Der belegte Teig ist bereits im Ofen, doch statt des leckeren Dufts von frisch gebackenem Apfelkuchen verbreitet sich ein unangenehmer Geruch in der Küche: Eingebrannte Essensreste der letzten Backabenteuer sehen nicht nur unschön aus, sie beginnen auch bei jeder Nutzung aufs Neue zu riechen. Höchste Zeit also, den Backofen gründlich zu putzen. Wie du deinen Ofen auch ohne stundenlanges Schrubben wieder blitzblank bekommst, erfährst du hier.
Ob Großputz oder schnelle Reinigung zwischendurch – mit der richtigen Vorbereitung bist du schneller fertig. So gehst du vor:
- Prüfe, ob sehr hartnäckige Verkrustungen vorhanden sind. So kannst du beurteilen, wie viel Zeit die Reinigung etwa beanspruchen wird. Noch frische Verschmutzungen wischst du einfach mit einem feuchten Tuch weg – schon ist alles erledigt!
- Hast du allerdings eingebrannte Flecken und unangenehme Gerüche, plane etwa eine Stunde Zeit fürs Einweichen ein.
- Entferne die Backbleche und Kleinteile aus dem Innenraum. So kommst du zum Abwischen besser an den Boden und die Seitenwände heran.
- Lege die Hilfsmittel zum Putzen bereit: Empfehlenswert sind Küchen- und Mikrofasertücher, Schwämme, eine alte Zahnbürste für die Feinarbeit, ein Eimer sowie ein Handtuch zum Auffangen eventuell herabtropfender Flüssigkeiten, die sonst auf dem Küchenboden landen würden.
Stundenlang Eingebranntes von den Innenwänden des Backofens putzen und kratzen? Das brauchst du nicht. Bewährte Hausmittel rücken hartnäckigen Verschmutzungen effektiv zu Leibe. Hier findest du die Top 5 der Hausmittel, die sich am besten eignen. Außerdem erfährst du, wie du diese im Idealfall anwendest:
Einfache Hausmittel, die im Haushalt meist ohnehin vorhanden, ökologisch unbedenklich und einfach in der Anwendung sind, sind Backpulver, Natron und Soda. Backpulver und Natron sind verhältnismäßig milde Reiniger und für leichte bis mittlere Verschmutzungen geeignet, während eine Sodalösung stark eingebrannte Speisekrusten um einiges besser löst. Soda trocknet übrigens die Haut aus – daher solltest du beim Säubern am besten Gummihandschuhe verwenden.
So nutzt du diese Mittel zur Backofenreinigung:
- Löse wahlweise zwei Esslöffel (drei Päckchen) Backpulver, zwei Esslöffel Natron oder einen Esslöffel Waschsoda in einem Liter Wasser auf.
- Das Gemisch kannst du mit einem feuchten Tuch oder einer Sprühflasche im Inneren des Backofens verteilen.
- Lasse die Lösung etwa 15 Minuten einwirken, bevor du die Innenflächen feucht auswischst.
- Eventuell solltest du den Vorgang wiederholen.
Ein weiteres Mittel, das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in deinem Haushalt befindet, ist einfaches Speisesalz. Das lässt sich nicht nur zum Kochen und Abschmecken wunderbar verwenden, sondern auch um deinen Backofen zu säubern. Salz ist ein gutes Konservierungsmittel, hilft allerdings auch bei starken Verschmutzungen und entfernt Kalk. Allerdings benötigt es dafür ein wenig Zeit zum einwirken. Außerdem funktioniert es fast ausschließlich auf dem Boden des Backofens.
So reinigst du deinen Backofen mit Salz:
- Vor dem Putzen solltest du den Boden deines Backofens mit einem Lappen leicht befeuchten.
- Nun kannst du die stark verschmutzten Stellen mit dem Salz bestreuen.
- Schalte den Backofen auf 50 Grad bei Ober- und Unterhitze ein.
- Warte nun, bis das Salz eine bräunliche Farbe annimmt.
- Schalte den Backofen ab und lasse ihn abkühlen.
- Kehre das Salz nun einfach aus und wische mit einem feuchten Tuch nach.
Die in Essig und Zitronensaft enthaltene Säure ist ebenfalls ein guter Verbündeter im Kampf gegen Eingebranntes im Backofen.
