Du hast dir einen neuen flachen Smart TV gegönnt und in deinem Wohnzimmer sieht er wirklich schick aus. Die Reduzierung auf wenige Zentimeter Dicke bringt aber einen Nachteil: Der Klang ist leider auch ein wenig flach. Abhilfe können hier Soundbars schaffen, die wie Sounddecks als zusätzliche Lautsprecher nahe dem Fernseher platziert werden. Wir zeigen dir, wie du eine Soundbar richtig anschließt und einstellst.
Je nachdem, welche Anschlüsse dein Fernseher und die Soundbar aufweisen, hast du mehrere Möglichkeiten, beide Geräte miteinander zu verbinden. Du kannst deine Soundbar über eine analoge, eine digitale und eine drahtlose Verbindung an den Fernseher anschließen. Letztere hat den Vorteil, dass du auch Filme und Serien von deinem PC, einem Tablet oder einem Smartphone auf die Soundbar streamen kannst.
Die klassischen Anschlüsse für Stereodaten erkennst du an der Farbkodierung. Entsprechend der Kabelstruktur weisen die Geräte zum Anschluss rote und weiße Eingänge auf. Üblicherweise gilt bei allen Geräten zur Soundwiedergabe: Rot steht für den rechten Kanal, Weiß für den linken.
Falls du Cinch-Stecker verwendest, kann die Farbmarkierung auch Rot-Schwarz sein, dann kommt der schwarze Stecker in die weiße Buchse. Solche Verbindungen sind sehr verbreitet und robust, allerdings störungsanfällig, da die Signale elektronisch übertragen werden und Störsignale von anderen Quellen nicht auszuschließen sind.
Um deine Soundbar analog anzuschließen, sind nur zwei Schritte nötig:
- Stecker prüfen: Vergleiche die Rückseiten deines TV-Geräts und deiner Soundbar. Nur wenn du keine digitale Schnittstelle findest (meist als Audio Digital oder Audio Input Digital gekennzeichnet), solltest du die farbigen Cinch-Stecker verwenden. Stecke nun den roten Stecker in die rote Buchse und den weißen oder schwarzen in die weiße Buchse.
- Soundbar anwählen: Viele TV-Geräte finden eine angeschlossene Soundbar automatisch. Ist das nicht der Fall, rufe an deinem Fernseher das Menü auf und steuere das Untermenü für die Audio-Einstellungen an. Navigiere dort bis zu den Optionen für den Audio-Ausgang und stelle diesen passend ein. Wähle also „Analog“, wenn du Cinch-Stecker verwendest.
Die so genannte Toslink-Schnittstelle überträgt Video und Audio als optische Signale per Licht und nicht als elektrische Signale. Die digitale Übertragung via Toslink ist am wenigsten anfällig für Störungen, allerdings etwas empfindlich. Die Anschlüsse für ein optisches Kabel müssen deshalb besonders sorgfältig vor Staub und Schmutz geschützt werden (daher hat der Anschluss am Gerät eine kleine Klappe) und die Kabel können nur maximal zehn Meter weit verlegt werden – was beim Anschluss einer Soundbar allerdings kein Problem darstellen sollte. So wird ein optisches Kabel bei den meisten Smart TVs angeschlossen:
- Schalte sowohl deinen Fernseher als auch deine Soundbar ein.
- Drücke die Source-Taste deiner Soundbar und wähle „D.IN.“.
- Verbinde das optische Kabel nun mit dem optischen Ausgang (Optical Out) deines Fernsehers und das andere Ende mit dem digitalen Audioeingang (Digital Audio In) deiner Soundbar.
- Suche nun in den Audio-Einstellungen deines Fernsehers nach „Tonausgabe” und stelle sie um auf „Optisch”.
