Willst du Musik per Streaming genießen, hast du heute eine breite Auswahl an Diensten. Die mussten ihre Bibliotheken aber erst mühsam aufbauen. Bei YouTube laden Kunstschaffende ohnehin ihre neuesten Videos hoch. Da schien es logisch für Google, daraus ebenfalls einen Streaming-Dienst zu machen. Der soll von einigen Vorteilen der Plattform profitieren, aber auch einige neue Funktionen bieten. Welche das sind, was YouTube Music kostet und wie es sich im Vergleich mit Spotify & Co. schlägt, erfährst du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- YouTube Music: Googles Dienst für Musik
- Der Algorithmus: Große Stärke von YouTube Music
- Videos: Nicht nur hören, sondern auch schauen
- Weitere Funktionen: Vieles, was du auch von anderen Diensten kennst
- YouTube Music: Kostenlos oder im Premium-Abonnement
- App: Verfügbar für zahlreiche Systeme
- YouTube Music: Vergleich mit Spotify, Deezer & Co.
- YouTube Music: Gerade für Video-Fans interessant
Der IT-Riese Google ist bereits seit längerer Zeit auch im Musik-Business unterwegs. Schon 2011 startete mit Play Music ein Dienst, über den sich Millionen Songs streamen ließen. 2018 brachte das Unternehmen dann einen weiteren Service an den Start: YouTube Music in seiner heutigen Form. Rund zwei Jahre existierten die Dienste nebeneinander. Doch Google brauchte davon natürlich nicht gleich zwei. Deshalb stellte das Unternehmen Play Music Ende 2020 ein. Fortan ist YouTube Music der einzige Musik-Streaming-Dienst, den Google anbietet. Nutzer von Play Music bekamen aber die Möglichkeit, mit all ihren Daten, wie etwa Playlists, umzuziehen.
Wirklich schwierig war dieser Umzug nicht, denn Google verwendet für all seine Dienste einen Login. Das ist auch einer der ersten Vorteile von YouTube Music. Hast du schon ein Konto bei Google, dann brauchst du für den Dienst kein neues erstellen. Nutzt du damit ohnehin YouTube, dann weiß der Dienst sogar schon ein wenig über dich.
Ein Algorithmus ist eigentlich eine feste Vorgabe von Handlungsschritten, basierend auf Mathematik. Das nutzt Google bei YouTube ohnehin schon. Schaust du auf die Hauptseite, bekommst du, solange du eingeloggt bist, eine Reihe von Vorschlägen präsentiert. Das sind zum Teil Videos von Kanälen, denen du folgst, zum Teil aber auch völlig neue Videos, die dich vielleicht auch interessieren könnten. Google versucht dies immer mehr durch künstliche Intelligenz anzureichern, um deine Vorlieben noch besser zu verstehen. Was bei YouTube bereits gut funktioniert, kommt auch bei YouTube Music zum Einsatz.
So schlägt dir der Dienst immer wieder neue Musik von Kunsttreibenden vor, die du bereits kennst. Manchmal überrascht er dich aber auch mit für dich neuen Songs, die erstaunlich gut zu deinen Interessen passen. Um deinen Geschmack noch besser zu treffen, fragt dich YouTube Music bei der ersten Nutzung nach einigen deiner Lieblings-Acts. Mindestens fünf davon solltest du angeben. Sind es allerdings mehr, dann kannst du noch bessere Ergebnisse erwarten. Es lohnt sich also, sich ein wenig durch die Auswahl zu klicken.
Das ist aber noch nicht alles, denn YouTube Music erkennt auch, wo du dich gerade befindest und was du vielleicht machst. Dafür nutzt Google andere Dienste wie Maps und die im Smartphone verbauten Sensoren, wenn du dies zulässt. Laut dem Unternehmen bekommst du dann minütlich aktualisierte Vorschläge für Playlists, Alben und Songs präsentiert. Du hörst im Idealfall also immer genau das, was gerade zu deiner Situation passt.
Die zweite große Stärke von YouTube Music hängt mit dem zusammen, für das YouTube eigentlich bekannt ist: Videos. Setzen anderen Dienste, wie beispielsweise Spotify und Deezer, größtenteils auf reine Audio-Inhalte, bekommst du bei YouTube Music auch unzählige Musikvideos geboten. Sogar Live-Auftritte gehören zur gigantischen Bibliothek des Dienstes. Möchtest du also ein älteres Video einer deiner Lieblings-Bands sehen oder vielleicht ein brandneues Musikvideo, dann findest du dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch.
Dabei spielt YouTube Music nicht nur original von den Bands oder Plattenfirmen hochgeladene Videos aus, sondern auch die von Fans. So findest du auch privat gefilmte Mitschnitte von Konzerten oder Reuploads von einst gestreamten Aufzeichnungen. Zu YouTube Music gehört eben alles, was die Video-Plattform in diesem Bereich zu bieten hat.
