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Küche

Spül­ma­schi­nen­fest und Spül­ma­schi­nen­ge­eig­net: Was darf in den Geschirrspüler?

Knifflige Frage: Was darf in die Spülmaschine? Und bei welchen Gegenständen greifst du besser selbst zur Spülbürste?

Mit einem Geschirr­spü­ler ist dei­ne Küche nach dem Kochen im Nu wie­der sau­ber und auf­ge­räumt. Aller­dings gibt es bestimm­te Gegen­stän­de, die du bes­ser von Hand spülst, weil sie in der Maschi­ne Scha­den neh­men. Hier erfährst du, bei wel­chen Mate­ria­li­en beson­de­re Vor­sicht gebo­ten ist und wel­che Gegen­stän­de gene­rell nicht in die Spül­ma­schi­ne gehören.

Geschirr, Glä­ser, Besteck, Töp­fe und Pfan­nen – die Spül­ma­schi­ne macht Dre­cki­ges ohne viel Auf­wand wie­der sau­ber. Aber wie steht es mit dem guten Por­zel­lan­ge­schirr, Kris­tall­glä­sern, Sil­ber­be­steck und beschich­te­ten Pfan­nen, was darf in die Spül­ma­schi­ne? Und bei wel­chen Gegen­stän­den greifst du bes­ser selbst zur Spülbürste?

„Spül­ma­schi­nen­fest“ oder „Spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“

Damit du bes­ser unter­schei­den kannst, was in die Spül­ma­schi­ne darf und was nicht, kenn­zeich­nen Her­stel­ler ihre Pro­duk­te aktu­ell oft­mals als „spül­ma­schi­nen­fest“ oder „spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“. Aber wo genau liegt der Unter­schied zwi­schen den bei­den Begrif­fen? Und wie steht es um Geschirr, das kei­ne Anga­be trägt?

Eine ver­bind­li­che Defi­ni­ti­on des Begriffs „Spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“ gibt es nicht. Daher haben die­se Pro­duk­te auch kein ein­heit­li­ches gra­fi­sches Sym­bol, oft­mals sind aller­dings Tel­ler oder Glä­ser in einer Spül­ma­schi­ne zu sehen. Haben Her­stel­ler ein Pro­dukt ent­spre­chend gekenn­zeich­net, bedeu­tet es also nicht, dass du es beden­ken­los in der Spül­ma­schi­ne rei­ni­gen kannst, im Gegen­teil: Lässt du es regel­mä­ßig in der Maschi­ne rei­ni­gen, kann es mit der Zeit Scha­den nehmen.

Ver­fär­bun­gen, Ver­for­mun­gen, rui­nier­te Beläge

Mög­lich sind Ver­fär­bun­gen, bei Pfan­nen kann der Belag abblät­tern, Geschirr aus Natur­ma­te­ria­li­en könn­te sich ver­for­men. Kurz gesagt: Du kannst es wahr­schein­lich noch benut­zen, es sieht aber nicht mehr so hübsch aus. Mit dem Label „Spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“ über­tra­gen Her­stel­ler also dir die Ver­ant­wor­tung für die Rei­ni­gung des Pro­dukts in der Spül­ma­schi­ne. Der Begriff „Spül­ma­schi­nen­taug­lich“ ist gleich­be­deu­tend mit „Spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“

Beim Begriff „Spül­ma­schi­nen­fest” hin­ge­gen han­delt es sich um einen ver­läss­li­chen Stan­dard. Die Pro­duk­te wer­den auf Grund­la­ge von zwei DIN-Nor­men geprüft und als „Spül­ma­schi­nen­fest“ bewer­tet. Die Her­stel­ler zer­ti­fi­zie­ren ihre Pro­duk­te und kenn­zeich­nen sie mit dem offi­zi­el­len Sym­bol. Mit einer Zahl über dem Sym­bol geben die Her­stel­ler zudem an, wie vie­le Spül­gän­ge in der Maschi­ne das Pro­dukt unbe­scha­det über­steht. Ist die Zahl also mit 500 ange­ge­ben, ver­trägt das Geschirr min­des­tens 500 Wasch­gän­ge in der Spül­ma­schi­ne ohne Qualitätsverlust.

