Seit Monaten hielten sich hartnäckig Gerüchte, laut denen Sony an einer PlayStation 5 Pro arbeiten sollte. Spätestens nachdem das Unternehmen verlauten ließ, dass die PS5 in ihrer zweiten Lebenshälfte steckt, wurden Stimmen nach einer Pro-Version immer lauter. Womit aber keiner gerechnet hatte: Sony kündigte die Vorstellung nicht groß an, sondern kam damit sehr überraschend am 10. September um die Ecke. Die neue Variante bietet dabei wohl, wie soll es anders sein, ein Plus an Leistung. Allerdings müssen potenzielle Käufer*innen eine bittere Pille schlucken.
Zur PS5 Pro gibt es nicht nur die normale Variante in Weiß, sondern zum Geburtstag der Konsole auch eine Sonderedition. Die kommt im klassischen Grau, wie es damals die erste PlayStation stolz trug, und mit dem bunten PS-Logo. Limitiert auf 12.300 Exemplare, ist die Konsole natürlich sehr beliebt. Das Problem: Wie schon damals beim Release der PS5, haben sich Scalper die Konsolen wohl in großen Stückzahlen gesichert. Statt dem, ohnehin schon hohem, Preis von 1.099 Euro, musst du aktuell deutlich mehr bezahlen.
Mehr Rechenleistung war schon bei der PS4 Pro das Ziel. Dadurch konnte die Konsole damals Spiele in 4K darstellen und eine bessere VR-Performance erreichen. Beides hat die PS5 natürlich schon auf dem Kasten, weshalb die Unterschiede diesmal eher in der Performance liegen. Genauer geht es um flüssiges Gameplay bei möglichst hohen Details. Gang und Gäbe bei PS5-Spielen ist nämlich ein Slider in den Einstellungen, der dich zwischen einem „Grafik-“ und „Performance-“Modus wechseln lässt. Du kannst also entweder die bestmögliche Darstellung von Details haben oder durchschnittlich 60 fps spielen.
Ziel von Sony mit der PS5 Pro ist es, diesen Slider komplett aus den Spielen zu streichen. Bedeutet für dich: Die Konsole hat genug Leistung, um flüssiges Gameplay mit rund 60 fps bei höchsten Grafikeinstellungen zu bieten. Damit nicht genug, soll auch noch das Raytracing verbessert werden, um etwa in Gran Turismo 7 auch abseits der Replays Echtzeit-Spiegelungen auf dem Fahrzeuglack darzustellen oder in dicht bewachsenen Gebieten noch realistischere Schatten zu werfen – alles in 4K/60fps. Sony nennt das „Advanced Ray Tracing“.
Das Plus an Performance erreicht das Unternehmen in erster Linie durch eine größere GPU, auf der 67 Prozent mehr Recheneinheiten Platz finden als auf dem Chip in der PS5. Außerdem wird der Grafikspeicher 28 Prozent schneller. Sony spricht im Zuge dessen von 45 Prozent schnellerem Rendering in Games. Aber es gibt auch noch einen Trick.
Ganz ohne kleinere Umwege geht das Plus an Leistung dann aber doch nicht. Ein entscheidender Faktor dafür ist nämlich die neue „PlayStation Spectral Super Resolution“-Technik, kurz PSSR. Dieses KI-gestützte System analysiert dargestellte Bilder in Echtzeit und wendet Upscaling an. Das spart im Hintergrund Ressourcen, um mehr Frames zu generieren, während du weiterhin ein knackscharfes 4K-Bild siehst.
Damit Spiele davon, und natürlich auch von den anderen Features der Konsole, vollumfänglich profitieren, müssen die Entwickler*innen aber entsprechende Updates bereitstellen.
Offenbar profitieren von der Mehrleistung der Konsole nicht nur Games, die diese explizit unterstützen. Sony hat bestätigt, dass bei allen Titeln automatisch ein „Game-Boost“ zum Einsatz kommt. Dieser soll PS4- und PS5-Titel mit höherer Taktrate wiedergeben, was zu einer höheren Auflösung oder flüssigerer Darstellung führen soll. Ob und wie gut das in der Praxis funktioniert, bleibt aber abzuwarten.
„Game Boost“ und „PSSR“ sind zwei Technologien, die bei der PS5 Pro für eine bessere Performance sorgen. Wie die Analyst*innen bei „Digital Foundry“ vermuten, könnte Sony die Konsole als Testlauf für ihren Nachfolger ansehen. Die Technologien werden jetzt in der Praxis erprobt, um dann in der PS6 in verbesserter beziehungsweise erweiterter Form eingesetzt zu werden. Dieser Testlauf gibt Entwicklerstudios außerdem die Gelegenheit, sich schon jetzt auf diese zukünftig zentralen Techniken vorzubereiten.
Ein weiterer Vorteil der Pro-Version soll im Zusammenspiel mit PSVR2 liegen. Die zusätzliche Leistung ermöglicht zwar keine großen Sprünge, aber einen wichtigen im Detail. So sollen sich die verlorenen Frames bei der Berechnung verringern. Weil die für ein Stocken sorgen, könnte sich die Gefahr von Motion Sickness reduzieren. Das Bild wird dadurch nämlich schlichtweg flüssiger und konsistenter dargestellt.
Zugegeben, „neuer Look“ scheint ein wenig übertrieben. An der grundsätzlichen Designsprache der PS5 ändert auch die Pro kaum etwas. Allerdings gibt es ein paar Details, die sie von der Standard-Konsole abheben. So ist der schwarze Rahmen zwischen den Seitenteilen an der oberen Kante jetzt mit einer Kuhle versehen. Außerdem befinden sich, knapp über der Mitte der Seiten, nun schwarze Rillen. Beides hebt Sony in seinem Präsentations-Video auch deutlich hervor. Noch eine kleine Änderung, die nicht im Detail gezeigt wurde: An der Front sind nun zwei USB-C-Anschlüsse vorhanden. Bei der normalen PS5 sind das ein USB-C- und ein USB-A-Anschluss.
Wer statt einer PS4 eine PS4 Pro haben wollte, musste damals rund 100 Euro mehr ausgeben. Das schien ein durchaus bezahlbarer Unterschied zu sein. Der Sprung von der PS5 zur PS5 Pro ist deutlich größer. Die erstarkte Konsole startet hierzulande nämlich bei satten 799,99 Euro. Weil die PS5 Pro eine reine „Digital Edition“ ist, gibt es dafür also auch kein Laufwerk. Somit ist sie 350 Euro teurer als die normale PS5. Willst du ein Laufwerk dazu, musst du mit 120 Euro Aufpreis rechnen. Auch der vertikale Standfuß ist nicht von Beginn an dabei, sondern kostet 30 Euro extra.
Los ging es übrigens mit Vorbestellungen ab dem 26. September. Die Auslieferung soll dann am 7. November erfolgen. Scalper dürften von den hohen Preisen wohl eher abgeschreckt sein, wodurch die Konsole deutlich besser verfügbar sein sollte.
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