Der Braten im Ofen dürfte so langsam fertig sein. Sie wollen sich mit einem Blick durchs Backofenfenster vergewissern, erkennen außer Schlieren und Fettspritzern aber so gut wie gar nichts. So müssen Sie die Tür öffnen, um den Stand des Garprozesses einschätzen zu können – dabei verliert der Backofen natürlich an Temperatur. Um dieses Prozedere künftig zu vermeiden und außerdem für mehr Hygiene zu sorgen, sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Backofentür reinigen. UPDATED zeigt Ihnen, wie das am besten klappt.
- Reinigung der frei zugänglichen Backofenfenster
- Reinigung des Zwischenraums der Backofenscheiben
- Backofentür ausbauen – so geht´s
- Die einzelnen Scheiben lösen
- Zwischenräume reinigen
Reinigung der frei zugänglichen Backofenfenster
In der Regel ist in Backofentüren ein Doppel‑, Dreifach- oder sogar Vierfachglas eingebaut, damit Sie sich an der Scheibe nicht die Finger verbrennen. Es gibt aber immer nur zwei Außenseiten, die Sie ohne den Ausbau der Scheiben reinigen können.
Diese Hausmittel eignen sich für die Reinigung des Backofens
- Backpulver
Mit Backpulver lassen sich viele hartnäckige Verkrustungen entfernen. Vermischen Sie dafür in einer Schale zwei Teelöffel Backpulver und etwa 100 Milliliter Wasser miteinander und rühren Sie daraus eine zähflüssige Paste an. Diese geben Sie mit einem Löffel auf die verschmutzten Stellen, verreiben sie etwas mit einem feuchten Microfasertuch und lassen die Mixtur eine halbe Stunde gut einwirken. Im Anschluss wischen Sie die Paste mit klarem Wasser und einem fusselfreien Reinigungstuch von der Arbeitsfläche und trocknen diese mit einem sauberen Baumwolltuch ab.
- Rasierschaum
Auch mit Rasierschaum lassen sich Türen, Boden und Wände des Backofens leicht reinigen. Einfach einsprühen, 30 Minuten einwirken lassen und mit klarem Wasser nachwaschen. Im Anschluss den Ofen einmal ohne Lebensmittel erhitzen. Das vertreibt den Geruch.
- Soda
Haushaltssoda bekommen Sie in jeder Drogerie. Es entfaltet eine ähnliche Wirkung wie Backpulver und rückt eingebrannten Essensrückständen zu Leibe, indem es durch seinen Salzgehalt das Fett zersetzt. Dafür lösen Sie einen Esslöffel Sodapulver in einer Tasse mit warmem Wasser auf und geben einen Tropfen Spülmittel hinzu. Verteilen Sie die Lauge mit einem fusselfreien Reinigungstuch im Backofen und wischen Sie die Fläche sauber. Besonders starke Verschmutzungen sollten eine halbe Stunde in der Flüssigkeit einweichen, bevor Sie mit klarem Wasser nachwischen. Zum Schluss trocknen Sie die Arbeitsfläche mit einem Baumwolltuch.
Grundsätzlich geht das recht einfach, indem Sie ein wenig Scheuermilch auf einen trockenen Schwamm geben und nur leicht über die Scheibe wischen. Auf diese Weise löst sich mehr Schmutz als mit einem nassen Schwamm. Am Ende wischen Sie die entstandenen Schlieren einfach mit einem feuchten Tuch weg.
Bei harten Verkrustungen dürfte sich die Reinigung auf diese Art schwieriger gestalten. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, einen Geschirrspültab in heißem Wasser aufzulösen und damit die Scheibe abzuwischen. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen können Sie auch einen handelsüblichen Glasschaber verwenden, wie er auch zur Reinigung von Ceranfeldern benutzt wird.
