Die Internet‑Geschwindigkeit zu erhöhen spart viele Nerven. Den das ruckelnde YouTube-Video, der quälend lange Download oder die Slideshow im Schneckentempo können den schönsten Surfspaß zunichte machen. Wie viele Daten in welchem Tempo bei dir zu Hause ankommen, bestimmen dein Tarif und die Leitungsqualität. Also in einen Tarif mit höherer Übertragungsrate wechseln? Nicht, bevor du in den eigenen vier Wänden das Maximum herausgeholt haben. Mit diesen UPDATED-Tipps machst du deine DSL-Verbindung schneller.
Das erfahrt ihr gleich
- Welche Faktoren können die DSL-Geschwindigkeit zeitweise verlangsamen?
- Internet-Geschwindigkeit erhöhen: DSL-Anschluss optimieren
- Über die Qualität des Routers die Internet-Geschwindigkeit erhöhen
- Blockiere unerwünschten Datenverkehr
- Internet-Geschwindigkeit verbessern: Konfiguriere deine Netzwerkkarte
Wenn dein Internet zu Hause nicht wie gewünscht Fahrt aufnimmt, prüfe zunächst, ob die Geschwindigkeit womöglich nur vorübergehend gedrosselt ist. Aber wie kann ich die Internet-Geschwindigkeit erhöhen? Diese Punkte solltest du näher ins Auge fassen:
- Kommt es in deiner Region womöglich gerade zu Netzstörungen? Das kannst du auf der Webseite allestörungen.de überprüfen, indem du auf das Logo deines DSL-Anbieters klicken beziehungsweise tippst.
- Greifen womöglich gerade mehrere Personen beziehungsweise Geräte in deinem Haushalt gleichzeitig auf das Internet zu? Das Streaming auf dem Smart TV, der Download auf dem PC, der surfende Nachwuchs – alles das kann die Geschwindigkeit der Datenübertragung beeinflussen.
- Manche DSL-Tarife beinhalten eine Volumendrosselung. Das bedeutet, wenn eine bestimmte Menge Daten im Monat übertragen wurde, zum Beispiel die Grenze von 100 GB überschritten wurde, reduziert der Anbieter automatisch das Tempo. Ob dein Anschluss davon betroffen ist, siehst du in deinem Tarifvertrag. Ob und inwiefern ein Anbieter Drosselungen in seinen Tarifen vorsieht, verrät dir die Webseite werdrosselt.de.
- Kommt überhaupt die erwartete Signalstärke bei deinem Router an? Das kannst du prüfen, indem du direkt auf den Router zugreifst, sprich dessen Daten und Einstellungen einsiehst. Das kannst du in der Regel über den Internet-Browser, ohne dass du online sein musst. Die entsprechende Adresse findest du im Handbuch zu deinem Router oder indem du die Installations-CD einlegst und startest. Ist die ermittelte Signalstärke bzw. DSL-Geschwindigkeit deutlich unter den Erwartungen, wirst du in deinen eigenen vier Wänden wenig ausrichten können. Wende dich in diesem Fall an deinen DSL-Anbieter.
Nichts davon trifft zu und dennoch hast du das Gefühl, das Internet in deinem Haushalt müsste und könnte schneller sein? Dann kannst du mit den folgenden Tipps die Geschwindigkeit deines DSL-Anschlusses schrittweise maximieren.
Stelle, wann immer es geht, eine Internetverbindung über Kabel her. Sprich: Wenn du über deinen PC surfst, verbinde ihn per Netzwerkkabel mit dem Router, anstatt eine Verbindung über WLAN oder elektrische Leitungen – PowerLAN oder DLAN genannt – aufzubauen, bei denen das Signal stärker abgeschwächt wird.
Wenn du dagegen mit dem Smartphone oder Tablet ins Netz willst, kommst du um eine WLAN-Verbindung nicht herum. Dann aber sollte der WLAN-Router optimal verkabelt sein, um die Internet‑Geschwindigkeit zu erhöhen.
So erhältst du die bestmögliche Datenübertragung:
- Schließe den Router an die vorgesehene Telefonbuchse an, die sogenannte TAE-Telefonanschlussdose.
Achtung: Wenn du mehrere Telefondosen in deinem Haus oder deiner Wohnung hast, kommt das DSL-Signal an einer Buchse an und wird von dort an die anderen weiterverteilt. Dabei sind Geschwindigkeitseinbußen möglich.
