Du freust dich seit geraumer Zeit auf deinen Roadtrip und hast alle möglichen Vorkehrungen getroffen? In abgelegenen Gebieten kann es allerdings dazu kommen, dass du über einen längeren Zeitraum keinen oder schlechten Empfang hast. Zwar ist auf deinem Android-Smartphone oder iPhone in der Regel ein Navigationssystem vorinstalliert, doch ist dieses weitgehend auf eine Internetverbindung angewiesen. Die Lösung: Offline-Navis, die dich auch ohne Internetverbindung sicher ans Ziel bringen. Und diese müssen noch nicht einmal etwas kosten.
Such am besten schon vor der Abreise eine Navi-App aus und lade das Kartenmaterial deines Urlaubsortes oder geplanten Trips herunter. Wir stellen dir fünf kostenlose Apps für Android und iOS vor, mit denen du auch offline unterstützt wirst. Es gibt zwar auch eine Reihe kostenpflichtiger Apps, diese müssen aber nicht unbedingt besser sein. In erster Linie bieten sie In-App-Käufe in Form von zusätzlichen Komfort-Funktionen wie Spur‑, Geschwindigkeitsassistenten oder umfangreichere Verkehrsmeldungen im Online-Modus an. Aktuelles Kartenmaterial und viele Zusatzfunktionen beinhalten jedoch auch die Gratis-Varianten.
In mehr als 100 Ländern navigierst du dich mit der von Nokia-Handys bekannten Navi-App auch offline durch den Verkehr. „Here WeGo“ gehört mittlerweile allerdings nicht mehr Nokia, sondern zu gleichen Teilen Audi, BMW und Mercedes. Die Offline-Karten kannst du für Deutschland und den wichtigsten Urlaubsländern wie Frankreich, Spanien oder den USA bis auf Bundesland-Ebene einzeln downloaden, alle anderen Länder müssen komplett heruntergeladen werden. Für die Navigation im Ausland ist lediglich eine kostenfreie GPS-Positionierung notwendig, die gängige Smartphones ohnehin an Bord haben. Das Herunterladen der Karten lohnt sich bei bestehender WLAN-Verbindung. So sparst du dein mobiles Datenvolumen.
Auch ein Routenplaner für öffentliche Verkehrsmittel ist integriert – so kann dir die App anzeigen, mit welchem Verkehrsmittel du voraussichtlich am schnellsten unterwegs sein wirst. Falls eine Strecke zum Beispiel am besten mit dem Fahrrad zu bewältigt ist, wird diese Option ganz oben angezeigt. Als weiteres Feature stellt es Gebäudepläne für Tausende von Einkaufszentren und Flughäfen, deren Anzeige du in den Einstellungen nur aktivieren musst, zur Verfügung. Solltest du doch online gehen, hält die App zusätzlich aktuelle Verkehrsinfos bereit.
Diese App wendet sich speziell an Outdoor-Liebhaber*innen, die nicht nur mit dem Auto unterwegs sind. Vor dem Download kannst du wählen, ob nur die aktuelle Ansicht, ein bestimmter Kartenausschnitt oder ein ganzes Land geladen werden soll. Kartenmaterial steht von verschiedenen Anbietern zur Verfügung. Sportler*innen können Lauf- oder Radtouren unkompliziert tracken und auf diese Weise zum Beispiel ihre Durchschnittsgeschwindigkeit berechnen. Sogar beim Geocaching – eine Art Schnitzeljagd in der Natur mithilfe von GPS-Navigation – ist die App hilfreich.
Du kannst dir „Locus Map Outdoor Navigation“ kostenlos für Android herunterladen. Apple-User*innen gehen leider leer aus.
„MAPS.ME” bringt alle standardgemäßen Funktionen mit, die eine Navi-App haben sollte. Ob du zu Fuß, mit dem Rad oder Auto unterwegs bist, du wirst offline mit allen nötigen Infos gefüttert. Die Navigation funktioniert komplett ohne Internetverbindung, wobei du die Karten bei bestehender WLAN-Verbindung downloaden solltest, um Daten zu sparen. Der wohl größte Pluspunkt ist das immense Detailreichtum. Wo vergleichbare Apps eine grobe Orientierung bieten, findest du hier zielgenaue Wegbeschreibungen zu Sehenswürdigkeiten und Wanderrouten. Du weißt nicht, für welchen U‑Bahn-Ausgang du dich entscheiden solltest? Die App nimmt dich auch auf kurzen Wegen an die Hand. Und sie kann noch mehr: Mit Tippen auf den Reiter „WLAN” werden dir Orte in der Nähe aufgezeigt, die Internet anbieten. Falls deine Reisepläne sich also spontan ändern, kannst du dir hier neue Karten herunterladen.
