Passwörter sind bis heute meist das Mittel der Wahl, wenn es um den Schutz von Accounts geht. Aber alleine sind sie leider auch sehr unsicher. Deshalb kam die Zwei-Faktor-Authentifizierung dazu. Die hat zwar alles etwas sicherer gemacht, ist aber leider oft umständlich. Sogenannte „Passkeys“ sollen die Lösung für all diese Probleme sein. Doch was ist das, wie funktionieren Passkeys und wie richtest du sie ein? Hier erfährst du alles dazu.
Das erfahrt ihr gleich
Passkeys sind eine moderne und sichere Alternative zu herkömmlichen, selbst festgelegten, Passwörtern. Sie ermöglichen es Nutzer*innen, sich bei Online-Diensten, ohne die Eingabe von Textpasswörtern, anzumelden. Stattdessen basiert die Anmeldung auf kryptographischen Schlüsseln, also wilden Kombinationen aus Zahlen, Buchstaben und Zeichen. Die sind für dich aber unsichtbar, laufen also komplett im Hintergrund und lokal ab. Passkeys werden also nicht irgendwo online gespeichert.
Gestohlene Passwörter, gehackte Accounts und mehr: Immer wieder ist von Sicherheitsproblemen zu hören, die nicht selten auf leicht zu knackende Passwörter zurückzuführen sind. Mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung gelang zwar eine Besserung, wirklich komfortabel ist die aber nicht. Genau deshalb machte sich eine große Gruppe schlauer Köpfe aus verschiedenen Unternehmen Gedanken, wie sich das lösen lässt. Initiativen wie die FIDO-Allianz (Fast IDentity Online) und das W3C (World Wide Web Consortium) führten zur Entwicklung von „WebAuthn“, einer Technologie, die als Basis für Passkeys dient. Tatsächlich existiert diese Technologie schon länger. Doch erst jetzt, vor allem durch die Vorstöße von Apple und Google, werden sie flächendeckender eingesetzt.
Der größte Unterschied zwischen Passkeys und Passwörtern liegt in der Methode der Authentifizierung. Während Passwörter von Nutzer*innen eingegeben und daher anfällig für Diebstahl sind, basieren Passkeys auf öffentlichen und privaten Schlüsselpaaren, die automatisch ausgetauscht werden. Nutzer*innen benötigen keinen Text, um sich zu authentifizieren, was Phishing-Angriffe praktisch unmöglich macht. Passwörter lassen sich dagegen eben recht einfach abfischen und missbrauchen. Da hilft leider auch das regelmäßige Ändern nur bedingt.
Passkeys basieren auf einer „Public-Key-Infrastruktur“ (PKI). Dabei wird ein Paar kryptografischer Schlüssel verwendet: ein öffentlicher Schlüssel, der auf dem Server gespeichert wird, und ein privater Schlüssel, der sicher auf dem Gerät des Nutzers verbleibt. Die Authentifizierung erfolgt durch den Abgleich dieser Schlüssel, ohne dass sensible Informationen über das Netzwerk übertragen werden.
Wenn ein*e Nutzer*in sich bei einem Dienst mit einem Passkey anmeldet, authentifiziert die Person sich über eine biometrische Methode (z. B. Fingerabdruck oder Gesichtserkennung) oder eine PIN auf dem eigenen Gerät. Das Gerät generiert eine signierte Anfrage, die den privaten Schlüssel verwendet. Der Server verifiziert diese Anfrage mithilfe des zuvor gespeicherten öffentlichen Schlüssels. Auf deiner Seite siehst du also wirklich nur die Anfrage per Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung. Der Rest läuft automatisch.
Passkeys werden von vielen großen Plattformen und Diensten unterstützt. Google und Apple haben Passkeys in ihre Anmeldeverfahren integriert und auch viele Online-Shops, soziale Netzwerke und Finanzdienstleister setzen zunehmend auf diese Technologie. Halte Ausschau danach: Meist kannst du ganz einfach von einem klassischen Passwort auf einen Passkey wechseln. Zu empfehlen ist das allemal.
Passkeys bieten eine hohe Sicherheit, da sie kryptographische Verfahren verwenden. Es werden keine sensiblen Daten wie Passwörter über das Internet übertragen und der private Schlüssel verlässt das Gerät nie. Dies schützt vor Phishing, Passwort-Leaks und Brute-Force-Angriffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die öffentlichen und privaten Schlüsselpaare einmalig generiert werden und somit ein hohes Maß an Einzigartigkeit bieten, was zusätzliche Sicherheitsschichten schafft. Dank der oben genannten Methodik können selbst komplexe Cyber-Angriffe, die auf der Nutzung gestohlener Anmeldedaten basieren, abgewehrt werden. Da Passkeys lokal auf dem Gerät gespeichert und mit modernen Sensoren wie Fingerabdruck- und Gesichtserkennung kombiniert werden, bleibt die Benutzbarkeit unkompliziert und sicher. Durch die integrierten Sicherheitsmechanismen und die Abhängigkeit von biologischen Faktoren wird die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs weiter minimiert, was Passkeys zu einer äußerst robusten Lösung im Bereich der Online-Sicherheit macht.
