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Software

Online-Über­set­zer: Alle Spra­chen die­ser Welt

Mit einem Online-Übersetzer lassen sich auch längere Texte einfach in andere Sprachen überführen.

Der Traum, alle Spra­chen der Welt ver­ste­hen zu kön­nen, ist min­des­tens so alt wie die bibli­sche Erzäh­lung vom Turm­bau zu Babel. Auf­grund aku­ter Sprach­ver­wir­rung blieb zwar der Turm unvoll­endet, doch der Traum ist geblie­ben. Dank Inter­net und Soft­ware sind wir ihm heu­te ein gutes Stück näher­ge­kom­men. Zwar kann noch kein Online-Über­set­zer wirk­lich alle Spra­chen der Welt abde­cken, aber in der All­tags­pra­xis fühlt es sich oft schon so ähn­lich an. Wir stel­len dir hier die wich­tigs­ten Über­set­zungs­tools vor.

Der Klas­si­ker: Goog­le Translate

Die ers­te Ver­si­on des Goog­le-Über­set­zers ging schon 2006 an den Start. Mitt­ler­wei­le beherrscht Goog­le Trans­la­te über 100 Spra­chen, von Afri­kaans bis Zulu. Es kann neben der klas­si­schen Ein­ga­be via Tas­ta­tur und Text­feld auch Bil­der, hoch­ge­la­de­ne Doku­men­te und gan­ze Web­sites über­set­zen. Die glei­che Funk­ti­on ist übri­gens direkt im Goog­le-Brow­ser Chro­me ein­ge­baut. Außer Tas­ta­tur­ein­ga­ben kann Goog­le Trans­la­te zudem qua­si-hand­schrift­li­chen Input per Maus oder Track­pad verarbeiten.

Prak­tisch für län­ge­re Tex­te: Liegt ein zu über­set­zen­der Text bereits als Goog­le Doc vor, steht die Über­set­zungs­funk­ti­on im Menü unter „Tools“ zur Ver­fü­gung. Goog­le erzeugt dann eine Kopie in der gewünsch­ten Spra­che, die du direkt wei­ter­ver­ar­bei­ten kannst. Goog­le Trans­la­te steckt auch in der Über­set­zungs­funk­ti­on der Android-App Goog­le Lens. Auf iOS ist Goog­le Lens Teil der Goog­le App. 

Die Qua­li­tät der Über­set­zung ist, soweit ich das beur­tei­len kann, inzwi­schen sehr gut. Bis zur Per­fek­ti­on fehlt indes noch ein gan­zes Stück. Seit dem Relaunch 2016 lernt Goog­le Trans­la­te dank Deep Lear­ning kon­ti­nu­ier­lich dazu.

Gut unter­hal­ten: Goog­le Sprach­über­set­zung in Echtzeit

Der Goog­le Über­set­zer bie­tet noch eine aus­ge­spro­chen prak­ti­sche Funk­ti­on, die man aus­pro­bie­ren soll­te. Dazu ein­fach „Unter­hal­tung“ aus­wäh­len, und schon ver­än­dert sich die Benut­zer­ober­flä­che der App. Nun ste­hen drei Mikro­fon-Icons zur Aus­wahl – jeweils eines für die aus­ge­wähl­ten Spra­chen und ein zusätz­li­ches in der Mit­te. Die­se zen­tra­le Funk­ti­on erlaubt es, in einer der bei­den Spra­chen los­zu­spre­chen. Anschlie­ßend wird das gesag­te in die ande­re Spra­che über­setzt. Als Text auf dem Bild­schirm sowie über die Laut­spre­cher des Smart­phones. Die Qua­li­tät der Über­set­zung ist gewiss noch aus­bau­fä­hig. Jedoch bie­tet Goog­le die Funk­ti­on völ­lig kos­ten­frei an, wäh­rend ver­gleich­ba­re Apps dafür ein kost­spie­li­ges Abo verlangen. 

Der Her­aus­for­de­rer: Micro­soft Bing Translator

Auf den ers­ten Blick unter­schei­det sich das Über­set­zungs­werk­zeug von Micro­soft kaum von sei­nem Goog­le-Gegen­stück. Im Ein­ga­be­text­feld steckt hin­ter einem Mikro­fon­sym­bol die Ein­ga­be in gespro­che­ner Spra­che – das bie­tet Goog­le nur in den Apps (iOS/Android) an, aber nicht im Web. Der Bing Trans­la­tor beherrscht etwa ähn­lich vie­le Spra­chen wie Goog­le Translate.

Bil­der, Doku­men­te und Web­sites kann das Micro­soft-Web­tool hin­ge­gen nicht über­set­zen. Web­sites kann dafür aber der Micro­soft-Brow­ser Edge in ande­re Spra­chen über­tra­gen. Und das Schreib­werk­zeug Word kann, genau wie Goog­le Docs, gan­ze Doku­men­te über­set­zen. Edge wie­der­um bie­tet Zugang zu Bing Chat, das auf ChatGPT basiert und auch über­set­zen kann.