Was tun bei Gegen­stän­den ohne Kennzeichnung?

Nun lässt sich aller­dings nicht bei allen Gegen­stän­den in der Küche nach­voll­zie­hen, ob sie für die Spül­ma­schi­ne geeig­net sind, bei­spiels­wei­se weil sie selbst nicht mit einem Sym­bol ver­se­hen sind.  Oder weil die Ver­pa­ckung, auf der sich ein Hin­weis fin­den wür­de, nicht (mehr) vor­han­den ist. Dann musst du anhand des Mate­ri­als und der Ver­ar­bei­tung selbst ent­schei­den, ob du den Gegen­stand per Hand spülst oder in die Spül­ma­schi­ne ver­frach­test. Zur Ori­en­tie­rung hat UPDATED die häu­figs­ten Mate­ria­li­en auf ihre Spül­ma­schi­nen­taug­lich­keit über­prüft und in der fol­gen­den Lis­te zusammengestellt:

Sil­ber, Alu­mi­ni­um, Kup­fer & Co.: Tabu für die Spülmaschine

Bestimm­te Metal­le eig­nen sich nicht für die Rei­ni­gung in der Spül­ma­schi­ne. Hier­zu gehö­ren Alu­mi­ni­um und Legierungen.

Alu­mi­ni­um

Kaf­fee­voll­au­to­ma­ten sind vie­len Men­schen heu­te lieb und teu­er, aber auch die soge­nann­ten klas­si­schen „Caf­fete­ria“ Espres­so­kan­nen für die Koch­plat­te erfreu­en sich gro­ßer Beliebt­heit. Die hoch­wer­ti­ge­ren Model­le bestehen aus Edel­stahl, die güns­ti­gen meist aus Alu­mi­ni­um. Stel­le letzt­ge­nann­te kei­nes­falls in die Spül­ma­schi­ne, weil das Alu­mi­ni­um sonst anläuft und dun­kel wird. Der Gum­mi­ring im obe­ren Teil der Espres­so­kan­nen gehört eben­falls nicht in den Geschirr­spü­ler. Dies gilt grund­sätz­lich für alle Gummidichtungen.

Legie­run­gen

Auch bei älte­rem Sil­ber­be­steck ist oft­mals Vor­sicht gebo­ten. Mes­ser, Gabeln und Löf­fel aus 925er Ster­ling­sil­ber, mit 150er Mas­siv­ver­sil­be­rung oder 90er Hart­ver­sil­be­rung kön­nen einem Wasch­gang in der Spül­ma­schi­ne durch­aus stand­hal­ten. Wenn du den­noch nichts ris­kie­ren willst, wasche sie lie­ber von Hand ab. Wenn Sil­ber nach dem Spül­gang bräun­lich anläuft, liegt dies an dem bei­gemisch­ten Kup­fer­ge­halt des Geschirr­spül­mit­tels. Der UPDATED-Rat­ge­ber „Sil­ber­be­steck rei­ni­gen — So polie­ren Sie ange­lau­fe­nes Sil­ber und holen den Glanz zurück“ erklärt dir, wie du Ver­fär­bun­gen an Sil­ber­ge­gen­stän­den mit ein­fa­chen Mit­teln ent­fer­nen kannst und den alten Glanz wiederherstellst.

Älte­re Haus­halts­ge­gen­stän­de mit Bestand­tei­len aus Kup­fer, Zinn und Bron­ze gehö­ren auch nicht in die Maschi­ne. Wenn du sicher­ge­hen willst, nichts falsch zu machen, wasche die­se eben­falls per Hand ab.

Fili­gra­nes und anti­kes Geschirr

Glei­ches gilt auch für fili­gra­nes Geschirr und Glä­ser mit Gold­rän­dern aus den Zei­ten dei­ner Groß­mutter. Hier kön­nen sich die edlen Rän­der schon nach einem Spül­gang lösen. Rei­ni­ge sol­che Tei­le also in jedem Fall von Hand.

