Du stehst auf opulentes Heimkino und möchtest auch zu Hause Filme über die große Leinwand flimmern lassen, vielleicht auch deine ambitionierten Smartphone-Videos? Oder Games im Großformat zocken, in satten Farben und hoher Auflösung? Dann ist für dich ein Beamer die passende Alternative zum Flatscreen. UPDATED verrät dir, worauf es bei einem guten Beamer ankommt, und zeigt drei Modelle aus Einsteiger‑, Mittel- und Oberklasse.
Das erfahrt ihr gleich
- Format und Bildqualität
- Lichtquelle des Beamers: LCD, DLP oder Laser
- Beamer fürs Heimkino: Das sind die wichtigen Features
- Günstiger LED-Beamer mit SmartTV und Full-HD: LG HF60LS — Largo 2.0
- Allrounder mit LCD-Technik für 4K, 3D und Gaming: Epson EH-TW7000
- Heller 4K Tageslicht-Beamer: Optoma UHZ65LV
Das Heimkino, ob als eigener Raum oder temporär im Wohnzimmer untergebracht, hat seit jeher viele Fans. Und noch nie war es so einfach, das nötige Equipment zu akzeptablen Preisen anzuschaffen. Zwar gibt es inzwischen Flachbild-TVs in Dimensionen, die das altgediente Röhren-TV um ein Vielfaches übertreffen, mit Beamern allerdings sind auch Bilddiagonalen von drei Metern möglich – und zwar zu einem Preis, bei dem TV-Geräte nicht mithalten können. Kurz gesagt: Beamer für den Einsatz im Heimkino sind variabel in der Bildgröße, platzsparend und für die Fans von großen Bilddiagonalen ab 85-Zoll eine günstige Alternative zum Fernsehgerät.
Das gängigste Bildformat für Kinofilme war schon immer das Breitbild, spätestens mit der Verbreitung von Flachbildschirmen hat sich 16:9 aber auch als Format für Fernsehproduktionen durchgesetzt, sodass das Kinoformat 16:9 die Standardauflösung darstellt – von Blu-ray Discs, wie auch von HDTV-Signalen. Beamer für das Heimkino beherrschen daher beinahe durchgehend dieses Format, während Business-Beamer für Präsentationen häufig noch ein Bild im Seitenverhältnis 4:3 wiedergeben.
Daneben gibt es weitere Parameter, auf die du deinen Heimkinobeamer abklopfen solltest: Bei der Bildauflösung lautet die Mindestanforderung heute Full-HD. Das entspricht einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Die meisten Streaming-Dienste und Privatsender senden in dieser Qualität. Viele Beamer bieten bereits eine Auflösung in 4K. Die wenigsten Geräte beherrschen allerdings natives 4K beziehungsweise UHD (Ultra High Definition) mit 3.840 x 2.160 Pixel. Die Hersteller behelfen sich meist mit einer optischen Verschiebung des Bildes, um die Auflösung künstlich von 2K auf 4K zu verdoppeln und nennen diese errechnete Auflösung „4K-Enhancement“, „PixelShift“ oder „e‑Shift“.
4K bedeutet für dich, dass du auch aus der Nähe noch ein hochaufgelöstes Bild siehst. Aktuell zeigen Netflix und andere Streaming-Dienste bereits einige Filme und Serien in dieser hohen Auflösung, auch einige private TV-Sender senden ausgewählte Inhalte in 4K. Zudem unterstützen Games auf der Xbox Series X, Playstation 5, dem PC und 4K-UltraHD-Blu-Rays den hochauflösenden Bildstandard. Nicht zu vergessen: Auch viele aktuelle Smartphone-Kameras beherrschen 4K. Um diese Filme abspielen zu können, benötigt der Projektor einen HDMI-Anschluss (2.0) oder einen HDCP-fähigen DVI-Anschluss.
Ausschlaggebendes Kriterium, wenn es darum geht, wie dunkel der Raum sein muss, damit ein Beamer brillante Bilder liefert, ist die Leuchtstärke des Gerätes. Sie wird in ANSI-Lumen gemessen und gibt an, wieviel Licht der Beamer auf eine bestimmte Fläche projizieren kann. Im vollständig abgedunkelten Raum reicht bereits eine Leuchtstärke von ca. 1500 ANSI Lumen, bei Umgebungslicht sind mindestens 3.000 ANSI Lumen notwendig. Das gilt auch für den Betrieb im Freien.
