Du bist auf eine Party eingeladen und willst dort etwas trinken, deshalb lässt du dein Auto zu Hause. Für den Rückweg willst du dir ein Taxi nehmen – doch wie kommst du hin zur Party? Mit Bus und Bahn brauchst du ewig, ein Taxi für beide Wege geht richtig ins Geld. Die Lösung heißt Carsharing. Mit der passenden App auf deinem Smartphone reservierst du dir einfach ein Auto in deiner Nähe und stellst es in der Nähe der Partylocation wieder ab. Das geht schnell und ist nicht viel teurer als ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Einen Überblick über die wichtigsten Carsharing-Anbieter und deren Apps bietet dir UPDATED in diesem Ratgeber.
- Was ist Carsharing?
- Überall einsteigen, überall parken: Free Floating mit SHARE NOW
- MILES: Abrechnung nach Kilometern
- Flinkster: Stationsbasiertes Carsharing der Deutschen Bahn
- Ubeeqo: Stationsbasiertes Carsharing für Vielnutzer
- Free2Move: Eine App für alle Anbieter
Was ist Carsharing?
Carsharing ist eine Art der Kurzzeitmiete von Fahrzeugen, die zwischen einer Gruppe von registrierten Nutzern geteilt werden. Du meldest dich einmalig bei dem Anbieter deiner Wahl an und kannst danach alle Fahrzeuge der Flotte rund um die Uhr selbständig buchen. Im Gegensatz zum klassischen Mietwagen brauchst du den Wagen nicht an den wenigen Filialen abzuholen und wieder abzugeben, sondern findest die Autos überall im Stadtgebiet verteilt. Die Buchung erfolgt über die Smartphone-App des Anbieters. In der Regel öffnest du das Fahrzeug auch über die App, der Schlüssel liegt dann im Wagen bereit.
Carsharing boomt und wächst weiter
Immer mehr Menschen nutzen Carsharing. Der Bundesverband CarSharing e.V. zählte bei den verschiedenen Anbietern insgesamt fast zweieinhalb Millionen Nutzerkonten im Jahr 2018. Das sind rund 350.000 mehr als im Jahr davor. Insgesamt gab es in Deutschland Ende 2018 mehr als 20.000 Carsharing-Fahrzeuge. Rund zehn Prozent wurden elektrisch betrieben.
Alle Kosten sind im Fahrpreis inbegriffen: Grundversicherung, Autopflege, Werkstatt, TÜV, Wartung, Reifenwechsel und alle anderen Pflichten übernimmt der Carsharing-Anbieter. In der Regel ist auch der Treibstoff bereits inbegriffen.
Es gibt eine Vielzahl an Konzepten, Firmen und Fahrzeugen, die du nutzen kannst. Vor allem in Großstädten ist das Angebot gut ausgebaut. Etabliert haben sich zwei Carsharing-Varianten: Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos auf einem festen Parkplatz. Kunden holen den Wagen dort ab und bringen ihn nach der Fahrt zum Ausgangspunkt zurück.
Bei der zweiten Variante, dem sogenannten Free-Floating-Modell, stehen die Autos irgendwo in der Stadt, frei geparkt. Nutzer orten und buchen sie über das Smartphone. Nach der Fahrt stellen sie den Wagen irgendwo innerhalb des Geschäftsgebietes wieder ab. Parktickets brauchst du nicht zu lösen.
Überall einsteigen, überall parken: Free Floating mit SHARE NOW
SHARE NOW (für iOS und Android) heisst der Dienst, der aus Daimlers Car2go und DriveNow von BMW hervorgegangen ist.
Roadfans: Carsharing für Wohnmobile
Ein neues Start-up namens Roadfans will das Mieten von Wohnmobilen einfacher machen. Planst du einen spontanen Trip, kannst du einen Camper deiner Wahl einfach per Smartphone reservieren und an der Station auch damit öffnen, wie es beim Carsharing bereits gang und gäbe ist. 19 Städte sind schon angeschlossen, 24/7 Abholung und Rückgabe sowie europaweites WLAN zeichnen das Angebot des Unternehmens aus (Stand: Februar 2019).
