Jede Minute werden auf YouTube mehrere Hundert Stunden Videomaterial hochgeladen. Wer soll da noch den Überblick behalten? YouTube selbst natürlich. Die Videoplattform kündigte nun einen “Intelligent Desk” an, dessen Aufgabe das Aufspüren von unangemessenen Inhalten sein wird. Google will so dafür sorgen, dass gefährliche Videos aus dem Netz fliegen, noch bevor sie über zu viele Bildschirme geflackert sind.
Katzenvideos sind das eine – gefährliche Challenges das andere. Denn während Erstere schlimmstenfalls den einen oder anderen User von der Arbeit abhalten, können Letztere gravierende Folgen haben. So wie derzeit die “Tide Pod Challenge”. Hier essen junge Leute Waschmittelkapseln und stellen Filmchen dieser irrsinnigen und sehr gefährlichen Aktion auf YouTube. Der Waschmittelhersteller versucht gerade mit allen Mitteln, den Trend zu stoppen:
Und auch YouTube wird endlich tätig, wie BuzzFeed News berichtet: Die Videos werden nicht nur entfernt, es hagelt auch Abmahnungen für Nutzer und Kanäle – denn solche Aktionen stellen ganz eindeutig eine Verletzung der YouTube-Inhaltsregeln dar. Damit solche Challenges zukünftig gar nicht erst so groß werden, soll ein “Intelligence Desk” kritisches Videomaterial bereits frühzeitig herausfischen und so verhindern, dass sie viral gehen. Das Programm stützt sich dabei auf von Google erhobene Daten, Social-Media-Trends und verschiedene weitere Komponenten, um so frühzeitig ungeeignetes oder gar gefährliches Filmmaterial von der Plattform zu nehmen. YouTube bestätigte diesen Plan gegenüber der Nachrichtenseite.
Für YouTube ist es nicht das erste Mal, dass künstliche Intelligenz zu Hilfe gerufen wird: Bereits in den frühen Tagen der Videoplattform gab es zahlreiche Probleme. Damals vor allem mit Urheberrechtsverletzungen. YouTube muss bei solchen Skandalen nicht nur um die Reputation fürchten, sondern verschreckt auch kostbare Werbekunden.
Mit KI und mehr Personal will YouTube die Plattform sicherer machen
Ganz auf die Technik will sich die Plattform daher nicht verlassen: Schon im Dezember versprach CEO Susan Wojcicki auf dem offiziellen Blog, verstärkt gegen den Missbrauch der Plattform vorzugehen und für diese Aufgabe mehr Mitarbeiter einzustellen. Diese sollen beispielsweise auch ohne Verdachtsmoment populäre Videos manuell auf Verstöße überprüfen können. Im Fall der Tide Pod Challenge käme diese Kontrolle aber zu spät, solches Filmmaterial darf es gar nicht erst in die Kategorie der populären Videos schaffen.