Wer in der vergangenen Woche die Schlagzeilen der Technik-News überflogen hat, konnte fast meinen, in einem Science-Fiction Film gelandet zu sein: Von virtuellen Notizzetteln, die an realen Türen befestigt werden konnten, war die Rede. Nachrichten sollen nicht mit dem Finger, sondern direkt mit den Gedanken getippt werden. Dahinter steckt die Entwicklerkonferenz F8, zu der Facebook in den vergangenen Tagen geladen hatte. Und auch sonst herrschte alles andere als Untätigkeit in der Technikwelt: Apple scheint ebenso fleißig, wie leider auch heimlich, an iPhones zu basteln und will im Herbst wohl gleich drei neue Modelle vorstellen. Xiaomi ist da sogar schon einen Schritt weiter und hat sein durchaus konkurrenzfähiges Mi 6 vorgestellt. Sie wollen noch mal einen ganz genauen Blick in die Zukunft werfen? Dann haben wir hier die wichtigsten News für Sie zusammengefasst.
Facebook will mehr. Dabei nimmt die Social Media Plattform im Leben vieler Menschen bereits eine zentrale Rolle ein: Sie liefert den neuesten Klatsch und Tratsch der Freunde, ersetzt die Tageszeitung oder wird als Kommunikationsmittel genutzt. Doch das reicht nicht, auf der Entwicklerkonferenz F8 hat der Konzern gezeigt, wo es in Zukunft hingehen soll – am liebsten direkt in den Kopf der Nutzer.
Dabei führt der erst Schritt genau dorthin zurück, wo die Plattform einst ihren Ursprung hatte: an die Uni. Verbesserte Facebook zu Anfang noch die Kommunikation in Harvard & Co., soll nun Augmented Reality dazu genutzt werden, um virtuelle Zettel an ganz reale Türen der Wohnheim-Nachbarn zu hängen. Doch natürlich ist dort längst nicht Schluss. Facebook will zur ersten Augmented Reality Plattform werden. Die erweiterte Realität soll die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie aufheben, zumindest wenn Erstere durch eine Kameralinse betrachtet wird. Und wenn es nach Facebook geht, dann lassen sich auch irgendwann Nachrichten per Gedanken tippen. Würde auch viel schneller gehen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Fotos nicht auch auf diese Weise posten lassen.
3 auf einen Streich: Apple scheint große Pläne in Sachen iPhones zu haben
Woran die Entwickler gerade arbeiten, würde ein anderes Unternehmen hingegen nur äußerst ungern preisgeben: Apple. Der iPhone-Gigant tüftelt lieber im Stillen an den nächsten Flaggschiffen. Details rutschen da immer nur zufällig durch. Oder vielleicht gibt es auch einfach noch nichts Genaues zu berichten? Denn in Sachen iPhone 8 scheint Apple selbst noch nicht so richtig zu wissen, wo die Reise hingeht: Ist der Fingerabdrucksensor vorn oder hinten? Ist das Display glatt oder gebogen? Wie wird die Kamera angeordnet? Es hilft wohl nichts, wir müssen auf genauere Infos warten. Immerhin scheint sich das Warten diesmal wirklich zu lohnen, denn Apple will angeblich gleich drei neue iPhones auf den Markt bringen. Neben dem Jubiläumsmodell soll auch das iPhone 7 neu aufgelegt werden, mit großem Update und neuer Optik. Nach dem Warten kommt also das Entscheiden. Apple macht es uns aber auch wirklich nicht leicht.
Xiaomi machte in dieser Woche hingegen Nägel mit Köpfen und stellte sein neues Flaggschiff, das Xiaomi Mi 6, offiziell vor. Dabei hatten sich die Chinesen sowohl in Sachen Aussehen als auch Ausstattung einiges von der Konkurrenz abgeschaut: Wie beim iPhone 7 fehlt der Kopfhöreranschluss. Der Snapdragon 835 Prozessor treibt auch das aktuelle Samsung Modell in den USA an und die Kamera bietet mit 4K-Auflösung den neuesten Standard. Trotzdem liegt das Smartphone preislich deutlich hinter den Konkurrenten: Nur 2.499 Yuan, umgerechnet rund 338 Euro, soll es kosten. Umgerechnet wird nur leider noch nicht – das gute Stück erscheint erstmal ausschließlich auf dem chinesischen Markt.
Instagram zum Ausdrucken – Fuji digitalisiert die Sofortbildkamera
Kann man Zukunft und Vergangenheit eigentlich mischen? Kann man. Und was dabei herauskommen kann, ist gar nicht mal so schlecht. So hat Fuji sich seit einiger Zeit daran gemacht, die guten alten Polaroids wieder zum Leben zu erwecken: Die Instax Cameras knipsen und werfen die gemachten Bilder auch gleich aus. So viel also zur Vergangenheit. Der hat Fuji nun noch eine Prise neue Technik spendiert und seine Sofortbildkamera mit einem Display ausgestattet. Auf diesem können die Bilder angesehen, mit einem Filter verschönert und anschließend direkt gedruckt oder eben verworfen werden. Die Instax SQ 10 soll im nächsten Monat für rund 260 Euro in den Verkauf starten.
Während die Zukunft der Technik in den schönsten Farben gezeichnet wird, sehen Umweltschützer die Zukunft unserer Erde eher kritisch. Dabei kann gerade die Technik helfen, unsere Natur und die vorhandenen Ressourcen zu schützen. Etwa diese Erfindung: Well, ein smartes Messgerät, hilft beim Wassersparen. Stilvoll und natürlich mit einer App. Ein Verbindungsstück wird zwischen Wasserhahn und Wasseranschluss geschaltet und misst dort den Wasserverbrauch. Für die Dusche gibt es einen smarten Duschkopf, der direkt misst. Die Werte werden dann in einer App dargestellt. Dort kann vorab auch festgelegt werden, wie hoch der tägliche Wasserverbrauch sein soll. Und dank der schönen Optik der App macht das Wassersparen sogar Spaß.
Apple lässt Autos alleine fahren – und baut vielleicht bald selbst welche
Und noch eine News hat uns diese Woche ganz weit in das Science-Fiction-Zeitalter katapultiert: Apple darf selbstfahrende Autos durch die Straßen rollen lassen. Erst mal nur in Kalifornien, und auch nur zu Testzwecken. Außerdem beschränkt sich die dazu erhaltene Genehmigung wohl auch darauf, dass zunächst nur die Software am Modell des 2015 Lexus RX450h ausprobiert wird. Doch auch an einem eigenen Auto könnte Apple arbeiten, schließlich stellte der Konzern in letzer Zeit auffallend viele Auto-Spezialisten ein. Nur iDrive kann Apple sein Auto dann wohl nicht nennen.
Wann sich die vielen Ankündigungen unter das Tagesgeschehen mischen und welche Erfindungen es nie vom Notizblock auf die Werkbank schaffen, wissen wir noch nicht. Vielleicht waren die Highlights der Entwicklerkonferenz aber schon eine Art Trailer für den ganz realen Science-Fiction-Film.