Das Angebot an verfügbaren iPhones ist so groß wie lange nicht mehr. Das übliche Vorgehen von Apple, das Vorjahresmodell aus dem Shop zu nehmen, sobald ein neues iPhone vorgestellt wurde, gilt 2022 nicht mehr. Stattdessen hast du aktuell die Auswahl aus drei Generationen. Das macht die Entscheidung nicht unbedingt einfach. Um dir dabei zu helfen, vergleichen wir Apples derzeit günstigstes iPhone mit dem teuersten Modell: Worin unterscheidet sich das iPhone SE vom iPhone 14 Pro Max und für wen lohnt sich welches?
Das erfahrt ihr gleich
- iPhone SE vs. iPhone 14 Pro Max: Wie viel Speicher hätt‘n se denn gern?
- OLED vs. LCD: Die Unterschiede bei den Displays
- 2017 vs. 2022: Das Design definiert die Bedienung
- Drei gegen eine: Die Kamera-Systeme
- A15 Bionic vs. A16 Bionic: Kaum Unterschiede bei der Leistung
- iPhone SE oder iPhone 14 Pro Max? Eine Frage der Anwendung – und des Geldbeutels
Bevor sich die Frage, welches iPhone infrage kommt, überhaupt stellt, ist erstmal wichtig, welches Budget zur Verfügung steht. Denn damit lässt sich die Antwort erheblich abkürzen. Um es konkret auszudrücken: Das iPhone SE (2022) startet bei 549 Euro in der kleinsten Speichergröße mit 64 Gigabyte (GB). Für das iPhone 14 Pro Max ruft Apple mindestens 1.449 Euro auf, hier bekommst du aber direkt 128 GB zum Start. Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass das iPhone 14 Pro Max beinahe das Dreifache des iPhone SE kostet. Ob die verbaute Hardware und Performance des aktuellen Apple-Flaggschiffs den Aufpreis rechtfertigen, haben wir uns im Detail angeschaut.
Speicher | iPhone SE (2022) | iPhone 14 Pro Max |
---|---|---|
64 GB | 549 Euro | – |
126 GB | 619 Euro | 1.449 Euro |
256 GB | 749 Euro | 1.579 Euro |
512 GB | – | 1.839 Euro |
1 TB | – | 2.099 Euro |
Während Apple das iPhone SE in drei Speichervarianten anbietet, sind es beim iPhone 14 Pro Max vier, die zudem mehr Platz auf dem Flashspeicher bereithalten. Wofür ein Terabyte (TB) Speicher notwendig sein soll? Kurz gesagt: größtenteils für die Kamera. Die ausführliche Antwort folgt unten.
Bei der Wahl des Speichers solltest du beachten, dass du nicht auf die volle Größe zugreifen kannst. Wie bei allen technischen Geräten, die über einen internen Speicher verfügen, belegen Systemdateien bereits einen Teil davon. Beim iPhone SE und 14 Pro Max kannst du jeweils rund fünf bis zehn Gigabyte abziehen, die das Betriebssystem für Updates etc. blockiert. Sind 50 GB für deine Anforderungen ausreichend, spricht zumindest beim Speicher nichts gegen das „kleine“ iPhone SE. Zur Orientierung: Die gängigen Social-Media-Apps, wie Instagram, TikTok und Twitter, belegen jeweils zwischen 200 und 300 Megabyte, also etwa ein Fünftel bzw. ein Drittel pro Gigabyte. Dazu kommen noch die in den Apps abgelegten Dateien, wie Fotos, Nachrichten und so weiter, die ebenfalls Speicherplatz beanspruchen.
Auch äußerlich weisen die beiden iPhone-Modelle eindeutige Unterschiede auf. Das iPhone SE besitzt ein sogenanntes Retina HD Display, das sich über 4,7 Zoll (11,9 Zentimeter) erstreckt. Dessen Auflösung beläuft sich auf 750 x 1.334 Pixel bei 326 ppi Pixeldichte. Zum Vergleich: Um eine Full-HD-Auflösung zu erreichen, wären mindestens 1.080 x 1.920 Pixel notwendig. Beim Panel des iPhone SE handelt es sich um ein Liquid Crystal Display, kurz LCD, bei dem Flüssigkristalle von hinten beleuchtet werden, um Farbe zu erzeugen. Das gilt auch für die Farbe Schwarz, sodass ein LC-Display nie einen echten Schwarzwert erreichen kann.
