Du hast dir ein neues iPhone zugelegt und möchtest nun damit surfen und telefonieren. Statt wie früher eine physische SIM-Karte zu verwenden, kannst du auch die fest eingebaute eSIM aktivieren. Du ersparst dir damit das umständliche Einlegen der kleinen Karte. UPDATED erklärt dir, wie das geht und mit welchen Geräten und Providern du die eSIM nutzen kannst.
Wenn du dir ein neues Smartphone zulegst, ist es notwendig, dich bei deinem Mobilfunkanbieter zu identifizieren. Das geschieht über die SIM-Karte. Nur dann kannst du mit dem Smartphone telefonieren und einen ausgewählten Internettarif nutzen. Die Abkürzung “SIM” steht für “subscriber identity module”, übersetzt “Teilnehmer-Identitätsmodul”.
Früher war der Ablauf so: Von deinem Provider bekamst du eine SIM-Karte mit einem Chip. Mit einer kleinen Nadel musstest du die Mini-Schublade am Rand des Smartphones öffnen und die Karte in das vorgesehene Fach legen.
Mit einer eSIM entfällt dieses Vorgehen. Die eSIM ist bereits im Telefon integriert, als etwa 6 x 5 mm kleiner Chip. Das “e” steht für “embedded”, also “eingebettet”. Die eSIM ist fest eingebaut und lässt sich nicht austauschen. Das ist aber auch nicht notwendig, denn dein Provider erzeugt auf dem Chip ein elektronisches Profil für dich. Einmal aktiviert, arbeitet die eSIM genauso wie die SIM-Karte.
Zusatzkosten entstehen durch die eSIM nicht. Wie bei der SIM fallen nur für die Nutzung eines Tarifs Gebühren an. Je nach Provider kann es allenfalls sein, dass die Verwendung mehrerer Profile auf einer eSIM Zusatzkosten verursacht.
Bei manchen Geräten hast du die Möglichkeit, entweder eine eSIM oder eine physische Karte zu nutzen – oder beide gleichzeitig für verschiedene Verträge. Die integrierten SIM-Karten werden nicht nur in Mobiltelefonen verwendet, sondern arbeiten auch in Tablets und in einigen Smartwatch-Modellen.
Wenn dein Smartphone mit einer eSIM ausgerüstet ist, hat das einige Vorteile. Die Verwendung ist bequemer und du sparst Zeit:
- Wenn du den Vertrag wechselst, benötigst du keine neue SIM-Karte. Der neue Tarif wird einfach auf die eSIM gebucht – innerhalb von Minuten. Das klappt auch, wenn du dich für einen anderen Provider entscheidest, sofern dieser eSIM unterstützt (siehe “Welche Provider die eSIM anbieten und auf welchen Geräten du sie nutzt” unten).
- Du brauchst nicht zu warten, bis dir die neue Karte zugeschickt wird. Du gibst einfach einen Aktivierungscode ein.
- Das Zuschneiden von SIM-Karten oder die Verwendung eines Adapters sind mit der eSIM überflüssig.
- Du kannst die Daten einer eSIM per Bluetooth auf ein anderes Gerät übertragen.
- Die eSIM kann nicht verloren gehen und du brauchst keine Ersatzkarte anzufordern.
- Bist du manchmal im Urlaub im Ausland außerhalb der EU und willst dort ohne hohe Roaming-Gebühren mobil surfen? Mit einer eSIM brauchst du dir dort keine physische SIM-Karte zu kaufen. Du buchst einfach den Tarif des ausländischen Anbieters auf die eSIM. Der Chip erlaubt die Nutzung mehrerer Profile. Voraussetzung ist, dass der Provider das anbietet.
- Wechselst du das Handy, werden die Daten auf der eSIM einfach gelöscht.
Bislang ist die eSIM vor allem in Apple-Geräten verbaut. Dazu kommen einige Google-Smartphones und Samsung-Smartwatches. In Deutschland nutzt sie mit folgenden Modellen (Stand: August 2019):
- Apple iPhone XS, iPhone XR, iPhone XS Max
- Apple iPad Pro 11, iPad Pro 12,9 von 2018
- iPad Air (3. Generation)
- iPad mini (5. Generation)
- Apple Watch Series 3 und Series 4
- Google Pixel 3, Google Pixel 3 XL
- Google Pixel 3a und 3a XL
- Samsung Galaxy Watch und Galaxy Watch Active 2
- Samsung Gear S2 3G Smartwatch.
Nicht alle deutschen Provider haben die eSIM im Angebot. Du kannst die eingebettete SIM-Karte bislang bei folgenden Anbietern nutzen (Stand: August 2019):
- Telekom
- Vodafone
- O2
- Blau
- Yildiz
- Mobilcom-Debitel (für Verträge im Telekom- oder Vodafone-Netz).
