Wenn plötzlich das leise Surren aufhört, der Akku sich abschaltet und sich dein E‑Bike in ein normales Fahrrad verwandelt, endet meist auch der Fahrspaß. Dann fühlt es sich so an, als bewege sich dein von Haus aus etwas schwereres Elektrorad nur noch im Schneckentempo. Damit dich der Antrieb nicht mitten auf der schönsten Fahrradtour im Stich lässt, verrät dir UPDATED alle wichtigen Tipps und Tricks zur Pflege und dem richtigen Aufladen deines E‑Bike-Akkus.
Das erfahrt ihr gleich
- Nach dem Kauf: So bereitest du deinen neuen E‑Bike-Akku auf ein langes Leben vor
- Nach der Fahrt: So lädst du deinen Akku richtig auf
- Bei Wind und Wetter: So schützt du deinen Akku vor Schmutz, Schäden und extremen Temperaturen
- Im Fahrradkeller: So lagerst du deinen E‑Bike-Akku optimal
- Am Ende: So kannst du mit einem schwächelnden Akku umgehen
Der Akku deines E‑Bikes durchläuft im Laufe seines Lebens etwa 500 bis 1.000 Ladezyklen ohne nennenswerte Leistungseinbuße. Rechnet man pro Ladung mit einer Reichweite von 50 bis 100 Kilometern, steht dir also eine Menge Fahrspaß bevor. Damit dein Akku seine Aufgabe zuverlässig meistern kann, benötigt er etwas Starthilfe von dir.
So bereitest du einen neuen Akku auf den Einsatz vor:
- Lade deinen neuen Akku voll auf.
- Entlade ihn vollständig. Das lässt sich bei einigen Herstellern über die Ladestation regeln. Bei allen anderen musst du zum Entladen in die Pedalen treten.
- Wiederhole diesen Vorgang mindestens drei- bis fünfmal. Einige Hersteller empfehlen sogar noch mehr komplette Ladezyklen. Wirf hierfür einen Blick ins Handbuch deines Akkus.
Dein E‑Bike-Akku ist nun “eingefahren”. Teilweise wird dieser Vorgang auch als Kalibrieren bezeichnet. Er dient dazu, die Akkuleistung komplett auszuschöpfen.
Wichtig: In Zukunft solltest du es vermeiden, den Akku vollständig zu entladen. Das schadet der weiteren Leistung.
E‑Bike-Akkus arbeiten seit einigen Jahren mit der Lithium-Ionen-Technik. Ihr entscheidender Vorteil: Es gibt keinen Memory-Effekt. Dieser führte bei Akkus älterer Generationen dazu, dass sie bei häufigen Teilladungen irgendwann nur noch bis zu dieser Ladegrenze aufgefüllt wurden. Heute ist es egal, ob du häufiger einen halb leeren Akku auflädst oder wartest, bis er fast vollständig entladen ist.
Wird ein halb leerer Akku geladen, zählt das nur als halber Ladezyklus. Du kannst deinen Akku also ruhig nach jeder Fahrt laden.
Bei jedem Aufladen solltest du auf die folgenden Dinge achten:
- Nimm deinen Akku vom Rad ab, wenn du länger als zwei Stunden nicht fährst. So entlädt er sich nicht unnötig und kann besser abkühlen.
- Lade deinen Akku immer im Trockenen.
- Lade ihn bei Raumtemperatur (etwa 15 bis 20 Grad) auf.
- Lass deinen Akku im Winter eine Viertelstunde bei Raumtemperatur liegen, bevor du ihn an das Ladegerät anschließt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass er sich beim Laden ausdehnt.
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung auf Akku und Ladestation.
- Lade deinen Akku nicht neben leicht brennbaren Materialien.
- Beende den Ladevorgang spätestens, wenn der Akku vollständig geladen ist. Das kann je nach Kapazität und Entladung mehrere Stunden dauern.
- Nutze nur das zum Akku gehörige Ladegerät.
Es ist ganz normal, dass sich der E‑Bike-Akku und das Ladegerät während des Ladevorgangs erwärmen. Sorge daher dafür, dass beides auf einer wärmeunempfindlichen Unterlage liegt. Wenn die Wärmeentwicklung übermäßig stark ist, du also den Akku nicht mehr anfassen kannst, ohne leichte Verbrennungen zu riskieren, solltest du den Akku vom Fachhändler überprüfen lassen.
Die kalte Jahreszeit ist für jede Art von Akku schwierig. Dein E‑Bike-Akku wird in dieser Zeit weniger Leistung bringen – das ist bei jeder Art von Akku so. Außerdem braucht er mehr Pflege:
- Lass den Akku, wenn möglich, nach der Fahrt nicht draußen in der Kälte.
