Android oder iOS – das ist die Frage. Viele Menschen entscheiden sich beim Smartphone-Kauf ganz bewusst für ein bestimmtes Betriebssystem und bleiben diesem treu. Aber was sind die Unterschiede zwischen einem Android-Smartphone und iOS auf dem iPhone? Welches System ist besser? Hier findest du 5 Features, die für das iPhone sprechen und 5, bei denen Android-Geräte die Nase vorn haben.
Die Einführung des iPhones, und damit von iOS, war 2007 revolutionär. Die Idee war, iPod – also einen Music-Player – Telefon und Internetzugang in einem Gerät mit Touch-Display zu vereinen. Das legte den Grundstein für Smartphones, wie wir sie heute kennen. Zu dieser Zeit steckte Google mit seinem Betriebssystem Android noch in der Entwicklung. Erst ein Jahr später kam das erste Android-Smartphone in den Handel. Heute beherrschen vor allem sie den Markt, was wahrscheinlich an der größeren Zahl der Hersteller und am niedrigeren Preis liegt. Andere Betriebssysteme verdrängten Android und iOS so gut wie komplett.
Beide Systeme erhalten mit jeder neuen Smartphone-Generation – mittlerweile jährlich – ein Update. Die aktuellen Versionen von iOS und Android sind iOS 14 und Android 11. Auf beiden Systemen funktionieren beliebte Apps wie WhatsApp, Spotify, Facebook, Instagram und YouTube. Beide verzichten mittlerweile zugunsten größerer Displays auf permanente Menü-Buttons. Stattdessen setzen sie auf Gestensteuerung, mit der du durch Wischen auf dem Display zwischen Apps wechselst, auf den Homescreen navigierst oder auf zuletzt genutzte Apps zugreifst. Außerdem kannst du mit den neuesten Updates beider Systeme den Dark Mode verwenden. Dieser schaltet die hell erleuchteten weißen Pixel des Bildschirms aus. Sie erscheinen dann schwarz und sparen somit Energie.
So weit, so ähnlich. Was aber unterscheidet die beiden Betriebssysteme? Apples iOS verfügt über einige Eigenschaften, die Android anders angeht und macht dabei einiges besser.
- Updates: Wenn du ein iPhone kaufst, ist die Software mit großer Wahrscheinlichkeit auch in fünf Jahren noch auf dem aktuellsten Stand. Das liegt daran, dass Apple seine Smartphones über einen längeren Zeitraum mit neuen Updates unterstützt. So kannst du auch mit dem 2015 erschienenen iPhone 6s das aktuelle iOS 14 laden. Für Android-Smartphones ist damit meist nach zwei bis drei Jahren Schluss und die Software veraltet. Auch die Apps aus dem Apple App Store sind größtenteils aktueller als die aus dem Google Play Store für Android. So können iPhone-Nutzer meist viel früher neue Apps laden und schneller neue Funktionen einer App nutzen.
- Bedienfreundlichkeit: Ein großer Pluspunkt beim iPhone ist für viele die Bedienfreundlichkeit. Denn die Bedienung ist bei iOS sehr intuitiv. Es gibt einen Startbildschirm, auf dem du direkt alle installierten Apps findest. Hier werden sie automatisch angeordnet, was häufig aufgeräumter wirkt. Zudem sieht das Menü auf jedem iPhone gleich aus. Wenn du also mal das Modell wechselst, findest du dich sofort zurecht. Das Menü von Android-Geräten dagegen sieht je nach Hersteller immer etwas anders aus.
- Support: Dein iPhone läuft mal nicht so, wie es soll? Der Bildschirm ist gesprungen und du möchtest ihn auswechseln? Oder der Akku macht mittlerweile nach einem halben Tag schlapp und müsste erneuert werden? Ab in die Genius Bar im nächsten Apple Store. Apple bietet sehr umfangreichen und direkten Support, wenn auf deinem iPhone etwas nicht läuft wie es soll. Für Android-Geräte gibt es das nicht. Natürlich kannst du dich auch an den Hersteller wenden, wenn du ein Problem mit deinem Smartphone hast. Aber meist gibt es keine Stelle, an der du dir Hilfe vor Ort suchen kannst. Stattdessen wirst du gebeten, dein Gerät einzuschicken.
- Ökosystem: Apple möchte seine Kunden dazu bewegen, nur Apple-Produkte zu nutzen. Daher bilden Apple-Produkte eine Art Ökosystem, das auf perfekte Kontinuität zwischen iPhone, MacBook oder Apple Watch ausgelegt ist: Du erhältst einen Anruf? Beantworte ihn direkt am Handgelenk mit deiner Apple Watch. Du musst ein Dokument einscannen, hast aber gerade keinen Scanner in Reichweite? Mach ein Foto und sende es per Bluetooth und AirDrop innerhalb von Sekunden an dein MacBook. Bei Android benötigst du meist zusätzliche Apps, Programme oder musst die Geräte mit einem Kabel verbinden, um Dateien auszutauschen. Wenn du also ohnehin schon Apple-Produkte nutzt, ist es sehr sinnvoll, dir auch ein iPhone mit iOS anzuschaffen.
