Microsoft hat bislang in Windows 10 an unterschiedlichen Stellen Werbung angezeigt. Nun wird neuerdings sogar der Explorer für Werbebotschaften genutzt. Die Werbung kann deaktiviert werden – bei Inkaufnahme von Nachteilen.
Die Werbe-Wut von Microsoft unter Windows 10 hat bereits einige Kritiker auf den Plan gerufen. Auch die neueste Platzierung dürfte kaum auf Gegenliebe stoßen. So berichten zuletzt US-amerikanische und britische Anwender verstärkt von Werbebotschaften im von Usern vielfach genutzten Explorer. Die Einblendungen zielen ausschließlich auf ein Produkt von Microsoft, gezeigt wird Werbung für den hauseigenen Cloud-Speicherdienst Onedrive. Der ist bis 5 GByte gratis zu benutzen, die Einblendung im Dateimanager von Windows 10 weist auf die kostenpflichtige Variante hin, die gegen eine monatliche Gebühr auf ein TByte angehoben werden kann. Microsoft will in einer Stellungnahme nichts von Werbung wissen. Es handle sich um eine „Benachrichtigung, um Kunden auf die Möglichkeiten für die Datenspeicherung und die Dateiverwaltung in Cloud-Diensten hinzuweisen“.
Werbung im Explorer kann deaktiviert werden, aber …
Nutzer können die Werbebotschaften zum einen wegklicken. Zum anderen gibt es eine Möglichkeit, die Einblendungen dauerhaft zu deaktivieren. Dafür muss im Explorer unter Ordneroptionen die Registerkarte „Ansicht“ aufgerufen werden. Mit dem Löschen des Häkchens bei „Benachrichtigungen des Synchronisierungsanbieter anzeigen“ und der Bestätigung mit „OK“ wäre die Deaktivierung unter Windows 10 geschafft. Allerdings: Weder weist Microsoft von sich aus auf die Abschaltoption hin. Noch ist es nach der Deaktivierung für den User weiterhin möglich, Benachrichtigungen von OneDrive selbst zu erhalten. Bislang hat die Werbebotschaft im Explorer Deutschland nicht erreicht und der Dateimanager behält hierzulande seine Weiße Weste. Wie lange noch, ist völlig offen.