Das iPhone 14 Pro Max bekommt Apples aktuell leistungsstärkste Hardware verbaut, natürlich auch beim Bildschirm. Das Super Retina XDR Display erstreckt sich über 6,7 Zoll (17 Zentimeter) in der Diagonale und kommt auf eine Auflösung von 1.290 x 2.796 Bildpunkte bei 460 ppi Pixeldichte. Apple setzt hier auf die derzeit als Standard geltende OLED-Technologie. Bei der „Organic Light Emitting Diode“ handelt es sich um organische Leuchtdioden, die selbst leuchten und folglich keine separate Lichtquelle benötigen, wie es bei LCDs der Fall ist. Der Vorteil: Ein OLED-Display ist energieeffizienter als ein LCD, da Schwarz bei einem OLED schlicht bedeutet, dass die entsprechende Diode ausgeschaltet ist und somit auch keinen Strom verbraucht. Der Energieverbrauch eines OLED-Bildschirms steigt und sinkt also mit der Menge an dargestelltem Schwarz.
Das XDR Display des iPhone 14 Pro Max kann aber noch mehr. Als erstes iPhone überhaupt unterstützt das Smartphone eine Always-On-Funktion. Dabei spielt nicht nur die OLED-Technologie eine Rolle, sondern auch dessen Bildwiederholfrequenz. Üblicherweise liegt diese bei 60 Hertz. Das heißt, ein auf deinem Smartphone angezeigtes Bild wiederholt sich 60-mal pro Sekunde – das menschliche Auge nimmt das nicht wahr. Die bei Apple „ProMotion“ getaufte Technologie erlaubt dem 14 Pro Max die Bildwiederholrate adaptiv auf den angezeigten Inhalt anzupassen und zwar von einem Hertz bis zu maximal 120 Hertz. Weil das Bild eines Always-On-Displays (AOD) nahezu statisch ist, reduziert das 14 Pro Max die Bildwiederholrate auf ein Hertz und senkt Helligkeit und Farbsättigung des Displays, um den Stromverbrauch auf ein Minimum zu drosseln. Bei eingeschaltetem AOD zeigt das iPhone 14 Pro Max weiterhin Uhrzeit, Datum und aktivierte Widgets an – eben nur weniger hell und grell.
High Dynamic Range oder kurz HDR hast du vielleicht schon einmal im Zusammenhang mit Fernsehern gehört. Auch viele Smartphones unterstützen die verbesserte Bildqualität. HDR bedeutet, dass der Bildschirm einen größeren Helligkeitsbereich anzeigen kann, sodass sich Weiß- und Schwarzwerte stärker voneinander abheben, ohne dass der eine oder der andere Bereich des Farbspektrums untergeht. HDR kommt besonders dann zur Geltung, wenn du Fotos oder Videos anschaust, die sowohl helle als auch dunkle Bereiche, wie zum Beispiel Schatten, aufweisen. Ohne HDR kann es passieren, dass entweder die hellen Flächen nahezu auswaschen oder die dunklen Bereiche komplett schwarz werden. HDR sorgt dafür, dass die dazwischen liegenden Nuancen erhalten bleiben. Das macht auch das HDR-fähige Display des iPhone 14 Pro Max, das HDR-Videos und ‑Fotos entsprechend darstellen kann. Das kommt auch der Spitzenhelligkeit des Geräts zugute: Apple gibt die Helligkeit bei aktivem HDR mit 1.600 Nits an (was allerdings auch den Stromverbrauch erhöht), die ansonsten typische Helligkeit des 14 Pro Max liegt bei 1.000 Nits. Im Freien seien sogar bis zu 2.000 Nits möglich. Das iPhone SE erreicht eine maximale Helligkeit von 625 Nits. Da das iPhone SE HDR nicht unterstützt, fehlt hierfür logischerweise der entsprechende Wert.
