Das Jahr 2020 könnte für Gamer kaum aufregender sein, denn die nächste Generation der Spielekonsolen ist da. Sony und Microsoft haben jeweils gleich zwei Versionen zu bieten. Bei der Xbox hören diese auf die Namen Series X und Series S. Was hinter der Unterscheidung steckt, welche Technik die Konsolen bieten und was du sonst erwarten kannst, erfährst du hier.
Das erfahrt ihr gleich
- Neue Xbox-Konsolen: Zwei sehr unterschiedliche Looks
- Series X und Series S: Differenzen bei der Technik
- Xbox Wireless Controller: Mehr Grip für Gamer
- Abwärtskompatibilität: Alte Spiele weiter zocken
- Launch-Games: Der Master Chief verspätet sich
- Series X und Series S: Preis, Release und Bestellung
Zunächst zum offensichtlichen Teil der neuen Konsolen: dem Design. Microsoft entschied sich bei der Xbox Series X für einen schnörkellosen Look. Das Gehäuse ist in schlichtem Schwarz gehalten und quaderförmig. Statt liegend, wie das bei der Xbox One noch der Fall war, steht die neue Konsole aufrecht. Das Xbox-Logo leuchtet links oben auf der Vorderseite. Weiter unten ist das Laufwerk horizontal angebracht.
Die Oberseite des Gehäuses ist zur Mitte hin abschüssig und perforiert. Hier soll im Betrieb die heiße Luft aus dem Inneren entweichen können. Tatsächlich ähnelt die Xbox Series X einem kompakten Tower-PC. Ob das optisch das Wohnzimmer aufwertet, ist wohl eine Frage des Geschmacks.
Die Xbox Series S geht einen anderen Weg. Sie ist deutlich schmaler gestaltet und insgesamt kleiner. Statt das Gehäuse ebenfalls schwarz zu färben, hat sich Microsoft hier für Weiß entschieden. Die Abluft entweicht größtenteils über ein schwarzes Gitter an der Seite. Optisch erinnert die Konsole etwas an einen Lautsprecher.
Variante | Maße (B x T x H) | Gewicht |
---|---|---|
Xbox Series X | 15,1 cm x 15,1 cm x 30,1 cm | 4,46 Kilogramm |
Xbox Series S | 6,5 cm x 15,1 cm x 27,5 cm | 1,93 Kilogramm |
Nicht nur optisch unterscheiden sich die Konsolen stark voneinander, sondern auch bei der Technik. Die Xbox Series X hat deutlich mehr Power, was sich bei Spielen bemerkbar machen dürfte. So ist nur die Flaggschiff-Konsole in der Lage, Games in nativem 4K darzustellen. Bei der kleineren Xbox reicht es nur für 1440p. Zumindest auf dem Papier liegt die Series X damit vor der PlayStation 5. Die Series S ist wohl hingegen schwächer als die Konkurrenz. Welche Technik wirklich in der jeweiligen Konsole steckt, siehst du anhand folgender Tabelle:
Xbox Series X | Xbox Series S | PlayStation 5 | |
---|---|---|---|
Prozessor | Custom Zen 2‑CPU | Custom Zen 2‑CPU | Custom Zen 2‑CPU |
Anzahl der Kerne | 8 | 8 | 8 |
Taktung | 3,8 GHz | 3,6 GHz | 3,5 GHz |
Grafikeinheit | AMD RDNA 2 | AMD RDNA 2 | AMD RDNA 2 |
GPU-Takt | 1.825 MHz | 1.565 MHz | 2.230 MHz |
Rechenleistung | 12 TeraFLOPS | 4 TeraFLOPS | 10 TeraFLOPS |
Arbeitsspeicher | 16 GB GDDR6 (320 Bit) | 10 GB GDDR6 (128 Bit) | 16 GB GDDR6 (256 Bit) |
Interner Speicher | 1 TB Custom NVME-SSD | 512 GB Custom NVME-SSD | 825 GB Custom NVME-SSD |
Speicher erweiterbar | Ja | Ja | Ja |
Maximale native Auflösung | 4K (3.840 x 2.160 Pixel) | 1440p (2.560 x 1.440 Pixel) | 4K (3.840 x 2.160 Pixel) |
HDR-fähig | Ja | Ja | Ja |
Leistungsziel | 120 Frames/Sekunde | 120 Frames/Sekunde | 60 Frames/Sekunde |
Optisches Laufwerk | Ja (Blu-Ray) | Nein | Ja (nicht bei Digital Edition) |
Dolby Atmos-fähig | Ja | Ja | Nein |
Anschlüsse | 1x HDMI, 3x USB‑A | 1x HDMI, 3x USB‑A | 1x HDMI, 3x USB‑A, 1x USB‑C |
Wireless | 802.11ac dual band | 802.11ac dual band | 802.11ax dual band |
Mit der neuen Konsole kommt auch eine überarbeitete Version des Wireless Controllers. An der Grundform verändert sich nichts. Deshalb kannst du die vom Vorgänger gewohnte Ergonomie erwarten. Das D‑Pad ist künftig aber kein Kreuz mehr, sondern eine Scheibe. An der Stirnseite des Gamepads gibt es unterhalb von „View“ und „Menü“ nun eine weitere Taste. Drückst du diese, kannst du kurze Videos und Screenshots teilen.
