Vom Lichtschalter bis zur Kaffeemaschine: Du möchtest demnächst alle Geräte im Smart Home miteinander vernetzen? In diesem Fall übernimmt ein Smart-Home-Hub eine zentrale Funktion. UPDATED fasst für dich zusammen, was das intelligente Steuerungssystem genau kann, welche Unterschiede es bei den Systemen gibt und was sonst noch so beim Kauf zu beachten ist.
Dein Zuhause soll schlau(er) werden? Dann ist dir bei der Beschäftigung mit dem Thema sicher schon öfter der Begriff “Smart-Home-Hub” untergekommen. Doch was ist das eigentlich? Die Erklärung ist relativ einfach: Bei einem Smart-Home-Hub handelt es sich um eine schlaue Zentrale, durch die all deine intelligenten Geräte miteinander vernetzt werden – und dadurch erst wirklich ihren gesamten Leistungsumfang ausschöpfen.
Erst durch den Zusammenschluss mit deinen anderen Smart-Home-Geräten über den Hub kannst du ein Gerät in automatische Prozesse einbinden. Die Geräte sprechen sozusagen miteinander und teilen sich gegenseitig mit: Ich habe gerade dies gemacht, also tu du nun bitte jenes. Auch die Steuerung per Sprachbefehl ist meist erst dann möglich, wenn du ein Gerät mit einem Smart-Home-Hub gekoppelt hast. Gleiches gilt für die Steuerung deines Heims von unterwegs aus.
Die Begriffe “Smart-Home-Hub”, “Gateway”, “Bridge”, “Basisstation” und “Smart-Home-Zentrale” meinen übrigens alle dasselbe: Das technische Herzstück deines intelligenten Zuhauses.
Einige Hersteller bauen ihre Systeme zudem um eigene Smart-Home-Hubs herum auf – und benennen diese Zentralen dann jeweils mit eigenen Namen. So dreht sich bei Philips Hue zum Beispiel alles um die Philips-Hue-Bridge. Homematic IP setzt auf die CCU3 – und so weiter.
Der Smart-Home-Hub dient als Übersetzer zwischen den einzelnen intelligenten Geräten und dir und deinem Smartphone. Das ist nötig, da die Geräte mithilfe von unterschiedlichen Funkstandards kommunizieren. Oft greifen einzelne Smart-Home-Geräte selbst nicht mal direkt auf das Internet zu, sodass dein Smartphone keine direkten Befehle übermitteln kann. Von Sprachbefehlen ganz zu schweigen.
Die Brücke schlägt der Smart-Home-Hub. Er ist dauerhaft mit dem Internet verbunden, empfängt und verarbeitet deine Befehle – sei es via App oder Sprache – und übermittelt sie an das entsprechende smarte Endgerät. Auch die von dir erstellten automatischen Abläufe werden in der Smart-Home-Zentrale gebündelt und als Aktionsbefehle an die betroffenen Geräte weitergeleitet.
Würdest du dich für ein Smart Home ohne Hub entscheiden, würde das bedeuten, dass du im schlimmsten Fall für jedes einzelne deiner intelligenten Geräte eine eigene App bräuchtest, um es steuern zu können. Zum Teil können bei sogenannten Stand-alone-Lösungen zwar mehrere Geräte einer Art über eine gemeinsame App kontrolliert werden. Der Zusammenschluss mit anderen Geräten oder eine umfassende Automatisierung ganzer Abläufe ist hiermit aber nicht möglich.
Wichtig beim Kauf: Die smarten Steuerzentralen arbeiten mit verschiedenen Funkstandards. Besonders häufig kommen etwa ZigBee, Z‑Wave, Bluetooth oder auch EnOcean zum Einsatz. WLAN wird von einigen Systemen ebenfalls genutzt, eignet sich für die intelligente Hausautomation aber nur bedingt.
Unterstützt ein Smart-Home-Hub zum Beispiel ZigBee, kannst du mit ihm verschiedene smarte Geräte steuern, die ebenfalls den ZigBee-Standard nutzen. Und zwar oft auch dann, wenn sie nicht vom selben Hersteller stammen. So können über die Philips-Hue-Bridge etwa nicht nur die intelligenten Leuchten von Philips kontrolliert werden, sondern auch die Modelle von Ikea Tradfri. Alle zusammen können über die Bridge in automatische Lichtszenarien zusammengefasst oder zentral gesteuert werden.
Aber Achtung: Der Funkstandard allein ermöglicht noch keine abschließende Aussage darüber, ob ein Gerät wirklich mit deinem Hub kompatibel ist. Um beim Beispiel zu bleiben: Der Smart-Home-Hub von Philips Hue ist auf Lichtsteuerung optimiert. Es kann also ZigBee-kompatible Lampen und Zubehör steuern, nicht aber zum Beispiel ZigBee-fähige Thermostate.
