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DVB-T2 emp­fan­gen — Alles, was Sie zur Umstel­lung, Sen­der & Kos­ten wis­sen sollten

Ab Ende März sehen viele Nutzer von DVB-T nur noch eine rauschende Mattscheibe. Daher sollten Sie rechtzeitig auf DVB-T2 umrüsten.

„DVB-T2 — was ist das schon wie­der?“, fra­gen Sie sich als plötz­lich die­ser Hin­weis auf Ihrem TV-Gerät erscheint. So heißt es immer häu­fi­ger bei VOX, Pro­Sie­ben und Co, dass ab Ende März 2017 das klas­si­sche DVB‑T Anten­nen­fern­se­hen (engl. „Digi­tal Video Broad­cas­ting – Ter­restri­al“) abge­schal­tet wird und Betrof­fe­ne umstel­len müs­sen. Sie fra­gen sich jetzt viel­leicht, was das für Sie bedeu­tet: Brau­che ich nun einen neu­en Recei­ver oder Fern­se­her? Wie hoch sind die Kos­ten, die auf mich zukom­men und wel­che Sen­der wer­de ich mit dem neu­en TV-Stan­dard emp­fan­gen kön­nen? Dar­auf und auf vie­le wei­te­re Fra­gen, erhal­ten Sie in unse­rem Rat­ge­ber zum The­ma DVB-T2 Ant­wor­ten.

Wann kommt DVB-T2 HD und ab wann wird DVB‑T abgeschaltet?

Die DVB-T2-HD-Ein­füh­rungs­pha­se läuft bereits seit dem 31. Mai 2016 in den Groß­städ­ten. Sen­der wie Das Ers­te, ZDF, RTL, Pro­Sie­ben, Sat.1 und VOX haben bereits Fern­seh­pro­gram­me in Full HD-Qua­li­tät (1080p) zum Tes­ten ange­bo­ten. Die end­gül­ti­ge Umstel­lung von DVB‑T auf DVB-T2 erfolgt in den Bal­lungs­ge­bie­ten am 29. März 2017. Um wel­che Gebie­te es sich kon­kret han­delt, lesen Sie in der fol­gen­den Tabel­le. An die­sem Tag sol­len alle Pro­gram­me umge­stellt wer­den. DVB‑T wird bis zu die­sem Stich­tag noch wie gewohnt ver­füg­bar sein. Nach dem offi­zi­el­len Start des neu­en Stan­dards ist der DVB-T-Emp­fang in die­sen Regio­nen stark ein­ge­schränkt. Die ande­ren Regio­nen wer­den dann im Zeit­raum Okto­ber 2017 bis spä­tes­tens Juni 2019 umgestellt.

Wo kann man DVB-T2 empfangen?

AachenBaden-BadenBer­lin
BonnBraun­schweigBre­men
Bre­mer­ha­ven-Schiff­dorfDort­mundDüs­sel­dorf
EssenFrankfurt/MainGro­ßer Feldberg
Hal­leHam­burgHan­no­ver
JenaKielKöln
Lan­gen­bergLeip­zigLübeck
Mag­de­burgMün­chenNürn­berg
Ros­tockSaar­brü­ckenSchwe­rin
Sto­ckels­dorfStutt­gartWesel
Wies­ba­denWup­per­tal

Fern­se­her oder Recei­ver — Brau­che ich neue Hard­ware für den DVB-T2-Empfang?

Meist erfül­len nur die seit Ende 2015 im Han­del erhält­li­chen neue­ren Ultra-HD-Fern­se­her alle Bedin­gun­gen zum Emp­fang von DVB-T2 HD. Bran­chen­schät­zun­gen gehen von mehr als 3,5 Mil­lio­nen DVB-T2-fähi­gen TV-Gerä­ten in Deutsch­land aus.

Besit­zer eines älte­ren TV-Geräts ohne DVB-T2-Unter­stüt­zung benö­ti­gen zumin­dest ein neu­es Zusatz­ge­rät. Ob Ihr Fern­se­her mit dem neu­en Stan­dard kom­pa­ti­bel ist, erfah­ren Sie ent­we­der im Hand­buch oder auf der Web­site des Her­stel­lers. Die Gerä­te­num­mer fin­den Sie in der Regel auf der Rück­sei­te des Gerätes.

