Mit LG verabschiedet sich eine der großen Marken aus dem Smartphone-Geschäft. Zu groß scheint die Übermacht von Apple und Samsung in diesem Bereich zu sein. Sony hält als weiterer großer Hersteller dagegen und stellte kürzlich neue Generationen seiner zwei Flaggschiff-Smartphones vor. Xperia 1 III und Xperia 5 III sollen mit einigen Besonderheiten das Interesse potenzieller Kunden wecken. Was alles in den Geräten steckt, erfährst du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Design: Xperia 1 III & 5 III sind schlank und leicht
- Displays: Xperia 1 III mit sehr hoher Auflösung
- Kameras: Sony setzt seine eigene Technik in Szene
- Prozessor und Speicher: Top-Chipsatz von Qualcomm
- Sonstige Technik: Vernünftiger Akku und Dual-SIM
- Farben und Preise: Um die 1.000 Euro zu erwarten
Eine der großen Besonderheiten der Sony-Smartphones ist bereits seit längerer Zeit ihr Design. Die Japaner wehren sich strikt, hier mit den gängigen Trends zu gehen. Eine Einkerbung an der oberen Seite des Displays oder gar eine Knopfkamera findest du hier also nicht. Stattdessen lässt Sony bewusst oben und unten etwas Platz, woraus zwei schwarze Balken resultieren. Darin sitzen etwa der Hörer und die Kamera.
Dennoch schafft es Sony, dass die Geräte nicht altbacken aussehen. Der Kniff ist das Format der Smartphones. Sie sind ungewöhnlich schmal und wirken etwas in die Länge gezogen. Damit liegen sie deutlich kompakter in der Hand als beispielsweise ein aktuelles iPhone 12. Dazu kommt das geringe Gewicht, wodurch sich das Xperia 1 III und 5 III weniger klobig anfühlen. Hier die Abmessungen der Smartphones im Detail und im Vergleich zu Geräten der S21-Reihe von Samsung:
Xperia 1 III | Galaxy S21+ 5G | Xperia 5 III | Galaxy S21 5G | |
---|---|---|---|---|
Höhe | 165 mm | 161,5 mm | 157 mm | 151,7 mm |
Breite | 71 mm | 75,6 mm | 68 mm | 71,2 mm |
Tiefe | 8,2 mm | 7,8 mm | 8,2 mm | 7,9 mm |
Gewicht | 187 Gramm | 200 Gramm | 169 Gramm | 169 Gramm |
Während die beiden Smartphones beim Design fast Zwillinge sein könnten, sieht es bei der Technik etwas anders aus. Hier gibt es durchaus Unterschiede. Besonders deutlich wird das etwa beim Display.
Mit seinen Xperia-Smartphones will Sony ein Kino-Erlebnis für unterwegs bieten. Das scheint zu passen, ist das Unternehmen in dieser Branche doch tief verankert. Die Smartphones kommen deshalb mit Displays im Format 21:9. Das lässt sich auch als „Cinemascope“ oder „Superbreitbild“ bezeichnen und ist das bevorzugte Seitenverhältnis für Kinoleinwände. Wie du dir anhand dessen vielleicht schon denken kannst, siehst du beim Betrachten von Filmen also meist keine schwarzen Balken mehr. Doch damit ist es für Sony beim Xperia 1 III noch lange nicht getan.
Das 6,5 Zoll große OLED-Display bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hertz, um kompatible Inhalte möglichst flüssig darzustellen. Bei Kinofilmen bringt das zwar wenig, sind sie doch zumeist mit lediglich 24 Bildern pro Sekunde gedreht. Bei Spielen und manch anderen Anwendungen kann die hohe Bildwiederholrate aber ein Vorteil sein.
Damit die Qualität auch sonst stimmt, setzt Sony auf eine ungewöhnlich hohe Auflösung für den Bildschirm im Xperia 1 III. Hier kommt nämlich 4K zum Einsatz. Genauer bedeutet das satte 3.840 x 1.644 Pixel, was zu einer sehr hohen Pixeldichte von 643 ppi führt. Für hohe Kontraste sorgt die HDR-Unterstützung, für möglichst hohe Farbtreue die Verwendung des DCI-P3-Farbraums.
Im Vergleich zu seinem großen Bruder macht Sony beim kleineren Xperia 5 III Abstriche. Allerdings halten sich die in Grenzen. So gibt es auch hier das 21:9‑Format, bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate für flüssige Darstellungen und HDR für hohe Kontraste. Was ebenfalls nicht fehlen darf, ist der DCI-P3-Farbraum. Das OLED-Display in 6,1 Zoll löst allerdings „nur“ in erweitertem Full-HD auf, also mit 2.520 x 1.080 Pixeln. In der Folge führt das auch zu einer geringeren Pixeldichte von 449 ppi. Auch das ist aber noch immer ein guter Wert. Zum Vergleich: Das iPhone 12 kommt bei ebenfalls 6,1 Zoll auf 460 ppi.
Ein großer Vorteil von Sony ist, dass das Unternehmen auch auf eine große Expertise im Bereich der Fotografie zurückgreifen kann. Während andere Hersteller dafür etwa mit Zeiss oder Hasselblad kooperieren, greift Sony komplett auf sein eigenes Portfolio an Technologien zurück – könnte man meinen. Doch auch die Japaner spannen Zeiss mit ein und holen sich Objektive bei der deutschen Firma. Die Sensoren kommen aber von Sony selbst.
