PS5, Xbox Series X und moderne Gaming-PCs beweisen, wie gut Spiele heutzutage aussehen können. Doch die schönste Optik bringt nichts, wenn die Titel wie Daumenkinos laufen. Richtig Spaß kommt erst auf, wenn die Darstellung auch flüssig ist. Bei einem kompetitiven Ego-Shooter ist das sogar noch wichtiger, denn eine zügige Bildwiederholung lässt dich Gegner einfacher erkennen und mit dem Ziel verfolgen. Doch was steckt hinter den Begriffen Hertz (Hz) sowie Bilder pro Sekunde (FPS) und wo findest du die Angaben häufig? Hier erfährst du alles darüber.
Das erfahrt ihr gleich
- FPS: Die Framerate bei digitalen Bildern
- FPS bei Kameras: Was der Wert beim Filmen bedeutet
- Hertz: Bildwiederholfrequenz bei Bildschirmen
- VSync, G‑Sync, FreeSync: Techniken gegen Rucker und Tearing
- Bildfrequenz bei Smartphones: Aktuell ein großes Thema
- Touch Sampling Rate: Der fast wichtigere Wert bei Smartphones
- Fazit: Werte mit großer Bedeutung für Gamer
Die Hersteller der neuen Spielekonsolen werben ausgiebig damit, dass ihre Geräte hohe Framerates erreichen. Genauer ist bei PS5 und Xbox Series X von 120 Frames bei 4K-Auflösung die Rede. Der Begriff „FPS“ steht für das englische „Frames per Second“, was sich zu Deutsch mit Bildern pro Sekunde (BpS) übersetzen lässt. Das bedeutet, dass die Konsolen theoretisch genug Leistung bieten, um 120 Bilder pro Sekunde bei 3.840 x 2.160 Pixeln darzustellen. Dazu musst du noch wissen, dass jedes Video und jedes Spiel im Grunde aus einzelnen Bildern bestehen. Eben diese Bilder gelangen von deiner Grafikkarte, Konsole oder deinem Abspielgerät an den Bildschirm. Dort sind sie dann als eine flüssige Sequenz zu sehen. Je höher also der Wert, desto mehr Bilder und desto flüssiger die Darstellung.
Gerade beim Gaming ist die FPS-Zahl allgegenwärtig. Kaufst du dir neue Hardware, wie eben eine Grafikkarte, solltest du zunächst Benchmarks anschauen. Das sind Tests, um die praktische Leistung von Komponenten festzustellen. Bei eben diesen spielen die Bilder pro Sekunde eine große Rolle. Erreicht eine Karte oder Konsole bei einem anspruchsvollen Spiel hier gute Werte, ist sie leistungsstark. Mit der richtigen Software kannst du solche Benchmarks sogar selbst durchführen. Alternativ kannst du auch die FPS direkt während der Nutzung überwachen.
Möglich machen das etwa Programme wie Fraps oder die Software der Grafikkarten-Hersteller Nvidia und AMD. Hierbei kannst du dir die aktuelle FPS-Zahl während des Spielens am PC einblenden lassen. Merkst du, dass sie niedrig ist, lohnt sich ein Blick auf die Grafikeinstellungen. Die gibt es so bei Konsolen-Games natürlich meist nicht. Allerdings hast du etwa bei der PS5 und Xbox oft die Wahl, ob du das Spiel auf Optik oder Performance hin optimiert haben möchtest. Manchmal gibt es hier auch direkt Informationen zu den Auswirkungen auf die Framerate. Übrigens: Manche Spiele bieten auch eine Option, sich die FPS anzeigen zu lassen – zumindest auf dem PC. Dazu gehört etwa der beliebte Battle-Royale-Shooter „Call of Duty: Warzone“.
Nimmst du selbst Videos auf, bist du vielleicht ebenfalls schon über die Framerate von Kameras gestolpert. Eine solche Angabe findet sich häufig etwa bei modernen Smartphones. Deren Kamera sind teils in der Lage, mit sehr hohen FPS-Zahlen aufzunehmen. Beschreibt die Framerate bei Spielen, Filmen & Co. die Zahl der ausgegebenen Bilder pro Sekunde, geht es hier um die Zahl der aufgenommenen Bilder pro Sekunde.
Ein höherer Wert bedeutet, dass die Videos flüssiger sind. Besonders wichtig ist die Framerate für Zeitlupen-Videos. Nimmst du mit 120 oder gar 240 FPS auf, kannst du die Videos später deutlich flüssiger bei niedriger Geschwindigkeit abspielen. Moderne Smartphones wie das aktuelle iPhone oder die neuesten Handys aus der Galaxy-Reihe von Samsung nehmen deshalb mit solch hohen FPS-Werten auf.
Keine Sorge, denn die Bildwiederholfrequenz von Bildschirmen beschreibt keinen völlig anderen Wert. Was hier meist in Hertz (Hz) angegeben ist, ist schlicht die Anzahl an Bildern die ein Monitor, Fernseher oder ein Smartphone-Display pro Sekunde anzeigen kann. Eine hohe Bildfrequenz bedeutet also in der Theorie auch ein deutlich flüssigeres Bild beziehungsweise flüssigere Bewegungen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn auch das Ausgabegerät mit den hohen Werten mithalten kann. Ein Spiel, das deine Grafikkarte mit 60 Bilder pro Sekunde berechnet, läuft auf einem Monitor mit 144 Hertz nicht flüssiger, als auf einem mit 60 Hertz. Weil aktuelle Gaming-PCs und die neuen Konsolen allerdings Werte von 120 FPS und mehr erreichen können, lohnt sich für sie der Kauf eines entsprechenden Monitors oder Fernsehers.
