Das Papier stapelt sich, aber der Schredder im Büro wird immer langsamer oder macht merkwürdige Geräusche? Dann könnte es Zeit für eine Wellness-Kur sein. Aktenvernichter sollten regelmäßig geölt werden, damit sie reibungslos funktionieren. UPDATED erklärt dir, warum das so wichtig ist und was du bei der Pflege des Büro-Equipments bedenken solltest.
Ein Aktenvernichter arbeitet mechanisch: Zwei gegeneinander laufende Schneidwalzen zerteilen die eingeführten Dokumente. Der Schredder schneidet das Papier entweder in Streifen oder in Minipartikel.
Dabei kann es passieren, dass Staub und kleinste Papierrückstände an den Messern kleben bleiben. Sind die Schneidwerke verklebt, kann der Aktenvernichter nicht mehr richtig arbeiten.
Gerade, wenn das Gerät in einem Büro steht, wo es häufig frequentiert wird, ist die richtige Pflege wichtig. Regelmäßiges Ölen sorgt dafür, dass die Messer geschmeidig durchs Papier schneiden und kann vielen Problemen vorbeugen, wie zum Beispiel:
- Laute Betriebsgeräusche
- Schlechtere Schneideleistung
- Langsames Arbeiten
- Papierstau
- Hartnäckige Verunreinigungen
Aktenvernichter gibt es in verschiedenen Sicherheitskategorien. Je sensibler die Daten auf den Dokumenten sind, die geschreddert werden, desto höher sollte die Sicherheitsstufe sein. Die offizielle DIN-Norm in Deutschland teilt die Geräte in die Stufen 1 bis 7 ein.
Aktenvernichter mit Sicherheitsstufe 1 sind für gewöhnliche Dokumente ausreichend. Der Schnitt ist jedoch so grob, dass die Schnipsel mit etwas Aufwand wieder zusammengesetzt werden könnten.
Sicherheitsstufe 7 kommt bei streng geheimen Daten zum Einsatz, etwa beim Militär oder bei Geheimdiensten. Dieser Sicherheitsstandard ist sehr selten. Schon bei Stufe 6 sind die Fragmente so klein, dass Dokumente nicht mehr wiederhergestellt werden können.
Sollte bereits eine Blockade vorliegen, musst du den Papierstau erst lösen, bevor du deinen Aktenvernichter mit Öl behandeln kannst.
- Leere den Auffangbehälter: Manchmal ist es so simpel: Wenn der Auffangbehälter zu voll ist, entsteht Gegendruck und der Schredder kann nicht mehr richtig arbeiten. Trenne das Gerät vom Stromnetz und leere den Auffangbehälter.
- Rücklauf betätigen: Nach dem Leeren des Behälters, stecke das Netzteil wieder ein und schalte den Schredder an. Wenn dein Aktenvernichter eine Rücklauftaste hat, drücke sie und lasse ihn anschließend abwechselnd vor und zurück laufen.
- Papier manuell lösen: Klemmt nun immer noch Papier fest, musst du selbst ran. Trenne das Gerät vorsichtshalber erneut vom Strom und versuche das Papier vorsichtig herauszuziehen. Vermeide ruckartige Bewegungen, um die feinen Messer nicht zu beschädigen.
- Partikel entfernen: Sollten kleine Papierstückchen den Stau verursacht haben, kann es helfen, langsam ein Stück Pappe in den Schacht zu drücken. Beim Zerkleinern des dicken Papiers lösen sich mit Glück die winzigen Partikel.
- Support anrufen: Falls keine der Maßnahmen wirkt und der Stau weiterhin besteht, wende dich an den technischen Support des Herstellers.
Um den Schredder richtig zu pflegen, brauchst du ein passendes Öl. Olivenöl aus der Küche oder das Motoröl aus der Garage sind hier fehl am Platz. Eine bessere Wahl triffst du mit Spezialprodukten – diese werden in verschiedenen Formen angeboten.
- Öl aus der Flasche: Das Schmiermittel aus der Flasche wird tropfenweise auf die Schneidwalzen gegeben. Hier ist eine sorgfältige Anwendung wichtig, damit sich das Öl gut verteilt.
- Öl zum Sprühen: Mit der Sprühdose oder Pumpflasche lässt sich das Öl besonders leicht auftragen.
- Ölpapier: Ganz automatisch funktioniert die Pflege mit speziellen Öltüchern. Diese sind in der Regel einzeln verpackt und werden samt Hülle in den Aktenvernichter gegeben. Sobald das Blatt geschreddert wird, verteilt sich das Öl gleichmäßig auf den Messern.
Wie oft dein Aktenvernichter Öl braucht, hängt von der Bauweise ab, und davon wie häufig er genutzt wird. Richte dich am besten nach den Angaben des Herstellers.
Als Faustregel gilt: Je feiner der Schnitt, desto mehr Pflege ist nötig. Schneidet dein Schredder das Papier in grobe Streifen, reicht es, wenn er etwa alle zwei Monate geölt wird. Partikelschnitt-Geräte sollten zweimal im Monat oder bei hoher Beanspruchung sogar einmal die Woche geölt werden.
Auch als Laie kannst du einen Aktenvernichter selber ölen. Bedenke aber, dass du es mit einem elektrischen Gerät zu tun hast, das über scharfe Messer verfügt.
So gehst du vor:
- Schalte den Aktenvernichter aus und trenne ihn vom Strom.
- Befreie den Schneidaufsatz von Staub und verklemmten Papierresten. Dafür eignen sich ein flacher Pinsel und ein kleiner Schraubenzieher
- Gib jetzt eine gleichmäßig und sparsam Öl auf die Messer. Achte darauf, dass keine größeren Mengen des Schmiermittels ins Gehäuse laufen. Falls du dich für Ölpapier entschieden hast, starte den Schredder nach der Reinigung und gib das Blatt zum Schneiden ins Gerät.
Tipp: Solltest du dir bei der Verwendung von flüssigem Öl unsicher sein, kannst du auch selbst ein Blatt Papier mit einigen Streifen Öl benetzen. Gehe dann einfach vor, wie bei fertigem Ölpapier.
Ob es sich um deinen privaten Aktenvernichter oder das Gemeinschaftsgerät im Büro handelt – Schredder sollten regelmäßig mit passendem Öl behandelt werden. Ob du dich für Öl aus der Flasche, zum Sprühen oder in Papierform entscheidest, bleibt dir überlassen. Durch die Pflege werden die empfindlichen Messer sauber gehalten und es entstehen weniger leicht Verschmutzungen, die den Betrieb stören. Ein geöltes Schneidwerk kann dazu beitragen, dass der Schredder leiser läuft und besser funktioniert. Du musst mit weniger Papierstau rechnen und hältst das Gerät damit jederzeit einsatzbereit.
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