Lampensteuerung, automatische Rollos und sich wecken lassen von Alexa – all das gehört zum modernen Smart Home. Aber hättest du gewusst, dass du auch deinen Kamin per App steuern kannst? UPDATED erklärt, wie die smarte Ofensteuerung funktioniert.
Das Feuer symbolisiert etwas Unkontrollierbares und Urzeitliches – kein Wunder, dass es viele Menschen ans Lagerfeuer zieht und damit zurück zur Natur. Hält das Feuer Einzug ins heimische Wohnzimmer, ist Schluss damit. Denn dank modernster Technik kannst du dein Kaminfeuer per Knopfdruck kontrollieren.
Ein smarter Ofen kann zwar nicht eigenständig Holzscheite nachlegen, doch er kann dich informieren, wenn der Brennstoff knapp wird. Zudem regelt er die Luftzufuhr vollautomatisch, sodass das Feuer möglichst effizient brennt und so wenig Brennmaterialien verbraucht wie möglich.
Eine automatische Ofensteuerung kann die Temperatur über ein Raumthermostat regeln, sodass es im Zimmer nie zu heiß wird und du sogar deine Wunschtemperatur einstellen kannst.
Auch die Flamme entfacht der Kamin von selbst, so wie es bei ferngesteuerten Öfen mit Fernbedienung bereits seit Längerem üblich ist. Neu ist beim Ofen für das Smart Home, dass du ihn von unterwegs einschalten kannst – genau so, wie es beispielsweise bei Smart-Home-Beleuchtung gemacht wird.
Einige Smart-Systeme für den Ofen stimmen Luftzufuhr, Temperatur und Brennstoffverbrauch so perfekt aufeinander ab, dass der Kamin mit maximaler Energieeffizienz läuft. Bei vielen solcher Systeme kannst du gar nicht in die einzelnen Einstellungen eingreifen, da sie bereits optimal geregelt werden. Das hat auch den Vorteil, dass eine Fehlbedienung ausgeschlossen wird.
Einige Hersteller bieten WLAN-Module für ihre smarten Öfen an. Wie sie funktionieren, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Zum Beispiel arbeiten einige Module ausschließlich im heimischen WLAN, andere verbinden sich mit dem globalen Internet und du kannst sie von überall aus steuern. Auch bei der Stromversorgung gibt es Unterschiede: Teilweise wird ein separates Netzteil mitgeliefert, in anderen Fällen versorgt der smarte Ofen das Modul mit Strom.
Über das WLAN-Modul kannst du den Ofen mit deinem Tablet oder Smartphone verbinden und ihn über die App des Herstellers steuern. Die meisten Hersteller bieten die entsprechende App kostenlos für Android und iOS an.
Smarte Öfen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie unterscheiden sich vor allem darin, mit welchem Brennmaterial sie arbeiten.
Pelletöfen eignen sich besonders gut für die smarte Steuerung, da viele Prozesse bereits automatisiert ablaufen und du nur selten eingreifen musst. Zum Beispiel besitzen diese Öfen eine Vorratskammer für die Pellets, die über eine Förderschnecke automatisch in den Ofen wandern. Ebenfalls praktisch: Das Auffüllen der Vorratskammer mit Pellets ist meist während des Betriebs möglich. Wann der Vorrat zur Neige geht, erfährst du über die App.
Gut zu wissen: Pellets werden aus unbehandeltem Holz gewonnen und sind extrem trocken, daher haben sie einen hohen Heizwert und gelten als besonders energieeffizient. Du brauchst allerdings auch Platz, um den Pellet-Nachschub zu lagern.
Es gibt auch klassische Holzscheitöfen mit smarter Steuerung. Hier funktioniert noch nicht so viel automatisch: Holzscheite musst du weiterhin selbst nachlegen. Einen ganz bestimmten Pluspunkt kann nur der Holzofen für sich verbuchen: Hier gibt es noch das typische Knacken und Knistern, das für viele den Reiz des Feuers ausmacht. Es wird durch die Ofentür zwar gedämpft, ist aber immer noch wahrnehmbar, wenn man sich in der Nähe des Ofens aufhält.
Gut zu wissen: Das Holz braucht ausreichend Platz für die Lagerung. Außerdem sollte es rechtzeitig nach drinnen gebracht werden, bevor es gebraucht wird, damit es durchtrocknen kann.
Wenn du keine Möglichkeit hast, Pellets oder Holz zu lagern, kommt vielleicht ein smarter Gasofen als Alternative infrage. Gas ist sauber, womit eine umständliche Reinigung des Kamins entfällt. Die Versorgung mit Gas ist jedoch nicht unproblematisch. Hintergrund: Nur wenige Modelle verfügen über Anschlüsse für vorhandene Gasleitungen im Haus. Die meisten smarten Gasöfen werden mit Gasflaschen betrieben, die schwer sind und je nach Betriebsdauer nur wenige Tage halten.