Schließe deshalb den Router an die erste Empfängerdose und nicht an eine der nachgelagerten Dosen an. Welche die erste TAE-Telefonanschlussdose in deinem Haushalt ist, erfährst du beim Hausmeister, dem Vermieter oder einem Fachmann für Telekommunikation. - Damit der Router das WLAN-Signal möglichst störungsfrei aussenden kann, stelle ihn so frei wie möglich auf. Lasse mindestens einen Meter Abstand zu anderen Geräten, die ebenfalls Signale aussenden, zum Beispiel schnurlose Telefone oder ein Babyphone. Auch Wände, Stahl und Holz sowie wasserführende Leitungen, wie zum Beispiel in Heizungen, schwächen die Datenübertragung.
- Halte die Kabellänge zwischen TAE-Telefonanschlussdose und Router so kurz wie möglich. Vermeide Knicks und wickel es nach Möglichkeit auch nicht auf. Weist das Kabel schon einige Schäden oder Gebrauchsspuren auf, denke über den Austausch gegen ein neues Kabel nach, das nur wenige Euro kostet.
Wird das WLAN-Signal über längere Distanzen zu schwach, kannst du es mit einer Antenne beziehungsweise einem Repeater verstärken.
Die beste Leitung und das schnellste DSL nützen nichts, wenn der Router für solche Datenmengen gar nicht ausgerichtet ist. Stelle deshalb sicher, dass dein Router kein Nadelöhr darstellt. Für die meistgenutzten DSL-Anschlüsse mit einer Geschwindigkeit von 16.000 KBit/s oder auch das noch schnellere VDSL mit bis zu 100.000 KBit/s benötigst du einen Router, der diese Technik unterstützt.
Bei allen aktuellen Routern ist dies Standard. Wenn du noch einen älteren Router besitzt, wirf einen Blick in die Produktbeschreibung, google nach der Bezeichnung des Routers oder frage den Hersteller beziehungsweise deinen DSL-Anbieter, ob er den VDSL-Standard unterstützt. Das kann am Ende deine Internet‑Geschwindigkeit erhöhen.
In der Regel stellt dir dein Anbieter auf Nachfrage einen aktuellen Router zur Verfügung. Das ist schon allein deshalb empfehlenswert, weil manche Modems, die in den Routern stecken, vom Anbieter mit einer speziellen Konfiguration versehen wurden, die auf die individuellen Anforderungen des Anbieter-Netzes angepasst ist. Je nach Anbieter, Tarif oder Vertragslaufzeit können für den neuen Router Kosten anfallen, frage hierzu deinen Internetanbieter.
Bist du mit dem Browser oder dem E‑Mail-Programm wirklich der Einzige, der gerade über deinen DSL-Anschluss auf das Internet zugreift? Oder empfangen und senden im Hintergrund noch weitere Programme munter Daten und bremsen damit die DSL-Geschwindigkeit? Navigationsprogramme zum Beispiel könnten aktuelles Kartenmaterial herunterladen, Spiele nach Updates suchen oder Wetterdienste die neuesten Daten empfangen.
Gestatte nur jenen Programmen den Internetzugriff, die du auch wirklich nutzt. Alle anderen schließe bei Windows 10 so aus:
- Gib in die Windows-Suche den Begriff “Windows Defender Firewall mit erweiterter Sicherheit” ein und öffne die Option.
- Klicke links auf Ausgehende Regeln und anschließend links auf Neue Regel.
- Wähle Programm > Weiter > Dieser Programmpfad > Durchsuchen.
- Suche nach dem Programm, das du ausschließen willst. Die meisten befinden sich in den Ordnern C:\Program Files beziehungsweise C:\Program Files (x86).
- Klicke auf das Programm und anschließend auf Öffnen > Weiter.
- Prüfe, ob im nächsten Schritt jetzt ein Haken bei Verbindung blockieren gesetzt ist oder füge ihn selbst hinzu.
- Klicke zweimal auf Weiter und auf Fertigstellen.
- Um die Blockierung aufzuheben, gehe bis zu Ausgehende Regel, klicke die entsprechende Regel mit rechts an und deaktiviere sie.
Bei Mobilgeräten mit Android gehe wie folgt vor:
- Gehe in die Einstellungen, die du mit einem Wisch von der oberen Displaykante nach unten erreichst.
- Tippe auf Sync.
