lass das Wasser ablaufen, bis der Kessel leer ist.
- Die Schritte 12 bis 16 wiederholst du nun drei- bis fünfmal. So sorgst du dafür, dass keine Rückstände der Entkalkung in der Maschine bleiben.
- Nimm nun wieder deinen Siebträger mit dem Blindsieb und setze ihn ein. Schalte die Maschine ein und spüle durch Betätigen des Brühgruppen-Bedienhebels für 20 Sekunden das Expansionsventil. Wiederhole dies dreimal.
- Damit ist deine Siebträgermaschine erfolgreich entkalkt.
Gerade bei hartem Wasser in deinem Ort kennst du das Problem vermutlich: Geräte verkalken sehr schnell. Im Prinzip kann sich Kalk an allen Teilen deiner Espressomaschine ansetzen, die mit Wasser in Berührung kommen. So tritt Kalk nicht nur im Kessel und dem restlichen Wasserkreislauf auf. Besonders betroffen können etwa der Siebträger selbst, der Auffangbehälter für Wasser sowie das Gitter darüber sein. Selbst Stellen der Verkleidung sind manchmal von Kalkablagerungen betroffen. Es lohnt sich also, auch hier mit einem Entkalker anzusetzen.
Den Siebträger kannst du einfach in ein Bad mit Zitronensäure legen und das Mittel ein wenig wirken lassen. Danach spülst du ihn mehrfach mit klarem Wasser ab. Ähnlich kannst du mit dem Gitter vorgehen, wenn es sich von der Maschine nehmen lässt. Fest installierte Teile oder die Verkleidung der Maschine wischst du mit etwas Zitronensäure ab. Lasse sie kurz einwirken und wische dann mehrfach mit klarem Wasser nach.
Einwandfrei lässt sich diese Frage nicht beantworten. Wie bereits zuvor erwähnt, kommt es ein wenig auf dein örtliches Trinkwasser an. Bei hartem Wasser treten Kalkablagerungen schneller und schlimmer auf als bei weichem Wasser. Experten empfehlen, das Entkalken bei weichem Wasser mindestens einmal pro Jahr vorzunehmen. Bei hartem Wasser ist der Vorgang etwa alle drei Monate notwendig. Vergiss aber nicht, dass die Entkalkung die Reinigung nicht ersetzt. Diese solltest du nämlich öfter vornehmen.
Das Entkalken der Maschine braucht durchaus etwas Zeit. Allerdings lohnt sich die Arbeit. Kalkablagerungen in der Maschine kannst du nämlich sogar schmecken, denn sie beeinträchtigen die Qualität des Kaffees. Außerdem kann Kalk, wenn du ihn nicht entfernst, auf Dauer ernsthafte Schäden am Gerät verursachen.
Vorsicht: Zwar lässt sich das Entkalken meist ganz einfach selbst durchführen, ist die Siebträgermaschine aber bereits sehr stark verkalkt, solltest du lieber einen Profi kommen lassen. Er sorgt dafür, dass eventuelle Verklumpungen keinen Schaden anrichten.
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