Beamer arbeiten mit unterschiedlichen Lichtquellen. Die Ultrahochdrucklampe (UHP Lichtquelle) ist die traditionelle Lichtquelle. Vorteil dieser Lampe ist die gute Lichtleistung von bis zu 6.000 Lumen, größter Nachteil ist die die durchschnittliche Lampenlebensdauer von circa 5.000 Stunden. Die meisten aktuell produzierten Beamer arbeiten mit LED- oder Laser-Technologie, hier liegt die Lebensdauer der Leuchtmittel zwischen 20.000 und 30.000 Stunden. Am umfassendsten ist aktuell das Angebot an Beamern mit LED-Technologie, die sich in LCD und DLP-Leuchtmittel aufteilt.
LCD-Beamer haben den Vorteil, dass sie Farbtöne fein abstufen, allerdings ist der maximale Kontrast niedriger als bei der DLP-Technik. Beim DLP-Beamer hingegen entstehen, technisch bedingt, leicht Farbschlieren im Bild – der sogenannte Regenbogen-Effekt. Daher ist der LCD-Beamer in der Regel besser für Actionszenen oder Sportübertragungen geeignet. Die beste Bildqualität bieten Laserbeamer, die allerdings auch ihren Preis haben. Da Laser-Dioden aber wesentlich länger halten als die übrigen Lichtquellen und zudem weniger gewartet werden müssen, lohnt sich diese Investition langfristig.
Ein guter Heimkino-Projektor sollte neben der 4K-Auflösung mit einer Zwischenbildberechnung ausgestattet sein. Die Zwischenbildberechnung, auch Frame Interpolation genannt, sorgt für ein flüssiges Bild bei schnellen Bewegungen. Damit die Farben und Verläufe optimal dargestellt werden, sollte ein Heimkino-Beamer über ein Kontrastverhältnis von mindestens 10.000:1 verfügen. Mit einem großen Farbraum, dem sogenannten High Dynamic Range (HDR) produzieren Beamer kontrastreiche Bilder und scharfe Details. Insgesamt verbessert sich durch HDR sowohl die Darstellung von gesättigten hellen Farben als auch von sehr dunklen Tönen.
Ein Beamer ist nach Möglichkeit immer rechtwinkelig und waagerecht zur Leinwand ausgerichtet, um ein optimales Ergebnis zur erzielen. Das ist in der Praxis jedoch nicht immer möglich. Hier hilft die vertikale und horizontale Trapezkorrektur, die sogenannte Keystone-Korrektur. Diese Funktion korrigiert die Verzerrung des Bildes digital. Hochwertige Objektive sind mit einer optischen Lens-Shift Funktion ausgestattet – die qualitativ beste Methode zur Ausrichtung des Bildes, da die optische Bildkorrektur im Gegensatz zur Keystone-Korrektur Schärfe und Auflösung nicht mindert.
Trotz aller Unterschiede, eines haben die meisten Beamer gemeinsam: Die eingebauten Lautsprecher können in der Regel nicht überzeugen, ein separater Receiver mit einem adäquaten Soundsystem ist für ungetrübten Heimkinogenuss meistens empfehlenswert. Im Folgenden zeigen wir dir drei unterschiedliche Beamer Modelle der Einsteiger‑, Mittel- und Oberklasse.
Mit dem Largo 2.0 von LG kannst du ohne aufwendige Verkabelung gleich loslegen: Das Gerät hat für den Schnellstart alles an Board: Bei diesem LED-Projektor ist ein Mini-Computer eingebaut, inklusive eigenem Betriebssystem. Beliebte Streaming-Apps wie YouTube, DAZN, Sky Ticket oder Zattoo und Mediatheken kannst du direkt auf dem Gerät installieren. So beamt der Largo 2.0 Filme & Co. ganz ohne PC, Laptop oder BluRay-Player auf deine Heimkino-Leinwand – Fernbedienung inklusive. Auch einen USB-Stick oder eine externe Festplatte mit deinen Lieblingsfilmen kannst du anschließen und die Filme direkt starten. Selbst Office-Dateien in den Formaten Powerpoint, Excel oder Word kann der Beamer direkt öffnen. Außerdem kannst du den Largo auch direkt mit einem Receiver verbinden.
Der Largo 2.0 projiziert Videos mit Full-HD-Auflösung, also 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf Leinwände mit einer Bilddiagonale bis zu 120 Zoll. Dank 1,1‑fach Zoom und Trapezkorrektur korrigiert er Verzerrungen des Bildes bei schrägen Projektionswinkeln. Die Zwischenbildberechnung sorgt dafür, dass auch schnelle Schwenks oder Bewegungen sauber und flüssig wiedergegeben werden. So flimmern auch Fußballspiele ruckelfrei über die Leinwand. Mit einem Kontrast von 150.000:1 und 1.400 Lumen erzielt der Beamer in abgedunkelten Innenräumen gute Ergebnisse, für den Betrieb im Freien oder bei heller Umgebung im Innenraum ist er allerdings weniger geeignet. Dazu ist der Largo ein Leichtgewicht – 1,5 Kilo bringt er auf die Waage. Die gute Ausstattung bei den Anschlüssen rundet den positiven Eindruck ab: HDMI, USB, LAN, Audio Out und Bluetooth-Audioausgang und machen den Largo 2.0 zu einem vernünftigen Modell für Einsteiger.