Spü­le beson­ders fili­gra­ne Glä­ser oder hauch­dün­ne Kaf­fee­ser­vices eben­falls bes­ser im Spül­be­cken, weil sie in der Maschi­ne mit ande­ren Gegen­stän­den anecken und bre­chen könn­ten. Auch lang­stie­li­ge Sekt­glä­ser soll­test du aus dem­sel­ben Grund per Hand spülen.

Holz nie im Geschirrspüler

Durch die hohe Tem­pe­ra­tur und Feuch­tig­keit im Inne­ren eines Geschirr­spü­lers neigt das Natur­ma­te­ri­al Holz dazu, auf­zu­quel­len und sich zu spal­ten. In den Rit­zen kön­nen sich dann Kei­me bil­den. Spü­le daher zum Bei­spiel Schnei­de­bret­ter, Gefä­ße, Koch­löf­fel und Grif­fe aus Holz nicht maschinell.

Bei lackier­ten oder beschich­te­ten Holz­grif­fen erscheint die Gefahr weni­ger augen­schein­lich – aber auch hier kann das Holz auf­quel­len und Ris­se bekom­men. Nach eini­ger Zeit kön­nen sich die Grif­fe in Tei­len oder sogar ganz lösen.

Hoch­wer­ti­ge Mes­ser und Rei­ben bes­ser per Hand spülen

Bei hoch­wer­ti­gen, sehr schar­fen Mes­sern wird emp­foh­len, die­se per Hand zu spü­len. Das liegt zum einen dar­an, dass sie oft einen Holz­griff haben (sie­he oben). Zum ande­ren kön­nen Spül­mit­tel und Säu­ren sowie Rost von Pfan­nen und Töp­fen, die sich gleich­zei­tig in der Maschi­ne befin­den, die Klin­gen angrei­fen. Glei­ches gilt für Gemü­se- oder Par­me­san­rei­ben, weil deren Klin­gen beson­ders fein sind. Spü­le aus die­sem Grund auch Rei­ben aus Kunst­stoff nicht in der Maschi­ne, son­dern per Hand.

Glas und Kunst­stoff: Vor­sicht vor Ver­fär­bun­gen und Rissen

Wer schon län­ger eine Spül­ma­schi­ne besitzt, kennt das Ärger­nis, dass Glä­ser nach einer Rei­he von Spül­gän­gen wei­ße Kal­k­rän­der anset­zen, sich mil­chig ver­fär­ben oder fei­ne Ris­se und Krat­zer bekom­men. Im Volks­mund und in der Wer­bung ist oft von „Glas­kor­ro­si­on“ die Rede. Laut Stif­tung Waren­test liegt das meist nicht am Glas, son­dern dar­an, dass die Maschi­ne schlecht ein­ge­räumt wur­de und ande­re Gegen­stän­de dar­an rei­ben. Auch ein fal­scher Rei­ni­ger oder zu wenig Klar­spü­ler bezie­hungs­wei­se Ent­här­ter­salz kön­nen die Ursa­chen sein.

Bei hoch­wer­ti­ge­ren Mar­ken­glä­sern, die als spül­ma­schi­nen­fest- oder geeig­net aus­ge­wie­sen sind, hast du den Tes­tern zufol­ge eher Gewähr, dass sie auch nach vie­len Spül­gän­gen noch glän­zen. Das stimmt jedoch auch nicht immer. Wenn dei­ne Glä­ser Kal­k­rän­der anset­zen, ver­su­che, das Glas mit einem wei­chen Lap­pen und Essig­es­senz aus­zu­wi­schen. Vor­beu­gend wird unter ande­rem emp­foh­len, Glä­ser nur bei 45 oder 50 °C maschi­nell zu spü­len und statt Tabs Spül­ma­schi­nen­pul­ver zu verwenden.

