Beim Online-Shopping ist das Bezahlen meist sehr einfach. Das gilt gerade dann, wenn du dafür PayPal nutzt. An der Kasse im echten Leben sah das bisher etwas anders aus. Solche Bezahldienste gab es hier nämlich lange Zeit nicht. Du brauchtest entweder Bargeld, eine Bank- oder Kreditkarte. Der Vorgang dauerte in jedem Fall etwas länger. Mit Apple Pay geht das alles mittlerweile viel schneller. Dafür brauchst du schließlich nur dein iPhone, iPad oder deine Apple Watch, schon bezahlst du innerhalb von Sekunden. Welche Voraussetzungen es dafür gibt, wie du Apple Pay aktivierst und nutzt, erfährst du hier.
Um deine alltäglichen Einkäufe mit Apple Pay zu bezahlen, brauchst du zunächst ein kompatibles Gerät. Folgende Voraussetzungen muss es für Apple Pay erfüllen:
- iPhones (ab dem iPhone 6) und iPads müssen Face ID oder Touch ID unterstützen.
- Bei der Apple Watch funktioniert Apple Pay hingegen ab der ersten Generation.
- Die aktuelle Version von iOS, iPadOS beziehungsweise watchOS muss installiert sein.
- Du musst am Gerät mit deiner Apple-ID bei iCloud angemeldet sein.
Erfüllt dein Gerät die oben genannten Punkte, benötigst du noch eine passende Kreditkarte oder Debitkarte. Zahlreiche Banken unterstützen mit ihren Karten den Bezahldienst. Kund*innen folgender Banken können Apple Pay beispielsweise nutzen:
- Comdirekt
- Commerzbank
- Consors Bank
- Deutsche Bank
- DKB
- HypoVereinsbank
- ING
- N26
- Norisbank
- Sparda-Bank
- Sparkasse
- Volksbanken Raiffeisenbanken
Eine vollständige Liste der teilnehmenden Geldinstitute findest du direkt auf der dazugehörigen Seite bei Apple selbst.
Nun kommen wir aber zum Einrichten von Apple Pay. Dafür legst du dir dein Smartphone und die hinzuzufügende Karte bereit. Danach gehst du so vor:
- Öffne auf dem iPhone die vorinstallierte App „Wallet“. Tippe auf „Kredit- oder Debitkarte hinzufügen“.
- Bestätige die angezeigten Informationen mit Fortfahren. Nun genügt es, deine Kreditkarte mit der Kamera auf der iPhone-Rückseite abzufotografieren. Am einfachsten geht das, wenn du die Karte auf eine ebene Fläche legst. Richte das iPhone dann so aus, dass die Karte im Vorschaurahmen auf dem Display zu sehen ist.
- Warte, bis die Kreditkartennummer und das Ablaufdatum in weißer Schrift auf dem Bildschirm erscheinen. Funktioniert das Abfotografieren nicht, etwa weil die Beschriftung deiner Karte nicht mehr gut lesbar ist, tippe auf „Karteninfos manuell hinzufügen“ und gib die Daten über die Bildschirmtastatur ein.
- Bestätige die angezeigte Kreditkartennummer und gebe den zugehörigen Sicherheitscode ein. Er steht als dreistellige Zahl auf der Rückseite der Kreditkarte.
- Falls dein Kartenanbieter Pay noch nicht unterstützt, erhältst du an diesem Punkt einen entsprechenden Hinweis. Ist alles in Ordnung, zeigt die Wallet-App die verknüpfte Kreditkarte an.
Bis zu zwölf Kreditkarten lassen sich auf diese Weise mit dem iPhone verknüpfen. Beim Bezahlen kannst du dann auswählen, über welche Karte der Betrag laufen soll. Nach der Aktivierung kannst du Apple Pay nicht nur auf dem iPhone nutzen, sondern auch an weiteren Apple-Geräten, die mit deiner Apple-ID verknüpft sind – wie eben der Apple Watch. Auf Smartphones mit Android kannst du die hinterlegten Karten nicht nutzen. Dafür benötigst du den Konkurrenzdienst Google Pay.
Apple Pay nutzt den in neueren iPhone- und Apple-Watch-Modellen eingebauten NFC-Chip (Near Field Communication) zum kontaktlosen Datenaustausch mit NFC-Terminals. Bedenke, dass du in Geschäften nicht mit dem iPad bezahlen kannst. Das bleibt dem iPhone und der Apple Watch vorbehalten. Die Bezahlung an der Kasse erfolgt folgendermaßen:
- Sage an der Kasse im Geschäft, dass du mit Apple Pay oder kontaktlos mit Karte bezahlen möchtest.
- Drücke nun zweimal kurz hintereinander auf den Button zum Aktivieren/Deaktivieren des Displays. Bei der Apple Watch drückst du zweimal auf den Knopf unterhalb der Digital Crown.
- Hast du mehrere Karten hinzugefügt, dann wähle die Karte aus, mit der du den Einkauf bezahlen möchtest.
