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Always-On-Dis­play: Was es bedeu­tet und wie du es aktivierst

Das Always-On-Display zeigt dir wichtige Informationen immer an. So auch hier beim Samsung Galaxy S21 Ultra 5G.

Stell dir vor, du könn­test wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen wie etwa die aktu­el­le Uhr­zeit, Benach­rich­ti­gungs-Icons und mehr jeder­zeit auf dem Dis­play eines Geräts sehen, ohne es dafür erst akti­vie­ren zu müs­sen. Du musst es dir gar nicht vor­stel­len, weil es bereits mög­lich ist. Zustän­dig dafür sind soge­nann­te Always-On-Dis­plays (AOD). Sie sind, wie der Name schon sagt, stän­dig ein­ge­schal­tet. Dabei ver­brau­chen sie aller­dings nur wenig Ener­gie. Doch wie­so ist das so? Was brin­gen die Bild­schir­me? Und wo kom­men sie nun eigent­lich zum Ein­satz? Hier erfährst du alles zur Technik.

Always-On-Dis­play: Das ist die Tech­nik dahinter

Damit ein Dis­play dau­er­haft Infor­ma­tio­nen anzei­gen kann, muss es bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen erfül­len. So darf das Ange­zeig­te etwa nicht „ein­bren­nen“, also Spu­ren im Bild­schirm hin­ter­las­sen. Außer­dem soll­te es einen mög­lichst gerin­gen Ener­gie­ver­brauch auf­wei­sen. Andern­falls wäre das damit aus­ge­stat­te­te Smart­phone, Tablet oder die Smart­watch bereits nach weni­gen Stun­den kom­plett leer. Tech­nisch eig­net sich ein LCD-Dis­play dafür also nicht.

Hier­bei kommt für die Anzei­ge näm­lich eine Hin­ter­grund­be­leuch­tung zum Ein­satz, die zwangs­läu­fig immer das gesam­te Dis­play beleuch­tet. Zeigt die­ses Infor­ma­tio­nen an, brennt dahin­ter also groß­flä­chig das Licht. Das ist dann auch ein­deu­tig zu sehen, denn die schwar­zen Berei­che wir­ken eher wie ein dunk­les Grau als ein sat­tes Schwarz. Es braucht also eine ande­re Form von Beleuch­tung. Ide­al ist hier ein OLED-Dis­play. Dabei ist jeder Bild­punkt, also jeder Pixel, ein­zeln beleuch­tet. Schwar­ze Stel­len im Dis­play blei­ben also auf Wunsch auch schwarz. Das sieht nicht nur bes­ser aus, son­dern ver­braucht in ers­ter Linie auch deut­lich weni­ger kost­ba­ren Akku.

Aller­dings bleibt ein Pro­blem bestehen, näm­lich das des „Ein­bren­nens“. Bekannt vor­kom­men könn­te dir das noch von den Plas­ma-Fern­se­hern, die Ende der 90er und Anfang der 2000er Jah­re beliebt waren. Hier konn­te es durch­aus vor­kom­men, dass sich die Logos von Fern­seh­sen­dern bei lan­gem und häu­fi­gem Schau­en im Bild­schirm ver­fes­tig­ten und so auch bei ande­ren Pro­gram­men durch­schie­nen. Besit­zer eines Plas­ma-TVs ach­te­ten des­halb meist genau dar­auf, dass etwa ein Stand­bild nicht zu lan­ge zu sehen war.

Das Ein­bren­nen ist auch bei OLED-Dis­plays wie­der ein Pro­blem. Aller­dings heu­te nicht mehr so stark als noch vor ein paar Jah­ren. Grund dafür sind Ver­bes­se­run­gen der Tech­no­lo­gie, die etwa auch mit den moder­nen AMO­LED-Dis­plays erfolg­ten. So kommt es nur noch sel­ten vor, was für Always-On-Dis­plays natür­lich wich­tig ist. Die­se zei­gen schließ­lich oft über Stun­den oder sogar Tage bestimm­te Infor­ma­tio­nen ohne Ver­än­de­rung an. Doch wel­che eigentlich?