Essig wirkt stärker als Zitronensaft, riecht aber streng und kann empfindliche Atemwege reizen. Zitronensaft weicht zwar schwächer ein, sorgt als Nebeneffekt aber für einen angenehmen Duft in der Küche.
So werden die Mittel zum Reiniger:
- Wische den Innenraum des Backofens mit einem in Essigessenz oder Zitronensaft getränkten Lappen aus.
- Wiederhole den Vorgang mindestens fünf Mal im Abstand von jeweils zehn Minuten. Die in Essig und Zitronensaft enthaltenen Säuren weichen die Schmutzkrusten und Fettflecken an Seitenwänden und dem Boden nach und nach ein.
- Anschließend solltest du deinen Backofen mit klarem Wasser auswischen.
- Wenn du Essig verwendet hast, solltest du den Backofen noch etwas offen stehen lassen und die Küche lüften, damit sich der Geruch verflüchtigen kann.
Immer zur Hand und völlig ohne Chemie und Geruchsbelästigung reinigt es sich mit Wasserdampf. Die heiße Luft weicht Verschmutzungen ein und sorgt so dafür, dass sich diese leichter lösen lassen.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen und insbesondere festklebende Fettrückstände wirkt reiner Wasserdampf allerdings nicht so gut. Hier bietet es sich lediglich an, die Wasserdampf-Behandlung als Vorbereitung für die weitere Reinigung zu nutzen.
So geht’s:
- Fülle eine Fettpfanne oder ein tiefes Backblech mit Wasser und erhitze den Backofen auf etwa 100 Grad Celsius.
- Nach 15 Minuten schaltest du den Ofen aus und lässt den Dampf eine Stunde einwirken.
- Nun kannst du deinen Backofen mit einem feuchten Schwamm oder Lappen mit Spülmittel auswischen.
- Besitzt du ein Dampfreinigungsgerät, kannst du den Innenraum auch damit befeuchten.
- Hast du mit dem Dampf alle Verunreinigungen entfernt, brauchst du nur noch mit klarem Wasser nachzuwischen und den Backofen mit offener Tür trocknen zu lassen. Andernfalls nutze eines der oben beschriebenen Hausmittel.
Reinigungsmittel für die Geschirrspülmaschine enthalten eine potente Mischung aus Tensiden und Enzymen, schließlich sollen sie festklebende Koch- und Essensreste an Geschirr und Töpfen ganz ohne Bürste lösen – auch, wenn diese sehr verkrustet sind.
Diese Wirkung kannst du dir auch im Backofen zunutze machen. So geht’s:
- Löse einen Esslöffel Geschirrspülpulver oder einen Reiniger-Tab in einem Liter warmem Wasser unter Rühren auf.
- Trage die Lösung mit Handschuhen und einem Tuch oder einer Sprühflasche auf die Backofeninnenflächen auf.
- Nach etwa 15 Minuten haben sich die Verkrustungen gelöst und können gereinigt werden.
- Entferne die abgelösten Rückstände der Verkrustungen mit einem feuchten Lappen oder Küchenpapier.
- Wische den Ofen gründlich mit klarem Wasser aus und lasse ihn offen stehen, bis er vollständig getrocknet ist.
Spülmittel, Kernseife oder Rasierschaum werden zwar vielfach als Hausmittel zur Backofenreinigung empfohlen, doch bei schwarz eingebrannten Verschmutzungen lassen sich damit keine befriedigenden Einweichresultate erzielen.
Auch von Scheuerschwämmen ist abzuraten, da sie die Backofeninnenflächen zerkratzen können.
Und wenn keines der Hausmittel gut reinigt, dann kommst du wahrscheinlich nicht um herkömmliche Ofenreinigungsmittel mit Chemie herum.
Nachdem der Innenraum des Backofens wieder glänzt, bekommen auch die Zubehörteile ein schnelles Frischeprogramm.
Backbleche verwandeln sich mit der Zeit gern von sauber glänzend in fleckig und stumpf und verbreiten ab und zu unangenehme Gerüche. Will man dem Eingebrannten mit einem Schwamm zu Leibe rücken, endet das meist schon nach kürzester Zeit in Frustration und schmerzenden Armmuskeln.
Lass daher besser die Zeit für dich arbeiten und lasse das schmutzige Blech ausgiebig feucht einwirken. Manchmal kann sogar deine Spülmaschine zum Verbündeten beim Putzen werden. So geht’s:
- Weiche Fettrückstände, die Reste der letzten Pizza und andere angebackene Überbleibsel für einige Stunden ein.