Falls Ihr alter Fern­se­her kein DVB-T2 emp­fan­gen kann, haben Sie fol­gen­de Möglichkeiten:

  1. Sie kau­fen sich zu Ihrem bestehen­den TV-Gerät einen DVB-T2 HD Recei­ver, der für den neu­en TV-Stan­dard und der ent­spre­chen­den Ent­schlüs­se­lung aus­ge­legt ist.
  2. Sie kau­fen oder mie­ten sich einen neu­en Fern­se­her, der das neue For­mat ent­spre­chend unter­stützt (Sie brau­chen dann für vie­le pri­va­te Sen­der jedoch noch immer ein Gerät zur Ent­schlüs­se­lung des Pro­gram­mes, ent­we­der eine geeig­ne­te CI+-Karte oder einen Receiver).

Sie kön­nen die bis­her für den DVB-T-Emp­fang ver­wen­de­te Anten­ne auch für DVB-T2 HD nut­zen. Der Emp­fang per Zim­mer­an­ten­ne funk­tio­niert in den Zen­tren der Bal­lungs­ge­bie­te sehr gut; in den rest­li­chen Regio­nen der ers­ten Stu­fe der Umstel­lung sind Sie für den Emp­fang mit Ihrer Außen- oder Dach­an­ten­ne gut gerüstet.

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, fin­den Sie hier eine Land­kar­te zum DVB-T2 Emp­fang vom Pro­jekt­bü­ro DVB-T2 HD Deutsch­land. In wel­chen Gegen­den eine Zim­mer­an­ten­ne aus­reicht und wo Sie eine spe­zi­el­le Außen- oder Dach­an­ten­ne benö­ti­gen kön­nen Sie hier nach­le­sen: DVB-T2 Emp­fangs­check.

DVB-T2 Sen­der – Wel­che Pro­gram­me kann ich empfangen?

Seit dem 31. Mai 2016 las­sen sich die Pro­gram­me Das Ers­te, ZDF, Sat.1, Pro­Sie­ben, RTL und VOX im Test­be­trieb via DVB-T2 in HD-Qua­li­tät digi­tal emp­fan­gen – zuerst in 18 Städ­ten (Düs­sel­dor­f/Rhein-Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Ros­tock, Schwe­rin, Hannover/Braunschweig, Mag­de­burg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Rhein-Main, Saar­brü­cken, Baden-Baden, Stutt­gart, Nürn­berg und München/Südbayern), bis Mit­te 2019 dann bun­des­weit. In der maxi­ma­len Aus­bau­stu­fe wer­den je 40 pri­va­te und öffent­lich-recht­li­che Pro­gram­me in den Bal­lungs­ge­bie­ten aus­ge­strahlt. Die ARD plant zehn Pro­gram­me in HD. Als wesent­li­che Neue­rung wer­den eini­ge drit­te Pro­gram­me der ARD mit DVB-T2 bun­des­weit ver­füg­bar sein und nicht wie bis­her nur regio­nal. Zudem gibt es die Spar­ten­sen­der eins­fes­ti­val, Tagesschau24, Phoe­nix und Arte in der hohen HD-Auf­lö­sung. Das ZDF bringt außer sei­nem Haupt­pro­gramm auch die Able­ger ZDF­neo HD, ZDF­in­fo HD, 3Sat HD und KiKa HD per DVB-T2 zu Ihnen. Die Pri­vat­sen­der Sat.1, Pro­Sie­ben, VOX und RTL sind wäh­rend des Pro­be­be­triebs bis Früh­jahr 2017 ver­schlüs­selt, aber kos­ten­los zu empfangen.

Wie lan­ge blei­ben die alten DVB‑T Pro­gram­me empfangbar?

Die momen­tan emp­fang­ba­ren Pro­gram­me sind bis zum Beginn des Regel­be­triebs von DVB-T2 HD wei­ter­hin par­al­lel emp­fang­bar („Simul­cast“), wer­den aber nach und nach bei Ver­füg­bar­keit von DVB-T2 abge­schal­tet. Ohne ein DVB-T2-fähi­ges TV-Gerät oder Recei­ver, der zusätz­lich auch HEVC bzw. H.265 unter­stützt (DVB-T2 + HEVC/H.265 = DVB-T2 HD), wird dann kein Emp­fang mehr mög­lich sein — vor­aus­sicht­lich Ende März 2017.

