Einmal Google, immer Google? Du surfst im Internet und fragst dich, welche anderen Suchmaschinen es da draußen noch gibt. Und was sie können. Die Ansätze der alternativen Suchmaschinen sind ganz verschieden. UPDATED stellt dir fünf Alternativen zu Google vor und erklärt, mit welchen Besonderheiten sie glänzen.
DuckDuckGo ist eine Suchmaschine, die sich verstärkt mit dem Thema Datenschutz beschäftigt. Ihre Spezialität: keine personalisierten Werbeanzeigen, keine Speicherung des Suchverlaufs und persönlicher Daten. Wer nichts hat, kann auch nichts weitergeben. Daten werden von DuckDuckGo nicht an Werbetreibende verkauft, so jedenfalls das Versprechen der Suchmaschine. Ihre Macher fassen die Vorzüge prägnant zusammen: „Kein Tracking, keine zielgerichtete Werbung, einfach nur Suchen“.
Google hat in Deutschland einen Marktanteil von rund 90 Prozent. Vor allem auf dem Smartphone nutzt fast jeder User die bekannte Suchmaschine. Im Jahr 2004 wurde das Verb „googeln“ in den Duden aufgenommen. Auch weltweit liegt Google vorn. Mit großem Abstand folgt auf Platz zwei der Konkurrent Bing und auf Platz drei der chinesische Onlinedienst Baidu (Stand: Mai 2019).
Die Privatsphäre im Netz ist das stärkste, aber nicht das einzige Argument von DuckDuckGo. Um die Qualität zu erhöhen, werden angeblich die besten Ergebnisse angezeigt, nicht die meistgesuchten. Über 400 individuelle Quellen, darunter andere Suchmaschinen wie Bing und Yahoo, aber auch Wikipedia, liefern die Suchergebnisse. Die Nutzerfreundlichkeit scheint sich auszuzahlen: Laut eigenen Angaben hat DuckDuckGo im Jahr 2018 die durchschnittliche Zahl von Suchanfragen pro Tag auf 30 Millionen gesteigert und damit einen Rekord für sich aufgestellt.
Vom Plastikmüll bis zum Klimaschutz – die Debatten um Nachhaltigkeit sind groß. Hier platziert sich Ecosia mit einem ökologischen Wert und distanziert sich bewusst von anderen Suchmaschinen. Fährt das Berliner Unternehmen Gewinne ein, werden dafür Bäume gepflanzt. Auf der offiziellen Webseite kannst du live verfolgen, wie sich die Zahl der Pflanzungen aktualisiert.
Das Konzept: Du verwendest Ecosia im Web, die Suchmaschine generiert dadurch Einnahmen und investiert sie, um dort Bäume zu pflanzen, wo sie gebraucht werden – auf der ganzen Welt. Nach Angaben von Ecosia dauert es nur 1,1 Sekunden, um die Pflanzung eines neuen Baumes zu unterstützen. Das klingt alles zu gut, um wahr zu sein, denkst du? Auch in Sachen Transparenz ist Ecosia Vorbild: Monatlich werden Finanzberichte und Förderbescheinigungen über die Aktivitäten veröffentlicht.
Die umweltfreundliche Suchmaschine beteiligt sich auch anderweitig am Kampf gegen den Klimawandel. Das Internet läuft über Server, die wiederum Energie verbrauchen – und das nicht zu knapp. Für Ecosia war klar: Der Strom für die eigenen Server muss vorwiegend aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Aus dem Grund wurde 2017 eine eigene Solaranlage gebaut.
Ecosia setzt sich nicht nur für den Umwelt‑, sondern oder auch für den Datenschutz ein. Diese fünf Richtlinien verfolgt die Suchmaschine, um die Privatsphäre von Nutzern zu schützen:
- Keine dauerhafte Speicherung von Suchanfragen
- Keine Weitergabe von Daten an Werbetreibende
- Sichere Verschlüsselung von Suchanfragen
- Kein Einsatz externer Tracking-Tools
- Optionale Deaktivierung des internen Trackings
Bing gilt trotz vergleichsweise geringem Marktanteil als größter Konkurrent von Google. Auch die Suchmaschine von Microsoft will durch eine Spezialisierung ein Alleinstellungsmerkmal erzielen. Wenn du oft nach Bildern und Videos suchst, kann dir Bing einige Vorteile bieten.