Der Epson EH-TW7000 punktet vor allem mit lichtstarker LCD-Technik: Als 4K-Beamer mit 3.000 ANSI-Lumen eignet er sich laut Hersteller selbst für riesige Leinwände bis zu 500″ Bildbreite (12,7 m) sowie für Projektionen in hellerer Umgebung. Der HDR-Beamer erzielt dank der LCD-Technik hohe Helligkeit und intensive Farben, das Kontrastverhältnis von 40.000:1 garantiert zudem ein sattes Schwarz. Im Full-HD-Modus sorgen Zwischenbilder für ein ebenso scharfes wie flüssiges Bild – auch bei Schwenks und schnellen Bewegungen. Damit eignet sich der EH-TW7000 auch für Sportübertragungen, selbst wenn der Raum nicht komplett abgedunkelt ist, sowie auch für Hollywood-Streifen im Großbild. Mit seinen hervorragenden optischen Eigenschaften, aber auch aufgrund eines Input Lags von lediglich 20,6 ms selbst im 4K-Betrieb ist der Beamer von Epson auch bestens für den Gaming-Einsatz geeignet – für PC- sowie Konsolen-Games aller Genres.
Auch die Bedienung des Gerätes lässt nichts zu wünschen übrig: Mit einem Zoomfaktor von 1,62 sowie horizontalem und vertikalem Lens-Shift ist das Bild zügig ausgerichtet. Die native Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel rechnet das Gerät mit Epsons XPR-Shift-Technologie hoch auf 3.840 x 2.160 Pixel. Der Projektor kann zudem 3D- Inhalte wiedergeben. Über die beiden HDMI-Anschlüsse lassen sich 4K-Inhalte von Spielekonsolen, Set-Top-Boxen, Blu-ray-Playern, Tablets und anderen Geräten problemlos wiedergeben. Den Sound kannst an einen AV-Receiver weiterleiten, aber auch Soundbars kannst über Bluetooth mit dem Beamer verbinden.
Der UHZ65LV von Optoma zählt als Laser-Beamer zweifelsohne zu den Highend-Geräten: Mit einer lichtstarken Laser-Lichtquelle ausgestattet verspricht er herausragende 5.000 Lumen. Er liefert besonders helle Bilder in 4K-Qualität und kräftige Farben, was ihn für den Einsatz auch in hellen Umgebungen qualifiziert. Hinzu kommt eine Lebensdauer des Lasers bis zu 30.000 Stunden. Auch praktisch: Beim Einschalten entfällt die Aufwärmphase, denn Laser-Beamer sind mit einer Instant Power-On/Off-Funktion ausgestattet und auf Knopfdruck betriebsbereit. Daneben zeigt der Projektor auch bei allen anderen technischen Details keine Schwächen: Er bietet HDR-Wiedergabe, Zwischenbildberechnung, um Bewegungsunschärfen oder Bildruckeln auszugleichen, sowie 3D-Darstellung. Dank des 1,6‑fachen Zooms und des vertikalen Lens-Shifts lässt sich das Bild gut anpassen, wenn der Beamer nicht rechtwinkelig und waagerecht vor der Leinwand steht.
Mit einer Auflösung von 2.716 x 1.528 Pixeln liefert der UHZ65LV zwar kein natives 4K-Bild, dank intelligenter Pixelverschiebung (XPR-Pixelshift) gibt er trotzdem ein komplettes 4K-Bild mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten aus. Durch diagonales Verschieben der Bildpunkte wird die Auflösung von 4,1 auf 8,2 Millionen UHD-Pixel erhöht. Dank Zoom-Ring und vertikalem Lens-Shift wird die Auflösung bei der Bildkorrektur nicht beeinflusst, sodass Bilddiagonalen zwischen 0,76 und 7,62 Meter möglich sind. Auch der Kontrastumfang von 2.000:1 ist ein gutes Ergebnis. Ausgesprochen großzügig zeigt man sich bei den Anschlüssen: Von LAN über HDMI bis hin zu USB ist alles an Bord, sogar der mittlerweile selten gewordene VGA oder RS232 zum Anschluss eines alten PCs sind vorhanden. Zum Lieferumfang gehört auch eine Fernbedienung, inklusive Laserpointer. Kurz gesagt: Der UHZ65LV gehört zu den schärfsten und detailreichsten UHD-Heimkinobeamern seiner Preisklasse und ist in dieser Hinsicht vielen aktuellen LCD-Konkurrenten überlegen.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.