Vor allem in Großstädten sind E‑Scooter inzwischen Teil des täglichen Verkehrs. Beliebt sind sie vor allem bei jungen Nutzern. Vielleicht haben deine Kids, Enkel oder jüngeren Geschwister auch schon den Wunsch geäußert, einen Elektro-Tretroller zu fahren. Aber ist das überhaupt erlaubt? Und wie sieht es mit der Sicherheit aus? Bei UPDATED erfährst du alles Wichtige und Wissenswerte zu E‑Scootern für Kinder und Jugendliche.
Am 15. Juni 2019 trat die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft, worunter auch E‑Scooter fallen.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Der Fahrer eines E‑Scooters muss mindestens 14 Jahre alt sein (gilt auch für Kinder-E-Scooter bis maximal 12 km/h).
- Ein Führerschein ist für E‑Scooter nicht nötig.
- Es besteht keine Helmpflicht, ein Helm wird aber dringend empfohlen.
- Ein E‑Scooter darf nur von einer einzelnen Person gefahren werden.
- Verboten ist das Fahren auf Gehwegen, in Fußgängerzonen und entgegen der Einbahnstraße.
Jugendliche ab 14 Jahren dürfen laut Gesetzgebung mit einem E‑Scooter fahren. Doch auch wenn die Teenager in diesem Alter keine Kinder mehr sind, sollte der Elektroroller auf ihre Bedürfnisse und ihre Statur zugeschnitten sein. Das gilt vor allem, wenn sie noch keine Erfahrung mit den Elektrotretrollern haben. Beim Kauf eines E‑Scooters für Jugendliche oder ältere Kinder solltest du deshalb auf die folgenden Punkte achten.
Unter den E‑Scootern für Kinder finden sich sowohl Modelle aus Aluminium als auch aus Kunststoff. Aluminium hat den Vorteil, dass es robuster ist als Plastik und dennoch vergleichsweise leicht. Roller aus Kunststoff sind in der Regel für weniger Gewicht ausgelegt. Das ist insofern problematisch, als dass Kinder wachsen und damit auch schwerer werden. Ein Kunststoff-E-Scooter, der zu Beginn noch völlig ausreichend ist, kann in späteren Jahren eventuell nicht mehr genutzt werden. Es zahlt sich also aus, ein Modell zu kaufen, das ein Gewicht bis zu 50 oder 60 Kilogramm tragen kann.
Je größer und dicker die Reifen sind, umso mehr Halt bieten sie. Vor allem auf nassen Wegen geben sie zusätzliche Stabilität und können helfen, Stürzen vorzubeugen. 20 Zentimeter Durchmesser sind ein guter Richtwert für die Größe der Räder.
Auch das Material der Reifen spielt eine Rolle. Vollgummireifen aus Hartgummi sind robuster, allerdings leidet der Fahrkomfort vor allem auf unebenen Straßen und Kopfsteinpflaster darunter. Mit Luft gefüllte Räder sind in dieser Hinsicht komfortabler, können aber auch schneller kaputtgehen, falls das Kind über Glasscherben oder andere spitze Gegenstände fährt. Da Kinder und Jugendliche in der Regel etwas unbedachter mit Dingen umgehen, garantiert Hartgummi vermutlich den längeren Fahrspaß.
Kinder und Jugendliche wachsen unglaublich schnell. Ein höhenverstellbarer Lenker ist deshalb eine wichtige Voraussetzung beim E‑Scooter-Kauf. So kann der Roller zusammen mit seinem Besitzer wachsen und es besteht nicht die Gefahr, dass das Modell schnell zu klein wird. Auch Rücken- und Haltungsproblemen beugt ein höhenverstellbarer Lenker vor.
Wer schon einmal einen Leih-E-Scooter von einem der gängigen Anbieter gefahren ist, hat vielleicht festgestellt, dass die Roller selbst für einen Erwachsenen gar nicht so leicht zu tragen sind. Für einen 14-jährigen Teenager sollte ein E‑Scooter nicht mehr als 12 bis 13 Kilogramm wiegen. Das hat den Vorteil, dass der junge Fahrer den Roller notfalls tragen kann, falls der Akku während der Fahrt schlappmacht. Wenn sich der E‑Scooter zusätzlich zusammenklappen lässt, macht das den Transport noch komfortabler.
Elektroroller, die von Erwachsenen gefahren werden, können in der Regel 20 bis 30 km/h erreichen. Sie können allerdings noch schneller werden, wenn es bergab geht. Für Kinder und Jugendliche sollte der Scooter deutlich langsamer fahren. 12 bis 16 km/h (oder weniger) ist ein Tempo, bei dem sie das Fahrzeug noch gut unter Kontrolle haben.
Wichtig: Auch die langsameren Fahrzeuge benötigen eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) mit einem Typenschild, das die Fahrzeug-Identifizierungsnummer sowie ein Fabrikschild aufweist. Ein Aufkleber, den die Haftpflichtversicherung ausstellt, ist ebenfalls erforderlich.