Der große Vorteil von „Google Maps”: Die App ist bei den meisten Android-Geräten vorinstalliert. Auch sie verfügt über eine Offline-Funktion. Der Kartendienst der Suchmaschine bietet alle Grundfunktionen an, auch wenn er für den Online-Betrieb optimiert wurde. Eine Streckenplanung für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen steht offline hingegen nicht zur Verfügung. Einige Gebiete unterstützen Offlinekarten ebenfalls nicht. Das kann an Einschränkungen deines Mobilfunkvertrags oder einer Inkompatibilität mit der Sprache bzw. des Adressformats liegen.
Wenn du im Ausland bist, kann dein Smartphone nicht auf dein Heimnetzwerk zugreifen, mit dem du in Deutschland mobil online gehst. Damit du dennoch das Internet nutzen und telefonieren kannst, macht dein Handy von den Netzen des jeweiligen Landes Gebrauch. Das nennt sich Roaming. Bis vor einigen Jahren waren damit noch Mehrkosten verbunden. Nach der geltenden Roaming-Verordnung telefonierst und surfst du in der Europäischen Union zu den Konditionen deines nationalen Tarifs. Da es rechtliche Ausnahmen geben kann und sich das Gesetz allein auf Europa bezieht, gehst du mit Offline-Karten auf Nummer sicher.
Um zu wissen, wo du dich gerade befindest, muss dein Smartphone sich orten. Das geschieht über das Satellitennavigationssystem GPS. Dieses musst du zuvor aktivieren unter „Einstellungen“ > „Standort“. Es gibt jedoch Orte, an denen das Signal der GPS-Satelliten schwach ist. Selbst eine dicke Wolkendecke kann schon zu einer Beeinträchtigung der Qualität führen. Um die Positionsbestimmung zu verbessern, verfügen Android-Smartphones über Funktionen, die eine besonders hohe Genauigkeit zulassen. Diese Einstellung lässt sich meist über die Punkte > „Einstellungen“ > „Standort“ > „Standortdienste“ > „Genauigkeit verbessern“ finden. Die Positionsbestimmung erfolgt dann aus einer Kombination aus Satellitensignal (GPS) sowie umliegenden WLAN-Hotspots und Mobilfunkmasten. Der genaueste Ortungsmodus verbraucht allerdings auch am meisten Strom, sollte also nicht dauerhaft genutzt werden, um den Akku zu schonen.
Auch innerhalb Deutschlands können Navi-Apps im Offline-Modus von Vorteil sein – nämlich dann, wenn dein Datenvolumen aufgebraucht ist oder dieses nicht zusätzlich strapaziert werden soll. Denkbar ist auch, dass du dich in wenig ausgebauten Gebieten mit vielen Funklöchern befindest.
Der Download der Kartenbereiche benötigt je nach Umfang eine Menge Speicherplatz auf deinem Smartphone und sollte besser im WLAN vorgenommen werden. So verschlingt beispielsweise das Bundesland Bayern als Offline-Map 436,5 MB, für ganz Portugal werden aufgrund geringerer Detaildichte nur 368 MB benötigt. Du kannst den Speicher deines Android-Handys allerdings mit einer MicroSD-Karte aufstocken, sofern dein Smartphone über einen geeigneten Erweiterungsslot verfügt. Zudem solltest du vor der Verwendung einer Offline-App genau wissen, welche Gegenden du befahren wirst. Für eine spontane Urlaubs-Reiseplanung vor Ort eignen sich Navi-Apps im Offline-Modus nicht.
Denke zudem an ein Ladekabel fürs Auto, da beim Navigieren Smartphone-Akkus schneller entladen werden.
Auch ohne Internet bist du dank der Möglichkeit, sich von Navi-Apps den Weg offline zeigen zu lassen, auf unbekanntem Terrain nicht auf dich allein gestellt. Das Kartenmaterial ist in der Regel aktuell, die Zielführung zuverlässig. Nur aktuelle Staus und andere Verkehrsinformationen bleiben dir auf diese Weise verwehrt.
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