Ein­satz­ge­bie­te: So las­sen sich die Dis­plays nutzen

Wes­halb die Dis­plays sogar über Tage oder Stun­den Infos anzei­gen, zeigt ein Blick auf die Ein­satz­ge­bie­te. Ver­mut­lich kennst du die Dis­plays haupt­säch­lich von Smart­phones. So rich­tig in Fahrt kam die Tech­nik mit dem Sam­sung Gala­xy S7. Weil die Funk­ti­on gut ankam, ver­wen­de­te das Unter­neh­men sie auch im Nach­fol­ge­mo­dell Gala­xy S8. Bis heu­te gehört ein Always-On-Dis­play zum Stan­dard in den Han­dys der Mar­ke. Du fin­dest es also auch im neu­en Sam­sung Gala­xy S21. Dabei war Sam­sung übri­gens nicht die ers­te Fir­ma, die dar­auf setz­te. Schon 2009 nutz­te Nokia im N86 ent­spre­chen­de Technik.

Damals wie heu­te: Ein Always-On-Dis­play ist in ers­ter Linie dazu da, um eini­ge grund­le­gen­de Infor­ma­tio­nen anzu­zei­gen. Meist ist das die aktu­el­le Uhr­zeit, das Datum, manch­mal eine voll­wer­ti­ge Kalen­der-Ansicht und oft auch Icons von Apps, um nicht gele­se­ne Benach­rich­ti­gun­gen anzu­zei­gen. Bei Smart­wat­ches sieht es ganz ähn­lich aus. Was du genau siehst, lässt sich häu­fig über die Ein­stel­lun­gen anpas­sen. So kannst du etwa eine ande­re Dar­stel­lung für die Uhr wäh­len oder bestimm­te Funk­tio­nen akti­vie­ren oder deaktivieren.

AOD akti­vie­ren: So funk­tio­niert es bei Han­dys von Samsung

Bereits seit län­ge­rer Zeit bie­tet Sam­sung für sei­ne Smart­phones ein Always-On-Dis­play. Um das ein­stel­len und nut­zen zu kön­nen, soll­test du dich mit den Ein­stel­lun­gen genau­er aus­ein­an­der­set­zen. Wie du das Dis­play akti­vierst, ist hier Schritt für Schritt erklärt:

  1. Öff­ne die App „Ein­stel­lun­gen“ auf dei­nem Gerät.
  2. Suche hier den Punkt „Anzei­ge“ und tip­pe darauf.
  3. Scrol­le hier etwas, bis du „Always-On-Dis­play“ fin­dest. Akti­vie­re den Slider rechts davon.
  4. Nun kannst du auf den Punkt tip­pen, um wei­te­re Ein­stel­lun­gen vorzunehmen.
  5. Du kannst bei­spiels­wei­se das Design der Uhr ver­än­dern, Ele­men­te hin­zu­fü­gen oder abwäh­len, Far­ben anpas­sen und die Dau­er der Anzei­ge ein­stel­len. Letz­te­res hilft etwa dabei, wenn das Smart­phone in der Nacht nicht das AOD akti­vie­ren soll.
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AOD per App: Hol dir die Tech­nik auf fast jedes Android-Smartphone

Dein Han­dy bie­tet ab Werk kei­ne Funk­ti­on zum Akti­vie­ren eines Always-On-Dis­plays? Auch für die­sen Fall gibt es natür­lich eine Lösung. Dafür brauchst du aller­dings eine App, die du dir über den Goog­le Play Store laden kannst. Beson­ders beliebt ist das Pro­gramm „Always On AMOLED“ vom Ent­wick­ler Tomer Rosen­feld. Hast du ein Smart­phone mit ent­spre­chen­dem Dis­play, kannst du damit in weni­gen Hand­grif­fen eine AOD-Funk­ti­on erstel­len. Auch hier hast du zahl­rei­che Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten, um den dau­er­haft ange­zeig­ten Bild­schirm zu Indi­vi­dua­li­sie­ren. Ach­te jedoch dar­auf, dass du die Ener­gie­spar­ein­stel­lun­gen in den Optio­nen der App akti­vierst, um dei­nen Akku zu schonen.

