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Blau­fil­ter auf dem Smart­phone: Was ist das und was bewirkt er?

Blau, blau, blau blüht der Enzian – und scheint das Display … außer, du aktivierst den Blaufilter deines Smartphones.

Bis spät in die Nacht browst du per iPad durch das Web oder checkst dei­nen Face­book-News­feed. Die Online­welt ist so span­nend – aber Smart­phone und Tablet hal­ten dich dadurch auch wach. Und das liegt nicht nur an den inter­es­san­ten Inhal­ten der Netz­welt, son­dern auch am Dis­play der smar­ten Mobil­ge­rä­te. Damit die Bild­schir­me dich und dei­ne Augen nicht zu sehr stres­sen, kannst du den soge­nann­ten Blau­fil­ter nut­zen, der bei neu­en Gerä­ten oft inte­griert ist. Was das ist und wie das geht, liest du hier.

Farb­tem­pe­ra­tur und Kel­vin: Was bedeu­tet was?

Die Farb­tem­pe­ra­tur wird in der Maß­ein­heit Kel­vin ange­ge­ben. Tages­licht liegt bei 5.500 bis 6.000 Kel­vin und bil­det den Null­punkt. Alle Wer­te dar­un­ter kenn­zeich­nen war­mes Licht, alle dar­über kal­tes Licht:

  • Ker­ze: 1.500 Kel­vin (röt­lich-oran­ge)
  • Glüh­lam­pe: 2.600 bis 2.800 Kel­vin (gelb)
  • Son­nen­schein: 5.500 bis 6.000 Kel­vin (weiß)
  • Bedeck­ter Him­mel: 6.500 bis 7.500 Kel­vin (weiß-blau)
  • Nebel oder Schat­ten: 7.500 bis 8.500 Kel­vin (blau)

Blau­fil­ter: Was ist das eigentlich?

Licht hat eine soge­nann­te Farb­tem­pe­ra­tur. Die­se geht von Rot über Oran­ge, Gelb und Weiß bis hin zu Blau. Wir Men­schen neh­men die­se Farb­tem­pe­ra­tur häu­fig gar nicht aktiv wahr – unse­re Augen aller­dings schon, ohne dass wir es mer­ken. Als Refe­renz kön­nen ver­schie­de­ne Arten von Licht dienen:

  • Rötlich/Orange: Ker­zen­licht oder Mor­gen-/Abend­däm­me­rung
  • Gelb: Klas­si­sche Glühbirne
  • Weiß: Tages­licht bei Son­nen­schein oder Tageslichtlampen
  • Hell­blau: Tages­licht bei Bewöl­kung oder Leuchtstoffröhren
  • Blau: Schat­ten

Unse­re Augen sind von Natur aus an wei­ßes und war­mes Licht gewöhnt, also von Weiß bis Rot. Moder­ne Bild­schir­me aber strah­len wesent­lich mehr blau­es Licht aus. Hier kommt der Blau­fil­ter ins Spiel. Er soll den Anteil an blau­em Licht redu­zie­ren und mehr wei­ßes und gelb-röt­li­ches Licht ausstrahlen.

Blau­fil­ter am Han­dy: Wel­che Vor­tei­le hat er?

Was bringt ein Blau­fil­ter? Ganz ein­fach: Er schont die Augen und sorgt dafür, dass dein Smart­phone dich nicht künst­lich wach hält.

In der Regel hat das Licht, das von Smart­phone- und Tablet-Dis­plays abge­strahlt wird, eine Farb­tem­pe­ra­tur von 6.500 Kel­vin oder höher. Durch den hohen Blau­an­teil wir­ken die Dis­plays hel­ler und aus­ge­gli­che­ner. Das hat aber auch einen Nach­teil: Blau­es Licht gilt als Wachmacher.

Es unter­drückt aktiv die Bil­dung des Schlaf­hor­mons Mela­to­nin und sorgt so dafür, dass du kei­ne Ruhe fin­dest, wenn du bis spät nachts vor einem Bild­schirm sitzt. Zudem steht es im Ver­dacht, auf lan­ge Sicht die Netz­haut der Augen zu schä­di­gen. Unse­re Augen sind ein­fach nicht dafür gemacht, so lan­ge in blau­es Licht zu sehen, wie wir es heut­zu­ta­ge auf Smart­phones und ande­ren Mobil­ge­rä­ten tun.

Genau des­we­gen haben Smart­phone-Her­stel­ler reagiert und einen Blau­fil­ter in ihre Gerä­te ein­ge­baut, der sich bei Bedarf ganz ein­fach akti­vie­ren lässt.

Blau­fil­ter akti­vie­ren: So geht’s bei iOS und Android

Sowohl das iPhone/iPad als auch alle Android-Gerä­te ver­fü­gen über einen Blau­fil­ter. Bei vie­len Model­len wird er als Nacht­mo­dus oder Night Shift bezeich­net und kann per Timer und Schie­be­reg­ler indi­vi­du­ell ange­passt werden.

Blau­fil­ter für die Kame­ra: Wel­chen Effekt hat er? 

