Mhhh, wie das duftet! Wahre Genießer trinken am liebsten Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen. Für den perfekten Genuss mahlen sie natürlich auch zu Hause selbst. Und zwar entweder klassisch mit einer Handmühle oder ganz modern mit einer elektrischen Kaffeemühle. Diese gibt es mit verschiedenen Mahlwerken – und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Den Unterschied zwischen Scheiben‑, Schlag- und Kegelmahlwerk erklärt UPDATED in diesem Ratgeber.
Je hochwertiger die Kaffeemühle, desto exakter lässt sich der Mahlgrad stufenweise von fein bis grob einstellen. Es gibt die verschiedensten Modelle mit drei bis 60 Einstellungsstufen.
Es gilt, den Mahlgrad an die Kaffeezubereitung anzupassen:
- kurze Brühzeit (Espresso) = fein mahlen
- mittlere Brühzeit (Filterkaffee) = mittelfein mahlen
- lange Brühzeit (Stempelkanne) = grob mahlen
Beachte: Feines Kaffeepulver sollte nur kurz mit dem heißen Wasser in Kontakt kommen, da der Kaffee sonst bitter wird. Grob gemahlenes Pulver verträgt längere Brühzeiten. Für einen Liter Kaffee benötigst du circa 60 Gramm Bohnen.
Sein Kaffeepulver aus hochwertigen Kaffeebohnen selbst zuzubereiten, hat Klasse. Und es hat einen ganz praktischen Vorteil: Ganze Bohnen halten sich nach der Röstung über Monate frisch. Gemahlenes Kaffeepulver hingegen verliert mit der Zeit aufgrund der Einwirkung von Licht, Wärme und Sauerstoff an Geschmack.
Daher gilt: Willst du das volle Aroma erhalten, solltest du deine Kaffeebohnen richtig lagern und portionsweise immer frisch mahlen. Mit der richtigen Mühle macht das (je nach Kaffeemühlenmodell) kaum Mühe.
Früher waren Handmühlen der Standard. Der Mahlvorgang über das manuelle Drehen der Kurbel ist mühsam, kostet Kraft und Ausdauer und nimmt mehrere Minuten in Anspruch. Nicht wenige Nostalgie-Fans und Puristen schwören auch heute noch auf diese klassische Zubereitungsart, nehmen sich gern die Zeit und machen aus dem Kaffeekochen eine Art Zeremonie.
Für Gelegenheitstrinker, die ab und zu selbst mahlen möchten, sind kompakte Handmühlen nach wie vor eine günstige Möglichkeit. Vorteil: Du kannst sie auf Reisen mitnehmen und bist nicht auf Strom angewiesen.
Wenn du häufiger Kaffee genießen und dir das Pulver dafür immer wieder frisch mahlen möchtest, bist du mit einer elektrischen Mühle besser beraten. Sie zerkleinert die Bohnen effizient auf Knopfdruck und innerhalb weniger Sekunden. Du solltest nur darüber hinwegsehen, dass sie vergleichsweise laut ist.
Elektrische Kaffeemühlen für zu Hause haben eine kompakte Größe oder zumindest eine kleine Stellfläche – in etwa vergleichbar mit einem Wasserkocher. Der Mahlgrad der Mühle lässt sich meistens über einen Drehregler mehrstufig von fein bis grob einstellen.
Die Bohnen kommen in der Regel in einen Behälter auf der Oberseite der Mühle. Auf Knopfdruck beginnt das Mahlwerk zu arbeiten und verwandelt die geröstete Kaffeefrucht in frisches Pulver.
Tipp: Du solltest das Mahlwerk regelmäßig mit einem Pinsel reinigen, um Rückstände zu beseitigen. Erstens schmeckt der Kaffee dann besser und zweitens hast du so länger Freude an deiner Elektro-Kaffeemühle.
Eine Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk zerreibt die Bohnen in der Mitte des Mahlwerks zwischen einem inneren Kegel und einem äußeren Gegenstück. Der Abstand dazwischen bestimmt den Mahlgrad. Je geringer er ist, desto feiner wird das Kaffeepulver. Vorteil eines Kegelmahlwerks: Es entsteht wenig Wärme, was sich positiv auf das Kaffeearoma auswirkt, und es bilden sich kaum Rückstände, die entfernt werden müssen.
