2024 wird die Nintendo Switch sieben Jahre alt. Im März 2017 erschienen, wartet die hybride Spielekonsole zwar weiterhin auf einen offiziellen Nachfolger. Gleichwohl hat Nintendo seit Erscheinen der Nintendo Switch zwei Ableger veröffentlicht, die sich in Details vom Original unterscheiden. Welche das sind und wie du die für dich passende Nintendo Switch findest, liest du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Nintendo Switch: Eine Konsole – drei Modelle
- Die Gemeinsamkeiten: Die Hardware der Nintendo Switch
- Cartridges als Spielmodule und Downloads aus dem Nintendo eShop
- Äußerliche Anpassungen: Die Unterschiede zwischen den Modellen
- Der Bildschirm: Hauptargument der Nintendo Switch OLED
- TV-Dock: Kein Anschluss für die Switch Lite
Dass Hardware-Hersteller wie Microsoft oder Sony dazu übergehen, ihre aktuelle Konsolengeneration zu überarbeiten, ist spätestens seit der PlayStation 4 und 4 Pro bzw. Xbox One und Xbox One X gängige Praxis. Mit etwas Verspätung folgte auch Nintendo diesem Trend. Mit einem wichtigen Unterschied: Während Sony und Microsoft ihre Mid-Gen-Updates mithilfe aktualisierter Hardware leistungsfähiger als das Original konzipieren, lässt Nintendo die Hardware der Nintendo Switch unverändert. Hier gibt es keinen schnelleren Prozessor oder mehr Arbeitsspeicher. Stattdessen konzentrieren sich die Unterschiede zwischen den drei Nintendo-Switch-Modellen auf äußerliche Merkmale, wie den Bildschirm und die Handhabung. Einen ersten Hinweis auf die jeweiligen Alleinstellungsmerkmale der Modelle geben bereits deren Namen preis: die „Nintendo Switch“ als ursprüngliche Version, die „Nintendo Switch Lite“ als „leichte“ Variante, die den Fokus auf mobiles Spielen legt, und die „Nintendo Switch OLED“, die mit einem OLED-Bildschirm aufwartet.
Als Basis dient den drei Switch-Varianten ein angepasster Nvidia Tegra X1. Das Ein-Chip-System beherbergt wie bei Smartphones und Tablets die wichtigsten Komponenten, wie Prozessor (CPU) und Grafikeinheit (GPU) auf einem Chipsatz. Weiteres Hauptbestandteil jeder Nintendo Switch sind die vier Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM). Als einziges Modell verfügt die Nintendo Switch Lite über einen modifizierten Chip: den Nvidia Tegra X1+. Allerdings bietet der keine zusätzliche Leistung, sondern sorgt lediglich für eine längere Batterielaufzeit bei der Switch Lite. Auch beim internen Speicher gibt es minimale Anpassungen: Während die normale Switch und die Switch Lite mit 32 Gigabyte Flashspeicher (ROM) ausgestattet sind, hat Nintendo diesen beim OLED-Update auf 64 GB erhöht.
Aus technischer Sicht sind damit die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede bereits abgehakt. Für dich wichtig: Weder der modifizierte Chipsatz der Switch Lite noch der intern verdoppelte Speicher der Switch OLED sind für sich genommen kaufentscheidend. Den internen Speicher kannst du mittels microSD-Karte bei jedem Switch-Modell um bis zu zwei Terabyte erweitern. Und im Vergleich zu den beiden anderen Switch-Varianten bietet die Lite aufgrund ihrer verkleinerten Bauweise weiterhin eine kürzere Batterielaufzeit. Nintendo selbst gibt folgende Akkulaufzeiten für die drei Modelle an:
- OLED: 4,5 bis 9 Stunden
- Switch: 4,5 bis 9 Stunden
- Lite: 3 bis 7 Stunden
Das reale Durchhaltevermögen der Batterie hängt dabei von vielen Faktoren ab, wie Alter der Konsole bzw. Batterie, gespielte Software, Lautstärke, Helligkeit und mehr.
Die zentrale Funktion der Nintendo Switch, das Spielen von Videospielen, läuft bei den drei Konsolenvarianten identisch. Wahlweise fütterst du die Switch mit einem Spielmodul, die ihrer Form nach aussehen wie zu groß geratene SD-Karten, oder indem du Software aus dem eShop herunterlädst. Für die Nintendo Switch Lite gibt es hierbei allerdings eine Einschränkung: Die geschrumpfte Switch kann lediglich Spiele im Handheld-Modus wiedergeben, da sie nicht, wie die beiden anderen Modelle, mithilfe eines TV-Docks an den Fernseher angeschlossen werden kann und die Controller bei der Switch Lite fest am Gehäuse der Konsole verbaut sind. Einige Tanz‑, Sport- Fitnessspiele, wie „1–2 Switch“, „Ring Fit Adventure“, „Nintendo Labo“, „Super Mario Party“ oder „Just Dance“, benötigen aber die Bewegungserkennung der Joy-Con-Controller. Möchtest du diese Spiele dennoch auf der Nintendo Switch Lite spielen, benötigst du ein zusätzliches Paar Joy-Con-Controller und einen Standfuß, um die Lite aufzustellen.