Die glatten Oberflächen bei den Schultertasten und Triggern waren beim bisherigen Gamepad etwas rutschig. Künftig will Microsoft mit ein wenig Struktur für mehr Grip sorgen. Dafür sind kleine Vertiefungen in LB, LT, RB und RT eingelassen.
Die gute Nachricht: Grundsätzlich sind die Xbox Series X und Series S auch mit älteren Titeln kompatibel. Diese reichen sogar bis zur ersten Xbox zurück. Allerdings kannst du auch nicht alle alten Games auf den neuen Konsolen spielen. Microsoft selbst spricht von „Tausenden von Spielen über vier Xbox-Generationen“. Welche das im Detail sind, bleibt unklar. Um das herauszufinden, musst du die Disc in das Laufwerk legen oder einen Titel aus deiner Bibliothek wählen.
Die Bibliothek ist ein gutes Stichwort, denn ein Teil davon ist künftig auch „Smart Delivery“. Mit dem Dienst spielst du immer die Version eines Spiels, die perfekt auf deine Konsole zugeschnitten ist. Du kaufst also beispielsweise ein Game in der Variante für die Xbox One und kannst später die Version für die Xbox Series X spielen. Du musst also nicht zweimal Geld ausgeben und erhältst das Upgrade kostenlos. Das gilt für alle Titel der Xbox Game Studios und bei ausgewählten Spielen anderer Entwickler. Eine entsprechende Kennzeichnung findest du im Online-Store oder auf der Spieldisc.
Der Master Chief ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Größe auf der Xbox. Seit jeher gehört die Halo-Serie zu den Aushängeschildern der Konsole. Eigentlich hätte der Spartan auch zum Launch der Xbox Series X wieder gegen Aliens kämpfen sollen. Fans hatten sich schon auf den neuen Teil „Halo: Infinite“ gefreut. Die Meldung, dass sich das Game auf einen unbestimmten Termin im nächsten Jahr verschiebt, sorgte deshalb für lange Gesichter.
Freuen darfst du dich dennoch auf einige Titel, die ab sofort für die neuen Konsolen erhältlich sind. Genauer sind das:
- Assassin´s Creed: Valhalla
- Destiny 2: Beyond Light
- Dirt 5
- Gears Tactics
- Observer: System Redux
- Tetris Effect: Connected
- The Falconeer
- Watch Dogs Legion
- Yakuza: Like a Dragon
Willst du die volle Leistung der Xbox Series X, musst du dafür 500 Euro ausgeben. Deutlich günstiger, wenn auch mit technischen Abstrichen, ist die Series S. Sie kostet zum Start 300 Euro. Die beiden Modelle sind gleichzeitig am 10. November 2020 erschienen. Du kannst sie also ab sofort bestellen. Aufgrund der hohen Nachfrage kann es aber sein, dass nicht beide Geräte verfügbar sind. Bei der Xbox Series X musst du aktuell einige Wochen auf eine Konsole warten.