Ein kleiner, blinkender Balken auf deiner Akku-Anzeige treibt dir die Schweißperlen auf die Stirn. Denn gleich wird sich dein E‑Bike-Akku ausschalten und du musst ohne den komfortablen Antrieb in die Pedalen treten. Dabei hattest du deinen Akku doch gerade erst aufgeladen. UPDATED erklärt, woran es liegen kann, dass dein E‑Bike-Akku schwächelt. Außerdem zeigen wir dir, was du dagegen tun kannst – und wovon du als Laie lieber die Finger lässt.
Das erfahrt ihr gleich
Der Akku deines E‑Bikes lässt sich etwa 500- bis 1.000-mal aufladen, ohne dass es zu nennenswerten Leistungseinbußen kommt. Die genaue Zahl hängt vom Hersteller ab. Nach diesen Ladezyklen nimmt die Leistung deines Akkus stetig ab, du musst ihn häufiger aufladen und solltest über einen Austausch nachdenken.
Eine Ladung reicht für etwa 50 bis 100 Kilometer – abhängig davon, wie stark du den Akku nutzt. Du kannst mit einem E‑Bike-Akku also zwischen 25.000 und 100.000 Kilometer zurücklegen.
Der E‑Bike-Akku ist ein Verschleißteil. Das heißt, er braucht Pflege und seine Lebensdauer ist begrenzt. Wann dein Akku sich komplett ausgepowert hat, ist gar nicht so einfach zu bestimmen. Schließlich führt kaum jemand eine Strichliste, auf der die Anzahl der Ladezyklen vermerkt ist.
Wenn du herausfinden willst, ob dein Akku aufgrund eines Defekts lahmt oder ob er an Altersschwäche leidet, hilft dir ein Fahrradfachhändler weiter. Er kann deinen E‑Bike-Akku mithilfe eines speziellen Geräts durchchecken. Die folgenden Punkte geben dir eine grobe Orientierung, in welchem Bereich dein Problem wahrscheinlich liegt.
Ein in die Jahre gekommener Akku verliert langsam an Leistung. Musst du deinen Akku mit der Zeit also immer häufiger laden, deutet das auf einen alten Akku hin. Lässt die Leistung hingegen ganz plötzlich nach, ist der Grund hierfür wahrscheinlich ein Schaden bzw. ein Defekt.
Es muss nicht gleich ein Fahrradunfall gewesen sein: Es genügt schon, dass dir dein Akku heruntergefallen oder gegen eine Wand gestoßen ist. Selbst Stürze aus geringen Höhen können die Elektronik im Akku beschädigen – auch ohne dass dies von außen sichtbar wäre. Vermutest du einen Schaden, lass das vom Händler abklären. Weist dein Akku sogar eine sichtbare Beschädigung auf, nutze ihn nicht weiter! Es besteht Brandgefahr.
Dein E‑Bike stand einige Stunden in der prallen Mittagssonne? Oder hat die Nacht bei Minusgraden im Hof verbracht? Dein Akku hat eine Wohlfühltemperatur, und die liegt zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Alles darunter oder darüber macht ihm auf Dauer zu schaffen und mindert die Leistung. Das muss aber weder eine Alterserscheinung sein, noch auf einen Defekt hindeuten. Setzt du den E‑Bike-Akku oft solchen Temperaturen aus, kann das langfristig zu Schäden führen.
Kein Akku mag Minusgrade. Sowohl dein Handy als auch deinen E‑Bike-Akku musst du in den Wintermonaten öfter aufladen als sonst. Der Grund dafür: Bei den frostigen Temperaturen gelangen in der Batterie weniger Ionen vom Minus- zum Pluspol. Das stellt allerdings keinen Defekt dar. Denn mit dem Frühling kommt auch die volle Leistung deines Akkus wieder. Damit du in der kalten Jahreszeit ausreichend Antrieb hast, kannst du auf die folgenden Dinge achten:
- Nimm deinen E‑Bike-Akku nach jeder Fahrt aus dem Rad und mit ins Haus.
- Viele Hersteller bieten isolierende Neoprenhüllen für ihre Akkus an – so hält die Batterie auch längere Fahrten in der Kälte durch.
- Stelle dich auf häufiges Aufladen ein.
