Mysteriöse Muster, Kreise, Linien, Figuren: Wenn du mit der Technik des Batikfärbens vertraut bist, erhältst du ein Kleidungsstück, wie es individueller und einzigartiger kaum sein kann. So einzigartig, dass du selbst nie genau wissen kannst, was dich nach dem Batik färben erwartet. UPDATED erklärt dir Schritt für Schritt sowohl die Batik-Techniken für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
- Diese Stoffe eignen sich zum Batik färben
- Die Anfänger-Methode: Batik färben per Abbinden
- Die Profi-Methode: Batik färben mit Wachs
- So färbst du das Textil
Diese Stoffe eignen sich zum Batik färben
Ob nun die Laien-Methode für Anfänger oder die traditionelle indonesische Technik für Fortgeschrittene: Das Prinzip beim Batik färben ist stets das Gleiche. Der Stoff wird an einigen Stellen so gebunden oder abgedeckt, dass diese Stellen beim Färben nicht mit dem Färbemittel in Berührung kommen. Dadurch verbleiben hellere Stellen im Stoff in faszinierenden Mustern.
Am besten geeignet zum Batiken sind Naturstoffe wie Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle oder Viskose. Doch auch Mischgewebe aus diesen Fasern kommen in Frage, allerdings sollte der Anteil synthetischer Stoffe wie Polyamid, Polyacryl oder Polyester nicht mehr als 50 Prozent betragen.
Du kannst T‑Shirts genauso batiken wie Pullover, aber auch Handtücher, Kissen, Bettwäsche – Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass du helle Kleidungsstücke dunkler färben. Umgekehrt dunklere Textilien in helleren Tönen einzufärben ist nicht möglich.
Die Anfänger-Methode: Batik färben per Abbinden
Deine Checkliste zum Batik färben
Du benötigst:
- ein Textil mit einem hohen Anteil an Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle oder Viskose
- ein ausrangiertes Textil zum Üben
- Materialien zum Abdecken einzelner Stellen (zum Beispiel Gummibänder, Schnur, Kreppband) ODER
- Kerzenwachs und Pinsel
- eine große Schüssel oder einen großen Eimer mit etwa fünf Liter Volumen
einen weiteren Behälter für den Transport nach dem Färben - Gummi- oder Einweghandschuhe
- Textilfarbe
- Fixierer
- Schutz vor Farbspritzern: Unterlage für die Umgebung, Schürze
Wasche das Textil vor dem Färben noch einmal frisch durch, damit es fleckenfrei ist. Binde dann den Stoff mithilfe von Schnüren, Gummibändern oder Kreppband fest zusammen, sodass an die verschnürten Teile später beim Färben keine Farbe dringen kann. Dort bleibt dann die Originalfarbe erhalten und bildet zusammen mit der neuen Farbe einen faszinierenden optischen Effekt.
Je nachdem, welche Effekte du erzielen willst, binde den Stoff auf verschiedene Weise:
- Für Streifen quer über das Textil wickelst du das Textil wie zu einer Wurst und schnürst es dann zum Beispiel in der Mitte einmal fest zusammen. Für mehrere Streifen verschnürst du den Stoff einfach mehrmals. Du kannst den Stoff alternativ auch verknoten, sodass an der Stelle des Knotens die Originalfarbe erhalten bleibt. Für Längsstreifen rollst du das Textil von unten nach oben zusammen, für Querstreifen von einer Längsseite zur anderen. Für dickere Streifen machst du einen dickeren – oder mehrfachen – Knoten beziehungsweise wickelst die Schnur mehrfach nebeneinander um den Stoff, sodass eine entsprechend größere Fläche vor dem Färbemittel geschützt bleibt.
- Für Streifen quer über das Textil wickelst du das Textil wie zu einer Wurst und schnürst es dann zum Beispiel in der Mitte einmal fest zusammen. Für mehrere Streifen verschnürst du den Stoff einfach mehrmals. Du kannst den Stoff alternativ auch verknoten, sodass an der Stelle des Knotens die Originalfarbe erhalten bleibt. Für Längsstreifen rollst du das Textil von unten nach oben zusammen, für Querstreifen von einer Längsseite zur anderen. Für dickere Streifen machst du einen dickeren – oder mehrfachen – Knoten beziehungsweise wickelst die Schnur mehrfach nebeneinander um den Stoff, sodass eine entsprechend größere Fläche vor dem Färbemittel geschützt bleibt.
So entstehen mehrfarbige und farblich abgestufte Batiken
Für mehrfarbige Batiken legst du zunächst nur einen Teil des Textilstücks in das Färbemittel, zum Beispiel nur die obere Hälfte eines T‑Shirts oder die Hosenbeine. Führe die komplette Färbung vollständig durch und färbe anschließend die andere Hälfte.
Für farbliche Abstufungen färbst du ein Textil, das du bereits fertig gebatikt habst, erneut – aber diesmal in einer etwas helleren Farbe. Bei diesem zweiten Färben bindest du einzelne Teile abermals ab, andere nicht. So erhältst du Batik-Muster in verschiedenen Schattierungen.