Das iPhone SE ist Apples letztes Smartphone, das seinem Erscheinungsbild nach noch dem Design des iPhone 8 von 2017 nachempfunden ist. Der 4,7 Zoll große Bildschirm ist folglich oben und unten eingefasst von einem schwarzen Balken, der jeweils 1,5 Zentimeter einnimmt. In der Stirn befinden sich Frontkamera und Lautsprecher, im Kinn hat Apple den Homebutton mit Touch ID platziert. Dieser Sensor dient nicht nur als Fingerabdruckscanner, sondern auch zur Hauptnavigation des iPhone SE. Über die Home-Taste rufst du den Homebildschirm auf, öffnest den App-Umschalter (Ansicht aller geöffneten Apps in Form eines Kartenstapels) und entsperrst das Gerät. Der Vorteil: Du kannst im iPhone SE mehrere Fingerabdrücke speichern, um es zu entsperren. Weil der Sensor schnell reagiert, kannst du das iPhone SE schon auf dem Weg aus der Hosentasche freischalten.
Das iPhone 14 Pro Max spricht weitgehend die Designsprache des iPhone X, das Apple ebenfalls 2017 vorgestellt hatte. Allerdings hat das kalifornische Apfel-Unternehmen im Laufe der Jahre mit jedem neuen Modell kleinere optische Anpassungen vorgenommen. So ist etwa der Rahmen des iPhone 14 Pro Max flach und nicht mehr abgerundet wie noch beim iPhone X und auch beim iPhone SE. Zudem hat sich das schwarze Band, das den Bildschirm umläuft, verjüngt und die als Notch bekannte Einkerbung am oberen Rand ist der neuen Dynamic Island gewichen. In dieser versteckt Apple die TrueDepth-Frontkamera. Der Lautsprecher ist nach oben in den schmalen, schwarzen Streifen gewandert. Die pillenförmige Aussparung sitzt etwas tiefer innerhalb des Bildschirms, beansprucht zu den Seiten aber weniger Platz als die Notch der Vorgänger-iPhones.
Weil das iPhone 14 Pro Max keinen Homebutton mehr hat, folgt es einem zum Teil anderen Bedienkonzept. Statt mit dem Finger entsperrst du das Smartphone mit deinem Gesicht. Die Technologie nennt Apple Face ID und benötigt dafür die oben genannte TrueDepth-Kamera. Sie scannt dein Gesicht, um bei einem erfolgreichen Abgleich mit den im Gerät hinterlegten biometrischen Daten das iPhone zu entsperren. Face ID arbeitet schnell und zuverlässig – auch im Dunkeln oder bei Sonnenbrillen und Masken –, allerdings kannst du nur ein Gesicht pro iPhone einspeichern. Möchte eine andere Person dein iPhone 14 Pro Max nutzen, musst du es vorab entweder per Face ID entsperren oder per vier- bis sechsstelliger Code-Eingabe.
Die 2022 mit dem iPhone 14 Pro und Pro Max erstmals vorgestellte Dynamic Island dient dazu, den für die Frontkamera und deren Sensoren notwendigen Platz sinnvoll zu kaschieren. Indem Apps neuerdings dynamisch in der in Größe und Form wandelbaren Kamera-Aussparung Platz finden, hat Apple den ansonsten leblosen Raum interaktiv gestaltet.
Um die Designunterschiede nochmal in absoluten Zahlen auszudrücken: Das iPhone SE ist 13,8 Zentimeter hoch, 6,7 Zentimeter breit und 0,7 Zentimeter tief. Das iPhone 14 Pro Max ist 16,1 Zentimeter hoch, 7,8 Zentimeter breit und 0,8 Zentimeter tief. Anders formuliert: Das iPhone 14 Pro Max ist 2,2 Zentimeter höher und einen Zentimeter breiter, bietet dafür aber über fünf Zentimeter mehr Bildschirmfläche.
Vorder- und Rückseite des iPhone SE sind aus Glas gefertigt. Der Rahmen besteht aus Aluminium. Beim iPhone 14 Pro Max setzt Apple Ceramic Shield auf der Vorderseite ein, welches das Glas besser vor Stürzen und Kratzern schützen soll. Gerahmt wird das Premium-Modell von Edelstahl. Eine IP68-Klassifizierung sorgt bei dem Pro Max dafür, dass es für bis zu 30 Minuten in sechs Meter tiefem Süßwasser tauchen kann. Das iPhone SE mit IP67-Zertifizierung übersteht Tauchgänge bis zu einem Meter für 30 Minuten.
