Frische und saubere Atemluft setzen wir in den eigenen vier Wänden als selbstverständlich voraus – den wenigsten ist bewusst, dass beispielsweise die Belastung durch Pollen in Innenräumen höher ausfällt als im Freien. Auch Schimmelsporen, Rauch oder Tierhaare können die Luftqualität verschlechtern. Wer an Allergien leidet, hat es da oft schwer. Ein Luftreiniger für Allergiker schafft Abhilfe und steigert das Wohlbefinden deutlich. UPDATED zeigt, welche verschiedenen Filter und Techniken es gibt und welche Modelle für Allergiker sinnvoll sind.
Das erfahrt ihr gleich
- Wie funktionieren Luftreiniger für Allergiker?
- HEPA-Filter: Allergie-Luftreiniger mit höchster Effizienz
- Aktivkohlefilter: Gut gegen Gerüche
- Ionisator: Eine kleine Meeresbrise für zu Hause
- Elektrostatische Luftreinigung: Guter Luftreiniger bei Allergien
- Photokatalytische Luftreinigung: Mit viel Licht für saubere Luft
- Ozongenerator: Macht üblen Gerüchen den Garaus
- Nützliche Tipps für Luftreiniger: Raumgrößen und Lärmentwicklung
- Wichtig bei Allergien: Maßnahmen für saubere Luft im Haus
Alle Luftreiniger funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Es wird Raumluft angesaugt und mittels eines Gebläses über die entsprechenden Filter wieder herausgeführt. Luftreiniger sind mit unterschiedlichen Filtertypen ausgestattet. Es gibt zum Beispiel Ionisatoren, Ozongeneratoren und Geräte mit Aktivkohlefilter.
Gute Geräte verfügen über mehrere Filtertypen, mindestens aber einen HEPA-Filter. Weitere Faktoren, die bei der Auswahl eines Luftreinigers für Allergiker eine Rolle spielen, sind die Leistungsfähigkeit (also die Wirksamkeit der Luftumwälzung und der Filter) sowie die Geräuschentwicklung. Letzteres ist besonders wichtig, wenn der Luftreiniger im Schlafzimmer betrieben werden soll.
HEPA steht für “High Efficiency Particulate Air”. Dieser Filter ist für Allergiker der mit Abstand wichtigste Baustein für eine zuverlässige Luftreinigung. Das HEPA-Verfahren entnimmt der Atemluft alle unerwünschten Schwebstoffe, also Teilchen, die kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haars.
HEPA-Filter sind in Europa genormt und bestehen aus gespannten Glasfaser- oder Zellulosematten. Diese Matten entfernen nach dem Prinzip der vielfachen Siebwirkung über eine möglichst große Filterfläche Partikel aus der Luft. Damit werden sämtliche Pollen, Staub- und Rauchpartikel und mit ihnen auch Milben aus der Raumluft eliminiert. Nicht verwunderlich, dass HEPA-basierte Filter auch in Operationsräumen von Krankenhäusern oder bei der empfindlichen Mikroprozessor-Herstellung eingesetzt werden.
Aufgrund ihrer hohen Effizienz sind diese Filter auch in Privathaushalten beliebt. Luftreiniger mit einem HEPA-Modul kosten zwischen 150 und 500 Euro. Geräuschpegel und Komfort der Geräte variieren mit dem Preis. Beachte: Beim Austausch eines benutzten Filters fallen je nach Hersteller und Gerät zwischen 20 und 100 Euro für den neuen Filter an.
Das kann ein Luftreiniger mit HEPA-Filter:
- Effiziente Entfernung von Pollen, Staub, Rauchpartikeln und Milben aus der Raumluft
- Hohe Qualität durch Europäische Normung
- Filter sind austauschbar
- Besonders wichtig für Menschen mit Allergien
Die grüne Alternative: Pflanzen als Luftreiniger
Grüne Pflanzen sind von Natur aus Luftreiniger! Sie wandeln Kohlenstoffdioxid in frischen Sauerstoff um, entziehen der Luft die Gifte, verbessern so das Raumklima und dekorieren nebenbei den Raum. Das macht sie zu einer perfekten Ergänzung zum elektronischen Luftreiniger. Welche Pflanzen sich besonders anbieten, erfährst du hier auf re:BLOG.
Der Aktivkohlefilter eliminiert Gase und Gerüche aus der Raumluft, indem er chemische und organische Verbindungen aufnimmt. Dadurch werden zwar ungesunde Ausdünstungen entfernt und die Raumluft wird spürbar erfrischt, als Luftreiniger für Allergiker reicht dieser Filter allein jedoch nicht aus.