Übrigens: Die Auswahl der Spiele, die nicht im Handheld-Modus spielbar sind, beschränkt sich auf lediglich eine Handvoll. Beim Kauf neuer Titel musst du dir keine Sorgen machen, dass deine Nintendo Switch Lite diese möglicherweise nicht abspielen könnte. Um sicherzugehen, findest du auf den Spieleverpackungen und im Nintendo eShop aber immer einen entsprechenden Vermerk.
Spiele, die du auf einer Cartridge besitzt, lassen sich nicht auf dem internen Speicher der Nintendo Switch installieren. Um diese Spiele zu starten, muss immer das jeweilige Spielmodul im Schacht der Konsole stecken. Lediglich bei aus dem eShop heruntergeladenen Spielen fällt das Wechseln der Spielmodule weg.
Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die Nintendo Switch Lite, wie der Name verrät, kleiner und leichter ausfällt als ihre beiden Geschwister. Sie wiegt mit 275 Gramm deutlich weniger als etwa die normale Nintendo Switch, die ohne angeschlossene Joy-Cons bereits 297 Gramm auf die Waage bringt, 398 Gramm sind es mit angedockten Controllern. Mit 91,1 x 208 x 13,9 Millimetern (Höhe, Breite, Tiefe) ist die Lite auch kompakter gebaut – um weniger Platz in Tasche oder Rucksack zu beanspruchen. In Höhe und Breite legen die beiden großen Modelle jeweils einen bzw. drei Zentimeter zu.
Nintendo hat die Switch Lite als reine Handheld-Konsole entwickelt. Heißt, sie lässt sich nicht in den TV-Dock der anderen beiden Switch-Modelle stecken. Außerdem sind die Joy-Cons fester Teil des Gehäuses. Treten hier Verschleiß oder Probleme auf, bleibt als einzige Option die Reparatur. Da du die Switch Lite aufgrund ihrer Bauweise zum Spielen ohnehin in den Händen halten musst, hat Nintendo rückseitig auf einen ausklappbaren Standfuß verzichtet. Die originale Nintendo Switch weist links auf der Rückseite einen knapp zwei Zentimeter breiten Fuß auf, der sich über einen Klappmechanismus aufstellen lässt. Darüber kannst du die Nintendo Switch auf jeder ebenen Fläche abstellen, um im sogenannten Tisch-Modus darauf zu spielen. Unterhalb dieses Fußes verbirgt sich zudem der microSD-Karten-Eingang.
Auch die Nintendo Switch OLED verfügt über einen integrierten Standfuß. Dieser nimmt hier die gesamte untere Hälfte der Rückseite ein und sorgt somit im ausgeklappten Zustand für einen sichereren Stand. Und: Der Standfuß lässt sich in mehreren Positionen feststellen, um einen optimalen Blickwinkel zu gewährleisten.
Weitere Änderungen
- Die Nintendo Switch OLED verfügt über überarbeitete Lautsprecher für eine bessere Klangqualität.
- Die Nintendo Switch Lite bietet statt der vier einzelnen Richtungstasten auf der linken Seite ein vollwertiges Steuerkreuz.
2017 stattete Nintendo die Switch-Konsole mit einem LCD-Panel für den Touch-Bildschirm aus. Über 6,2 Zoll (15,7 cm) erstreckt sich die sichtbare Fläche auf der tablet-artigen Konsole. Die Auflösung der Nintendo Switch: 1.280 x 720 Pixel (720p). Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hertz. Die gleichen Werte erreicht auch die Switch Lite, allerdings ist der LCD-Bildschirm mit 5,5 Zoll (14 cm) knapp zwei Zentimeter kleiner gegenüber dem Original. Deutlich sichtbar wird der Größenunterschied im Vergleich zur Switch OLED. Deren Bildschirmdiagonale misst 7 Zoll (17,8 cm). Außerdem setzt Nintendo hier auf die OLED-Technologie beim berührungsempfindlichen Panel, das für kräftigere Farben und höhere Helligkeits- und Kontrastwerte sorgt. Somit liefert die Nintendo Switch OLED von allen drei Modellen das größte und beste Bild. Allerdings bleiben die Bildwiederholrate (60 Hz) und die Auslösung mit 720p unverändert, sodass die Grafik weiterhin flüssig, aber minimal gröber dargestellt wird.