- Schütze den Akku während der Fahrt mit einer Neoprenhülle.
- Plane mehr Ladezyklen ein als im Sommer.
Zuallererst: Dein E‑Bike ist genauso robust wie ein normales Fahrrad. Ein bisschen Regen, eine Radtour über matschige Wege oder eine Fahrt durch knöcheltiefen Schnee sind für Rad und Akku in der Regel kein Problem. Trotzdem solltest du den Akku und alle anderen Verschleißteile regelmäßig pflegen.
So pflegst du deinen Akku:
- Wische den Akku vor jedem Ladevorgang mit einem leicht feuchten Tuch ab.
- Befreie die Steckpole alle paar Wochen mit einem trockenen Tuch oder einer kleinen Bürste von Staub und Schmutz.
- Fette die Steckpole nach der Reinigung mit Fahrradöl ein.
So schützt du deinen Akku:
- Verwende im Winter eine spezielle Neoprenhülle, um den Akku vor Kälte zu schützen.
- Wird dein E‑Bike auf einem Fahrradanhänger transportiert, baue vorher den Akku aus und lagere ihn im Fahrzeug.
- Achte darauf, den Akku nicht fallen zu lassen.
- Bist du mit deinem E‑Bike gestürzt, lass den Akku vom Fachmann kontrollieren. Bei starken Schäden besteht Brandgefahr!
Steht dein E‑Bike längere Zeit ungenutzt im Keller, auf dem Hof oder in der Garage, solltest du den Akku abnehmen. Am besten lagerst du ihn in einem trockenen Raum bei Temperaturen um die 15 Grad. Direkte Sonneneinstrahlung und starke Hitze oder Kälte schaden der Batterie.
Da ein vollständiges Entladen nicht gut für den E‑Bike-Akku ist, solltest du in längeren Pausen auf Folgendes achten:
- Der Akku sollte zu Beginn der Fahrpause mindestens halb voll sein.
- Kontrolliere alle zwei Monate den Ladezustand und lade ggf. nach.
Akkus dürfen nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden. Du bist gesetzlich (Batteriegesetz) dazu verpflichtet, Akkus ordnungsgemäß zu entsorgen. Du kannst sie einfach zum Händler zurückbringen. Denn wer E‑Bike-Akkus verkauft, ist verpflichtet, sie zurückzunehmen und korrekt zu entsorgen.
Irgendwann hat dein E‑Bike-Akku das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Die Ladezyklen werden immer kürzer – der Fahrspaß auch. In den meisten Fällen hast du nun die folgenden Möglichkeiten:
- Den Akku auffrischen lassen (das ist bei vielen, aber nicht allen Modellen möglich).
- Den Akku austauschen.
- Ein neues E‑Bike kaufen.
Welche Option für dich die richtige ist, hängt von deinem Bedarf und dem Gesamtzustand deines Fahrrads ab.
Die kostengünstigste und nachhaltigste Variante ist das Auffrischen des Akkus. Das funktioniert bei Lithium-Ionen-Akkus vieler Hersteller. Dabei werden die verbrauchten Zellen durch neue ersetzt. So lassen sich 80 bis 100 Prozent der ursprünglichen Leistung wiederherstellen. Der Zellentausch kostet zwischen 100 und 400 Euro – abhängig davon, wie viele Zellen erneuert werden müssen. Er wird vom Fachhändler durchgeführt.
Ein neuer Akku ist häufig deutlich teurer. Ist dein alter Akku aber schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden oder hast du ihn sogar schon mal auffrischen lassen, kann ein komplett neuer Akku trotzdem die bessere Wahl sein.
Ist dein E‑Bike schon von der älteren Sorte oder denkst du schon länger darüber nach, dir ein neues anzuschaffen – dann kann ein stark schwächelnder Akku ein guter Ausgangspunkt sein, um in ein komplett neues Rad zu investieren.
Über einen Akku macht man sich in der Regel nur wenig Gedanken – solange er funktioniert. Allzu viel brauchst du bei deinem E‑Bike-Akku tatsächlich nicht zu beachten. Aber an ein paar Grundregeln solltest du dich halten. Einmal eingefahren, reicht es, wenn du den Akku nach Bedarf auflädst. Außerdem solltest du ihn vor extremen Temperaturen schützen und dafür sorgen, dass er sich nicht komplett entleert.
Wenn die vom Händler versprochenen Ladezyklen durchlaufen sind, heißt das nicht, dass dein E‑Bike-Akku gar keine Leistung mehr bringt. Du wirst ihn dann allerdings immer häufiger aufladen müssen. Aber vielleicht ist es nach all den Kilometern ohnehin Zeit für einen neuen Akku. Oder zumindest eine Auffrischung der Ladezellen.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.