Eine eigene Drohne zu fliegen, übt eine große Faszination aus. Auch Kinder können damit schon lernen, ein Flugobjekt zu steuern – und so Freude an einem neuen Hobby entwickeln. Aber es gibt Dinge, die du vor dem Kauf beachten solltest: Wie ist die Rechtslage? Was darf dein Kind mit einer Drohne und was nicht? Und welche Drohne ist überhaupt für Kinderhände geeignet? UPDATED klärt auf.
Bei der Anschaffung einer Drohne für den Nachwuchs steht die Sicherheit für die meisten Eltern an erster Stelle. Schon im zarten Alter von acht Jahren können Jungs und Mädchen lernen, mit einem ferngesteuerten Flugobjekt umzugehen. Vier Aspekte solltest du vor dem Kauf einer Drohne beachten: die Rechtslage, die technische Sicherheit der Drohne, die Sicherheit Dritter und die finanzielle Investition.
Für viele Drohnen, die im Freien geflogen werden, gilt die Drohnen-Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und ab einer gewissen Größe oder Flughöhe auch das Luftrecht. Die wichtigsten Punkte sind im Folgenden zusammengefasst – für eine vollständige Übersicht aller Regeln informiere dich beim BMVI.
Eine Drohne über 250 Gramm Startgewicht muss gekennzeichnet werden. Die Plakette muss feuerfest und von außen sichtbar sein und Namen sowie vollständige Anschrift des Halters beinhalten.
Drohnen ab zwei Kilogramm Gewicht dürfen erst von Kindern ab 16 Jahre geflogen werden, außerdem braucht der Pilot einen Drohnenführerschein. Ab fünf Kilogramm Drohnengewicht bedarf es einer Aufstiegsgenehmigung. Diese Fälle sind allerdings für Kinder-Drohnen nicht relevant.
Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Richtlinien dafür, wo in Deutschland Drohnen geflogen werden dürfen. Diese sind weiter unten zusammengefasst.
Weiterhin gilt für Drohnen eine Haftpflicht-Pflicht. Die meisten regulären Haftpflichtversicherungen greifen dabei nicht. Es empfiehlt sich also, dass der Nachwuchs mit der ersten Drohne zunächst in den eigenen vier Wänden aktiv wird.
Lange Haare können schneller in den Rotor einer Drohne geraten, als du vielleicht denkst. Hier empfiehlt sich, wie bei vielen sportlichen Aktivitäten, ein Zopf, der das Risiko mindert.
Hier kommt es vor allem auf die Größe an: Je leichter eine Drohne ist, desto weniger Schaden richtet sie bei einem Unfall an. Denn eine kleine, leichte Drohne hat nicht nur weniger Masse, wenn sie herabfällt oder außer Kontrolle gerät. Sie hat auch schwächere Motoren und leichtere Rotoren, die sich langsamer drehen.
Kleine Drohnen eignen sich zudem besser für den Betrieb in Innenräumen, wo die ersten Drohnenflüge auf jeden Fall stattfinden sollten. Dieser Einsatzort umgeht auch den Nachteil, dass kleine Drohnen anfälliger sind für Wind.
Ganz wichtig ist bei einer Drohne für Kinder der Rotorschutz: Mindestens an den Außenseiten müssen die Rotoren von einem Schutzring umgeben sein. Idealerweise sind die Rotoren von allen Seiten geschützt. Bei einigen Modellen ist sogar die ganze Drohne von einem Käfig umgeben – das ist ein guter Ansatz, um sowohl die Umgebung als auch die Rotoren vor Schäden zu bewahren. Auch bei voller Vergitterung gilt es allerdings, die Kinder zu warnen: Finger weg von den Rotoren. Immer.
Ein weiterer Grundsatz: Wenn du deinem Kind die erste Drohne schenkst, solltest du sie vorher selbst ausprobieren. So kannst du dich mit dem Gerät vertraut machen, lernen es zu fliegen, und einzuschätzen, wo Gefahren lauern. Auch sollte dein Kind für die Technik reif genug sein – und das kann keine Altersempfehlung so gut abschätzen wie die Eltern.
Steuern Kinder eine Drohne, musst du als Erziehungsberechtigter die Sicherheit Dritter gewährleisten. Auch deshalb ist bei Flügen im Freien die bereits genannte Haftpflichtversicherung Pflicht. Da Kinder in der Regel auf den Spaß am Drohnefliegen aus sind und wenig auf Risiken und Gefahren achten, ist es umso wichtiger, dass die Eltern möglichst alles im Blick haben.
Eine sichere Umgebung, in der weder Personen noch Gegenstände Schaden nehmen können, ist eine gute Voraussetzungen. Ein Zimmer, in dem durch die Drohne auch bei totalem Kontrollverlust wenig zu Bruch gehen kann, ist ideal. Ein großer Raum ist natürlich besser als eine kleine Kammer.
Geht es mit einem älteren Kind, das bereits viel Drohnenerfahrung gesammelt hat, irgendwann doch nach draußen, ist ein Modellflugplatz weit ab der Stadt ideal. Weite Flächen ohne Gebäude, Bäume und zu viele andere Menschen sind generell gut geeignet.
Die erste Drohne für den Nachwuchs sollte klein, leicht und vor allem günstig sein. Hintergrund: Bei Drohnen-Neulingen kann es passieren, dass das coole neue Spielzeug schon bei einem der ersten Flugeinsätze kaputtgeht – und das ist besonders ärgerlich, wenn du ein sehr teures Modell gekauft hast. Lass dein Kind daher ruhig mit einem günstigen Modell starten.