Willst du die eSIM in deinem Smartphone nutzen, forderst du zuerst ein eSIM-Profil an. Dazu kontaktierst du den jeweiligen Kundenservice deines Providers. Anschließend aktivierst du die eSIM. Das ist einfach, allerdings ist der Vorgang bei jedem Anbieter etwas anders. Bei allen scannst du aber mit deinem Smartphone einen QR-Code. So gehst du bei den drei großen Providern vor, um den Code zu erhalten:
Die Telekom sendet dir den Code per Post zu. Das dauert etwa zwei Tage. Alternativ lässt du ihn dir im Online-Kundenportal anzeigen. Die Bereitstellung dauert nach Angaben des Anbieters bis zu 30 Minuten.
- Rufe die Telekom-Webseite auf, klicke auf Login und gib deine Zugangsdaten ein.
- Klicke auf deinen Mobilfunkvertrag unter Meine Verträge. Suche dort den Punkt Meine SIM-Karten.
- Klicke auf Einstellungen und anschließend auf Aktivierungscode.
- Nun erscheint ein QR-Code. Diesen scannst du über dein Smartphone (siehe dazu “So aktivierst du die eSIM auf deinem iPhone”).
Der QR-Code wird bei Vodafone meist innerhalb weniger Minuten, in Ausnahmefällen auch erst nach 36 Stunden, im Online-Kundenportal bereitgestellt.
- Öffne die Webseite des Kundenportals, gib deine Zugangsdaten ein und klicke auf Login.
- Wähle deinen Vertrag aus und gehe zu SIM-Karte.
- Klicke auf die drei Punkte neben der Karte bzw. Nummer und wähle eSIM-Aktivierungscode und ePIN anzeigen.
- Der QR-Code erscheint. Anschließend scannst du ihn über dein Smartphone (siehe dazu “So aktivierst du die eSIM auf deinem iPhone”).
Bei O2 erhältst du den QR-Code per Briefpost. Alternativ kannst du ihn dir in einem O2-Shop vor Ort zeigen lassen. Dafür brauchst du deinen Personalausweis. Anschließend scannst du ihn über dein Smartphone (siehe dazu “So aktivierst du die eSIM auf deinem iPhone”).
Wenn du den QR-Code erhalten hast oder angezeigt bekommst, scannst du ihn mit deinem iPhone. So gehst du vor:
- Gehe auf deinem iPhone zu den Einstellungen und wähle dort Mobiles Netz.
- Tippe auf Mobilfunktarif hinzufügen.
- Die Kamera öffnet sich.
- Scanne den QR-Code und bestätige mit Weiter. Im Vodafone-Netz wirst du anschließend noch nach einer PIN gefragt, die du im Kundenportal auf der Webseite findest. Nun ist die eSim auf deinem Gerät aktiviert.
Die eSIM soll künftig Standard in allen Mobilfunkgeräten werden. Die Provider sparen damit Kosten, weil sie sich die Herstellung und den Versand physischer Karten sparen. Die Gerätehersteller brauchen in Smartphones und Tablets keinen Platz für den SIM-Kartenslot freizuhalten. Für Kunden wird der Vertrags- und Tarifwechsel erleichtert. In näherer Zukunft werden die meisten Telefone allerdings weiter einen Kartenslot besitzen. Damit sich die eSIM durchsetzt, müssen zunächst mehr Smartphone-Hersteller ihre Handys mit den Chips ausrüsten.
Nicht nur in Smartphones, Tablets und Smartwatches könnten die eSIM-Chips in Zukunft stecken. Auch Autos, Fernseher, Fitnessarmbänder oder Geräte im Internet der Dinge können durch sie mit dem Mobilfunknetz verbunden werden.
eSIMs sind in Mobiltelefone und andere Geräte eingebaut – als Chip. Hast du ein Gerät mit eSIM, ist es nicht länger notwendig, eine echte Karte einzuschieben, um einen Mobilfunkvertrag zu nutzen. Die Daten werden elektronisch aufgespielt. Das erleichtert vieles: Anwender können zum Beispiel ihren Vertrag oder Tarif schnell und unkompliziert wechseln. Alle drei großen Provider in Deutschland bieten die Möglichkeit, eine eSIM zu verwenden. Das geht allerdings bislang nur in wenigen Endgeräten, vor allem in aktuellen iPhones und in Googles Pixel-Smartphones sowie einigen iPads und Smartwatches. In Zukunft dürfte die eSIM die klassische SIM-Karte ersetzen.
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