DVB-T2 Kos­ten – Wel­che Gebüh­ren kom­men auf mich zu?

Öffent­lich-recht­li­che Fern­seh­pro­gram­me wer­den bei DVB-T2 nicht ver­schlüs­selt und kön­nen ohne Zusatz­kos­ten emp­fan­gen wer­den. Die Viel­zahl der HD-Pro­gram­me pri­va­ter Sen­der (dar­un­ter die Pro­gram­me der Medi­en­grup­pe RTL Deutsch­land und der ProSiebenSat.1 Media SE) wird der Platt­form­be­trei­ber Media Broad­cast ver­schlüs­seln und unter dem Namen „free­net TV“ anbie­ten. Bis zum Start des Regel­be­triebs sind die ver­schlüs­sel­ten pri­va­ten Pro­gram­me mit free­net-Recei­vern oder mit DVB-T2-HD-Fern­seh­ge­rä­ten plus „free­net TV CI+ Modul“ kos­ten­frei emp­fang­bar. Mit Beginn des Regel­be­triebs sind die meis­ten Pri­vat­sen­der nach einer drei­mo­na­ti­gen Test­pha­se dann nur noch gegen eine monat­li­che Gebühr von 5 bis 6 € über ein Abon­ne­ment von free­net TV und ent­spre­chen­den Com­mon-Access-Modu­len nach dem „CI+“-Standard zu emp­fan­gen. Die in man­chen Regio­nen kos­ten­lo­sen SD-Vari­an­ten der pri­va­ten Pro­gram­me wer­den kom­plett weg­fal­len, dadurch müs­sen alle Zuschau­er von Pro­Sie­ben, Sat.1 und Co. das kos­ten­pflich­ti­ge HD-Paket abon­nie­ren. Das Abo schlie­ßen Sie als Kun­de direkt über Media Broad­cast oder im Fach­han­del ab.

Was ist DVB-T2 & was ist der Unter­schied zu DVB‑T?

Für die­je­ni­gen die sich fra­gen: „Was bedeu­tet eigent­lich DVB-T2?“ hier ein paar Basics zum neu­en TV-Stan­dard kurz und knapp: Der Nach­fol­ger DVB-T2 („Digi­tal Video Broad­cas­ting – Ter­restri­al, 2nd Gene­ra­ti­on“) ist ab Ende März 2017 der neue Stan­dard für den Emp­fang von digi­tal-TV per Anten­ne. Es ermög­licht – kurz gesagt — mehr Sen­der in bes­se­rer Qua­li­tät aus­zu­strah­len. Der alte Stan­dard DVB‑T konn­te über Anten­ne nur Pro­gram­me in gerin­ge­rer SD-Auf­lö­sung (720 x 576 Bild­punk­te) emp­fan­gen. Wel­che wei­te­ren Vor­tei­le DVB-T2 lie­fert, lesen Sie im Folgenden:

DVB-T2 – die Vor­tei­le gegen­über DVB‑T

  • Mehr Pro­gram­me — ca. 40 Stück in Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) die Sie über eine Zim­mer- oder Dach­an­ten­ne digi­tal emp­fan­gen können.
  • Bild­über­tra­gung in Full HD mit 50 Voll­bil­dern pro Sekun­de (1080p50) auf das TV-Gerät.
  • Höhe­re Reich­wei­ten und Emp­fang­bar­keit, ins­be­son­de­re in Regio­nen, in denen bestimm­te pri­va­te Sen­der der­zeit nicht über Anten­ne zu emp­fan­gen waren.
  • Höhe­re Daten­ra­ten im sel­ben Fre­quenz­spek­trum (470 bis 690 MHz).
  • Eine bes­se­re Auf­lö­sung mit mehr Bild­punk­ten und höhe­rer Bild­wie­der­hol­ra­te als beim Vorgänger.
  • DVB-T2 ist weni­ger störanfällig.
  • Das bei DVB-T2 genutz­te Video­kom­pres­si­ons­ver­fah­ren H.265 ist noch ein­mal bis zu 50 % effi­zi­en­ter als der vor­he­ri­ge Codec H.264 und bringt nomi­nell eine bes­se­re Auf­lö­sung als bei allen ande­ren Emp­fangs­we­gen. Das Bild wird dadurch schärfer.
  • Alle öffent­lich-recht­li­chen Pro­gram­me wer­den, wie schon bei DVB‑T, für Sie als Zuschau­er über die Haus­halts­ab­ga­be der GEZ finan­ziert und daher unver­schlüs­selt und somit ohne zusätz­li­che Kos­ten angeboten.
  • Ande­re Sen­der sind ver­schlüs­selt und kön­nen gegen eine Gebühr frei­ge­schal­tet werden.