Große Unterschiede macht das Unternehmen dabei zwischen dem Xperia 1 III und dem 5 III nicht. Beide Smartphones sind mit einer Triple-Kamera ausgestattet. Jede Linse hat dabei eine eigene Aufgabe und Besonderheiten. Hier findest du genauere Informationen dazu:
Hauptkamera 1 | Hauptkamera 2 | Hauptkamera 3 | |
---|---|---|---|
Verwendung | Weitwinkel | Zoom | Ultraweitwinkel |
Auflösung | 12 Megapixel | 12 Megapixel | 12 Megapixel |
Sensor-Größe | 1/1,7“ | 1/2,9“ | 1/2,5“ |
Blende | F1.7 | F2.3 – F2.8 | F2.2 |
Brennweite | 24 mm | 70 – 105 mm | 16 mm |
Blickwinkel | 82 Grad | 34 – 23 Grad | 124 Grad |
Eine Besonderheit bleibt dem größeren Xperia 1 III aber vorbehalten: ein 3D-Tiefensensor. Der verbirgt sich hinter einer zusätzlichen kleinen Linse und berechnet den Abstand zwischen dem Smartphone und dem Motiv. Das soll dem Autofokus als Hilfe dienen und ihn so noch schneller machen.
Auf Software-Seite bekommst du die volle Kontrolle über alle Einstellungen. Die Kamera-App kannst du auf den manuellen Modus umstellen, wodurch du den ISO-Wert, die Verschlusszeit, den Weißabgleich, den Fokus und mehr selbst einstellen kannst. Zudem ist es möglich, Bilder im unkomprimierten RAW-Format aufzunehmen. Das ermöglicht hinterher eine deutlich detailliertere Bearbeitung.
Videos nimmst du mit den Smartphones in bis zu 4K-Auflösung mit HDR bei mindestens 24 und maximal 60 Bildern pro Sekunde auf. Für Zeitlupen-Aufnahmen stehen sogar 120 Bilder pro Sekunde bereit. SteadyShot soll als Software-Lösung deine Videos auf fünf Achsen stabilisieren.
Die Frontkamera ist eher Standard-Kost. Sie kommt in beiden Geräten auf je 8 Megapixel und umfasst einen Betrachtungswinkel von 78 Grad. HDR-Fotos sind damit genauso möglich wie per SteadyShot stabilisierte Videos.
Ein Flaggschiff wäre nicht genau das, wenn es nicht auch einen Chipsatz aus dem High-End-Regal bekäme. Sony lässt sich hier nicht lumpen und verbaut sogar den besten Chip, den Hersteller Qualcomm aktuell zu bieten hat. Der Snapdragon 888 kommt beispielsweise auch im neuen Xiaomi Mi 11 Ultra unter und überzeugt dort bereits mit seinen hohen Leistungswerten. Eben diese Power ist es auch, die etwa die hohe 4K-Auflösung im Xperia 1 III ermöglicht. Bei Spielen, Videos und der täglichen Nutzung steht also mehr als genug Leistung zur Verfügung. Ebenfalls auf dem System-on-Chip (SoC) befindet sich ein 5G-Modem, wodurch das Xperia im schnellen Netz funkt – einen entsprechenden Tarif vorausgesetzt.
Ein Chipsatz allein macht aber noch kein Smartphone, weshalb auch der Speicher eine große Rolle spielt. Sony packt in das große Xperia 1 III stets 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher. Dazu gesellen sich 256 GB interner Speicher. Eine Wahl hast du hier also nicht. Reicht dir der verbaute Platz nicht, kannst du aber per microSD-Karte um bis zu ein Terabyte (TB) aufstocken.
Beim kleineren Xperia 5 III fällt auch der Speicher kleiner aus. Hier gibt es nur 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internen Speicher. Beides dürfte für die meisten Anwender aber ausreichend sein. Zudem kannst du den internen Speicher auch hier mit einer maximal 1 TB großen microSD-Karte erweitern.
Trotz der unterschiedlichen Größen und kleineren Unterschieden bei der Technik versorgt Sony beide Smartphones mit einem Akku, der 4.500 Milliamperestunden (mAh) Kapazität besitzt. Das dürfte unterschiedliche Laufzeiten ergeben, denn das 4K-Display im Xperia 1 III treibt den Akkuverbrauch im Vergleich zum kleinen Bruder etwas in die Höhe. Über einen vollen Tag sollst du aber mit beiden Smartphones kommen. Kommt der Akku an seine Grenzen, lädst du ihn über das mitgelieferte Netzteil in rund 30 Minuten um 50 Prozent auf.
Ebenfalls bei beiden Geräten gleich ist die Dual-SIM-Funktion. Du kannst also zwei Nummern gleichzeitig nutzen. Das Hybrid-System ermöglicht aber nur einem Vertrag das Funken im 5G-Netz.
Für seine High-End-Smartphone verlangt Sony in der Regel auch einen Premium-Preis. Das kleinere Xperia 5 III dürfte hinsichtlich der bisherigen Preisgestaltung und der Ausstattung bei knapp unter 1.000 Euro landen. Das Xperia 1 III knackt diese Grenze wohl locker. Genaue Preise nennt das Unternehmen allerdings noch nicht. Dafür kannst du dir jetzt schon eine Farbe aussuchen. Das Xperia 1 III kommt in Violett, Grau und Schwarz, das Xperia 5 III in Rosa, Grün und Schwarz. Der Marktstart soll im Frühsommer erfolgen.
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