Ideal funktionieren Grafikkarte und Monitor also dann zusammen, wenn Hertz und FPS komplett synchron sind. Das ist allerdings nur in den seltensten Momenten so. Der Grund dafür sind Schwankungen bei der Berechnung von Spielen. Eine anspruchsvolle Szenerie kann die Karte in die Knie zwingen, wodurch sie vielleicht deutlich weniger Bilder pro Sekunde berechnen kann. Der Monitor läuft aber weiterhin mit beispielsweise 144 Hertz. In anderen Fällen kann es passieren, dass die Grafikkarte deutlich mehr Bilder berechnet, als der Monitor darstellen kann.
Beides führt in der Folge zu einer fehlerhaften Darstellung. Auf der einen Hälfte des Displays siehst du dann ein Bild, während auf der anderen schon ein anderes zu sehen ist. Das führt zu sogenanntem „Tearing“, also dem Zerreißen des Bildes. Auch Ruckler können eine Folge von asynchronen Bildern sein. Entgegenwirken sollen dem einige moderne Technologien. Eine relative einfache ist VSync. Sie ist heute am weitesten verbreitet und bringt Grafikkarte und Monitor in Einklang. VSync funktioniert allerdings nur in eine Richtung, nämlich wenn der Bildschirm langsamer ist als die Grafikkarte. Die Technik limitiert dann die von der Grafikkarte ausgegebenen Bilder auf die Bildwiederholungsrate des Monitors. Schafft der nur 60 Hz, gibt die Karte auch nur 60 Frames pro Sekunde weiter.
Deutlich moderner und nützlicher sind hingegen G-Sync von Nvidia und FreeSync von AMD. Entsprechend zertifizierte Monitore und Fernseher können ihre eigene Bildwiederholungsrate an die Grafikkarte anpassen. Berechnet sie also gerade nur 60 Frames, aktualisiert der Monitor das Bild auch nur mit 60 Hz. Das funktioniert natürlich nur im vom Monitor unterstützten Bereich. Ein 144-Hertz-Display kann also nicht plötzlich 200 Frames darstellen. Die Unterschiede zwischen den Systemen sind einfach erklärt: AMD FreeSync unterstützt Bildfrequenzen zwischen acht und 240 Hz und ist lizenzfrei, G-Sync von Nvidia kostet die Hersteller etwas und läuft nur zwischen 30 und 144 Hz.
Wie bereits erwähnt, spielt die Framerate bei Kameras in Smartphones eine relativ große Rolle. Doch auch die Bildfrequenz von Handy-Displays ist heute oft eine Form, neue Geräte zu bewerben. Hohe Hertz-Werte, wie es sie bei Fernsehern und Monitoren eben schon länger gibt, sind auch hier mittlerweile zu finden. Ein Grund dafür ist wohl, dass Spiele auch auf Smartphones an Beliebtheit gewinnen. Die grafische Darstellung verbessert sich und die Titel stellen höhere Ansprüche an die Hardware. Viele Hersteller setzen deshalb auf Displays mit 100, 120 oder gar 144 Hertz.
In der alltäglichen Nutzung merkst du davon aber relativ wenig, denn eine App muss solch hohe Bildfrequenzen auch unterstützen, damit das Display sie darstellt. Ein paar Spiele fallen unter diese Kategorie und auch wenige Apps zum Streamen von Videos. Die Werte sind also in diesem Bereich noch nicht von allzu großer Bedeutung. Natürlich kann sich das in Zukunft noch verändern.
Es gibt noch einen wichtigen Wert in Verbindung mit Displays bei Smartphones, der in Hertz (Hz) angegeben ist: die Touch Sampling Rate. Von ihr ist nur selten etwas zu lesen, dabei ist sie in der Praxis durchaus von großer Bedeutung. Der Wert beschreibt die Anzahl von Bildern pro Sekunde, die eine Touch-Eingabe aufnehmen. Beträgt er also 60 Hz, erfasst dein Gerät 60 Mal pro Sekunde die Position deines Fingers auf dem Display. Bei 120 Hz sind es 120 Mal, bei 240 Hz entsprechend 240 Mal pro Sekunde. Auch hier ist die Frequenz etwa wieder für Gamer wichtig. Denn möglichst genaue und schnelle Eingaben können hier den Unterschied machen.
Flüssige Bewegtbilder sind natürlich schöner anzusehen, spielen aber in erster Linie beim Gaming eine große Rolle. Und auch hier hauptsächlich bei Titeln, die du kompetitiv gegen andere Leute spielst. Die Framerate (FPS) ist deshalb ein wichtiger Wert für Gamer. Außerdem greifen sie bevorzugt zu Displays mit 120 oder 144 Hz. Für alle anderen Nutzer spielt es eine untergeordnete Rolle, ob ein Smartphone‑, Monitor- oder TV-Display mehr als 60 Hertz unterstützt. Auch in diesem Fall ist das Bild sehr flüssig und sogar mit erhöhter Framerate aufgenommene Filme wie „Der Hobbit“ oder „Gemini Man“ sehen besser aus.
Unterschiede zwischen 60 und 120 Hz sind für das menschliche Auge so marginal, dass sie im Alltag schlicht nicht auffallen. Gehörst du also nicht zur Gruppe der Gamer, brauchst du dich um die Werte nicht groß zu sorgen. Eine Ausnahme ist natürlich die Angabe der Framerate beim Filmen. Gerade bei Zeitlupen-Aufnahmen mit Kameras ist der Wert sehr wichtig.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.