Je nach Alter gibt es verschiedene Drohnen, die sich für den Einstieg, aber auch für fortgeschrittene junge Piloten und Pilotinnen eignen. Kleine Kinder können mit besonderen Drohnen an das Hobby herangeführt werden, bei denen es nicht einmal einer Fernsteuerung bedarf.
Die Supernova ist ein Quadcopter, der komplett von einem kugelförmigen Käfig umgeben ist und sich von allein in der Luft halten kann. Sensoren sorgen dafür, dass diese Drohne auf Handgesten reagiert, wodurch sie sich intuitiv und einfach durch den Raum steuern lässt. Wer genügend übt, kann damit einige Tricks lernen und so erste Erfolgserlebnisse als angehender Drohnenpilot sammeln.
Die Magic Mover von Revell ist ebenfalls vollständig von einem Käfig geschützt und dafür gemacht, per Wurf gestartet zu werden. Hier geht es allerdings auch darum, die Drohne mit den eigenen Handgesten in der Luft zu halten, was etwas Geschick erfordert. Wollen mehrere Kinder mit der Drohne spielen, ist diese für den Einstieg eine gute Anschaffung – zumal sie vergleichsweise günstig ist.
Diese Drohne bietet zusätzlich zum Flug auch noch gleitenden Fahrspaß am Boden. Das macht nicht nur Freude, sondern bedeutet auch, dass sie einen alternativen Betriebsmodus hat, sollte das Kind die Sache mit dem Fliegen noch nicht ganz hinbekommen. Dass die vier Rotoren von einem Käfig geschützt sind, verringert das Risiko von Verletzungen und Sachschäden.
Die Quadro-Cop ist schick beleuchtet und hat Rotorschützer, die die vier Rotoren umgeben. Diese vier Gramm leichte Drohne ist vor allem für den Indoor-Betrieb gedacht. Da kann sie eine Menge Potenzial entfalten: Hohe Geschwindigkeiten, eine Flip-Funktion für Loopings und eine präzise Lenkung machen sie zur idealen Drohne für Fluganfänger, die viel dazulernen und Tricks einstudieren wollen.
Mit 14 können Kinder schon Drohnen steuern wie die Großen. Die Jamara-Drohne F1X bietet einen Livestream für FPV-Aufnahmen (FPV steht für “First Person View”, also Ich-Perspektive). Als Bildschirm dient das eigene Smartphone, das sich auf der Fernbedienung anbringen lässt. So kann der Nachwuchs actiongeladene Flug-Abenteuer live erleben. Wichtig: Bei dieser Drohne handelt es sich um ein echtes Hobbyprodukt, nicht mehr um ein Spielzeug.
In der Drohnen-Verordnung des BMVI ist klar geregelt, wann und wo eine Drohne fliegen darf. Wer auf Nummer sicher gehen will, der lässt sein Kind nur in den eigenen vier Wänden eine Drohne steuern. Geht es mit genügend Erfahrung später auch nach draußen, gelten einige Regeln:
- Flughöhe: Mehr als 100 Meter hoch darf eine Drohne in Deutschland nur über ausgewiesenen Modellflugplätzen aufsteigen.
- Sichtkontakt muss gewährleistet sein, wenngleich eine FPV-Brille mit Videokontakt zur Drohne Ausnahmen zulässt.
- Verbotszonen: Untersagt ist der Drohnenflug über Wohngrundstücken ohne ausdrückliche Erlaubnis des Eigentümers, über Naturschutzgebieten, innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern um Flugplätze und in Flugplatz-Kontrollzonen bei Flughöhen über 50 Meter.
- Sonderfall Wohngrundstücke: Drohnen ohne Aufnahme- oder Sendefunktion und mit weniger als 250 Gramm Startmasse dürfen über Wohngrundstücken fliegen, wenn eine ausdrückliche Genehmigung aller Betroffenen (z. B. Eigentümer) vorliegt. Das zeigt, dass die entsprechende Regel vor allem dem Schutz der Privatsphäre dient.
Außerdem muss der Drohnenpilot im Regelfall 100 Meter Sicherheitsabstand einhalten zu:
- Menschenansammlungen
- Krankenhäusern
- Industrieanlagen
- Justizvollzugsanstalten
- militärischen Anlagen
- Stromerzeugern
- Bundesfernstraßen
- Bundeswasserstraßen
- Bahnanlagen
- Unglücksorten
Auch Kinder können in den Genuss kommen, selbst eine Drohne zu steuern. Wichtig ist, dass sie für das jeweilige Alter des Nachwuchses geeignet ist und dass alle Regeln und Richtlinien zum Drohnenbetrieb eingehalten werden – für Letzteres müssen die Eltern unbedingt Sorge tragen. Dazu gehört auch eine Haftpflichtversicherung, die eventuelle Sach- und Personenschäden durch Drohnen abdeckt. Je nach Gewicht und Ausstattung der Drohne gelten zusätzliche Vorschriften. Ist all das geregelt, kann der Flugspaß losgehen – am besten zunächst mit leichten Drohnen in Innenräumen. Haben die jungen Piloten ausreichend Erfahrung gesammelt, kann es auch nach draußen gehen – unter Aufsicht und Einhaltung aller Vorschriften, versteht sich.
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