Wenn Sie keinen chemischen Reiniger verwenden möchten sondern lieber ein Hausmittel, rühren Sie eine Paste aus einem Esslöffel Salz, zwei Esslöffel Natronpulver und zwei Esslöffel Wasser an und geben diese auf die Scheibe. Diese Mischung sollte eine halbe Stunde einwirken. Bei einem Backofen, dessen Tür nicht herunterklappt sondern seitlich wegschwenkt oder ausziehbar ist, wird diese Tinktur allerdings keine volle halbe Stunde der Schwerkraft widerstehen können. Schauen Sie in der Bedienungsanleitung nach – die meisten Türen können ausgehängt werden und dann entsprechend gereinigt werden.
Und noch ein Tipp: Wärme hilft ebenfalls. Schalten Sie den Backofen vorher für einige Minuten an, lässt sich der Schmutz leichter entfernen. Der Backofen sollte dabei aber nur so warm werden, dass Sie auch die Scheibe im Inneren des Backofens noch anfassen können, ohne sich die Finger zu verbrennen.
Vergessen Sie bei der Reinigung nicht den Griff der Backofentür – dieser wird schließlich bei jedem Backvorgang mehrfach mit teils fettigen und ungewaschenen Händen angefasst. Dafür reicht oftmals ein fettlösender Allzweckreiniger.
Reinigung des Zwischenraums der Backofenscheiben
Die sorgfältige Reinigung der Innenseiten des Backofenfensters ist natürlich wesentlich schwieriger. Es gibt aber einen Trick, der keinen großen Aufwand erfordert: Öffnen Sie die Backofentür und schauen Sie, ob Sie an der Oberseite einen kleinen Spalt entdecken, der zum Hohlraum zwischen den Scheiben führt. Dort können Sie mit einem Kleiderbügel einen nassen Lappen einfädeln und damit an den Innenseiten hin und her wischen.
Auf diese Weise entfernen Sie natürlich nur grob den Schmutz. Für eine sorgfältige Reinigung sollten Sie entweder die gesamte Backofentür oder zumindest das Backofenfenster ausbauen. Auf diese Weise können Sie beim Putzen auch wesentlich mehr Druck auf die Scheibe geben ohne Angst haben zu müssen, dass die Tür abbricht.
Backofentür ausbauen – so geht´s
Natürlich gibt es keine allgemeingültige Anleitung, die im Detail auf jedes Gerät passt. Jeder Hersteller hat schließlich seine eigene Bauweise. Dennoch gibt es eine grundlegende Herangehensweise, die bei fast allen Backöfen identisch ist. (Schauen Sie im Zweifel einfach in der Bedienungsanleitung nach.)
Öffnen Sie die Backofentür bis zum Anschlag und schauen Sie sich die Scharniere an. Hier finden Sie in der Regel einen kleinen Sicherheitshebel, ein zweites Scharnier oder eine Vorrichtung, die Sie umklappen oder entrasten müssen. Nun können Sie die Tür wieder vorsichtig hochklappen, bis Sie einen Widerstand spüren und sie dann aus der Führung herausziehen.
Bei modernen, ausziehbaren Backöfen ziehen Sie die Schublade bis zum Anschlag heraus. Dann fassen Sie die Tür rechts und links, heben sie leicht an und ziehen Sie diese einfach heraus. Das klappt bei vielen Modellen. Sollte der Ausbau auf diese Weise nicht funktionieren, schauen Sie in die Gebrauchsanweisung, die bei vielen Geräten auch inzwischen online verfügbar ist.
Legen Sie die Tür nun mit der Innenseite nach oben auf eine feste Unterlage. Am besten auf Pappe, um Kratzspuren auf den Küchenfliesen oder anderen Oberflächen zu vermeiden. Jetzt können Sie die einzelnen Scheiben ausbauen.