Klassische Kaffeemühlen mit Handkurbel haben in der Regel ein Kegelmahlwerk aus Stahl. Moderne Modelle setzen auf Keramik, da es sich um ein besonders hitzebeständiges Material handelt. Im Inneren entsteht so noch weniger Wärme. Das Drehen der Kurbel geschieht mit niedriger Drehzahl, was sich ebenfalls positiv auf die Aromen auswirkt.
Eine Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk zerreibt die Kaffeebohnen zwischen zwei übereinanderliegenden und nach innen gewölbten Scheiben aus Stahl oder Keramik. Den Mahlgrad bestimmst du über ihren Abstand zueinander.
Die Bohne wird zwischen den beiden Scheiben zermahlen und wandert dabei von innen nach außen. Außen ist der Scheibenabstand geringer als in der Mitte, die Kaffeefrucht wird also immer feiner gemahlen.
Brauchst du besonders feines Kaffeepulver, erzielst du mit einem Scheibenmahlwerk die besten Ergebnisse. Daher kommt diese Variante insbesondere bei Espressomühlen zum Einsatz. Aber: Du kannst mit einem Scheibenmahlwerk auch grobes Pulver produzieren.
In einer elektrischen Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk rotiert ein Edelstahlmesser und zerkleinert die Bohnen fast genauso wie ein Mixer. Die Folge: Das Mahlgut ist oft ungleichmäßig, was aber nicht sonderlich schlimm ist.
Eine Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk hat allerdings auch konkrete Nachteile: Zum Beispiel entsteht im Inneren deutlich mehr Wärme als in Kegel- und Scheibenmahlwerken, was sich negativ auf die empfindlichen Öle und wichtigen Geschmacksträger der Kaffeebohnen auswirken kann.
Elektrische Kaffeemühlen mit Schlagmahlwerk sind günstiger als Mühlen mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk. Für Gelegenheitstrinker ist eine kompakte Elektromühle mit Schlagmahlwerk und geringer Füllmenge oft ausreichend.
Eine Kaffeemühle ist dann empfehlenswert, wenn Motor und Mahlwerk wenig Hitze produzieren und ein möglichst homogenes Pulver entsteht. Einsteigermodelle beginnen bei 20 bis 30 Euro. Ambitionierte Genießer sollten eher 50 bis 100 Euro für eine hochwertige elektrische Kaffeemühle einplanen. Profi-Kaffeemühlen für Siebträgermaschinen, bei denen die Bohnen gebrochen und nicht gemahlen werden, kosten weit über 100 Euro.
Einige bekannte Hersteller für elektrische Kaffeemühlen sind:
Beide Mahlwerke drehen sich im Vergleich zum Schlagmahlwerk mit geringerer Drehzahl. Das hat zur Folge, dass beim Mahlvorgang weniger Hitze entsteht, was sich positiv auf das Aroma des Kaffeepulvers auswirkt. Beim Kegelmahlwerk entsteht am wenigsten Wärme.
Bei einer Kaffeemühle mit Scheibenmahlwerk wandert das Mahlgut zur Seite, im Kegelmahlwerk fällt es nach unten. Scheiben- und Kegelmahlwerk liefern beide gute Ergebnisse. Natürlich spielt die Verarbeitungsqualität der Kaffeemühle immer eine Rolle.
Elektrische Kaffeemühlen mit Kegel- und Scheibenmahlwerk eignen sich für regelmäßige Kaffeetrinker, die Wert auf eine schonende Zubereitung legen. Beide Kaffeemühlen-Typen sind meist größer als Handmühlen, haben dafür aber auch einen größeren Bohnenbehälter. Sie nehmen auf der Arbeitsfläche auch mehr Platz in Anspruch und sind teurer als Handmühlen.
Exaktes Temperieren des Wassers, mit Geduld durch einen Handfilter laufen lassen oder mit Hochdruck durch eine Siebträgermaschine jagen – die Kaffeezubereitung ist eine Wissenschaft für sich. Wichtig ist aber eigentlich nur, dass dir der Kaffee schmeckt. Ob nun Kegelmahlwerk oder Scheibenmahlwerk, ob aus Metall oder Keramik: Beide zerkleinern geröstete Kaffeebohnen zuverlässig in verschiedenen Mahlgraden. Die Unterschiede liegen im Detail – und das ist oft Typ- und Geschmackssache. Genau wie Kaffee eben.
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