Im Februar 2019 fusionierten die beiden Dienste, die seitdem unter dem neuen Namen SHARE NOW ihren gemeinsamen Carsharing-Dienst anbieten. Und das bietet SHARE NOW:
- Stationsunabhängiges Free-Floating-Modell, bei dem die Wagen überall im vergleichsweise großen Geschäftsgebiet (Stadtkern und einige Außenbezirke) abgestellt werden können
- Abrechnung im Minutentakt, unterschiedliche Tarife je nach Fahrzeugmodell
- Stunden- und Tagesmieten möglich
- Ein sehr dichtes Fahrzeugnetz in jeder Stadt, basierend auf einer Flotte von weltweit rund 20.000 Fahrzeugen, darunter Smart, Mini sowie diverse Modelle von Daimler und BMW
- Verfügbar in sieben deutschen Städten und vielen Metropolen weltweit
- Du kannst das Auto per App schon einem nächsten Fahrer anbieten, ohne einen Parkplatz suchen zu müssen
MILES: Abrechnung nach Kilometern
MILES (für iOS und Android) ist ein Carsharing-Anbieter, der 2016 als Start-up in Berlin unter dem Namen Drive By gegründet wurde und – anders als die Konkurrenz – nach Kilometern abrechnet anstatt nach Zeit. Das bietet MILES im Detail:
- Stationsunabhängiges Free-Floating-Modell, bei dem die Wagen überall im Geschäftsgebiet im inneren Stadtbereich abgestellt werden können
- Entspanntes Fahren ohne Zeitdruck auch bei dichtem Verkehr, da nach gefahrenen Kilometern abgerechnet wird
- Nur in Berlin und Hamburg verfügbar, weitere Metropolen sollen folgen (Stand: Februar 2019)
- Pro Stadt rund 150 Klein- und Mittelklassewagen von Audi, Fiat und Toyota, Transporter von VW und Renault, überwiegend Hybridfahrzeuge
- Drei verschiedene Preisklassen, darüber hinaus Pakete buchbar
- Keine Flughafengebühren
- MILEScharity: Ein Cent pro gefahrenem Kilometer wird an soziale Einrichtungen gespendet
Flinkster: Stationsbasiertes Carsharing der Deutschen Bahn
Flinkster (für iOS und Android) ist das Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn und laut eigener Aussage das größte Carsharing-Netzwerk Deutschlands. Flinkster startete 2009 als Pilotprojekt in Köln und Stuttgart. Das bietet Flinkster:
- Verfügbar in über 300 deutschen Städten
- Stationsbasiertes Modell mit mehr als 1.700 Stationen, bei dem die Wagen an bestimmten Orten wie öffentlichen Parkplätzen, Lidl-Filialen oder Bahnhöfen abgestellt werden müssen
- Über 4.000 Fahrzeuge von Kleinwagen über Transporter bis zur Luxusklasse
- Abrechnung im Stundentakt zuzüglich Verbrauchspauschale pro Kilometer, auch tageweises Mieten in diversen Preisklassen möglich
- Sammeln von BahnBonus-Punkten
Ubeeqo: Stationsbasiertes Carsharing für Vielnutzer
Ubeeqo (für iOS und Android) hat sein Carsharing-Angebot seit 2015 für Privatkunden geöffnet und gehört seitdem dem Mehrheitsanteilseigner Europcar an. Das bietet dir der europaweite Dienst Ubeeqo:
- Stationsbasiertes Carsharing mit knapp 200 Stationen in Deutschland, bei dem die Wagen meist auf Parkplätzen abgeholt und wieder abgestellt werden müssen
- Verfügbar in Berlin, Hamburg und weiteren europäischen Metropolen
- Klein- bis Mittelklassewagen von VW, Opel und BMW
- Stunden- oder tageweise Buchung, Benzin und bis zu 30 Kilometer inklusive
- Vielfahrertarife mit einer monatlichen Grundgebühr und geringerer Stundenmiete
Free2Move: Eine App für alle Anbieter
Free2Move (für iOS und Android) hat sich zur Aufgabe gemacht, alle verfügbaren Carsharing-Fahrzeuge in deiner Stadt über eine App erreichbar zu machen. Darunter nicht nur Autos, sondern auch Roller und Fahrräder. Wer Sharing-Dienste nutzen möchte, muss sich also nicht mehr bei jedem Anbieter einzeln registrieren, sondern nur noch ein einziges Mal bei Free2Move.
Die kostenlose App zeigt dir dann die Fahrzeuge aller Anbieter, die sich über Free2Move vermitteln lassen, auf einer einzigen Karte an. Der Service ist in über 20 Städten europaweit verfügbar.
Carsharing-Apps gehören zum urbanen Leben
Vor allem aus Großstädten ist Carsharing nicht mehr wegzudenken. Durch die Vielzahl der Anbieter und verschiedenen Modelle kannst du dadurch gut auf ein eigenes Auto verzichten. Und auch sonst lohnt sich eine Registrierung, die in vielen Fällen kostenlos ist. Sei es, um abends das eigene Auto stehen lassen zu können, bei plötzlich einsetzendem Regen den geplanten Fußmarsch zu umgehen oder einfach nur schnell von A nach B zu kommen, wenn dein Auto gerade mal nicht in deiner Nähe ist.
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