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Apps mit Pass­wort schüt­zen – so geht’s bei iOS und Android

Neugierige Mitmenschen könnten in den Apps auf deinem Smartphone schnüffeln? Per Passwort kannst du ihnen einen Riegel vorschieben.
“Hal­lo Kol­le­ge. Der Akku von mei­nem Tablet ist leer, kann ich deins zum Außen­ter­min mit­neh­men?” “Mama, wenn ich dich anru­fen soll, wenn ich abge­holt wer­den will, muss ich mir mal dein Smart­phone bor­gen.” Es gibt vie­le Gele­gen­hei­ten, das Mobil­ge­rät aus der Hand zu geben. Doch Moment. Sind da nicht auch die Fotos von der letz­ten Par­ty drauf, die nicht für frem­de Augen bestimmt sind? Und die inti­men Mails? Die ver­rä­te­ri­sche His­to­rie der Goog­le-Such­an­fra­gen im Brow­ser? Am bes­ten schützt du die Apps, die ande­re nichts ange­hen, mit einem Pass­wort. Wie das geht, erfährst du hier.

Android-Apps mit Bord­mit­teln schützen

Je nach Her­stel­ler und Android-Ver­si­on hast du ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, um ein­zel­ne Apps auf dei­nem Smart­phone oder Tablet per Pass­wort vor frem­den Bli­cken zu schüt­zen. Hier fin­dest du zwei Bei­spie­le mit Sam­sung- und Hua­wei-Gerä­ten. Du besitzt ein Gerät eines ande­ren Her­stel­lers? Dann schau dir die Bei­spie­le an und prü­fe anschlie­ßend, ob es auf dei­nem Smart­phone oder Tablet even­tu­ell ver­gleich­ba­re Mög­lich­kei­ten gibt.

Apps auf Sam­sung-Gerä­ten sperren

Auf den Gerä­ten der Süd­ko­rea­ner gibt es den soge­nann­ten siche­ren Ord­ner. Er kann nur geöff­net wer­den, wenn er zuvor ent­sperrt wur­de. Dafür ste­hen ver­schie­de­ne Metho­den zur Ver­fü­gung: neben einem Pass­wort auch ein Ein­ga­be­mus­ter, eine PIN, der Fin­ger­ab­druck und der Iris-Scanner.

Für den siche­ren Ord­ner benö­tigst du einen Sam­sung-Account. In der Regel hast du die­sen ein­ge­rich­tet, als du dein Sam­sung-Gerät in Betrieb genom­men hast. Eben­falls wich­tig zu wis­sen: Datei­en aus dem siche­ren Ord­ner kön­nen nicht per Wi-Fi Direct oder USB auf ande­re Gerä­te über­tra­gen werden.

Ach­tung: Sam­sung emp­fiehlt, die Datei­en aus dei­nem siche­ren Ord­ner regel­mä­ßig an einem ande­ren Ort zu spei­chern, etwa auf einem USB-Stick. Denn bei einer inof­fi­zi­el­len Anpas­sung der Soft­ware oder des Betriebs­sys­tems wird der siche­re Ord­ner gesperrt. Anschlie­ßend ist er nicht mehr einsehbar.

Siche­ren Ord­ner ein­rich­ten (am Bei­spiel des Sam­sung Gala­xy S9)

  1. Wische oben auf dem Start­bild­schirm leicht nach unten, um das Start­me­nü zu öff­nen. Tip­pe rechts oben auf das Ein­stel­lun­gen-Sym­bol (das Zahnrad-Symbol).
  2. Tip­pe auf Gerä­te­schutz (bei ande­ren Sam­sung-Gerä­ten Gerä­te­si­cher­heit oder Bio­me­tri­sche Daten und Sicher­heit) > Siche­rer Ord­ner.
  3. Lies die fol­gen­den Infor­ma­tio­nen zum Daten­schutz und tip­pe auf Wei­ter.
  4. Mel­de dich, falls noch nicht gesche­hen, bei dei­nem Sam­sung-Account an und tip­pe auf Bestä­ti­gen.
  5. Wäh­le die Metho­de, mit der du den siche­ren Ord­ner spä­ter ent­sper­ren möchtest.
  6. Gib das Ent­sper­rungs­mus­ter, die PIN, das Pass­wort o. ä. ein und fol­ge den Anwei­sun­gen auf dem Bildschirm.
  7. Tip­pe auf Bestä­ti­gen, um die Ein­rich­tung abzu­schlie­ßen. Der siche­re Ord­ner wird als Icon auf dem Bild­schirm hinzugefügt.