- iMessage & Facetime: Mit iMessage und Facetime kannst du auf deinem iPhone chatten und Video-Calls starten, ohne weitere Apps zu installieren oder Accounts einzurichten. Die Apple-Dienste sind vorinstalliert und laufen über das mobile Internet beziehungsweise WLAN. iOS bietet damit einen sehr einfachen Weg, mit Freunden zu kommunizieren, die auch ein iPhone haben. Das erkennst du daran, dass die Chatblasen blau statt grün sind, wenn du eine Nachricht an einen Kontakt sendest. Außerdem kannst du über Erweiterungen für iMessage deine Freunde zu einer Partie Tic Tac Toe herausfordern, Emojis mit deinem Gesicht animieren und an Freunde senden sowie selbstgemalte Animationen verschicken. Das ist auf Android-Geräten nicht ohne zusätzliche Apps und Accounts möglich und auch deine Kontakte müssten diese erst laden.
Apple hat mit iOS also einiges zu bieten, was Nutzer eines iPhones sehr am Betriebssystem schätzen. Aber auch Android kann in Bereichen punkten, die beim iPhone fehlen.
- Geräteauswahl: Google hat Android zwar entwickelt, anders als bei Apple ist das Betriebssystem aber nicht nur den eigenen Smartphones vorbehalten. Android-Nutzer können unter vielen verschiedenen Herstellern wählen, wenn sie dem Betriebssystem treu bleiben wollen. Da Android ein offenes System ist, können die Hersteller das Erscheinungsbild des Betriebssystems abwandeln. So ist beispielsweise das Menü eines Samsung-Smartphones ein wenig anders als das des Google Pixel. Du kannst alsoentscheiden, welches dir besser gefällt. Außerdem gibt es Android-Smartphones in allen möglichen Preisklassen – von 100 Euro bis 2.000 Euro ist alles möglich. So lässt sich für jeden Geldbeutel das richtige Smartphone finden.
- App-Auswahl: iOS-Apps sind zwar häufig aktueller und schneller verfügbar, dafür bietet der Google Play Store deutlich mehr Apps an und hat auch eine größere Auswahl an kostenlosen Apps. So zählte Google Play 2019 lautAppfigures weltweit fast 2,5 Millionen Apps – zum Vergleich: der Apple App Store lag bei rund 2 Millionen. Zusätzlich können Android-Nutzer auf circa eine halbe Million Apps aus dem Amazon Appstore zugreifen.
- Individualisierbarkeit: Wer das Menü seines Smartphones möglichst individuell anzupassen möchte, hat bei Android größtmögliche Freiheiten. Du kannst das Layout anpassen, Widgets – also zum Beispiel eine Wetteranzeige – auf dem Startbildschirm platzieren und Shortcuts anlegen, um bestimmte Apps schneller zu öffnen. Du kannst sogar mit verschiedenen Launchern experimentieren, die das komplette Erscheinungsbild deines Smartphones verändern. Seit iOS 14 bietet Apple auch die Möglichkeit, Widgets einiger Apps zu platzieren und den Homescreen etwas individueller zu gestalten. Das kommt aber nicht an die Freiheiten heran, die dir Android bietet.
- Snooze-Funktion für Benachrichtigungen: Du bekommst eine Nachricht, aber möchtest gerade nicht darauf antworten? Mit der aktuellsten Android-Version kannst du Nachrichten ganz einfach wie deinen Wecker in einen Snooze-Modus versetzen. Das Smartphone blendet sie dann für einen bestimmten Zeitraum aus und du bekommst sie später noch einmal angezeigt. Durch dieses praktische Feature vergisst du nie, deinen Freunden zu antworten.
- Splitscreen: Wirklich praktisch ist auch Androids Splitscreen-Funktion „Multi-Window“. Diese zeigt zwei Apps parallel auf deinem Bildschirm an. So kannst du zum Beispiel einen Artikel im Browser lesen und gleichzeitig im zweiten App-Fenster über WhatsApp eine Nachricht an Freunde senden, ohne zwischen den Apps zu wechseln. Wenn du ein bestimmtes App-Paar häufiger verwendest, kannst du seit Android-Version 9 für dieses auch einen Schnellzugriff anlegen. Apple-User kennen diese Funktion vielleicht von ihrem Mac. Auf dem iPhone müssen sie bisher aber darauf verzichten.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.