Welche Bilder dürfen für persönliche oder kommerzielle Zwecke verwendet, weitergegeben oder geändert werden? Microsoft hat hier einen hilfreichen Filter eingebaut, der sich nach dem Creative-Commons-Lizenzierungssystem richtet. Das sind die Filteroptionen:
- Öffentliche Domäne
- Kann kostenlos freigegeben und verwendet werden
- Kann kostenlos freigegeben und kommerziell verwendet werden
- Kann kostenlos geändert, freigegeben und verwendet werden
- Kann kostenlos geändert, freigegeben und kommerziell verwendet werden
Tipp: Eine zusätzliche Recherche ist ratsam, denn Bing stellt die Zuordnung einer bestimmten Lizenz zu einem Bild nicht fest. Überprüfe daher, ob du dein ausgewähltes Bild gemäß der Lizenz verwenden darfst.
Suchst du bei Bing gezielt nach Videos, gelangst du auf eine Übersichtsseite. Das ist ein erster großer Unterschied zu Google. Für viele sicherlich ein Vorteil: Die Seite erweitert sich beim Scrollen automatisch, statt in mehrere Seiten unterteilt zu werden. Als besondere Funktion ist die Video-Vorschau von Bing zu nennen. Eine Vielzahl an Videos gewährt bereits in der Übersicht einen Blick ins bewegte Bild, wenn du mit dem Mauszeiger über das Vorschaubild fährst.
Die Filtertechnik SafeSearch, die Bing zur Verfügung stellt, wurde erstmals von Google ins Spiel gebracht. Bing gehört damit zu den Nachzüglern, ermöglicht den Benutzern aber verschiedene Optionen. Die SafeSearch-Funktion kann für spezifische Konten individuell genutzt werden. So lassen sich Texte, Bilder und Videos aus den Suchergebnissen verbannen, die als nicht jugendfrei gelten. Übergreifend kannst du SafeSearch auch für ein gesamtes Netzwerk oder für einen bestimmten PC aktivieren.
Metasuchmaschinen nutzen keinen eigenen Algorithmus, sondern beziehen mehrere Maschinen in die Suche ein, indem sie die Suchbegriffe auslagern und die Ergebnisse dann zusammen anzeigen. Nach Expertenmeinungen nutzt Google maximal 20 Prozent des Internets bei der Suche nach passenden Resultaten. Willst du eine größere Datenmenge zu deinem Suchbegriff erhalten, sind Metasuchmaschinen eine Alternative. Die Idee in Kurzform:
- Verschiedene Quellen
- Mehr Ergebnisse
- Bessere Antworten
MetaGer ist am längsten auf dem Markt und damit die ausgereifteste Metasuchmaschine, die zudem fortlaufend optimiert wird. Wer einen quantitativen Ansatz verfolgt, um mehr Qualität zu liefern, ist automatisch breit aufgestellt. Es heißt, dass MetaGer insbesondere für wissenschaftlich interessierte Internetnutzer einen Mehrwert darstellt, weil es unter anderem möglich ist, in Forschungsberichten zu suchen. Die Anforderungen an Datenschutz und Privatsphäre sind auch hier sehr hoch.
Viele User stellen ihre Suchanfrage bei Google und Co. als tatsächliche Frage. Die Antwort ist weitestgehend gleich: eine Liste mit Webseiten, die die gesuchten Wörter enthalten. Wolfram Alpha geht die Ergebnissuche anders an. Dafür verwendet der Onlinedienst Mathematica, die Software von Wolfram Research.
Der semantische Ansatz der intelligenten Suchmaschine: Sie liefert konkrete Fakten statt einer Liste von Webseiten. Vor allem zahlenbasierte, mathematische und technische Fragen kann Wolfram Alpha beantworten. Wer nach Vorschlägen fürs Abendessen oder nach niedlichen Tierbildern sucht, kommt mit dieser Suchmaschine hingegen nicht weit.
Ob Datenschutz, Nachhaltigkeit, Bilderfokus, Metaebene oder Fakten: Ja, es gibt auch andere Suchmaschinen als Google. Während DuckDuckGo mit einer nutzerfreundlichen Datenschutzpolitik punktet, ergänzt Ecosia den Schutz der Privatsphäre durch eine nachhaltige, umweltfreundliche Ausrichtung. Die Suchmaschine Bing von Microsoft hat ihre Stärken bei der Bildersuche. Metasuchmaschinen wie MetaGer sollen die Ergebnisqualität verbessern, indem sie Antworten verschiedener Quellen in einem eigenen Ranking ausspielen. Wolfram Alpha wiederum ist eine andere Form der Internetsuche, da sich der semantische Ansatz von allen anderen Maschinen unterscheidet. Hier gibt es Fakten und konkrete Infos statt verwandte Suchergebnisse.
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