Ein Elektrokamin kann eine geeignete Alternative zum Kaminofen sein, wenn beispielsweise in einer Mietwohnung kein Schornstein oder Abzug vorhanden ist. Den Elektrokamin kannst du überall aufstellen und einfach mit dem Strom verbinden, weitere Vorbereitungen sind nicht nötig.
Ebenso wie ein Kaminofen spendet das elektrische Gerät Wärme und lässt sich in mehreren Heizstufen einstellen. Optisch ist es einem echten Kamin nachempfunden und simuliert Flammen mit LEDs hinter einer Glasfront. Je hochwertiger der elektrische Kamin, desto weniger lässt er sich von einem echten Ofen unterscheiden.
Auch ein automatisch gesteuerter Ofen birgt einige Risiken. In diesem Kapitel erfährst du, was du beim Aufstellen des Kamins beachten solltest.
Der Abstand von Rück- und Seitenwänden des Kamins zu den Zimmerwänden sollte mindestens 20 Zentimeter betragen. Bei Kaminen mit Seitenfenstern werden sogar 65 Zentimeter empfohlen.
Bei Möbeln ist ein ausreichender Abstand zum Kamin besonders wichtig, da sie durch die Hitze des Ofens erhebliche Schäden davontragen können. Ein Abstand von mindestens 80 Zentimetern zu Sofa, Sessel, Regalen und Co. ist deshalb unbedingt einzuhalten. Allerdings: Durch die Nähe zur Wärmequelle können auch bei Einhaltung dieses Abstands mit der Zeit Verfärbungen an Möbeln entstehen.
Tipp: Lege eine Hand auf die Seite des Möbelstücks, die dem Ofen zugewandt ist. Wenn du sie (während der Ofen läuft) dort mehrere Minuten liegen lassen kannst, ohne dass es zu heiß wird, ist der Abstand ausreichend.
Für das Aufstellen eines Ofens ist eine schützende Bodenplatte zwingend nötig, denn das Gerät gibt auch Hitze nach unten ab. Die Platte verhindert zum Beispiel, dass beim Öffnen des Kamins herausfallende Glut auf den Bodenbelag fällt und das Laminat beschädigt oder gar den Teppich in Brand setzt. Eine geeignete Bodenplatte besteht aus feuerfestem Material wie Schiefer, Stahl oder Sicherheitsglas und ragt zu den Seiten mindestens 30 Zentimeter unter dem Ofen heraus, nach vorne mindestens 50 Zentimeter.
Beim Rauchabzug, also dem Verbindungsrohr vom Ofen zum Schornstein oder Abzug, müssen Sicherheitsabstände zu Wänden und Decke eingehalten werden. Die Stelle, an der das Rauchabzugsrohr in die Wand übergeht, sollte bei nicht brennbaren Decken mindestens 20 Zentimeter von der Decke entfernt sein, bei brennbaren Decken sogar 45 Zentimeter. Für die Abstände zu den Wänden gilt dasselbe – zum Beispiel, wenn das Rohr ein Stück parallel zur Wand verläuft.
Bist du unsicher, aus welchem Material deine Decken und Wände bestehen, frag einen Fachmann oder plane von vornherein den größeren Abstand ein.
Unter Umständen musst du das Ofenrohr isolieren, wenn die Wärmeabstrahlung des Rauchabzugs so hoch ist, dass Tapeten oder andere Wandbeläge Schaden davontragen könnten. Dies kannst du ebenfalls testen, indem du eine Hand auf die betreffende Stelle an Wand oder Decke legst und prüfst, wie warm es dort bei laufendem Ofen wird.
Der smarte Ofen ist auf eine Verbindung zum WLAN angewiesen. Daher musst du unter Umständen die Position des Routers und des Kamins aufeinander abstimmen, falls der Abstand zu groß sein sollte und das WLAN-Signal nicht mehr beim Ofen ankommt. In diesem Fall kann ein Repeater zum Verstärken des Signals Abhilfe schaffen. Manche Hersteller von smarten Öfen haben WLAN-Module im Programm, die ein eigenes drahtloses Netzwerk erzeugen und somit unabhängig vom WLAN im Haus sind.
Ein smarter Kamin kann per App gesteuert werden und dir einiges an Arbeit abnehmen. Er regelt zum Beispiel Temperatur und Luftzufuhr automatisch und weist dich über die App darauf hin, dass der Brennstoff knapp wird.
Die meisten Hersteller von Kaminen mit automatischer Ofensteuerung bieten passende WLAN-Module und Apps an, mit denen du deinen Ofen ausstatten kannst. Beim Kauf hast du außerdem die Wahl zwischen Modellen, die mit verschiedenen Brennmaterialien arbeiten. Gängig sind Pellets, Holz und Gas. Um Schäden an deiner Inneneinrichtung zu vermeiden, solltest du beim Aufstellen des Ofens auf ausreichenden Abstand zu Möbeln, Wänden und Decke achten.
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