Die Nintendo Switch Lite ist zwar dem Namen nach eine Switch-Konsole, also eine, bei der du zwischen verschiedenen Anwendungsszenarien wechseln kannst. Realität ist aber, dass Nintendo die Switch Lite bewusst als Gegenentwurf zur normalen Switch in den Handel gebracht hat. Folglich fallen der Tisch-Modus – zumindest ohne weiteres Zubehör – und der TV-Modus bei der Switch Lite weg. Das macht sich auch im Preis bemerkbar. Denn das für den TV-Modus notwendige Dock fehlt bei der Switch Lite logischerweise, wodurch sich deren Preis reduziert. Rund 220 Euro kostet die Switch Lite, teilweise bereits mit Spiel im Bundle. Die normale Nintendo Switch, samt beiliegendem TV-Dock, startet für gewöhnlich bei rund 300 Euro. Für die OLED-Switch veranschlagt Nintendo zusätzliche 50 Euro, sodass du hierfür rund 350 Euro einplanen solltest – immerhin erhältst du hier gleich eine passende Schutzfolie für den Bildschirm dazu. Für die Differenz von 120 Euro zwischen Lite und OLED bekommst du bereits den Nintendo Switch Pro Controller oder ein Paar Joy-Cons – beides kompatibel mit der Switch Lite.
Über das TV-Dock, das der normalen und der OLED-Switch beiliegt, überträgst du das Spielgeschehen per HDMI-Anschluss auf deinen Fernseher. Dafür genügt es, die Switch-Konsole ins Dock zu stecken – auch im laufenden Betrieb –, um direkt auf dem TV-Gerät weiterzuspielen. Das Kunststoffgehäuse des TV-Docks ist bei beiden Switch-Modellen identisch, sodass beide Konsolen in beide Docks passen. Bei den verbauten Anschlüssen hat Nintendo ein paar Änderungen vorgenommen. Der USB-3-Port des ursprünglichen Docks wurde gestrichen. Übrig bleiben die USB-2-Ports. HDMI 1.4 wurde auf HDMI 2.0 erhöht, das ändert aber nichts an der Bildübertragung. Wichtigste Änderung des Docks dürfte der zusätzliche LAN-Eingang sein. Darüber kannst du Updates und Download-Spiele mit höherer Datenübertragung herunterladen. Übrigens verfügt das TV-Dock selbst nicht über eigenen Speicher. Du kannst darauf somit keine Spiele zwischenspeichern oder herunterladen. Im TV-Modus erhöht sich die Auflösung der übertragenen Spiele von 720p auf 1080p (1.080 x 920 Pixel) bei weiterhin maximal 60 Hertz Bildwiederholfrequenz bei beiden Switch-Konsolen.
Drei Modelle, drei Szenarien: Obwohl die Entscheidungsfindung für die passende Nintendo Switch anfangs schwierig erscheinen mag, lässt sich schnell herausfinden, welche zu dir passt. Abhängig davon, wofür du die Konsole hauptsächlich nutzen möchtest, kommt jeweils ein Modell eher infrage. Möchtest du vorrangig unterwegs, in Bus und Bahn oder auf Reisen, spielen, ist die Nintendo Switch Lite die ideale, weil leichte und kompakte, Begleiterin für dich – außerdem kostet sie spürbar weniger als die beiden anderen Modelle. Willst du auch unterwegs, vor allem aber zuhause auf dem Sofa oder im Bett spielen, ist die Switch OLED dein Herzblatt – sie bietet den größten Bildschirm mit kräftigen und leuchtenden Farben. Die normale Switch punktet gegenüber der OLED, wenn du die Switch primär als stationäre Konsole am Fernseher nutzen möchtest. Denn hier bietet die OLED keinerlei Vorteil, kostet aber dennoch 50 Euro mehr.
Letztlich entscheidet auch dein Geldbeutel mit, welche Nintendo Switch die für dich optimale ist. Handheld‑, Tisch- und TV-Modus beherrschen beide große Konsolen. Lediglich bei der Lite solltest du dir vorab sicher sein, dass dir die 5,5 Zoll wirklich zum Spielen reichen, denn hier verzichtet Nintendo auf das hybride Konzept der Switch und konzentriert sich stattdessen vollständig auf den Handheld-Modus.
Solltest du dich partout nicht entscheiden können, ist es eventuell ratsam, noch etwas länger zu warten. Denn möglicherweise stellt Nintendo 2024 eine neue Konsole vor. Alles, was es zu der vermeintlichen Nintendo Switch 2 oder Switch Pro zu wissen gibt, erfährst du hier:
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.