Die Glasrückseite des iPhone 14 Pro Max ermöglicht es dir, das Smartphone kabellos aufzuladen. Dafür reicht es, das Handy auf ein Qi-zertifiziertes Ladegerät oder das Apple-eigene MagSafe zu legen, um den induktiven Ladevorgang zu starten. MagSafe bietet den Vorteil, dass verbaute Magnete das iPhone 14 Pro Max korrekt über der Ladespule ausrichten. So wird eine optimale Energieübertragung mit bis zu 15 Watt gewährleistet. Bei anderen Ladegeräten kann es schnell passieren, dass das iPhone nicht exakt auf der Ladespule liegt und deshalb weniger Strom aufgenommen wird. Dadurch verlängert sich das ohnehin schon länger dauernde kabellose Aufladen nochmals. Bei Qi-Ladegeräten liegt die maximale Leistung bei 7,5 Watt.
Auch das iPhone SE kannst du kabellos aufladen. Auf MagSafe musst du jedoch verzichten. Du kannst das SE zwar weiterhin auf den Apple-Ladegeräten ablegen, musst dann aber selbst dafür sorgen, dass es mittig platziert liegt. Unabhängig vom Ladegerät beträgt die Leistung beim SE maximal 7,5 Watt bei induktivem Laden.
Die Kapazität des Akkus im iPhone SE beläuft sich auf 2.018 Milliamperestunden (mAh). Das ist ausreichend, um das Smartphone bei normaler Nutzung einen Tag lang zu betreiben. Apple gibt die Videowiedergabe des SE bis 15 Stunden am Stück an, zehn Stunden sind es bei gestreamten Videos. Für reine Audiowiedergabe reicht der Akku für bis zu 50 Stunden Spieldauer.
Das größere und technisch anspruchsvollere iPhone 14 Pro Max greift auf 4.323 mAh zurück. Hier verspricht Apple bis zu 29 Stunden Videowiedergabe bzw. 25 Stunden bei Streaming. Weil Audio-Inhalte weniger Energie beanspruchen, liegt die durchgehende Wiedergabe hier bei rund 95 Stunden laut Apple. Allerdings sind diese Angaben lediglich Richtwerte, die durch Faktoren wie Lautstärke, Bildschirmhelligkeit, Batteriezustand und weitere beeinflusst werden.
In diversen YouTube-Videos erreicht das iPhone SE beim Batterietest eine ungefähre Laufzeit von knapp fünf Stunden bei dauerhaftem Video-Streaming und knapp zwölf Stunden bei pausenlosem Surfen durch den Safari-Browser. Das iPhone 14 Pro Max hält beim Streaming gut elf Stunden durch, durchgängiges Browsen schafft der Akku über 19 Stunden am Stück.
Genau genommen hat das iPhone 14 Pro Max zwei Inseln: die Dynamic Island vorne und die Kamerainsel auf der Rückseite. Das rechteckige Plateau im linken, oberen Eck beherbergt drei Kameras mit unterschiedlicher Auflösung und Blendengröße. In der Hauptkamera des Pro Kamera-Systems, wie es bei Apple offiziell heißt, feiert ein Sensor mit 48 Megapixel sein Debüt. Damit hat sich die Auflösung gegenüber den Vorjahren erstmals vervierfacht. Dazu kommt bei der Hauptkamera eine Sensorverschiebung der zweiten Generation, die Ruckler mechanisch ausgleicht. Eine zusätzliche Ultra-Weitwinkelkamera bietet die bekannten zwölf Megapixel und ein Sichtfeld von 120 Grad. Finalisiert wird das Kamera-Trio von einer Telefoto-Kamera mit ebenfalls zwölf Megapixel und dreifach optischem Zoom. Eine nicht manuell wählbare Time-of-Flight-Kamera samt LiDAR-Sensor misst Entfernungen zu Objekten. Sie kommt vor allem bei Augmented-Reality-Anwendungen zum Einsatz, um virtuelle Objekte im realen Raum zu platzieren.
Beim iPhone SE begnügt sich Apple mit einer einzelnen Kamera, die nahezu plan in die Rückseite eingelassen ist. Das sogenannte fortschrittliche Kamera-System bietet die üblichen zwölf Megapixel in der Auflösung und ebenfalls eine optische Bildstabilisierung, allerdings ohne die Sensorverschiebung des 14 Pro Max. Die KI-gestützte Bildbearbeitung Deep Fusion beherrschen beide iPhones. Beim 14 Pro Max kommt als Erweiterung die Photonic Engine dazu. Durch maschinelles Lernen soll diese Kameratechnologie vor allem Fotos bei mittlerer bis schwacher Beleuchtung aufwerten. Auch der schon ältere Nachtmodus und die Makrofotografie bleiben dem Pro-Modell vorbehalten.