- Dazu füllst du zum Beispiel etwas heißes Wasser mit Spülmittel ins Blech und lässt es im 50 Grad warmen Ofen eine halbe Stunde lang stehen.
- Noch besser ist es, das Blech in Zeitungspapier zu verpacken, in die Badewanne oder Dusche zu legen, es dort rundum mit heißer Spülmittellauge zu übergießen und über Nacht einweichen zu lassen. So lösen sich die Verschmutzungen auf der Ober- und Unterseite.
- Auch in der Spüle kannst du die Bleche waschen. Verschließe den Ausguss, lasse Wasser mit Spülmittel einlaufen und weiche erst die eine und später die andere Blechhälfte ein.
- Hinterher entfernst du die aufgeweichten Reste mit einem feuchten Schwamm oder Tuch.
- Bei schweren Verschmutzungen, die sich auch durch wiederholtes Einweichen nicht entfernen lassen, hilft Backofenreiniger.
Tipp: Passt das Ofenblech in die Spülmaschine, kannst du ihr am Ende die Feinarbeit überlassen, sofern es gemäß Herstellerangabe in den Geschirrspüler darf.
Die Salzmethode liefert bei Backblechen mit Fett- und Lebensmittelverkrustungen gute Reinigungsresultate ohne Muskelkraft und Chemie:
- Verwende dazu handelsübliches Kochsalz. Mit einer ganzen Packung davon kannst du dein verkrustetes Blech bestreuen.
- Lasse es bei 50 bis 70 Grad Celsius etwa eine Stunde im Ofen erwärmen. Es nimmt dabei eine bräunliche Farbe an.
- Lasse das Salz dann etwa zehn Minuten abkühlen und schütte es weg.
- Reinige das Blech anschließend mit einem Küchenlappen und Spülmittelwasser.
Kleine Schwäche der Salzmethode: Sie funktioniert nur auf der Blechinnenseite.
Bei vielen neueren Backöfen lässt sich die Tür mit einem Handgriff aushängen. So kommst du zum Reinigen des Innenraums bequem an jede Stelle ran. Auch die Tür selbst lässt sich dann viel besser saubermachen.
Je nach Modell muss dazu erst auf der Innenseite der Tür ein Scharnier umgelegt oder eine Schraube gelöst werden. Bei anderen Modellen genügt es, die Tür am Griff mit beiden Händen nach oben oder vorne abzuziehen.
Ob sich die Tür bei deinem Backofen aushängen lässt und wie du dabei vorgehst, liest du in der Gebrauchsanweisung. Ist die gerade nicht zur Hand, suche im Internet nach der Anleitung. Gib dafür einfach den Herstellernamen und die genaue Bezeichnung des Geräts, gefolgt vom Wort „Anleitung“ (Beispiel: Siemens ABC1234 Anleitung), in die Suchmaschine ein.
Fettspritzer und eingebrannte Flecken machen leider auch vor den Gummidichtungen rund um die Backofentür nicht halt. Verzichte beim Säubern aber unbedingt auf scharfe Reinigungsmittel, da diese das Gummi mit der Zeit porös machen würden. Das würde den Dichtungseffekt verschlechtern. Weitere Tipps zum Umgang mit Gummidichtungen findest du im Ratgeber Fast wie neu: Gummidichtungen richtig pflegen.
So bekommst du die Dichtungen gut gereinigt:
- Entferne grobe Reste mit einem Lappen oder Küchenpapier aus den Rillen.
- Gib nun etwas Spülmittel auf einen weichen, feuchten Lappen und wische damit über das Gummi.
- In der Regel lassen sich Fettspritzer vom Kunststoff sehr gut lösen.
- Bei hartnäckigen Verschmutzungen lege ein feuchtes Küchentuch für etwa eine halbe Stunde auf die Stelle, um diese einzuweichen.
- Danach kannst du alles mit klarem Wasser abwischen.
- Lasse die Dichtungen bei offener Backofentür trocknen.
Die hier gezeigten Putztricks und Hausmittel nehmen dem Saubermachen des Backofens den Schrecken und lassen dich die unliebsame Arbeit schnell erledigen. Hinterher sieht der Ofen fast wie neu aus – so blitzeblank macht das Backen und Kochen noch mehr Spaß. Und beim Kuchenbacken riecht es auch wirklich nur noch nach dem frisch gebackenen Leckerbissen.
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