Der Sicherheitssoftware-Anbieter Kaspersky hat einen Trojaner entdeckt, der Unbefugten umfangreichen Zugriff auf sensible Daten und Funktionen infizierter Android-Smartphones erlaubt. Das Schlimme: Die Gefahr durch die clevere Spyware besteht offenbar nicht erst seit gestern.
Kaum scheint sich die Aufregung um “Meltdown” und “Spectre” zumindest ein wenig zu legen, da folgt auch schon der nächste Paukenschlag. Im Fokus stehen jetzt mal wieder mobile Geräte mit dem Android-Betriebssystem.
Umso gefährlicher, dass so mancher beim Trubel um all die Sicherheitslücken bei technischen Geräten schon regelrecht abgestumpft scheint. Insbesondere dann, wenn es um unserer liebstes Kind – das Smartphone – geht, machen sich viele Nutzer noch immer kaum Gedanken um etwaige Sicherheitslücken. Doch die gibt es. Das zeigen nicht nur Beispiele wie „Loapi“ Ende vergangenen Jahres, sondern auch der aktuelle Fall.
Umfassende Überwachung durch “Skygofree”
So will die Softwareschmiede Kaspersky nun einen Trojaner entdeckt haben, mit dem sich infizierte Geräte umfassend ausspionieren lassen. Die kurzerhand auf den Namen „Skygofree“ getaufte Schnüffelsoftware zeichne sich dadurch aus, dass sie extrem umfangreiche Funktionen biete. So soll sich damit nicht nur etwa der aktuelle Standort des befallenen Gerätes ausmachen lassen, sondern auch nach Lust und Laune das Mikrofon einschalten. Betroffenen und deren Umgebung könnten also ohne Weiteres abgehört werden. Genügt das dem Angreifer nicht, kann wohl auch gleich noch die Frontkamera zugeschaltet werden.
Darüber hinaus lasse sich zum Beispiel die WLAN-Funktion des Smartphones nach Belieben fernsteuern und problemlos auf Apps zugreifen.
Spätestens beim Blick auf die einschlägigen Messenger-Programme sollten potenziell Betroffene hellhörig werden. So ist es beispielsweise denkbar, mithilfe des Trojaners bei sämtlichen WhatsApp-Chats mitzulesen – um nur ein greifbares Beispiel zu nennen. Auch andere Anwendungen wie der Facebook-Messenger, Skype und Co. bilden da keine Ausnahme.
Gefahr durch “Skygofree” besteht seit Langem
Genau genommen besteht das Problem wohl schon seit dem Jahr 2014. Das zumindest soll eine Analyse von Kaspersky ergeben haben. Doch damit nicht genug: Demnach sei davon auszugehen, dass der Trojaner über die vergangenen Jahre hinweg stetig “verbessert” und an neue Bedingungen angepasst wurde.