Ein Motor mit einer Leistung von etwa 120 bis 200 Watt ist für junge E‑Scooter-Fahrer für den Anfang völlig ausreichend. Die Akku-Reichweite variiert und kann zwischen 12 und 20 Kilometern liegen. Der Fahrspaß dauert rund 45 bis 60 Minuten.
Die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen sollte beim Fahren mit dem E‑Scooter immer an erster Stelle stehen. Folgende Kriterien spielen dabei eine Rolle:
- Verkehrstauglichkeit: Soll der E‑Scooter am Straßenverkehr teilnehmen, muss er bestimmte Kriterien erfüllen. Zwei Bremsen – eine fürs Vorder- und eine fürs Hinterrad – sowie eine Klingel und vorschriftsmäßige Beleuchtung müssen am Roller vorhanden sein. Natürlich sollen alle diese Teile auch gut funktionieren. Ein Elternteil oder ein anderer Erwachsener sollte den E‑Scooter regelmäßig auf Verkehrstauglichkeit und Zustand prüfen. Es gibt auch auf E‑Scooter spezialisierte Reparaturservices, die professionelle Wartungen anbieten.
- Schutz: In Deutschland besteht zwar keine Helmpflicht, Kinder und Jugendliche sollten während der Fahrt auf dem E‑Scooter aber unbedingt einen Helm tragen. Dieser kann bei Unfällen schwere Verletzungen verhindern. Eventuell empfehlen sich zusätzliche Knie- und Ellenbogenschützer.
- Übung und Fahrverhalten: Gerade am Anfang ist es wichtig, dass sich die jungen Fahrer an den E‑Scooter gewöhnen und Fahrgefühl entwickeln. Vor allem die Beschleunigung beim Aufsteigen ist zuerst neu. Es kann nicht schaden, wenn Fahranfänger vorher mit einem Tretroller ohne Elektroantrieb üben. Auch sollten die ersten Fahrversuche mit dem E‑Scooter unter Aufsicht stattfinden. Ein Erwachsener sollte darauf achten, dass die jungen Fahrer nicht zu schnell unterwegs sind, keine riskanten Manöver fahren und sich stets an die Straßenverkehrsordnung halten.
Auf dem Markt gibt es diverse E‑Scooter, die sich für Kinder und Jugendliche eignen. Sie unterscheiden sich in ihrer Leitung, der Akkulaufzeit und dem Design.
Den E‑Scooter SCK-5300 von Denver gibt es in vier verschiedenen Farben: Blau, Pink, Schwarz und Weiß. Er eignet sich gut für Einsteiger, da er es mit einer Leistung von 100 Watt nur auf 6 km/h bringt. Die Akku-Reichweite beträgt etwa 6 Kilometer, das Aufladen dauert etwa 2 Stunden. Mit 5,6 Kilogramm ist er ein Leichtgewicht und lässt sich zudem für den Transport zusammenfalten. Allerdings ist dieser Roller nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen und kann nur auf Privatgrundstücken genutzt werden. Maximal zulässiges Fahrergewicht: 50 Kilogramm.
Der Razor Power A2 Electric Scooter schafft eine Geschwindigkeit von bis zu 16 km/h. Der Akku hält etwa 30 Minuten. Da der E‑Scooter jedoch nur über eine Fußbremse verfügt und kein Licht hat, ist er nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Maximal zulässiges Fahrergewicht: 65 Kilogramm.
Der SXT Light Plus V von SXT Scooters verfügt über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und ist aufgrund seiner zertifizierten Lichtanlage sowie der Vorder- und Hinterradbremse für den Straßenverkehr zugelassen. Der E‑Roller fährt dank einer Leistung von 500 Watt bis zu 20 km/h schnell und ist deshalb eher etwas für geübte Fahrer. Der volle Akku reicht etwa 40 Kilometer weit und braucht etwa 3 Stunden, um sich wieder komplett aufzuladen. Mit 11,2 Kilogramm ist der E‑Scooter immer noch recht leicht. Maximal zulässiges Fahrergewicht: 120 Kilogramm.
Mit dem E‑Scooter zur Schule zu sausen, kann ein großer Spaß für Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren sein. Vorher ist ihnen die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Roller nicht gestattet. Doch auch wenn die jungen Fahrer das Mindestalter erreicht haben, sollten die erwachsenen Erziehungsberechtigten immer noch ein Auge auf sie und ihr Gefährt haben. Ist der Scooter fahrtüchtig? Ist er für Kinder geeignet? Halten sich die Teenager an die Verkehrsregeln? Sind alle diese Fragen mit Ja beantwortet, gibt es grünes Licht für den Fahrspaß mit dem E‑Scooter – wichtiger als das Vergnügen ist jedoch die Sicherheit.
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