War­um erfolgt die Umstel­lung auf DVB-T2 HD?

Hier­für gibt es im Wesent­li­chen zwei wich­ti­ge Gründe:

  1. In den letz­ten Jah­ren hat sich die Fern­seh­welt sehr stark gewan­delt – es besteht eine stark wach­sen­de Nach­fra­ge nach Full-HD-Fern­sehin­hal­ten durch die Ver­brei­tung hoch­auf­lö­sen­der Fern­se­her mit Dia­go­na­len grö­ßer als 50 Zoll.
  2. Außer­dem muss ein Teil der bis­her genutz­ten Fre­quen­zen für die LTE-Mobil­funk­tech­nik abge­ge­ben wer­den – für das Anten­nen­fern­se­hen ste­hen somit zwölf Kanä­le (K49–K60) weni­ger zur Verfügung.

So ermög­licht die Umstel­lung auf DVB-T2 HD ins­ge­samt eine Stei­ge­rung der Pro­gramm­viel­falt, sowie der bis­her über DVB‑T über­tra­ge­nen Bildqualität.

Fazit: DVB-T2 als neu­er Stan­dard mit mehr Sen­dern und bes­se­rer Qualität

Mit DVB-T2 HD ist es nun auch über Anten­ne mög­lich, öffent­lich-recht­li­che und pri­va­te Sen­der in hoher Auf­lö­sung (HD) sehen zu kön­nen. Die momen­ta­nen TV-Pro­gram­me wer­den bis zum Beginn des Regel­be­triebs von DVB-T2 HD am 29. März 2017 in Bal­lungs­ge­bie­ten, bzw. zwi­schen Okto­ber 2017 bis spä­tes­tens Juni 2019 außer­halb der Bal­lungs­ge­bie­te par­al­lel wei­ter­hin aus­ge­strahlt. Dann jedoch kom­men wei­te­re HDTV-Pro­gram­me dazu, sodass im End­aus­bau mit ca. 40 HD-Sen­dern gerech­net wer­den kann. Die bis­he­ri­gen DVB-T-Pro­gram­me müs­sen wei­chen und wer­den suk­zes­si­ve abge­schal­tet. Wie auch Sie DVB-T2 emp­fan­gen kön­nen, dazu fin­den Sie im Fol­gen­den noch mal die wich­tigs­ten Punk­te im Überblick:

  • Wer der­zeit noch mit DVB‑T fern­sieht, wird in den meis­ten Fäl­len ein neu­es Emp­fangs­ge­rät benö­ti­gen. Das kann ein ein­fa­cher Recei­ver sein oder ein neu­es, kom­pa­ti­bles TV-Gerät. Die­se Gerä­te müs­sen nicht nur einen DVB-T2-Tuner haben, der zum alten Stan­dard abwärts­kom­pa­ti­bel ist, son­dern auch einen Deco­der für das moder­ne Video­for­mat HEVC.
  • Wer ein neu­es Gerät kau­fen will, soll­te unbe­dingt auf die tech­ni­schen Details „DVB-T2 + HEVC/H.265“ oder alter­na­tiv auf das grü­ne Logo „DVB-T2 HD“ bzw. „free­net TV“ achten.
  • Für den Emp­fang der ver­schlüs­selt aus­ge­strahl­ten HD-Pri­vat­sen­der ist zusätz­lich ein Com­mon-Access-Modul nach „CI+“-Standard von free­net TV oder ein oben beschrie­be­ner Receiver.

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