Obwohl Passkeys sehr sicher sind, gibt es potenzielle Risiken. Beispielsweise könnte der Verlust eines Geräts mit gespeichertem Passkey problematisch sein. Nutzer*innen sollten daher sicherstellen, dass sie ihre Geräte mit PINs, biometrischen Daten oder anderen Sicherheitsmaßnahmen schützen. Außerdem bieten viele Anbieter die Möglichkeit, alternative Geräte für die Wiederherstellung hinzuzufügen. Zusätzlich ist es ratsam, regelmäßige Backups und Wiederherstellungsoptionen für deine Passkeys zu erstellen, um bei Verlust oder Beschädigung des Geräts sofortige Maßnahmen ergreifen zu können. Etliche Anbieter empfehlen auch die Nutzung von Multi-Gerät-Authentifizierung, wobei Passkeys auf mehreren, synchronisierten Geräten gespeichert werden können, um den Zugriff auch bei Schäden an einem Gerät zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufklärung der Nutzer*innen über die sichere Handhabung und die konsequente Nutzung von Sicherheitsupdates, um das Risiko von Missbrauch zu minimieren.
Um Passkeys für ein Google-Konto zu erstellen, muss zunächst die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiviert sein. Danach kann ein Passkey über ein kompatibles Gerät, wie ein Smartphone, eingerichtet werden, das als Authentifizierungsgerät dient. So geht es:
- Öffne die Google-App auf deinem Gerät
- Drücke oben rechts auf dein Profilbild.
- Gehe auf „Mein Google-Konto verwalten“.
- Wechsle in der Auswahl oben auf „Sicherheit“.
- Scrolle nach unten, bis du „Passkeys und Sicherheitsschlüssel“ siehst und wähle den Punkt an.
- Folge nun der Einrichtung.
Ein großer Vorteil von Passkeys ist, dass sie geräteübergreifend verwendet werden können. Nutzer können Passkeys auf Smartphones, Laptops und Tablets nutzen, solange diese Geräte die erforderliche Technologie unterstützen (z. B. biometrische Sensoren oder PINs).
Passwortmanager bieten inzwischen Unterstützung für Passkeys. Sie speichern die privaten Schlüssel sicher und erleichtern den geräteübergreifenden Zugriff. Einige Manager ermöglichen es sogar, Passkeys zwischen verschiedenen Geräten zu synchronisieren, ohne die Sicherheit zu gefährden. Ein gutes Beispiel dafür ist die „Passwörter“-App in iOS
Passkeys bieten viele Vorteile: Sie sind sicherer als Passwörter, da sie Phishing- und Brute-Force-Angriffe verhindern. Zudem erleichtern sie den Anmeldevorgang, da sich Nutzer*innen einfach per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN authentifizieren können, ohne lange Passwörter eingeben zu müssen.
Ein Nachteil von Passkeys ist, dass sie von einer noch relativ neuen Technologie abhängen. Nicht alle Dienste unterstützen Passkeys, und Nutzer*innen müssen sicherstellen, dass ihre Geräte und Apps kompatibel sind. Es kann also noch eine Weile dauern, bis du einen Passkey bei einem gewünschten Dienst nutzen kannst. Zudem kann der Verlust eines Geräts problematisch sein, wenn keine Wiederherstellungsoptionen oder weitere Geräte eingerichtet wurden.
Passkeys gelten als sehr sicher, da sie auf fortschrittlicher Kryptografie basieren und keine Passwörter mehr erforderlich sind.
Ja, Passkeys können auf mehreren Geräten genutzt werden, sofern diese die entsprechende Technologie unterstützen.
Das kommt ein wenig auf das Gerät an, das du verwendest. Bei iPhones und iPads mit aktueller Software sind die Passkeys in der „Passwörter“-App gespeichert. Bei einem Google-Konto sind sie in deinen Konto-Einstellungen unter „Sicherheit“ und „Passkeys“ gespeichert. Hinweis: Den Passkey selbst siehst du aber nie, nur das Konto, für das du ihn verwendest.
Für die Sicherheit von privaten Accounts sind Passkeys ein großer Sprung nach vorne. Lokale Speicherung, ein praktisch unsichtbarer Sicherheitsschlüssel und somit ein echter Phishing-Schutz. Doch damit nicht genug, denn die Passkeys sind auch noch besonders einfach in der Handhabung. Du richtest sie nur ein, danach authentifizierst du dich per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Simpel und effektiv.
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