Datei­en im siche­ren Ord­ner spei­chern (am Bei­spiel des Sam­sung Gala­xy S9)

  1. Inner­halb des siche­ren Ord­ners siehst du vier Optio­nen: Schüt­zen, Apps hin­zu­fü­gen, Datei­en hin­zu­fü­gen, Apps bear­bei­ten. Dar­un­ter fin­dest du ein paar vor­ge­schla­ge­ne Apps. Wäh­le eine der Apps aus und tip­pe auf Apps hin­zu­fü­gen.
  2. Du willst nur ein­zel­ne Datei­en hin­zu­fü­gen? Dann tip­pe zunächst Datei­en hin­zu­fü­gen an und anschlie­ßend eine App, etwa Gale­rie.
  3. Wäh­le die ein­zel­nen Bil­der aus, die im siche­ren Ord­ner gespei­chert wer­den sol­len, und tip­pe auf Fer­tig.
  4. Du hast anschlie­ßend die Wahl, ob du die Datei­en ver­schie­ben oder kopie­ren möch­test. Ach­tung: Beim Kopie­ren blei­ben die Datei­en wei­ter­hin im Ori­gi­nal-Ord­ner offen zugänglich.
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Apps auf Hua­wei-Gerä­ten sperren

Hua­wei bie­tet gleich zwei Mög­lich­kei­ten, um dei­ne App-Inhal­te vor unbe­fug­tem Zugriff zu schüt­zen: die App-Sper­re und Pri­va­te­Space. Mit der App-Sper­re las­sen sich Apps nur noch mit einem Pass­wort öff­nen. Pri­va­te­Space ist ein sepa­ra­ter “Pri­vat­be­reich” mit eige­nen Apps und Ein­stel­lun­gen, ähn­lich wie ein zwei­tes Benut­zer­kon­to bei Win­dows 10. Die Fea­tures sind auch auf Gerä­ten der Hua­wei-Toch­ter Honor zu finden.

App-Sper­re akti­vie­ren (am Bei­spiel des Hua­wei P20):

  1. Öff­ne die Ein­stel­lun­gen.
  2. Gehe zu Sicher­heit & Daten­schutz > App-Sper­re.
  3. Fol­ge den Anwei­sun­gen auf dem Bild­schirm, lege ein Pass­wort fest und akti­vie­re die App-Sper­re für die Apps, die du schüt­zen möchtest.
  4. Um das Pass­wort zu ändern, tip­pe auf dem App-Sperr­bild­schirm auf das Zahn­rad-Sym­bol und anschlie­ßend auf Pass­wort ändern bzw. Pass­wort­schutz ändern.

Pri­va­te­Space ein­rich­ten (am Bei­spiel des Hua­wei P20):

  1. Öff­ne die Ein­stel­lun­gen.
  2. Gehe zu Sicher­heit & Daten­schutz > Pri­va­te­Space > Akti­vie­ren und fol­ge den Anwei­sun­gen auf dem Bildschirm.
  3. Beim Neu­start dei­nes Geräts kannst du zunächst nur auf den Haupt­be­reich zugrei­fen, den soge­nann­ten Main­Space. Um den Pri­va­te­Space zu errei­chen, rufe ihn über den Sperr­bild­schirm auf oder öff­ne ihn über Ein­stel­lun­gen > Sicher­heit & Daten­schutz > Pri­va­te­Space > Anmel­den.

Apps beschrän­ken per Bildschirmfixierung

Wenn du dein Smart­phone ver­leihst, soll der ande­re nur auf eine ein­zi­ge App zugrei­fen kön­nen, etwa auf den Brow­ser oder das Tele­fon? Das geht mit der Bildschirmfixierung.

Beden­ke bei der fol­gen­den Anlei­tung, dass die ein­zel­nen Schrit­te und Begrif­fe je nach Android-Ver­si­on und Her­stel­ler abwei­chen können.

  1. Zum Akti­vie­ren öff­ne Ein­stel­lun­gen > Sicher­heit & Stand­ort > Bild­schirm­fi­xie­rung > Akti­vie­ren.
  2. Öff­ne die gewünsch­te App und tip­pe auf das “Übersicht”-Symbol (das qua­dra­ti­sche Käst­chen unten rechts).
  3. Wische nach oben, um das Steck­na­del­sym­bol aufzurufen.
  4. Tip­pe auf das Steck­na­del­sym­bol, der Bild­schirm ist fixiert.
  5. Zum Auf­he­ben der Fixie­rung hal­te gleich­zei­tig die Sym­bo­le “Zurück” (Pfeil das links) und “Über­sicht” (Qua­drat) und ent­sper­re den Bild­schirm anschlie­ßend per PIN, Mus­ter, Pass­wort oder Fingerabdruck.

Android-Apps mit ande­ren Apps schützen

Soll­ten die Bord­mit­tel nicht rei­chen oder vor­han­den sein, kannst du auch auf Apps zurück­grei­fen, die ein­zel­ne Pro­gram­me sper­ren bzw. schüt­zen. Die fol­gen­den bei­den haben beson­ders hohe Bewer­tun­gen im Goog­le Play Store.