- Bei einem iPhone mit Touch ID legst du anschließend den Finger auf den Sensor im Home-Button. Beim iPhone X und neueren Geräten ohne Home-Button nutzt du Face ID, um dich zu verifizieren. Alternativ zur Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung kannst du auch deinen iOS-Entsperrcode eingeben.
- Halte das obere Ende des iPhones oder das Display der Apple-Uhr über das Lesegerät.
- Erscheint auf dem Display „Fertig“ oder vibriert die Apple Watch, ist die Zahlung freigegeben.
- Bei einigen Geschäften musst du am Kassen-Terminal noch auf „Kreditkarte“ tippen und/oder einen Zahlungsbeleg unterschreiben.
In vielen Ländern gibt es noch eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Ab einem bestimmten Betrag musst du so beispielsweise deinen PIN-Code für die Karte eingeben. In Deutschland ist das in manchen Fällen mit einer Mastercard ab 50 Euro und mit einer Visa ab 25 Euro der Fall. In Österreich kann es, ungeachtet des Karten-Anbieters, ab 25 Euro zu einer PIN-Abfrage kommen. In der Schweiz liegt der Betrag bei 80 Franken. Weitere Informationen zu den länderspezifischen Limits für Zahlungen ohne erweiterte Verifizierung findest du auf der Support-Seite von Apple.
Übrigens: Apple Pay benötigt keine Internetverbindung. Du kannst also auch dann mit dem iPhone bezahlen, wenn du gerade keinen Mobilfunkempfang hast oder im Ausland ohne Daten-Roaming unterwegs bist.
Natürlich kannst du Apple Pay auch im Internet verwenden. Bietet ein Shop den Dienst an, bekommst du bei der Angabe einer Zahlungsmethode einen entsprechenden Button mit Apple-Pay-Logo angezeigt. Wähle auch hier wieder die gewünschte Karte aus, bestätige deine Identität per Touch ID oder Face ID und bezahle. Auch beim Online-Handel kann eine PIN-Eingabe notwendig sein.
Mittlerweile kannst du Apple Pay in vielen Supermärkten, Kaufhäusern, Fachgeschäften, gastronomischen Betrieben und mehr nutzen. Sicher kannst du dir immer dann sein, wenn das Geschäft einen entsprechenden Hinweis am Eingang oder an der Kasse aushängt. Offizielle Partner sind etwa Aldi Nord und Süd, Avia, Burger King, C&A, Conrad, DM, Esprit, H&M, Kaufland, Lidl, Netto, Real, Rossmann, Shell, Tchibo und viele mehr. In ihren Apps bieten etwa Booking.com, Flixbus, FreeNow, Lieferando und weitere Apple Pay als Zahlungsmethode an. Eine Liste mit den Partnern findest du bei Apple.
Allerdings kann es sein, dass auch bei nicht offiziell als Partner geführten Geschäften die Bezahlung per Apple Pay möglich ist. Im Prinzip emuliert Apple Pay den NFC-Chip, den es ohnehin schon in vielen Bank- und Kreditkarten gibt. Unterstützt das Kassensystem vor Ort also die entsprechende Technologie, dürfte Apple Pay auch hier meist funktionieren. Sicher kannst du dir aber natürlich nicht sein. Probiere es zur Not also zunächst mit der Karte als Sicherheit in der Tasche aus. Beim nächsten Einkauf weißt du dann, ob Apple Pay dort funktioniert oder nicht.
Du willst möglichst einfach und schnell einen Geldbetrag an einen Freund oder eine Freundin schicken? Dann könnte Apple Pay Cash etwas für dich sein: Denn damit können iPhone-Nutzer über eine virtuelle Geldkarte, die in der Wallet-App hinterlegt wird, sich gegenseitig Geld überweisen oder empfangen. Wähle einfach einen Kontakt aus dem Telefonbuch auf dem iPhone aus, lege den gewünschten Betrag fest, bestätige die Transaktion – und schon kann der Empfänger das Geld annehmen.
Der Geldtransfer selbst erfolgt als iMessage in der Nachrichten-App und ist kostenlos. Wird der Betrag von einer Kreditkarte abgebucht, fällt eine Transaktionsgebühr in Höhe von drei Prozent an. Geldbeträge, die du empfangen hast, kannst du ohne Transaktionskosten an Freunde senden oder zur Bezahlung in Geschäften verwenden.
Die Apple Pay Geldkarte richtest du in der Wallet-App oder in den iPhone-Einstellungen unter „Wallet & Apple Pay“ und „Apple Pay Cash — Nicht konfiguriert“ ein. Dabei bestätigst du zur Identitätsüberprüfung deinen Namen und deine Adresse, in den USA ist noch die Eingabe der letzten vier Stellen der Sozialversicherungsnummer nötig. Anschließend wird die virtuelle Geldkarte mit deiner Kredit- oder Debitkarte verknüpft. Damit ist die Apple-Pay-Geldkarte aktiviert. Sie wird im Wallet als schwarze Karte mit Punktemuster angezeigt.