Was die restliche Funktionalität angeht, bietet YouTube Standard-Kost. So kannst du natürlich eigene Playlists erstellen, diese teilen und sogar downloaden. Du hörst auch unterwegs immer deine liebsten Songs. Allerdings ist dafür ein Premium-Abo notwendig, das dich monatlich etwas kostet. Dazu aber gleich mehr. Unterwegs gibt es übrigens auch Vorschläge für Musik, wie oben beschrieben. Die aktualisieren sich wahlweise zwischendurch oder immer dann, wenn du mit einem WLAN verbunden bist. Das gilt auch für Offline-Mixtapes, die beim nächsten Ausflug wieder topaktuell sind.
Von Hand kuratierte Playlists von Experten und Künstlern dürfen genauso wenig fehlen, wie personalisierte Radiosender. Wobei YouTube Music in beiden Fällen nicht ganz mit dem Umfang mithalten kann, den die Konkurrenz zum Teil bietet. Musikwiedergabe im Hintergrund und werbefreies Streaming gibt es zwar auch, doch auch dies ist Premium-Mitgliedern vorbehalten. Übrigens: Podcasts suchst du bei YouTube Music vergeblich, denn dafür hat Google einen eigenen Dienst.
Die gute Nachricht: Grundsätzlich lässt sich YouTube Music auch völlig kostenlos nutzen. Ähnlich wie bei Spotify, musst du aber in diesem Fall beispielsweise mit Werbung und einem verminderten Funktionsumfang auskommen. Willst du YouTube Music uneingeschränkt nutzen, brauchst du ein Premium-Abo. Das gibt es für Neukunden immerhin 30 Tage lang kostenlos zum Ausprobieren. Danach ist ein monatlicher Betrag zu entrichten. Den hat YouTube leider vor nicht allzu langer Zeit erhöht. Die aktuellen Preise (Stand: Oktober 2024) lauten wie folgt:
- Einzel-Abonnement: 10,99 Euro pro Monat für eine Person
- Familien-Abonnement: 16,99 Euro pro Monat für bis zu sechs Personen (müssen im selben Haushalt wohnen)
- Studierenden-Abonnement: 5,49 Euro pro Monat für eine studierende Person (jährliche Überprüfung erforderlich)
Alle Varianten sind monatlich kündbar. Du bist also in keinem Fall lange gebunden und kannst dich immer zum Ende des Abrechnungszeitraums gegen YouTube Music entscheiden.
Willst du etwas Geld sparen und dich ohnehin länger an den Dienst binden, gibt es auch einen Jahrestarif für das Einzel-Abonnement. Der schlägt mit 109,99 Euro für 12 Monate zu Buche. Das bedeutet, dass du im Vergleich zur monatlichen Abrechnung im gleichen Zeitraum immerhin 21,89 Euro weniger bezahlst.
Im Browser ist YouTube Music ganz einfach über die Adresse music.youtube.com zu erreichen. Alternativ kannst du bei YouTube oben rechts auf die Dienst-Auswahl klicken (neun Quadrate) und dort „YouTube Music“ auswählen. Doch ein Musikdienst sollte natürlich auch eine eigene App haben. Die gibt es für zahlreiche Geräte, darunter:
- iPhone, iPad, Apple Watch
- Android-Smartphones
- Smart-TVs mit Android TV
- und viele mehr
Du weißt nun, was YouTube Music ausmacht und was es kostet. Doch vielleicht fragst du dich, wie sich der Funktionsumfang nun genau zwischen einzelnen Musikdiensten unterscheidet. Eine grobe Übersicht darüber soll dir folgende Tabelle liefern:
Dienst | YouTube Music | Spotify | Deezer | Tidal | Apple Music |
---|---|---|---|---|---|
Anzahl Songs | über 100 Millionen | über 100 Millionen | über 120 Millionen | über 110 Millionen | über 100 Millionen |
Podcasts | Nein | Ja | Ja | Ja | nein |
Musikvideos | Ja | Nein | Nein | Ja | Ja |
Offline-Funktion | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Personalisierte Playlists | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
HiFi-Streaming | Nein | Nein | Ja | Ja | Ja |
Preise pro Monat | Einzel: 10,99 Euro, Family: 16,99 Euro | Einzel: 10,99 Euro, Duo: 14,99 Euro, Family: 17,99 Euro | Einzel: 11,99 Euro, Duo: 15,99 Euro, Family: 19,99 Euro | Einzel: 10,99 Euro pro Monat, Family: 16,99 Euro pro Monat | Einzel: 10,99 Euro, Family: 16,99 Euro |
Studenten-Tarif | Ja: 5,49 Euro pro Monat | Ja: 5,99 Euro pro Monat | Ja, 5,99 Euro pro Monat | Ja: 5,49 Euro pro Monat | Ja: 5,99 Euro pro Monat |
Die Wahl eines Dienstes für Musik-Streaming ist nicht leicht. YouTube Music dürfte dann interessant für dich sein, wenn du gerne Musikvideos und Live-Auftritte der Künstlerinnen und Künstler schaust. Hier hat YouTube natürlich besonders viel zu bieten. Auch die Vorschläge für Playlists, Alben und Acts sind ein Vorteil, weil hier die „Datenkrake“ Google ihre Muskeln spielen lässt. Hörst du gerne auch Podcasts oder gehörst zu den audiophilen Personen, die unbedingt bessere Qualität wollen, sind andere Dienste vielleicht eher für dich gemacht.
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