Anders als beim Smart­phone zau­bert der Blau­fil­ter für eine Kame­ra bewusst ein bläu­li­ches Licht auf Fotos. Er wird ein­ge­setzt, um stark gelb­li­che oder oran­ge­far­be­ne Töne abzu­schwä­chen – etwa, um ein von Ker­zen­schein erleuch­te­tes Zim­mer nicht zu gelb­sti­chig erschei­nen zu las­sen. Der Blau­fil­ter für die Kame­ra bewirkt also genau das Gegen­teil von dem, was der Blau­fil­ter auf dem Smart­phone macht.

Den blau­en Grund­ton kannst du per Weiß­ab­gleich ein­stel­len. Zusätz­lich kannst du Fil­ter­lin­sen mit bläu­li­chem Glas auf das Objek­tiv schrau­ben – das ver­stärkt den Effekt.

Blau­fil­ter am iPho­ne oder iPad einschalten

Ab iOS 9.3 ist der Blau­fil­ter auto­ma­tisch ein Teil von App­les Mobil­ge­rä­ten. Alle iPho­nes ab dem iPho­ne 5s und iPads ab der 5. Gene­ra­ti­on haben die Funk­ti­on Night Shift inte­griert. Neue­re Model­le ab dem iPho­ne 8 ver­fü­gen zusätz­lich über die Opti­on True Tone, die die Farb­tem­pe­ra­tur des Dis­plays noch genau­er regelt.

Um den Blau­fil­ter zu akti­vie­ren, gehst du so vor:

  1. Gehe auf dei­nem iPho­ne oder iPad in die Ein­stel­lun­gen (die App mit dem Zahnrad-Symbol).
  2. Gehe wei­ter zu Anzei­ge & Hel­lig­keit > Night Shift.
  3. Zie­he den Schie­be­reg­ler bei Geplant nach rechts, sodass er grün hin­ter­legt ist. 
  4. Es erscheint ein neu­er Unter­punkt, der die Zei­ten von Night Shift fest­legt. Tip­pe dar­auf und wäh­le Start- und End­punkt so, wie es für dich passt, zum Bei­spiel von 22:00 Uhr bis 7:00 Uhr.
    Tipp: Über die Opti­on Son­nen­un­ter­gang bis ‑auf­gang regelt das iPho­ne oder iPad selbst, wann der Night-Shift-Modus aktiv sein soll.
  5. Gehe anschlie­ßend wie­der zurück und zie­he den Schie­be­reg­ler bei Farb­tem­pe­ra­tur in Rich­tung Wär­mer. Zie­he ihn so weit, wie du den Gelb­an­teil auf dem Dis­play als ange­nehm empfindest.

Tipp: Zusätz­lich kannst du ab dem iPho­ne 8 die Funk­ti­on True Tone akti­vie­ren. Die­se Opti­on hellt dein Dis­play auto­ma­tisch auf oder dun­kelt es ab und passt die Far­ben gezielt an – abhän­gig vom Umgebungslicht.

Beim iPad unter­stüt­zen fol­gen­de Model­le True Tone:

  • iPad Pro (ab 2. Generation)
  • iPad Air (ab 3. Generation)
  • iPad mini (ab 5. Generation)

Blau­fil­ter bei Android-Gerä­ten einschalten

Ab Android 7.0 (Nou­gat) steht allen Smart­phone-Usern unab­hän­gig vom Her­stel­ler ein Night-Shift-Äqui­va­lent zur Ver­fü­gung: der Nacht­mo­dus oder auch Blau­licht­fil­ter. So schal­test du ihn ein:

  1. Gehe auf dei­nem Smart­phone zu Ein­stel­lun­gen (meist mit einem Zahn­rad-Sym­bol versehen).
  2. Gehe wei­ter zu Anzei­ge und scrol­le so weit, bis du zum Punkt Nacht­mo­dus oder Blau­licht­fil­ter kommst. Der Name der Funk­ti­on vari­iert von Her­stel­ler zu Hersteller.
  3. Du kannst nun in den ver­schie­de­nen Unter­punk­ten aus­wäh­len, ob du einen Benut­zer­de­fi­nier­ten Zeit­plan ein­stel­len willst oder ob das Smart­phone den Blau­fil­ter von Son­nen­un­ter­gang bis Son­nen­auf­gang auto­ma­tisch akti­vie­ren soll.

Tipp: Älte­re Gerä­te, die nicht über Android Nou­gat ver­fü­gen, kön­nen mit­hil­fe von Apps einen Blau­licht­fil­ter erhal­ten, etwa mit:

Weni­ger Blau für bes­se­ren Schlaf

Wer noch kurz vor dem Schla­fen­ge­hen ein wenig chat­ten oder sei­ne Social-Media-Kanä­le absur­fen will, tut gut dar­an, den Blau­fil­ter sei­nes Smart­phones oder Tablets zu akti­vie­ren: Je mehr war­me Licht­an­tei­le dein Dis­play aus­strahlt, des­to stär­ker schonst du dei­ne Augen. Zusätz­lich greifst du nicht nega­tiv in die Mela­to­nin-Pro­duk­ti­on dei­nes Kör­pers ein. Das hilft beim Einschlafen.

Sowohl Android- als auch iOS-Gerä­te kön­nen ihr Dis­play durch einen Blau­fil­ter wär­mer erschei­nen las­sen. Akti­vie­re ein­fach den Night-Shift- oder den Nacht­mo­dus – schon lässt sich das Dis­play in der Dun­kel­heit ange­neh­mer betrachten.

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