Zei­gen sich im Glas nach meh­re­ren Spül­gän­gen in der Maschi­ne läng­li­che Schlie­ren oder Loch­fraß an den Rän­dern, liegt in der Regel Lini­en­kor­ro­si­on vor, die auf Pro­duk­ti­ons­män­gel zurück­zu­füh­ren ist. Bei Glä­sern mit Stiel kann der Stiel­an­satz zum Teil Trü­bun­gen zei­gen oder, wenn er nur ange­klebt ist, sich sogar lösen. Letz­te­res Phä­no­men kann sich auch bei Wein- und Sekt­glä­sern von Edel­mar­ken zei­gen und ist somit nicht auf Bil­lig­an­bie­ter beschränkt.

Kunst­stoff

Auch Gegen­stän­de aus Kunst­stoff oder mit Kunst­stoff­an­tei­len kön­nen in der Maschi­ne lei­den. Plas­tik an Besteck­grif­fen bei­spiels­wei­se kann sich lösen, auf­quel­len oder Ris­se bekom­men. Auch Ver­fär­bun­gen sind mög­lich. 

Durch­sich­ti­ge Kunst­stoff­auf­sät­ze zei­gen schon nach weni­gen Spül­gän­gen in der Maschi­ne Ris­se. Gera­de dün­nes, durch­sich­ti­ges Hart­plas­tik ver­trägt sich oft nicht mit Geschirr­spü­lern. Bei Kunst­stoff-Was­ser­be­häl­tern von Kaf­fee­ma­schi­nen kann zudem die Gum­mi­dich­tung Scha­den neh­men. Spü­le die­se daher von Hand ab. 

Vor­rats­do­sen aus Kunst­stoff sind in der Regel spül­ma­schi­nen­ge­eig­net. Ent­sor­ge sie jedoch, wenn sie sich gelb­lich ver­fär­ben oder Ris­se bekom­men. Die Ver­fär­bung kann auf sich lösen­de Weich­ma­cher hin­deu­ten, die du nicht zu dir neh­men soll­test. 

Bestand­tei­le von Haus­halts­ge­rä­ten: Bloß nicht!

Tei­le, die direkt zum Elek­tro­kreis­lauf gehö­ren, dür­fen über­haupt nicht mit Was­ser in Berüh­rung kom­men und daher auch nicht maschi­nell gespült werden.

Vie­le Küchen­ge­rä­te haben ab- oder her­aus­nehm­ba­re Tei­le. Wenn in der Gebrauchs­an­wei­sung steht, dass die­se Tei­le nicht spül­ma­schi­nen­fest sind, wasche sie unbe­dingt von Hand ab. Beach­te zudem, dass auch bei einer Kenn­zeich­nung als „spül­ma­schi­nen­ge­eig­net“ kein Ver­lass dar­auf ist, dass die Tei­le nach Dut­zen­den Spül­ma­schi­nen­gän­gen immer noch wie neu aussehen.

Lei­der sind die Hin­wei­se der Her­stel­ler bezüg­lich der Spül­ma­schi­nen­taug­lich­keit der Ein­zel­tei­le viel­fach zu unüber­sicht­lich oder unein­deu­tig. Ver­traue daher auch dei­nen Erfah­run­gen und dei­nem Bauchgefühl.

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Auf Gebrauchs­an­wei­sung und Mate­ri­al achten

Vie­le Din­ge kön­nen pro­blem­los in der Spül­ma­schi­ne gerei­nigt wer­den. Bei Kunst­stoff­tei­len, Sil­ber­be­steck, fili­gra­nem Por­zel­lan oder Holz­ma­te­ria­li­en ist jedoch Vor­sicht gebo­ten. Oft sind die Gebrauchs­an­wei­sun­gen von Her­stel­ler­sei­te, ob ein Gegen­stand spül­ma­schi­nen­ge­eig­net ist oder nicht, unein­deu­tig. Daher gilt: Wenn du dir nicht sicher bist, spü­le die ent­spre­chen­den Tei­le bes­ser von Hand, damit du noch lan­ge Freu­de an Besteck, Geschirr und Glä­sern hast.

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