- In den Einstellungen rufe die Konten auf.
- Deaktiviere die regelmäßigen Updates, die hier “Synchronisieren” genannt werden, durch das Abwählen der Häkchen.
- In neueren Systemen findest du die Option unter Nutzer > Konten.
- Um allen Programmen den eigenständigen Internetzugriff zu verweigern, tippe auf die drei Punkte oben rechts im Fenster und deaktiviere anschließend Daten automatisch synchronisieren. Bedenke aber, dass du dann gegebenenfalls keine Push-Benachrichtigungen mehr bekommst, etwa bei WhatsApp.
- Für individuelles Deaktivieren rufe das jeweilige Konto einzeln auf und bearbeiten dort die Synchronisationseinstellungen.
Bei iOS-Geräten schalte die permanente Aktualisierung von Programmen entweder komplett oder einzeln für jede App ab unter Einstellungen > Allgemein > Hintergrundaktualisierung.
Bei einem Mac unterbinde unerwünschten Datenverkehr auf diese Weise:
- Gehe zu Systemeinstellungen > Sicherheit > Firewall
- Bei Mac OS X 10.6 oder neuer klicke auf das Schloss-Symbol in der linken unteren Ecke und gib den Administrator-Benutzernamen und das Passwort ein.
- Klicke auf Firewall aktivieren oder Start. Unter Erweitert kannst du die Firewall anschließend konfigurieren.
- Bei Mac OS X 10.5 wähle direkt den Modus aus, den die Firewall verwenden soll.
Wie schnell du wirklich im Internet unterwegs sind, zeigt ein Speedtest. Dabei wird ein Test-Server angesteuert, der Datenpakete an deinen Rechner sendet und von dort wieder herunterlädt. Aus der Zeit, die der Prozess dauert, wird die Geschwindigkeit der Internetverbindung gemessen.
Ein kostenloser und werbefreier Speedtest wird von der Bundesnetzagentur bereitgestellt. Du erreichst ihn unter
breitbandmessung.de.
Für eine möglichst schnelle DSL-Verbindung sollte die Netzwerkkarte, die im PC oder Notebook die Daten verarbeitet, optimal konfiguriert sein. Im Normalfall ist sie das ab Werk.
Bemerkst du mit einem Windows-Rechner immer noch regelmäßig Geschwindigkeitsprobleme? Oder offenbart ein Speedtest (siehe Kasten) eine langsame Verbindung, obwohl laut Router das volle DSL-Signal in deinem Haus ankommt? Dann nimm die Einstellungen neu vor. Dabei hilft dir das kostenlose Programm “TCP Optimizer”. Und so gehst du vor:
- Lade die Software herunter (mit einem Klick auf den Link neben dem Icon, das einen kleinen roten Pfeil zu einem Rechner zeigt).
- Doppelklicke im Download-Ordner deines Rechners auf das Programm und wähle Ausführen.
- Stelle den Schieberegler unter General Settings > Connection Speed auf die Geschwindigkeit deines DSL-Anschlusses ein.
- Im nächsten Feld Network Adapter Selection wähle deine Netzwerkkarte aus. Welche du benutzt, zeigt dir ein Blick auf das Handbuch des Rechners. Falls du sie selbst installiert hast, die Bezeichnung auf der Verpackung.
- Unten im Menüfeld markierst du Optimal settings mit einem Klick in den nebenstehenden Punkt.
- Klicke auf Apply changes.
- Klicke im anschließenden Feld oben auf OK.
- Es erscheint eine Meldung, dass dein Rechner für die Übernahme der Einstellungen neu gestartet werden muss.
- Bestätige dies mit einem Klick auf OK.
- Teste die neue Geschwindigkeit gegebenenfalls mit einem weiteren Speedtest.
Eine langsame DSL-Verbindung kostet Zeit und Nerven. Sowohl in ländlichen Regionen, wo die Leitungen nicht immer die höchstmögliche Leistung bieten, als auch in den Städten, wo viele Abnehmer am selben Verteiler der Betreibergesellschaft hängen, kann dich das Problem ereilen.
Doch mit ein paar einfachen Schritten kannst du zumindest in deinen eigenen vier Wänden die Voraussetzungen schaffen, um das Maximum aus deinem Anschluss herauszuholen. Wenn das Surfen dann allerdings immer noch eher einer gemütlichen Planscherei gleicht, solltest du dich an deinen Anbieter wenden.
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