Im Funk­ti­ons­um­fang nähern sich die Über­set­zer der bei­den digi­ta­len Rie­sen also immer mehr an. Und auch in der Über­set­zungs­qua­li­tät sind die Unter­schie­de inzwi­schen nicht mehr groß. Ob du also den Über­set­zer von Micro­soft oder von Goog­le bevor­zu­gen soll­test, hängt eher von ande­ren Tools ab, die du bereits benutzt. Oder vom per­sön­li­chen Geschmack. 

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Der Auf­stei­ger: DeepL Translate

Er kam 2017, sah und sieg­te. Sei­ne Über­set­zungs­leis­tung auf Basis von neu­ro­na­len Net­zen konn­te von Anfang an über­zeu­gen und ist in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich bes­ser gewor­den. DeepL Trans­la­te kommt aus Köln und beherrscht mitt­ler­wei­le 31 Spra­chen, also deut­lich weni­ger als die Tools von Goog­le und Microsoft.

Dafür kannst du bei DeepL die ange­bo­te­ne Roh­über­set­zung direkt im Brow­ser bear­bei­ten. Per Maus­klick las­sen sich alter­na­ti­ve Vor­schlä­ge aus­wäh­len, der übri­ge Text wird direkt ange­passt. Du kannst sogar spei­chern, dass bestimm­te For­mu­lie­run­gen immer auf eine bestimm­te Wei­se über­setzt wer­den sollen.

In der kos­ten­lo­sen Ver­si­on ist die Ein­ga­be im Text­feld auf 5.000 Zei­chen begrenzt. Sprach­ein­ga­be bie­tet DeepL nicht. Dafür kann das Tool auch gan­ze Datei­en (Word, PDF, Power­Point) über­set­zen, dabei bleibt die For­ma­tie­rung erhal­ten. Fazit: DeepL Trans­la­te kann mit den Gro­ßen mit­hal­ten und ist zum Teil sogar bes­ser, spricht aber weni­ger Sprachen.

Der New­co­mer: ChatGPT

Der Tau­send­sas­sa der künst­li­chen Intel­li­genz kann viel, und dazu gehö­ren auch Über­set­zun­gen. Die Benut­zung ist denk­bar ein­fach: Ein Befehl wie „bit­te über­set­ze den fol­gen­den Text“ genügt. ChatGPT beherrscht vie­le Spra­chen – es ist nicht ganz klar, wie vie­le genau. Das Tool weist aber selbst im Chat dar­auf hin, dass die Qua­li­tät je nach Sprach­paa­rung vari­ie­ren kann. 

Wer statt der sonst übli­chen Text­fel­der eine Chat-Ober­flä­che bevor­zugt, ist mit ChatGPT gut bedient. Aller­dings neigt ChatGPT bekannt­lich zu Hal­lu­zi­na­tio­nen – was bei Über­set­zun­gen viel­leicht nicht so sehr ins Gewicht fal­len muss. Ansons­ten gilt: Wer Unsinn ein­gibt, bekommt auch Unsinn heraus.

Auch gut: PONS Über­set­zer und Coll­ins Translator

Gene­ra­tio­nen von Schü­lern haben Fremd­spra­chen mit den grü­nen Wör­ter­bü­chern von PONS gelernt. Weni­ger bekannt ist, dass PONS schon seit Jah­ren einen Online-Über­set­zer anbie­tet, der durch­aus mit den bis­her vor­ge­stell­ten Tools kon­kur­rie­ren kann. Mit 38 Spra­chen bie­tet er sogar mehr als DeepL. Sprach­ein­ga­be ist mög­lich, gan­ze Doku­men­te zu über­set­zen aber nicht.

Nett ist die Anbin­dung an das Wör­ter­buch: Du kannst jedes ein­zel­ne über­setz­te Wort ankli­cken und nach­schla­gen. Hier zeigt sich, dass PONS aus der Welt des Ler­nens kommt. Wer die Ziel­spra­che noch lernt, kann damit die Voka­bel­kennt­nis­se auf­po­lie­ren. Der PONS-Über­set­zer kann die Tex­te auch vor­le­sen – damit kannst du die Aus­spra­che lernen.

Wie PONS kommt auch Coll­ins aus dem Bereich Wör­ter­bü­cher. Die Ober­flä­che besteht aus den übli­chen Text­fel­dern, es gibt Sprach­ein­ga­be und ‑aus­ga­be. Unter der Über­set­zung zeigt der Coll­ins Trans­la­tor die ent­spre­chen­den Arti­kel aus dem Dic­tion­a­ry und Bei­spiel­sät­ze an. Es gibt über 30 Spra­chen, die gän­gigs­ten sind darunter.

Fazit

Für Über­set­zun­gen gibt es heu­te eine gan­ze Rei­he mäch­ti­ger und zudem kos­ten­lo­ser Werk­zeu­ge im Inter­net. Auch die bekann­ten Office-Pake­te von Micro­soft und Goog­le haben inzwi­schen Über­set­zer inte­griert. Die Tools glei­chen sich in Funk­ti­ons­um­fang und Bedie­nung immer mehr an. Es blei­ben aber Unter­schie­de. Daher kann es sich loh­nen, auch mal ande­re Online-Über­set­zer auszuprobieren.

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