Die Würfel sind gefallen: Beim hauseigenen OS will Volkswagen auf Android setzen. Entgegen der Erwartungen allerdings nicht auf das native Android Auto, sondern auf die freie Version. Bis es so weit ist, werden aber noch einige Jahre ins Land gehen.
Erst 2025 soll Android in Fahrzeugen des Autoriesen verbaut werden. Der Grund für die Verzögerung? Die frei verfügbare Android-Version will Volkswagen an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, wie unter anderem mobiFlip berichtet. Dafür wird ein Team von Entwicklern zusammengestellt (um die 5.000 Mitarbeiter sind im Gespräch), das die agile Car-Software-Einheit auf die Beine stellen soll.
Mit dieser Plattformlösung will der Wolfsburger Konzern hauptsächlich die Fahrzeugelektronik in seinen Autos verschlanken. Derzeit kommt noch eine angepasste Version von Linux zum Einsatz, außerdem lassen sich in einem Wagen bis zu 70 verschiedenen Module verbauen. So sind neue Modelle wie der VW ID.3 noch mit dem aktuellen Infotainmentsystem ausgestattet.
Auch wenn das VW-OS auf Android basieren wird, mit dem Smartphone-Betriebssystem ist es nicht gleichzusetzen. Unterschiede gibt es beispielsweise in der Hardware, den Bedienmöglichkeiten und dem User Interface. Außerdem sollen die Radio-Navigationssysteme der zwölf Konzernmarken mit individuellen grafische Oberflächen versehen werden. Die Nutzung von Android-Apps im VW-Auto ist somit auch gewährleistet. Aus Sicherheitsgründen aber hauptsächlich per Sprachsteuerung.
Eine Einbindung von Google-Services ist dagegen nicht geplant, da VW nicht alle Sensordaten der Fahrzeuge mit Google teilen möchte. Zwecks Alternativ-Maßnahmen hat sich Volkswagen mit Microsoft zusammengetan, um die Volkswagen-Automotive-Cloud zu kreieren. Als Basis dient dafür die Microsoft-Connected-Vehicle-Plattform. Darin sollen alle digitalen Dienstleistungen des größten Autoherstellers der Welt gesammelt und dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden.