QR-Codes sind eine praktische Erfindung, schließlich verbinden sie die Online-Welt mit der echten. Scannst du einen solchen Code mit deinem Smartphone, bekommst du zahlreiche Informationen zu Projekten, Produkten, Marken und mehr angezeigt. Die Funktion ist einfach zu nutzen, wenn du weißt, wie es funktioniert. Hier erfährst du alles zum Scannen von QR-Codes und der dafür benötigten Technik.
Das erfahrt ihr gleich
- QR-Code scannen: Das sind die Voraussetzungen
- QR-Code: So einfach scannst du ihn
- Reader-Apps: Kostenlose Programme als Alternative
- Was unterscheidet Barcodes von QR-Codes?
- Kreative T‑Shirt-Prints mit eigenem QR-Code
- Wie Strichcodes aufgebaut sind und was sie verraten
- ISBN-Nummern sind anders
- QR-Codes sind vielseitiger
- Fazit: Mit dem Handy Barcodes und QR-Codes entschlüsseln
Wie bereits erwähnt, brauchst du keine komplizierte Technik, um einen QR-Code zu scannen. Es reicht bereits etwas, was du meist eh dabei hast: dein Smartphone. Darin ist nicht etwa ein Laserscanner eingebaut, wie du ihn vielleicht von den Kassen im Supermarkt kennst, sondern eine hochauflösende Kamera. Diese reicht als QR-Code-Leser aus. Bei modernen Android- und iOS-Handy brauchst du keine spezielle App dafür. Stattdessen reicht die normale Kamera-App deines Geräts aus. Allerdings klappt das nur, wenn du die richtige Version der Betriebssysteme hast. Genauer brauchst du:
- ein iPhone mit iOS 11 oder neuer
- ein Android-Handy mit Android 9.0 oder neuer
Außerdem brauchst du natürlich ein QR-Code-Symbol, das du scannen kannst. Sorge dafür, dass es nicht zu weit weg und deutlich erkennbar ist. Außerdem sollte ausreichend Licht vorhanden sein. Mache also, wenn möglich, das Licht an oder schalte den Blitz an deinem Handy ein.
Ist dein Smartphone für den Scan bereit und du hast einen Code vor dir, kann es auch schon losgehen. Der Vorgang geht blitzschnell und ist sehr einfach:
- Nimm dein Smartphone in die Hand und starte die eingebaute Kamera-App.
- Richte die Kamera auf den QR-Code.
- Nach kurzer Zeit sollte eine Einblendung erscheinen. Diese zeigt dir an, was sich hinter dem Code verbirgt.
- Tippst du auf die Einblendung, folgst du dem Link. Dein Browser öffnet sich und du bekommst alle sich hinter dem Code befindlichen Informationen angezeigt.
Willst oder kannst du die Kamera-App deines Smartphones nicht für die Codes nutzen, dann ist vielleicht ein QR-Code-Reader eine Alternative für dich. Das sind kostenlose Apps, die es für Android-Geräte und iPhones gibt. Sie bieten zum Teil nützliche Zusatzfunktionen und helfen dir dabei, den QR-Code richtig auszurichten. Im Folgenden findest du einige Beispiele für solche Apps:
Zu den beliebtesten Apps zum Code-Einscannen gehört „Barcoo“. Die App bietet nicht nur einen Barcodescanner für eindimensionale EAN-Codes und zweidimensionale QR-Codes an, sondern kombiniert die gewonnenen Daten auch mit Preisvergleichsportalen und Verbraucherinformationen wie die von Greenpeace und einer Lebensmittelampel. Die Barcoo-App bietet auch Links zu nahegelegenen Geschäften, zum Beispiel zu Supermarkt- und Drogerieketten wie Aldi, Edeka, Lidl, Rossmann sowie dm – und somit auf alles, was Rang und Namen hat im deutschen Einzelhandel.
Leider tut sich der Scanner manchmal etwas schwer damit, Strichcodes oder QR-Codes auf kleineren runden Gefäßen zu erfassen. Sehr gute Ergebnisse liefert die App aber bei ISBN-Strichcodes, und das nicht nur bei deutschen oder anderen europäischen Büchern, sondern auch bei chinesischsprachigen Büchern.
Manche Scanner-Apps kommen mit einer angehängten Produktdatenbank daher, die aber teilweise unvollständig ist und Produkte partout nicht finden will. Die App „Codecheck“ bietet bei Produkten, die nicht in der Millionen Produkte umfassenden Datenbank aufgeführt sind, die Möglichkeit, diese mit Abbildung übers eigene Handy hinzuzufügen. Die für eine geringe Zahlung auch werbefrei verfügbare App kommt mit Büchern und anderen Artikeln zwar nicht so gut klar, überrascht bei Lebensmitteln und Getränken aber mit sehr schnellen Informationen samt Abbildung.
Codecheck gibt es für iOS und Android kostenlos, es gibt jedoch kostenpflichtige In-App-Inhalte.
Andere Apps haben mitunter eigene Vorzüge. Der „QR Code Scanner“ von EZ to Use zum Beispiel verfügt über einen QR-Code-Generator und verbindet sich, wenn du das zulässt, auch mit deinen Kontakten, um diese mit anderen Smartphone-Besitzern über den entsprechenden QR-Code auszutauschen.
Ein Barcode ist ein eindimensionaler Strichcode und bedeutet wörtlich übersetzt Balkencode. QR-Codes sind im Grunde genommen auch Barcodes, nur eben zwei- statt eindimensional. Mittlerweile gibt es sogar schon 3D-Codes mit Farben als dritte Dimension und 4D-Codes mit dem Faktor Zeit als vierte Dimension. Barcodes sind von Haus aus maschinell leichter zu lesen als zwei- oder mehrdimensionale Codes.
Eindimensionale Strichcodes in Form von unterschiedlich dicken Balken und Zwischenräumen werden vor allem im Handel und in der Lagerlogistik verwendet, um Waren auszuzeichnen und zu bewegen. Dort sind sie auch als EAN-Code („Europäischer Artikelnummer-Code“) bekannt. An den Supermarktkassen sind die Barcodelesegeräte oder Barcodescanner meist mit der Waage für Gemüse und Obst verbunden. Für größere Waren, zum Beispiel einen Fernseher im Angebot, hat der Kassierer noch ein Handgerät, wie es funkgesteuert auch Lagerarbeiter mit sich führen.
QR-Codes (abgekürzt für „Quick Response Codes“) gehören zu den 2D-Codes und wurden von Lizenzgeber Denso Wave in Japan entwickelt, um mehr Informationen aufnehmen zu können. Neben alphanumerischen Zeichen lassen sich dabei auch die japanischen Silbenschriften und die auf Japanisch Kanji genannten unzähligen chinesischen Schriftzeichen darstellen.
Micro-QR-Codes mit 17 x 17 Modulen können maximal 35 Ziffern oder 21 alphanumerische Zeichen aufnehmen. „Ausgewachsene“ QR-Codes mit 177 x 177 Modulen oder Elementen bieten Platz für bis zu 7.089 Zahlen, 4.296 alphanumerische Zeichen oder 1.817 Kanji-Zeichen. Das reicht sogar für ganze Gedichte. Ein Vorteil des zweidimensionalen QR-Codes: Er kann auch die Adressen von Webseiten enthalten.
Nicht nur Informationen über Preise und Adressen lassen sich in QR-Codes umwandeln. Auch ganze Gedichte kannst du in einen solchen Code umwandeln. Dazu gibt es im Internet kostenlose QR-Code-Generatoren. Mit diesen erstellst du zum Beispiel auch coole T‑Shirt-Prints mit deinem Namen oder einer anderen versteckten Botschaft. Dazu wählst du am besten keinen allzu langen Text, sondern einen, der in einen Micro-QR-Code passt.
Egal, welches Produkt du nimmst, du wirst feststellen, dass unter dem jeweiligen Strichcode in Europa und Asien meist 13 Ziffern stehen. Der betreffende Barcode nennt sich EAN-13 oder GTIN 13, weil die European Article Number (EAN) 2009 von der globalen Artikelidentifikationsnummer (Global Trade Item Number) abgelöst wurde. Vergeben werden diese Nummern von der internationalen Organisation Global Standard One (GS1).
Die Nummern beginnen – mit der Ausnahme von Büchern mit ihrer 13-stelligen modernen ISBN-Nummer – gewöhnlich mit einem dreistelligen Länderpräfix. Für Deutschland liegt die Zahl zwischen 400 und 440, für Österreich zwischen 900 und 919, für die Schweiz und Lichtenstein zwischen 760 und 769, für Frankreich und Monaco zwischen 300 und 379.
Hinter dem Länderpräfix steht meist die 4- bis 6‑stellige Betriebsnummer des Herstellers oder Inverkehrbringers, gefolgt von der frei wählbaren 3- bis 5‑stelligen Zifferngruppe für die Artikelnummer. Die letzte Ziffer ist die sogenannte Prüfziffer, die sich mit einem Barcode-Generator in der Regel selbst errechnet.
GS1 Germany erstellt übrigens auf Wunsch auch Strichcodes oder Etiketten mit diesen Barcodes, weil dies für kleine Firmen oft eine Herausforderung darstellt. Wenn du keinen Barcode-Scanner zur Hand hast, kannst du die GLN-Nummer für Nicht-Verlagsprodukte unter www.gepir.de (ein Service von GS1 Germany) eingeben und erfahren, wo und von dem das Produkt hergestellt oder in den Handel gebracht wurde.
Grundvoraussetzung für die meisten Anwendungen zum Lesen von Barcodes oder QR-Codes ist ein Internetzugang. Ausnahme: QR-Codes, die rein textbasierte Informationen enthalten. Denn der 2D-Code beinhaltet in diesem Fall schon die Textnachricht. Ist darin auch ein Link zu einer bestimmten Webseite enthalten, ist aber eine Internetverbindung erforderlich, um die Webseite aufzurufen.
Bei Verlagsartikeln gelten andere Regeln. Bücher haben zum Beispiel heute gemäß ISBN-13 ein eigenes Präfix (978 oder 979), gefolgt von einer 1- bis 5‑stelligen ISBN-Gruppennummer, die einen Sprachraum, ein Land oder eine Region bezeichnen kann. 0 und 1 stehen zum Beispiel für Englisch, eine 2 für Französisch, eine 3 für Deutsch, eine 4 für Japanisch, eine 5 für Russisch. Dann folgen eher Länder als Sprachen. Ältere Bücher haben oft zwei nahezu identische ISBN-Nummern, ein ISBN-10 mit zehn Ziffern und eine ISBN-13- oder EAN-13-Nummer mit 13 Ziffern.
Wie die Beispiele mit den langen Texten bis hin zu Gedichten zeigen, können 2D- oder QR-Codes sehr viel mehr Informationen enthalten als Barcodes. Auf den Tetra Paks von verschiedenen Milchprodukten zum Beispiel befindet sich neben dem EAN-Strichcode auch ein QR-Code, der zu Rezepten mit Milch und Milchschaum führt.
Andere QR-Codes wie die auf Bahn- und Theatertickets dienen als Zugangsberechtigung – für viele Verbraucher bieten sie aber selten die Möglichkeit, aus dem Code per App irgendwelche Informationen herauszuziehen, weil diese oft für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Gleiches gilt auch für die QR-Codes von Versandhäusern. Andererseits kann so ein Code mit Links zu Video- und Fotoportalen wie Youtube und Flickr auch eine große Vielfalt von multimedialen Welten eröffnen.
Um die Strich- oder QR-Codes zu erfassen, brauchst du keinen industriellen Barcodescanner. Eine entsprechende Smartphone-App tut es auch. Allerdings lassen sich damit nicht alle ein- oder zweidimensionalen Codes auslesen. Manche QR-Codes vermitteln dir zusätzliche Infos und eignen sich zum Austauschen von Handykontakten und anderen Botschaften. Andere dienen dir als Tickets und Zugangsberechtigungen, dessen integrierte Informationen für dich verborgen bleiben.
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