Er sollte immer kombiniert werden mit dem oben genannten HEPA-Filter, der auch Pollen aufnimmt. Eine angenehme Wirkung kann ein Aktivkohlefilter aber durchaus haben, da er die Reizung der Atemwege mindert. Preise und Lautstärkeentwicklung schwanken je nach Hersteller und Preissegment.
Das kann der Aktivkohlefilter:
- Entfernung von Gasen und Gerüchen aus der Raumluft
- Reduziert die Reizung der Atemwege
- Bei Allergien nur als zusätzlicher Filter zu einem HEPA-Modul geeignet
Der Ionisator fügt der Raumluft negativ geladene Ionen hinzu, wie man sie in der Natur in Wassernähe oder auch in Wäldern vorfindet. Diese Ionen binden allerkleinste Staubpartikel und Bakterien, welche dann schneller zu Boden sinken und nicht mehr in der Atemluft schweben.
Diese Art der Luftreinigung kann für Allergiker eine gute Ergänzung sein, ersetzt aber nicht die gründliche Reinigung durch den HEPA-Filter. Ein positiver Nebeneffekt des Ionisators: Angeblich können die negativ geladenen Ionen das menschliche Nervensystem “entspannen” – ganz ähnlich einer frischen Brise Meeresluft.
Das kann der Ionisator:
- Bindung von Partikeln und Bakterien in der Raumluft
- Gut als erfrischende Ergänzung zum HEPA-Filter
- Kann wie eine frische Meeresbrise wirken
Eine elektrostatische Ladung zieht die Schwebstoffe in der Raumluft an und hält sie im Filtermaterial fest. Damit das effektiv funktioniert, sollte der Filter in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Dafür hat diese Art der Luftreinigung einen entscheidenden Vorteil: Ein elektrostatischer Filter muss nicht ersetzt werden. Du kannst den Filter einfach absaugen.
Wie oft du den Filter reinigen solltest und wie kompliziert oder unkompliziert die Reinigung ist, hängt vom Gerät ab. Informiere dich am besten darüber, bevor du dich für ein Modell entscheidest.
Bei der Effizienz reicht die elektrostatische Luftreinigung nicht an einen HEPA-Filter heran. Sie sollte als zusätzliche Methode zum Einsatz kommen, um andere Filter zu entlasten. Der große Vorteil dieser Filterart: Sie lassen sich kostengünstig betreiben, da du keine Wechselfilter kaufen musst.
Das kann der elektrostatische Filter:
- Bindung von Schwebeteilchen durch elektrostatische Aufladung
- Filter kann gereinigt, muss nicht ausgetauscht werden
- Gut geeignet als Vorfilter, um die Leistung eines HEPA-Filters zu erhöhen
Eine photokatalytische Luftreinigung funktioniert mit der Sonne oder einer UV-Lampe und einem Filterstoff. Die ultraviolette Strahlung aktiviert einen Katalysator, der Titanoxid enthält. Dadurch freigesetzte Sauerstoff-Radikale reagieren mit organischen Verbindungen. So werden Bakterien, Schimmelsporen und Giftstoffe durch Aufspaltung unschädlich gemacht.
Bei Geräten mit photokatalytischer Luftreinigung solltest du die Filterelemente regelmäßig austauschen. Wie oft du den Filter wechseln solltet, variiert je nach Hersteller und Gerät. Beachte dazu: Auch für Geräte mit photokatalytischer Luftreinigung wird ein Vorfilter mit HEPA-Technik empfohlen, damit gröbere Schwebstoffe wie Flusen oder Haare die Photokatalyse nicht beeinträchtigen.
Das kann der photokatalytische Filter:
- Neutralisiert viele Mikroorganismen und Giftstoffe
- Filter austauschbar und lange haltbar
- Bei Allergien gute Ergänzung zur Luftreinigung mit HEPA-Filter
Ein Ozongenerator bekämpft vorrangig lästige Gerüche – und zwar durch Oxidation. Dieses Verfahren kommt zum Beispiel bei der Reinigung von Hotelzimmern, Gastronomieräumen und Neuwagen zum Einsatz. Als alleiniger Luftreiniger für Allergiker ist diese Technik nicht ausreichend, da nur Gerüche eliminiert werden. Die Reizung der Atemwege, die durch teils starke Gerüche ausgelöst wird, wird jedoch minimiert.
Wichtig: Ozon kann bei längerem Kontakt zu Kopfschmerzen führen. Deshalb solltest du Ozongeneratoren sehr gezielt einsetzen. In der Regel gibt der Hersteller eine maximale Laufzeit für jedes Gerät an. Hältst du dich daran, ist Ozon langfristig unbedenklich, da es sich nicht ablagern kann, sondern nach einer gewissen Zeit in harmlosen Sauerstoff zerfällt.