An dieser Stelle schlagen wir kurz den Bogen zurück zum Anfang des Vergleichs, als es um den Speicher ging. Denn das iPhone 14 Pro Max knipst Fotos auf Wunsch in Apples eigenem ProRAW-Format. Dabei handelt es sich um unkomprimierte 12-Bit-Bilddateien, die wesentlich mehr Informationen beinhalten als die „normalen“ Fotos, die dein iPhone ansonsten schießt. Nutzt du die Foto-Automatik, verdichtet das iPhone 14 Pro Max die 48 Megapixel zu zwölf Megapixel, indem es jeweils vier Bildpunkte zu einem zusammenfasst. Dadurch soll das fertige Foto mehr Details und Nuancen aufweisen. Bei aktiviertem ProRAW bleiben die 48 Megapixel erhalten, während die Software im Hintergrund keine Bildbearbeitung vornimmt. Professionelle Anwender*innen genießen dadurch mehr Gestaltungsspielraum bei der manuellen Bearbeitung der RAW-Dateien. Allerdings belegen ProRAW-Fotos ein Vielfaches mehr an Speicherplatz. Während ein normales Foto üblicherweise unter fünf Megabyte belegt, sind bei einem ProRAW-Foto zwischen 25 und 50 Megabyte keine Seltenheit. Schießt du mit ProRaw 20 Fotos, hast du schnell 500 MB und mehr auf dem internen Speicher beschrieben. Vor allem bei dem iCloud-Fotospeicher solltest du deshalb darauf achten, die ProRAW-Bilder nicht automatisch hochladen zu lassen.
Nicht nur bei Fotos, auch bei Videos, legt Apple Wert auf Pro-Funktionen. 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (fps) und Zeitlupenvideos in Full-HD mit bis zu 240 fps nehmen sowohl das SE als auch das 14 Pro Max auf. Bei letzterem kommen noch einige exklusive Modi dazu: Der 2021 vorgestellte Kinomodus unterstützt nun 4K bei 30 fps. HDR-Aufnahmen mit Dolby Vision schafft das 14 Pro Max ebenfalls bei 4K und 60 fps. Makrovideos sind sowohl in Zeitlupe als auch im Zeitraffer möglich. Als Pendant zum ProRAW-Format für Standbilder ist ProRes bei Bewegtbild zuständig. 30 Bilder pro Sekunde bei 4K oder alternativ 60 fps bei Full-HD schafft die Hardware des iPhone 14 Pro Max. Die Videos sind nochmals deutlich speicherhungriger als die Bilddateien: Eine Minute in 10-Bit HDR ProRes erfordern rund sechs Gigabyte bei 4K-Auflösung.
Ausschließlich auf dem iPhone 14 Pro und Pro Max bekommst du mit dem Action Modus einen neuen Aufnahmemodus an die Hand. Dieser gleicht, ähnlich einem Gimbal oder einer Actionkamera, wie einer GoPro, Erschütterungen bei Videoaufnahmen aus, indem er den Bildausschnitt verkleinert. Der Action Modus nimmt Videos mit 2,8K bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf.
Auch bei der Frontkamera hat Apple nachgebessert, zumindest beim iPhone 14 Pro Max. An den zwölf Megapixel der Auflösung hat sich nichts getan, dafür ist ein Autofokus hinzugekommen. Zudem unterstützt dich die Photonic Engine auch bei Selfies. Außerdem lässt die Blende nun mehr Licht durch: von ehemals F/2.2 auf nun F/1.9. Den Action Modus kannst du über die Frontkamera nicht aktivieren, den Kinomodus hingegen schon.
Die HD-Kamera des iPhone SE schießt Porträts mit maximal sieben Megapixel, die Blendenöffnung ist mit F/2.2 identisch zu der des iPhone 13 Pro. Obendrein fehlen hier Autofokus, Photonic Engine und Kinomodus.
Bis einschließlich dem iPhone 13 hat Apple jedes Jahr einen neuen Chipsatz für die aktuelle iPhone-Generation vorgestellt. Mit dem iPhone 14 brach Apple erstmals mit dieser Tradition. Stattdessen nutzt das iPhone 14 mit dem A15 Bionic den gleichen technischen Unterbau wie das iPhone 13, 13 Pro – und das iPhone SE. Dieser setzt sich aus einer 6‑Kern-CPU, einer 4‑Kern-GPU und einer 16-Kern-Neural-Engine zusammen. Die sechs Kerne der CPU unterteilen sich nochmals in zwei Performance-Kerne mit jeweils 3,22 GHz und vier Effizienz-Kerne mit jeweils 1,82 GHz.