Die meisten Smart-Home-Zentralen sind allerdings deutlich generalistischer ausgelegt und verstehen sich mit den unterschiedlichsten Arten von intelligenten Geräten. Du solltest dich vor dem Kauf dennoch genau beraten lassen, ob ein bestimmter Smart-Home-Hub für deine Anforderungen geeignet ist.
Viele Hersteller optimieren ihre Smart-Home-Zentralen für einen bestimmten Einsatzbereich wie zum Beispiel Beleuchtung, Energie und Wärme oder Sicherheit. Davon abgesehen lassen sich verschiedene Arten der smarten Hubs unterscheiden, zum Beispiel:
Router als Hub: Der reguläre WLAN-Router dient hier als Hub für deine Smart-Home-Komponenten. Viele der modernen Geräte können als zentrale Steuereinheit für intelligente Technik benutzt werden, etwa neuere Fritz!Boxen. Sie ermöglichen eine zentrale Steuerung von WLAN-Steckdosen, WLAN-Glühbirnen und anderen kompatiblen Geräten, die über dein heimisches Netzwerk miteinander verbunden werden. Statt WLAN wird zum Teil auch der Funkstandard DECT/DECT ULE benutzt, der auch für schnurlose Telefone zum Einsatz kommt.
Sprachassistenten als Hub: Hast du einen smarten Lautsprecher, zum Beispiel von Amazon oder Google, im Haus, kannst du ihn als Zentrale für dein Smart-Home benutzen. Der Google Assistant oder Amazons Alexa übernehmen aus der digitalen Cloud heraus die Rolle als Smart-Home-Hub. Sie sorgen dafür, dass du per Sprachbefehl deine verbundenen Geräte steuern kannst.
Auch automatische Routinen lassen sich in der zugehörigen App erstellen. Streng genommen stellt hier ebenfalls der WLAN-Router den eigentlichen Hub dar, denn er sorgt dafür, dass dein “Alexa-Smart-Home-Hub” überhaupt mit App und Geräten kommunizieren kann.
Integrierter Hub: Ein integrierter Hub ist ein Mittelding zwischen dem reinen Sprachassistenten als Hub und einer vollwertigen Smart-Home-Zentrale. Geräte wie zum Beispiel der Amazon-Echo-Plus-Lautsprecher haben zum einen Sprachassistent Alexa an Bord. Zum anderen besitzen sie einen integrierten Smart-Home-Hub, in diesem Fall mit ZigBee-Standard. So kannst du kompatible Geräte miteinander vernetzen und per Sprachbefehl steuern, ohne dass im Hintergrund noch ein zusätzliches Gerät nötig wäre.
Es kann allerdings sein, dass dir nicht der volle Funktionsumfang einzelner Geräte zur Verfügung steht. Um wirklich alle Routinen und voreingestellten Profile deiner Philips-Hue-Birnen nutzen zu können, ist zum Beispiel trotzdem die Philips-Hue-Bridge nötig.
Hub mit flexiblen Funkstandards: Die meisten Smart-Home-Hubs unterstützen nur einen oder maximal zwei Funkstandards. Es gibt inzwischen aber auch Geräte, die von Haus aus mehrere Standards beherrschen oder passend zu den eigenen Bedürfnissen nachgerüstet werden können.
So funktioniert zum Beispiel das System von Homee. Der zentrale Homee-Brain-Cube kann mit mehreren verschiedenfarbigen Würfeln sprichwörtlich aufgestockt werden. Jeder Würfel unterstützt dabei einen anderen Funkstandard, sodass du etwa ZigBee‑, Z‑Wave- und EnOcean–Geräte gebündelt über eine Smart-Home-Zentrale steuern kannst.
Manchmal merkt man erst mit der Zeit, dass ein anderer Hub besser zum eigenen Smart Home passt. Doch kannst du deinen vorhandenen und bereits verbundenen Smart-Home-Hub einfach so austauschen? Die gute Nachricht lautet: Ja. Im Grunde funktioniert das genauso, als würdest du zum ersten Mal eine Zentrale für dein Smart-Home kaufen. Aber: Höchstwahrscheinlich wirst du alle deine vorhandenen Smart-Geräte auf Werkseinstellung zurücksetzen müssen, damit du sie mit dem neuen Hub verbinden kannst.
Ein Smart-Home-Hub ermöglicht dir die bequeme und vor allem umfassende Automation deines Heims. Die schlauen Geräte fungieren als Übersetzer und Schnittstelle – zwischen den einzelnen Smart-Geräte und dir und deinem Smartphone oder Tablet. So kannst du automatische Abläufe erstellen oder dein Zuhause per Sprachbefehl und sogar von unterwegs aus steuern.
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