“MAX App­Lock”

Die App hat neben einer Sperr­funk­ti­on für ein­zel­ne Anwen­dun­gen noch wei­te­re Fea­tures an Bord wie eine Kin­der­si­che­rung, einen Daten­be­rei­ni­ger und ‑beschleu­ni­ger sowie einen Akku­spa­rer. Soll die App-Sper­re nicht erkenn­bar sein, erscheint auf Wunsch beim Start der App eine Feh­ler­mel­dung. Wer unbe­fugt ver­sucht, eine App zu ent­sper­ren, kann per Sel­fie-Cam foto­gra­fiert und so ent­tarnt werden.

“MAX App­Lock” ist kos­ten­los, bie­tet aber In-App-Käu­fe an.

Hier kannst du “MAX App­Lock” herunterladen.

“Schützen(Smart App­Lock)”

Hier las­sen sich Apps genau­so sper­ren wie Anru­fe oder Ände­run­gen an der Bild­schirm­hel­lig­keit. Für jede App kannst du ein eige­nes, indi­vi­du­el­les Pass­wort ver­ge­ben. Für die Frei­ga­be sind natür­lich auch ein Mus­ter oder der Fin­ger­ab­druck mög­lich. Die App nutzt übri­gens den Fin­ger­ab­druck, den du bereits auf dem Smart­phone gespei­chert hast, anstatt einen neu­en anzu­for­dern, der dann womög­lich an die App-Ent­wick­ler über­mit­telt wer­den könn­te. Auch hier kann ein neu­gie­ri­ger App-Ent­sper­rer per Sel­fie-Cam über­führt werden.

“Schützen(Smart App­Lock)” ist kos­ten­los, bie­tet aber In-App-Käu­fe an.

Hier kannst du “Schützen(Smart App­Lock)” herunterladen.

Opti­on: Zwei­tes Benutzerkonto

Bei den meis­ten Android-Betriebs­sys­te­men kannst du ein zwei­tes Benut­zer­kon­to anle­gen, genau wie am PC. Auch das ist eine Mög­lich­keit, dei­ne pri­va­ten Daten zu schüt­zen. Denn auf die­se Wei­se kannst du dei­ne per­sön­li­che Nut­zung auf das pass­wort­ge­schütz­te zwei­te Kon­to beschrän­ken. Auch hier gilt: Das Vor­ge­hen kann sich je nach Betriebs­sys­tem und Her­stel­ler unterscheiden.

Um einen zwei­ten Benut­zer anzu­le­gen, gehe in die Ein­stel­lun­gen > Nut­zer und Kon­ten > Nut­zer > Nut­zer hin­zu­fü­gen (oder Nut­zer oder Pro­fil hin­zu­fü­gen) > OK.

Soll­test du die Opti­on nicht fin­den, kann auf dei­nem Gerät kein zwei­ter Nut­zer ein­ge­rich­tet werden.

Apps auf dem iPho­ne sper­ren: Was geht? Was geht nicht?

Apple bie­tet auf sei­nem Betriebs­sys­tem iOS kein Bord­mit­tel, das wie die Android-Ange­bo­te siche­rer Ord­ner oder Pri­va­te­Space funk­tio­niert. Aller­dings sind man­che Apps von Haus aus per Pass­wort geschützt – etwa Apps fürs Online­ban­king, “Pay­Pal” oder “Drop­box”. Eini­ge Apps kannst du auch mit Touch ID oder Face ID verknüpfen.

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Man­che ande­re iOS-Apps kannst du vor unbe­fug­tem Zugriff schüt­zen, indem du “Beschrän­kun­gen” ein­stellst. Die­se Funk­ti­on wird vor allem für die Kin­der­si­che­rung genutzt. Ist sie akti­viert, kannst du hier den Zugriff auf ein­zel­ne Apps wie “Mail”, “Safa­ri” oder “Face­Time” beschränken.

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So erreichst du den Bereich “Beschrän­kun­gen”:

Ab iOS 12:

  1. Gehe zu Ein­stel­lun­gen > Bild­schirm­zeit > Beschrän­kun­gen und gib dei­nen Benut­zer­code ein.
  2. Akti­vie­re per Schie­be­reg­ler die Opti­on Beschrän­kun­gen.
  3. Wäh­le Erlaub­te Apps und deak­ti­vie­re per Schie­be­reg­ler die­je­ni­gen Apps, auf die kein Zugriff erlaubt sein soll.

Bei älte­ren Ver­sio­nen von iOS 12 fin­dest du die Funk­ti­on unter Ein­stel­lun­gen > All­ge­mein > Ein­schrän­kun­gen.

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Beru­higt vertrauen

Ein zwei­tes Benut­zer­kon­to, gesperr­te Ord­ner, Kin­der­si­che­run­gen: Je nach Gerät hast du ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, um dei­ne Apps zu schüt­zen und dein Smart­phone oder Tablet so unbe­sorgt in frem­de Hän­de geben zu kön­nen. Ohne dass du befürch­ten musst, dass sich jemand in dei­ne pri­va­ten Fotos und Noti­zen “ver­irrt”. Oder Mails in dei­nem Namen ver­sen­det. Oder etwas im Online­shop bestellt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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