- Für Kreise legst du das Textil vor dich und ziehst mit den Fingern einen Zipfel mitten aus dem Stoff nach oben. Diesen Zipfel bindest du mithilfe einer Schnur oder eines Gummibandes fest ab. An der abgebunden Stelle entsteht beim Färben ein Kreis. Auch hier gilt: Je breiter die Abbindung, desto dicker der Kreis. Wenn du den abgebundenen Zipfel weiter nach oben ziehst und ein zweites oder drittes Mal hintereinander abbindest, sodass eine Art Wurst mit mehreren Schnüren entsteht, erhältst du später mehrere, ineinander liegende konzentrische Kreise.
- Für Punkte und Tupfer bindest du kein Stück Stoff komplett ab, sondern ziehst lediglich eine kleine Falte nach oben und befestigst eine Wäscheklammer daran. Achtung: Da die Klammer verfärbt, benutze lieber eine Plastikklammer.
- Für Blumen wickelst du einen Kronkorken in den Stoff und bindest ihn eng ab. Achte darauf, dass die Zacken nicht in den Stoff schneiden. Der Kronkorken ergibt später einen gezackten Kreis in Blumenoptik.
- Für andere Muster experimentiere mit anderen Gegenständen, die du im Stoff einwickelst, zum Beispiel Kugeln, Bällchen aus Alufolie, Steine oder Plastiksterne, etwa aus der Weihnachtsdeko.
- Für wilde, spontane Muster knülle das Textil zu einem möglichst kleinen Ball zusammen. Den Ball fixierst du dann mit Gummibändern oder Schnüren.
Am besten testest du die Technik, wie du den Stoff für welchen Effekt abbindest, vorher an einem vergleichbaren Textil, das du bereits ausgesondert hast.
Die Profi-Methode: Batik färben mit Wachs
Besonders filigrane Muster erreichst du, wenn du den Stoff nicht abbindest, sondern das gewünschte Muster mit Wachs auf das Textil aufträgst. Kerzenwachs, zum Beispiel aus einem Teelicht, schmilzt nicht im Färbebad und hält ebenso die Farbe fern wie eine Schnur oder ein Kreppband. Am besten verwendest du weißes Wachs, das keine zusätzliche Farbe abgibt.
Punkte und kleine Flächen erstellst du mit dem Wachs, indem du einfach eine gewöhnliche weiße Haushaltskerze oder ein Teelicht benutzt. Zünde den Docht an und warte, bis sich etwas Wachs verflüssigt hat. Dann hältst du die Kerze quer über die gewünschte Stelle und träufelst vorsichtig etwas Wachs darauf.
Etwas Übung verlangt hingegen das Auftragen von Wachs per Pinsel. Tauche den Pinsel in flüssiges Wachs – am einfachsten geht dies bei einem brennenden Teelicht, dessen gesamtes Wachs geschmolzen ist – und “male” damit das gewünschte Muster auf den Stoff. Geheimnisvolle Zeichen, Gesichter, Noten, ganze Texte – bei dieser Methode ist alles möglich, was dein Geschick und deine Phantasie dir erlauben.
Nach dem Färben lasse den Stoff trocknen und kratze gröbere Wachsstücke vorsichtig ab. Auf das übrige Wachs legst du ein Stück Küchenpapier und bügelst das Wachs vorsichtig heraus. Ist das Küchenpapier vollgesogen, wechselst du es zwischendurch aus.
Beim professionellen Wachsbatiken werden auch Stempel und Bürsten verwendet. Oder du benutzt das traditionelle “Tjanting” – ein Spezialwerkzeug ähnlich eines Federhalters, der aber Wachs statt Tinte enthält. Im Fachhandel gibt es außerdem spezielles Batikwachs.
So färbst du das Textil
- Schütze deine vier Wände und lege den Raum um die Schüssel beziehungsweise den Eimer mit dem Farbbad großzügig mit Abdeckfolie aus.
Ziehe Gummi- oder Einweghandschuhe an. - Gebe heißes Wasser und Textilfarbe gemäß der Anleitung auf der Verpackung des Färbemittels in die Schüssel oder den Eimer.
- Lege die verschnürten oder mit getrocknetem Wachs versehenen Textilien hinein.
- Rühre die Teile regelmäßig um.
- Nach etwa einer Stunde nehme die gefärbten Teile hinaus und wasche sie so lange unter fließendem Wasser, bis das Wasser klar bleibt.
- Schütze deine vier Wände und lege den Raum um die Schüssel beziehungsweise den Eimer mit dem Farbbad großzügig mit Abdeckfolie aus.
Mehr zum Thema Färben verrät dir der Ratgeber zum Thema “Wäsche färben”.
Für einen langanhaltenden Farbschutz fixiere anschließend die Farbe. Fixierer erhältst du in einer Drogerie. Eine Anleitung zum richtigen Fixieren findest du auf der Verpackung oder dem Beipackzettel.
Wenn du jetzt dein Textil zum ersten Mal wieder auseinanderziehst, zum Beispiel um es zum Trocknen aufzuhängen, siehst du den Effekt: Ein effektvolles T‑Shirt, ein Pullover, eine Bettdecke, wie einzig und allein du es besitzt.
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