Die digitale Schnittstelle für Video und Audio ist mehrfach an jedem neueren Smart TV und jeder Soundbar vorhanden. Soundbars mit HDMI-Anschluss (High Definition Multimedia Interface) unterstützen meist auch CEC, also geräteübergreifende Steuerung, und HDMI ARC (Audio-Rückkanal). Ersteres erlaubt es, alle miteinander verbundenen Geräte über eine Fernbedienung zu steuern, muss allerdings auch von den Herstellern der Geräte unterstützt werden. Letzteres ermöglicht es der Soundbar, Audio nicht nur zu empfangen, sondern auch wieder zurückzusenden. Somit können weitere Geräte, etwa ein Blu-ray-Player, in die Audioübertragung eingebunden werden. Mehr als den bewährten Surround-Sound, wie Dolby Digital, bekommst du über HDMI eARC mittlerweile auch höher aufgelöste Formate, wie Dolby TrueHD oder 3D-Soundformate, wie Dolby Atmos oder DTS:X ohne Komprimierung. Bei HDMI-Kabeln liegt die Längenbeschränkung bei etwa fünf Meter. Längere Kabel können zu Einbußen der Signalqualität führen.
Achte darauf, welchen Verschlüsselungsstandard deine Soundbar unterstützt. Dolby TrueHD und DTS-HD setzten HMDI 1.3 voraus. Hohe Auflösungen wie 4K (Ultra HD) und HDR erfordern HDMI 2.0a sowie den Kopierschutz HDCP 2.2. Anschließen ist hier noch einfacher:
- Verbinde das HDMI-Kabel mit dem HDMI-Eingang (ARC) deines Fernsehers.
- Das andere Ende des Kabels gehört zu dem HDMI-Ausgang (HDMI Out) deiner Soundbar (TV ARC).
- Schalte nun die Soundbar und deinen Fernseher ein.
- Wähle über die Source-Taste deiner Soundbar „D.IN.“ als Quelle.
- Überprüfe in den Audio-Einstellungen deines Fernsehers ob unter „Tonausgabe” > „Digital” ausgewählt ist.
Die Schnittstelle der Wahl für den kabellosen Anschluss ist Bluetooth – falls TV-Gerät und Soundbar diesen Standard unterstützen. Prüfe das genau, denn einige Hersteller nutzen für die Bluetooth-Verbindung eigene Bezeichnungen, so etwa Samsung mit „TV Sound Connect“ oder LG mit „TV Wireless Soundsync“.
Großer Vorteil einer Bluetooth-Verbindung ist – abgesehen davon, dass du kein Kabel benötigst –, dass die Soundbar für alle Geräte mit Bluetooth-Schnittstelle erreichbar ist, also PC, Tablet, Smartphone. Nachteil ist ein höherer Stromverbrauch als bei anderen Lösungen, da die Soundbar ständig im Standby-Modus ist, um jederzeit empfangsbereit zu sein. Außerdem kann es zu Aussetzern bei der Übertragung kommen, wenn sich beispielsweise mehrere Geräte ins Gehege kommen.
Prüfe vor dem Kauf, ob dein TV-Gerät und die ausgesuchte Soundbar kompatibel sind. Auch wenn beide Hersteller Bluetooth unterstützen, ist nicht gesagt, dass sich beispielsweise ein Sony-TV-Gerät mit einer Soundbar von Samsung verbinden (auch „koppeln“ oder „pairen“ genannt) lässt. Solltest du inkompatible Geräte haben, musst du beide über Kabel verbinden.
Folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir, wenn du die Soundbar drahtlos anschließen willst:
- TV-Quelle wählen: Schalte deine Soundbar an und wähle via Fernbedienung dein TV-Gerät als Quelle („Source“) an. Falls gefordert, bestätige die Verbindung. Prüfe, ob die Verbindung klappt, indem du versuchst, über die Fernbedienung der Soundbar die Lautstärke deines TV-Gerätes zu steuern. Wenn das klappt, ist die Installation schon abgeschlossen und dein Fernseher und die neue Soundbar sind automatisch verbunden.