Die einzelnen Scheiben lösen
Die innere Glasscheibe ist meist mit kleinen Plastikhalterungen durch einige Schrauben oder durch einen Klappaufsatz im Gehäuse fixiert. Drehen Sie die Schrauben, wenn vorhanden, vorsichtig heraus und entnehmen Sie die Scheibe. Doch Vorsicht: Manchmal sind die Halterungen auch nach dem Lösen der Schrauben nicht ohne Weiteres per Hand zu entfernen. Üben Sie dann keinen Druck auf die Scheibe aus, da diese unter Spannung steht und leicht brechen kann. Stattdessen können Sie mit dem Schraubenzieher oder einem anderen Werkzeug wie einem Löffel seitlich an der Metalloberfläche der Backofentür gegen die Halterung drücken, bis sie abspringt. Sollten Sie Probleme mit dem Ausbau haben, schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihres Backofens.
Jetzt kommen Sie, ohne sich zu verbiegen, an alle vier oder sogar sechs Scheibenseiten und können die Backofentür samt Fenstern wie oben beschrieben gründlich reinigen. Legen Sie die Scheiben dafür am besten auf ein großes Handtuch. Nach der Reinigung setzen Sie die sauberen Scheiben in umgekehrter Reihenfolge wieder ein. Achten Sie auf eventuelle Markierungen, dass Sie die Fenster auch richtig herum platzieren. Bevor Sie die Tür wieder einsetzen, sollten Sie allerdings noch die Zwischenräume säubern.
Zwischenräume des Backofens reinigen
Bei der Katalyse beinhalten die Oberflächen im Innenraum eines Backofens Katalysatoren, die bewirken, dass Lebensmittelrückstände bereits während des Garprozesses zu Wasser und Kohlendioxid verdampfen. Die Beschichtung ist jedoch recht empfindlich und muss bei einer etwaigen Nachreinigung mit Samthandschuhen angefasst werden.
Selbstreinigende Backöfen
Moderne Backöfen haben oft eine Funktion zur Selbstreinigung eingebaut. Zwei unterschiedliche Prinzipien haben sich dabei durchgesetzt: Die Pyrolyse und die Katalyse. Das beste Reinigungsergebnis wird laut Stiftung Warentest durch die Pyrolyse erzielt. Dabei erhitzt sich der Backofen auf bis zu 500 Grad, wodurch alle chemischen Verbindungen gespalten werden und im wahrsten Sinne des Wortes nur noch Asche übrig bleibt. Diese können Sie dann einfach wegwischen. Die Art der Selbstreinigung dauert jedoch bis zu drei Stunden und verbraucht dadurch einiges an Energie.
Nutzen Sie den ungewohnten Freiraum, den Ihnen der Ausbau der Backofentür beschert. In den Zwischenräumen, wo sonst die Scharniere der Tür vernünftiges Putzen unmöglich machten sammeln sich im Laufe der Zeit viele Essensreste. Diese bilden nicht nur unangenehme Gerüche, sondern können auch kleine Voratsschädlinge wie Milben, Maden oder kleine Käfer anlocken.
Saugen Sie diese Zwischenräume zunächst mit Ihrem Staubsauger aus. Dafür eignet sich die Fugendüse. Falls Ihr Sauger dieses Equipment nicht mitbringt, können Sie auch einen Pinsel zum Reinigen der Rillen benutzen. Im Anschluss können Sie Backofenspray aus der Drogerie verwenden. Um den chemischen Geruch zu vermeiden, sollten Sie die Flächen immer mit klarem Wasser nachbehandeln.
Leichter gemacht als gedacht
Die regelmäßige Reinigung der Backofentür ist unerlässlich, da sonst Sicht- und Hygieneprobleme auftreten. Wer es bei häufiger Nutzung schafft, die Scheiben einmal pro Woche zu säubern, wird auch keine hartnäckigen Verschmutzungen vorfinden. Doch selbst der Ausbau der Tür und der einzelnen Scheiben, den Sie spätestens einmal im halben Jahr vornehmen sollten, ist wahrlich kein großer Akt. Wenn Sie ein wenig geübt sind, dauert die gesamte Prozedur – je nach Einwirkzeit – zwischen 30 bis 60 Minuten.
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