Schraube deinen E‑Bike-Akku nie selbst auf, sondern überlasse dies immer einem Fachmann. Zum einen riskierst du, durch das Öffnen einen noch größeren Schaden an der Technik zu verursachen – im schlimmsten Fall besteht sogar Brandgefahr. Zum anderen erlischt der Garantieanspruch gegenüber dem Hersteller.
Trotz aller Vorsicht kann es zu einem Unfall mit deinem E‑Bike kommen. Geht es dir nach dem Sturz gut und weist auch dein Fahrrad keine offensichtlichen Schäden auf, möchtest du wahrscheinlich sofort weiterfahren. Doch bevor du wieder aufsteigst, solltest du sichergehen, dass der Akku keinen Schaden genommen hat. So gehst du vor:
- Nimm den Akku vom Rad.
- Überprüfe zunächst, ob er äußerlich sichtbare Schäden aufweist. Das können Löcher, tiefe Kratzer oder große Dellen sein. Fällt dir etwas auf, benutze den Akku nicht weiter, sondern bringe ihn zum Fachhändler.
- Gibt es keinen Hinweis auf Schäden, kannst du den Akku wieder einbauen.
- Überprüfe nach kurzer Fahrtdauer, ob es zu einer ungewöhnlich hohen Wärmeentwicklung kommt.
- Wirf auch einen Blick auf den Akkustand: Entlädt sich der Akku schneller als üblich?
Funktioniert dein Akku ganz normal, reicht es, wenn dein Fahrradhändler beim nächsten Fahrrad-Check-up einen Blick darauf wirft. Gibt es hingegen Auffälligkeiten, solltest du direkt zum Techniker gehen und den Akku bis zur Überprüfung nicht mehr nutzen.
Ein Techniker kann das, was du in keinem Fall tun solltest, wenn dein E‑Bike-Akku defekt ist: in den Akku hineinschauen. Im Fachgeschäft wird der Akku geöffnet und einem Funktionstest unterzogen.
Dabei kann zum Beispiel festgestellt werden, ob das Problem in einer Tiefenentladung liegt. Das kann passieren, wenn du den Akku sehr lange nicht genutzt hast. Er lässt sich dann nicht mehr aufladen und bringt keine Leistung mehr. Mithilfe eines gezielten Ladeimpulses ist das Problem aber in der Regel zu beheben.
Stellt der Techniker einen Schaden an den Zellen im Akku fest, kann er diese oftmals austauschen. Eine solche Reparatur ist in der Regel wesentlich günstiger als ein komplett neuer Akku.
Von Altersschwäche spricht man bei einem E‑Bike-Akku bereits, wenn er nur noch eine Leistung von 60 bis 80 Prozent erbringt. Solange dir die geringere Reichweite nichts ausmacht, kannst du den Akku aber bedenkenlos weiter nutzen. Anders als bei Bremsbelägen oder Reifenprofilen stellt ein abgenutzter Akku keine Gefahr dar.
Anders verhält es sich, wenn dein Akku beschädigt wurde. Ein kaputter E‑Bike-Akku kann sich im schlimmsten Fall entzünden. Nutze ihn daher keinesfalls weiter, sondern entsorge ihn umgehend.
Wenn du deinen alten oder defekten E‑Bike-Akku entsorgen möchtest, wendest du dich am besten an deinen E‑Bike-Händler vor Ort. Denn Akkus dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden.
Dein Fahrradhändler ist laut Batteriegesetz verpflichtet, einen alten oder defekten Akku zurückzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Oftmals können seltene Rohstoffe aus alten Akkus wiederverwertet werden. So hilfst du der Umwelt, wenn du einen unbrauchbaren Akku zurückgibst und nicht jahrelang im Keller liegen lässt.
Zugegeben, an die elektronische Unterstützung beim Fahrradfahren gewöhnt man sich recht schnell. Umso ärgerlicher, wenn der Akku ausgerechnet während einer längeren Fahrradtour ausfällt. Oder selbst die kürzesten Entfernungen nicht mehr übersteht, obwohl er doch gerade erst frisch aufgeladen wurde.
Doch beidem kannst du vorbeugen – indem du deinen E‑Bike-Akku vor Schäden und extremen Temperaturen schützt und Alterserscheinungen rechtzeitig erkennst. Kam es doch mal zu einem Sturz oder hat dein Akku sein Lebensende erreicht, kann der Fachhändler ihn entweder reparieren oder dir einen passenden neuen anbieten. Damit du auch in Zukunft nicht ganz so kräftig in die Pedale zu treten brauchst.
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