Ein Messenger nur für gereifte Jugendliche? Wenn es nach dem Gesetz geht: ja. Weshalb WhatsApp das Mindestalter für seine Nutzer von 13 auf 16 Jahren angehoben hat. Jetzt hat der Dienst den nächsten Schritt vollzogen – und lässt sich das Alter ab sofort bestätigen.
Die Anhebung des Mindestalters hatte WhatsApp bereits Ende April angekündigt – aber den Worten bislang keine Taten folgen lassen. Weiterhin konnten auch die Nutzer unter der neuen Grenze von 16 Jahren ungestört miteinander chatten. Allenfalls Neumitglieder mussten mit den aktualisierten Nutzungsbestimmungen auch der Altersgrenze zustimmen. Nun allerdings ist es auch für die bisherigen WhatsApp-Nutzer so weit, wie appgefahren.de berichtet.
Schritt für Schritt wird ein Hinweis ausgerollt, dass ab jetzt neue Richtlinien gelten. Innerhalb eines Monats sollen die Nutzer dann den Nutzungsbestimmungen zustimmen. Der entscheidende Teil findet sich im Absatz “Altersanforderungen”:
“WhatsApp Ireland Limited stellt unsere Dienste zur Verfügung und ist verantwortlich für deine Daten und Informationen, wenn du WhatsApp benutzt. Um WhatsApp benutzen zu dürfen, musst du mindestens 16 Jahre alt sein.”
Zusätzlich zum Klick auf “Zustimmen”, mit dem es bei den meisten Nutzungsbedingungen getan ist, muss der User diesmal explizit einen Schalter umlegen bei “Bestätige, dass du mindestens 16 Jahre alt bist”.
Verantwortung wechselt von WhatsApp zum Nutzer
Mehr allerdings ist nicht vonnöten, eine Prüfung etwa der Ausweisnummer findet nicht statt. Aber die Verantwortung dafür, dass das nötige Alter für die Nutzung der Messenger-Dienste gegeben ist, liegt nun nicht mehr bei WhatsApp, sondern beim Nutzer. Wobei kaum anzunehmen ist, dass es ernsthafte Konsequenzen für den Fall gibt, dass jemand bei einer Falschangabe erwischt wird.
Hintergrund der Aktion ist die neue Datenschutzgrundverordnung, die am 25. Mai eingeführt wird. Danach dürfen Daten von Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, nicht verarbeitet werden – die Datennutzung aber ist die Basis von WhatsApp. Für alle unter 16 Jahren ist das Einverständnis der Eltern erforderlich. Theoretisch. Denn ein Einverständnis dürfte kaum vorliegen bei allen, die sich jetzt womöglich für ein paar Jährchen älter erklären.