Möchtest du im Netz bei einem Partner-Shop mit Apple Pay bezahlen, ist das in manchen Fällen auf den ersten Blick nicht möglich. Das dürfte daran liegen, dass du einen alternativen Browser wie Firefox oder Chrome benutzt. Apple Pay auf Websites funktioniert nur, wenn du den Apple-Browser Safari verwendest. Willst du also etwas mit Apple Pay bezahlen, musst du den Shop mit Safari öffnen und dort zur virtuellen Kasse gehen.
Apple Pay wird von VISA‑, Mastercard- und American-Express-Karten unterstützt. Apple arbeitet allerdings nur mit ausgewählten Banken zusammen. Einschränkend kommt hinzu, dass manche Banken aus strategischen Gründen nur bestimmte Karten für Pay freigeben. Meist funktionieren die Karten der Bank selbst, nicht aber solche, die das Kreditinstitut zusammen mit anderen Unternehmen herausgibt.
Mit einer Maestro-Karte, so die offizielle Bezeichnung der ehemaligen EC-Karte, lässt sich Apple Pay nicht einsetzen. Auch Giro- und Kundenkarten von Banken und Sparbuchkarten unterstützt Pay nicht. Eine Ausnahme sind die immer öfter genutzten Debitkarten. Diese geben die Banken zusammen mit Kreditinstituten aus. Weil es sich dabei gewissermaßen um eine direkt mit dem Girokonto verbundenen Kreditkarte handelt, funktioniert sie auch mit Apple Pay.
Dein Kreditkartenlimit bestimmt die maximale Summe, die du pro Monat mit Apple Pay ausgeben kannst. Wie hoch dein Verfügungsrahmen ist, steht normalerweise auf der Kreditkartenabrechnung oder ist im Online-Banking vermerkt. Falls nicht, erfragst du das Limit direkt bei deiner Bank oder der Kreditkartengesellschaft. Ist das Verfügungslimit erreicht, kannst du mit Apple Pay keine Zahlungen mehr tätigen. Benötigst du ein höheres Limit, kontaktiere deine Bank oder das Unternehmen, von dem die Kreditkarte stammt.
Was den Datenschutz und die Absicherung von Bezahlungen betrifft, schneidet Apples Bezahlsystem gut ab. Das liegt vor allem an der Bestätigung jeder einzelnen Transaktion durch einen Fingerabdruck oder Gesichtsscan – oder ersatzweise der Eingabe deines Entsperrcodes. Der Händler, bei dem du einkaufst, erfährt nur, dass die Zahlung positiv bestätigt wurde, jedoch keine Einzelheiten über dich als Käufer.
Deine Kreditkartendaten sind in der Wallet-App weggesperrt und lassen sich weder vollständig am Bildschirm anzeigen, noch von anderen Apps auslesen. Wichtige Tipps zum Wallet liest du im UPDATED-Ratgeber „So nutzen Sie die Apple Wallet App auf iPhone, Apple Watch und iPad“.
Bei den meisten kontaktlosen Bezahlsystemen ersetzt das Berühren des Kassengeräts mit dem Smartphone lediglich das Einscannen der Kreditkarte. Alle im Hintergrund stattfindenden Prozesse laufen genauso ab, als wäre die Karte direkt im Lesegerät. Apple setzt dagegen auf ein eigenes, aus mehreren Komponenten bestehendes Abwicklungssystem, das den Bezahlvorgang besonders sicher machen soll, ohne dass du an eine bestimmte Kreditkarte gebunden bist.
Als Schutzmaßnahme hat Apple den Bezahldienst mit der Funktion „Mein iPhone suchen“ gekoppelt. Verlierst du dein iPhone oder wird es dir geklaut, kannst du darüber das verlorene Gerät orten und sperren. Apple Pay wird dabei automatisch deaktiviert. Die iPhone-Suche funktioniert von jedem PC mit Internetanschluss oder über andere iOS-Geräte. „Mein iPhone suchen“ muss jedoch auf deinem iPhone eingeschaltet sein. Die Aktivierung erfolgt in den iOS-Einstellungen per Fingerzeig auf deinen Namen unter iCloud.
Eine der Sicherheitsmaßnahmen ist ein Chip namens „Secure Element“. Er ist zusammen mit dem NFC-Datenfunkmodul im iPhone und der Apple Watch für die verschlüsselte und dadurch abhörsichere Datenübertragung von und zum Kassen-Terminal zuständig. Die Wallet-App dient als Tresor zur Aufbewahrung der für Apple Pay registrierten Kreditkarten.
Im Rahmen der Zahlungsabwicklung stellt es die Kreditkarteninformationen bereit, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich wäre. Auch die „Secure Enclave“, eine weitere Sicherheitskomponente, arbeitet ohne Online-Verbindung. Sie verifiziert die mittels Touch ID, Face ID oder Entsperrcode durchgeführte Benutzeridentifikation.
Das Bindeglied im Hintergrund ist der „Apple Pay Server“. Er ist für die Kommunikation mit dem Kassensystem des Händlers, dem Kreditkartendienstleister und deinem Gerät zuständig. Der Server bestätigt dem Händler die Authentizität deiner Bezahlung.
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