- 2. Soundbar anwählen: Kannst du keine Verbindung herstellen, öffne das Menü deines TV-Gerätes und navigiere unter „Audio“ oder „Ton“ zur Lautsprecherliste. Dort kannst du entweder Bluetooth auswählen oder deine Soundbar über „Neues Gerät hinzufügen“ ansteuern. Sobald das TV-Gerät die Soundbar gefunden hat, bestätige sie und bejahe, dass du das Koppeln und Verbinden der Geräte gestattest. Prüfe erneut über die Steuerung der Lautstärke, ob die Verbindung steht und der Ton übertragen wird.
Auch wenn sich WLAN wegen der zu hohen Latenzzeiten nicht für die Übertragung von Ton eignet, nutzen viele Hersteller diese Verbindung für vom Fernseher unabhängiges Musikstreaming oder für Multiroom-Funktionalität, mit der du deine Lieblingsmusik auf allen Lautsprechern und mit allen Audio-Schnittstellen im Haus hören kannst.
Wenn du die Soundbar über Bluetooth oder HDMI mit dem TV-Gerät verbindest, ist es möglich, zusätzlich andere Geräte in deiner Heimkino-Anlage einzubinden. Eine Spielekonsole wie die PlayStation 4, PS5 oder die Xbox lässt sich über HDMI-In direkt an die Soundbar anstecken, die Daten aus der Konsole wandern dann über die Soundbar auf das TV-Gerät. Über die Audio-Schnittstellen lassen sich weitere Geräte wie MP3- oder CD-Player mit der Soundbar verbinden — und falls die Soundbar eine USB-Schnittstelle besitzt, kannst du sogar eine mobile Festplatte damit verwenden.
Aufwendiges Einmessen, wie es von Lautsprechern bekannt ist, ist bei Soundbars in der Regel nicht notwendig. Wer eine hörbare Verzögerung oder eine andere Störung feststellt, kann diese schnell in den Einstellungen korrigieren, in der Regel über „Lip Sync“. Dies ist eine Technik, die bei vielen Geräten die Zeitverzögerungen zwischen Bild und Ton korrigiert.
Solche Verzögerungen können beispielsweise bei der Übertragung über Satellit auftreten oder bei Plasma-TV-Geräten, die etwas länger zum Bildaufbau benötigen. In solchen Fällen hinkt das Bild dem Ton hinterher. Bieten deine Geräte die Korrekturfunktion „Lip Sync“ an, findest du die richtigen Korrekturwerte entweder im Handbuch oder durch Austesten heraus. Beim Test sollten die Klangbalken während einer Nachrichtensendung Werte zwischen 10 und 30 Millisekunden durchspielen, bis Bild und Ton synchron sind.
Wenn du den Platz für dein TV-Gerät bereits gefunden hast, ist es leicht, die Soundbar richtig zu platzieren. Für einen optimalen Klang bringst du sie am besten direkt unterhalb deines Fernsehers an der Wand an. Steht der Fernseher frei im Raum, kannst du die Soundbar direkt vor oder unter dem Gerät aufstellen – auf keinen Fall jedoch seitlich. Du solltest dabei beachten, dass es für einen guten Surround-Sound wichtig ist, dass die Schallwellen frei durch den Raum gehen können, ohne auf Hindernisse zu stoßen. Sind Möbel vorhanden, die Schallwellen abfangen könnten, sollten die daher auf keinen Fall im Weg stehen.
Viele Soundbars benötigen keinen Subwoofer, da sie diesen integriert haben. Ist das nicht der Fall, sollten die Subwoofer auf der gleichen Höhe wie die Soundbar platziert werden. Auch seine Schallwellen sollten sich optimal und gleichmäßig im Raum verbreiten können.
Soundbars sind eine ideale Möglichkeit, den Ton deines TV-Geräts ohne großen Aufwand zu verbessern und ohne im Wohnzimmer ein weiteres Gerät aufstellen zu müssen. Gerade bei an der Wand montierten Fernsehern sind sie auch optisch eine gelungene Ergänzung. Die meisten Soundbars lassen sich sehr einfach richtig anschließen, einstellen und aktivieren. Mit unseren Tipps erhältst du auch bei einem günstigeren Fernseher eine deutliche Verbesserung der Soundqualität in deinem Heimkino.
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