Nur beim iPhone 14 Pro und 14 Pro Max verbaut Apple den neuen A16 Bionic als System-on-a-Chip (SoC). Der Chipsatz weist nur marginale Unterschiede zu seinem Vorgänger auf. So taktet die 6‑Kern-CPU etwas höher (2 x 3,46 GHz und 4 x 2,02 GHz) und die Grafikeinheit hat einen fünften Kern dazu bekommen. Die für maschinelles Lernen zuständige Neural Engine bleibt mit 16 Kernen unverändert. Wesentliche Neuerung des A16 Bionic ist dessen Fertigung im 4‑Nanometer-Verfahren. Gegenüber den 5 Nanometer des A15 Bionic soll der neue Chipsatz energieeffizienter rechnen.
Um die Rechenleistung eines Smartphones zu ermitteln, kommen sogenannte Benchmarks zum Einsatz. Dabei handelt sich um selbstablaufende Programme, die verschiedene Szenarien durchlaufen lassen. Im Hintergrund analysiert das Benchmark-Programm, wie schnell das Gerät die ihm gestellten Aufgaben berechnet. Durch diese Benchmark-Tests lässt sich die Performance gut miteinander vergleichen. Allerdings sei angemerkt, dass diese Ergebnisse ähnlich zu bewerten sind wie Laborwerte von Autos: Sie sind nicht unbedingt deckungsgleich mit realen Erfahrungswerten aus der alltäglichen Anwendung. Insofern lässt sich auch über die Performance des iPhone SE und des iPhone 14 Pro Max sagen, dass diese nahezu gleich schnell sind. Apps öffnen sich auf dem Pro Max im Millisekundenbereich früher. Darüber hinaus erlaubt der sechs Gigabyte große Arbeitsspeicher das Vorhalten von noch mehr Apps, die du über den App-Umschalter oder „Blättern“ am unteren Rand aus dem Hintergrund nach vorne holst. Aber auch das iPhone SE mit seinen vier GB RAM merkt sich bei mehreren Apps, wo du sie zuletzt verlassen hast und ruft sie in der Regel zuverlässig an dieser Stelle wieder auf.
Wie eingangs erwähnt, lässt sich die Frage nach dem passenden iPhone schnell beantworten, wenn feststeht, wie viel du bereit bist, dafür auszugeben. Das iPhone 14 Pro Max bietet dir für das kommende Jahr das Maximum an Leistung – mehr iPhone bekommst du frühestens im Herbst 2023. Aber benötigst du all die Fähigkeiten, die das 14 Pro Max mit sich bringt? Die reine Performance ist nur geringfügig besser geworden und spielt in dem Vergleich nur eine untergeordnete Rolle. Schießt du viele Fotos und legst hier Wert auf hohe Qualität und maximale Freiheit bei der Bearbeitung ist das 14 Pro Max möglicherweise die bessere Wahl. Die drei Kameras decken ein breites Spektrum an Szenarien ab und fangen unterschiedliche Motive – auch bei herausfordernden Lichtverhältnissen – adäquat und authentisch ein. Der optische Zoom, die Bildstabilisierung, die Makro-Fotografie und die Möglichkeit, unkomprimierte Fotos und Videos zu erstellen, sind absolute Pro-Argumente. Außerdem entgeht dir bei einem 17 Zentimeter großen, hochauflösenden Display kein Detail im Bild.
Benötigst du dein iPhone hingegen hauptsächlich für Telefonate, zur Musikwiedergabe und zum zwischenzeitlichen Surfen im Netz oder in sozialen Netzwerken, ist das iPhone SE in seiner Ausstattung völlig ausreichend – sofern du dich mit dem nicht mehr ganz frischen Design arrangieren kannst. Dann gibt dir Apple ein robustes, zuverlässiges Smartphone an die Hand, das dank kompakter Größe in jede Tasche passt, in seiner Leistung kaum gegenüber den großen iPhones abfällt und – wie bei Apple üblich – für vier bis fünf Jahre mit Updates versorgt wird. Das macht es vor allem für Apple- oder generell Smartphone-Neulinge interessant.
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