So wendest du einen Ozongenerator an:
- Lass das Gerät nur so lange laufen, wie der Hersteller vorgibt.
- Betritt den Raum in dieser Zeit nicht.
- Lüfte danach gut durch.
- Genieße die frische Raumluft.
- Für welche Räume willst du den Luftreiniger nutzen? Es kann sich die Anschaffung mehrerer Geräte lohnen, wenn du die Luft in vielen unterschiedlich großen Zimmern reinigen möchtest. Alle Hersteller machen Angaben zur Leistungsfähigkeit ihrer Geräte in Bezug auf die Zimmergröße.
- Wähle die Leistungsfähigkeit passend zur Raumgröße: Die Wahl des richtigen Wirkungsgrads kann bares Geld sparen. Du kannst den Stromverbrauch möglichst gering halten, indem du die Leistungsfähigkeit des Luftreinigers an die Raumgröße anpasst. Gleichzeitig wird durch diese Optimierung das Ergebnis der Luftreinigung verbessert, da der Filter nicht überlastet wird.
- Behalte die anstehenden Betriebskosten im Blick: Kannst du die Filter des Luftreinigers säubern und so mehrfach verwenden oder musst du sie regelmäßig austauschen? Die Preise für Wechselfilter variieren je nach Art zwischen 20 und 100 Euro.
- Für den Betrieb im Schlafzimmer: Achte beim Kauf auf die Angaben zur Geräuschentwicklung deines Luftreinigers. Erholsamer Schlaf ist nicht nur für Allergiker unerlässlich – da sollte kein brummendes Gerät stören. Wähle möglichst einen Luftreiniger mit einem Geräuschpegel unter 20 dB.
- Für den Betrieb im Arbeitszimmer: Entscheide dich auch hier für ein leises Gerät, damit du in Ruhe arbeiten kannst. Hier wird ein Geräuschpegel von maximal 25 dB empfohlen.
- Achte auf Bedienfreundlichkeit: Egal, wie häufig oder selten du einen Luftreiniger nutzen möchtest – er sollte einfach zu bedienen und schnell einsatzbereit sein.
Du kannst eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um zur Luftreinigung bei dir zu Hause beizutragen – das gilt vor allem für Menschen mit Allergien. Mit den folgenden Tipps kannst du einen Luftreiniger aktiv unterstützen:
- Schüttle Decken und Kissen am offenen Fenster aus: So können Staub und andere Partikel sofort verfliegen. Hintergrund: Betten und Decken sind wahre Sammelbecken für Allergieauslöser wie Milben und Staub. Auch getragene Kleidung solltest du draußen lüften.
- Lüfte zur richtigen Zeit: Du wohnst an einer stark befahrenen Straße? Vermeide den Feinstaub des Autoverkehrs und lüfte die Wohnung erst, wenn die Rushhour vorbei ist: spät abends oder nachts. So lässt du den Großteil der Stickoxide und Rußpartikel vor der Tür.
- Achte auch bei anderen Geräten auf Allergikerfreundlichkeit: Staubsauger beispielsweise sollten auch einen HEPA-Filter eingebaut haben, idealerweise mit einem Hinweis auf die europäische Norm EN.
- Verlagere das Rauchen ins Freie: Das gilt insbesondere, wenn Allergiker im Haus sind. Denn der Rauch belastet die gereizten Atemwege zusätzlich.
- Investiere als Allergiker in einen Wäschetrockner: Hier sammeln sich unerwünschte Tierhaare im Flusensieb. Außerdem können sich auf der getrockneten Wäsche weniger Schwebstoffe ablagern als auf feuchter Kleidung auf einem Wäscheständer.
- Wische feucht, statt zu fegen: Beim Hausputz lohnt es sich, darauf zu achten, den Staub nicht aufzuwirbeln, sondern einzufangen. Feuchtes Durchwischen ist hierbei effektiver als einfaches Fegen.
Für Allergiker lohnt sich ein Luftreiniger mit mehreren Filtern, die sich gegenseitig unterstützen. Die Kombination erhöht auch die Lebensdauer der einzelnen Filter. Für Menschen mit Allergien ist der HEPA-Filter sehr zu empfehlen. Er gehört bei vielen Herstellern mittlerweile zum Standard. Aktivkohlefilter, Ionisator, Ozongeneratoren, elektrostatische oder die neueren photokatalytischen Filter sind eine gute Ergänzung zum HEPA-Standard. Besteht neben einer Allergie auch eine Geruchsempfindlichkeit, solltest du zum Beispiel eine Kombination von HEPA- und Aktivkohlefilter wählen, damit störende Gerüche nicht zum bekannten Kribbeln in der Nase führen.
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