Bislang ließen sich Smartphones und andere Elektrogeräte von Xiaomi nur über Umwege nach Europa bestellen. Das soll sich nun ändern. Der chinesische Technologiekonzern will sich dem europäischen Markt öffnen und seine Produkte auch dort verkaufen. Zwölf Länder stehen vorerst auf der Liste. Deutschland ist allerdings noch nicht dabei, die Expansion zielt zuerst auf Osteuropa ab.
Xiaomi gehört zu den Senkrechtstartern unter den chinesischen Elektronikherstellern. 2013 war das Unternehmen in seiner Heimat kurzzeitig sogar Marktführer in Sachen Smartphones. Das Konzept: Hochwertige und technisch gut ausgestattete Handys und Elektrogeräte zu vergleichsweise günstigen Preisen zu verkaufen. Allerdings beschränkte sich der Verkauf meist auf den chinesischen Markt oder Asien. In Europa ließen sich die Xiaomi-Produkte nur über Umwege beziehen, im Laden waren die Geräte nicht zu finden.
Xiaomi expandiert auf den osteuropäischen Markt
Zumindest in einem Teil von Europa soll sich das bald ändern. Das verriet Liu Yi, Direktor des Konzerns, dem “Handelsblatt”. Man wolle das Angebot in zwölf Staaten ausdehnen. Der Fokus liegt auf Osteuropa: Unter anderem in Litauen, Lettland, Estland, Ukraine, Weißrussland, Russland, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Griechenland wolle man zukünftig elektronische Geräte wie Smartphones, Fitness-Tracker, Fernseher, Staubsaugerroboter oder Lufterfrischer vertreiben. Nach Polen hat Xiaomi schon expandiert und verkauft dort seit Herbst 2016 seine Produkte.
“Xiaomi will in den nächsten drei Jahren 2.000 neue Geschäfte eröffnen, die Hälfte davon mit Partnern im Ausland”, so Liu gegenüber dem “Handelsblatt”. Deutschland und den restlichen westeuropäischen Markt habe man zwar auf dem Schirm, aber noch keine konkreten zeitlichen Pläne. Die nur zögerliche Erschließung dürfte auch mit der Angst vor Patentklagen verbunden sein. Mit Nokia hat sich Xiaomi gerade erst auf einen Patentdeal geeinigt.