Always-On-Dis­play: In Smart­phones bis­her nur bei Android

Noch gibt es ein sol­ches AOD beim iPho­ne von Apple noch nicht. Die tech­ni­schen Gege­ben­hei­ten sind zwar bei­spiels­wei­se beim iPho­ne 12 und 12 Pro gege­ben, aller­dings hat das Unter­neh­men noch kei­ne Soft­ware-Lösung parat. In ers­ter Linie liegt das wohl dar­an, dass Apple die Bat­te­rie­lauf­zeit beim iPho­ne maxi­mie­ren möch­te und des­halb auf Tech­no­lo­gien ver­zich­tet, die sich dar­auf nega­tiv aus­wir­ken könn­ten. Bei vie­len Smart­phones mit dem Betriebs­sys­tem Android von Goog­le steht die Funk­ti­on hin­ge­gen zur Ver­fü­gung. Das Pro­blem dabei: AOD ist nur ein fes­ter Teil von Stock-Android, wie es etwa bei den Pixel-Smart­phones zu fin­den ist. Alle ande­ren Her­stel­ler ent­schei­den selbst, ob sie es über ihre eige­ne Benut­zer­ober­flä­che ein­bin­den oder nicht. Der Fall ist das etwa bei aktu­el­len Gerä­ten von Sam­sung, Hua­wei, LG und Moto­ro­la. Bei One­Plus kommt AOD mit Oxy­ge­nOS 11 frisch auf die Smart­phones der Marke.

Anders sieht es übri­gens bei Smart­wat­ches aus: Hier gibt es Always-On-Dis­plays in sehr vie­len Gerä­ten, sogar bei der Apple Watch – seit der Series 5.

Akku-Ver­brauch: So wirkt sich das AOD dar­auf aus

Wie oben bereits erklärt, leuch­ten bei einem AOD nur bestimm­te Berei­che, wäh­rend ein sehr gro­ßer Teil kom­plett schwarz bleibt und somit kei­ne Ener­gie ver­braucht. Aller­dings lässt sich nicht abstrei­ten, dass ein Always-On-Dis­play nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Akku­lauf­zeit hat. Wie gering die­se sind, stell­te das Maga­zin PC-Welt bereits 2016 bei einem Test mit dem Sam­sung Gala­xy S7 fest. Im Ver­gleich zu einem immer wie­der kurz akti­vier­ten Dis­play (etwa um auf die Uhr zu schau­en) bei einem ein­ge­schal­te­ten Gerät ver­braucht das AOD nur rund ein bis zwei Pro­zent mehr Akku inner­halb von fünf Stun­den. Gro­ße Sor­gen um ein sich schnell lee­ren­des Han­dy brauchst du dir bei der Akti­vie­rung also nicht zu machen. Zumal der Gegen­wert des AOD die­sen klei­nen Makel für dich viel­leicht voll­stän­dig aufwiegt.

Always-On-Dis­play: Hof­fent­lich bald in noch mehr Gerä­ten verfügbar

Nütz­li­che Infor­ma­tio­nen jeder­zeit sicht­bar, gerin­ge Risi­ken für die Bild­schir­me und ein mode­ra­ter Mehr­ver­brauch beim Akku: Always-On-Dis­plays sind eine sehr prak­ti­sche Tech­nik. Aller­dings kommt die Funk­ti­on noch nicht so flä­chen­de­ckend zum Ein­satz, wie sie es könn­te. Apple scheint sie für sich so weit per­fek­tio­niert zu haben, dass sie in Pro­duk­ten wie der Apple Watch Series 5 und Series 6 bereits Anwen­dung fin­det. Das ist ein gutes Omen für die Smart­phones der Mar­ke. Viel­leicht gibt es ein AOD also auch im iPho­ne 13. Wer schon jetzt die Mög­lich­keit hat, die Tech­nik auf sei­nem Gerät zu nut­zen oder per App nach­zu­rüs­ten, dem sei dies wärms­tens ans Herz gelegt.

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