Wie lautet wohl das Geheimrezept für ein spannendes Technikjahr? Zu den Hauptzutaten gehören in jedem Fall der Release innovativer Smartphones und Tablets. Ebenfalls nicht fehlen dürfen natürlich die ein oder anderen hilfreichen Gadgets und für die besondere Würze sorgen dann ebenso kuriose wie verblüffende Erfindungen aus der Start-up-Branche. Und damit alles perfekt wird, verliert die Technik-Welt keine Zeit und schwingt direkt in der ersten Woche des noch jungen Jahres kräftig den Kochlöffel.
Viele Köche sollen ja angeblich den Brei verderben. In Sachen Smartphones können wir in diesem Jahr aber eher von einem Duell der Köche profitieren. Der Spitzenköche, um genau zu sein. Denn spätestens seitdem Apple verkünden ließ, dass sein Geburtstags-Smartphone, das iPhone 8, nicht nur irgendein Gerät werden soll, ist klar: die anderen Smartphone-Giganten werden sich ebenfalls ordentlich ins Zeug legen. Allen voran Samsung. Die Südkoreaner planen in diesem Jahr nicht nur ein neues Galaxy Note 8 mit 4K-Display, als Nachfolger für das Note 7, sondern auch die Galaxy S‑Modelle will Samsung erneuern und natürlich verbessern.
Die Mittelklasse bei Samsung hat bereits ein Upgrade erhalten, denn Samsung stellte zwei neue Geräte der A‑Serie vor. Das A5 soll dank seiner Schnellladefunktion innerhalb von einer halben Stunde seinen Akku halb voll bekommen, das A3 punktet mit handlichen Maßen und geringem Gewicht. Die beiden Modelle, die ab Februar auf den Ladentischen liegen, sind außerdem kleine Wasserratten: Bis zu 30 Minuten halten sie es im Wasser aus, ohne Schaden zu nehmen. Ins Spülbecken sollten Sie Ihr neues Handy aber trotzdem nicht werfen. Seifenlauge mag die Technik dann doch nicht. Und Salzwasser übrigens auch nicht.
Und noch jemand hat sich die Kochschürze umgebunden und ist bereit für neue Glanzleistungen: HTC. Wie ein frischer Leak verspricht, können wir von den Taiwanern vor allem in Sachen Handy-Kameras einiges erwarten. In diesem Jahr sollen wohl mit dem HTC Ocean Note, dem Ocean Master und dem Ocean Smart gleich drei neue Geräte auf den Markt gespült werden. Ein Händler plauderte dabei schon mal aus, dass zumindest beim Flaggschiff, vermutlich dem HTC Ocean Note, mit einer herausragenden Hauptkamera zu rechnen ist, die neue Maßstäbe setzen könnte. Wenn man doch nur schon mal den Deckel anheben könnte, um zu sehen, was sich genau hinter diesen Ankündigungen verbirgt – aber nein, mindestens bis zum 12. Januar müssen wir noch abwarten, dann hat HTC zu einer Pressekonferenz geladen. Und wird vielleicht das Ocean Note vorstellen.
Von so viel Heimlichtuerei hält ein anderer Hersteller gar nichts: Dell – die leakten ihr neues Schmankerl nämlich einfach selbst. Auf der Webseite der Kanadier fand sich ein Bild vom neuen XPS 13 Convertible, für den eigentlich erst einige Tage später eine Pressekonferenz angesetzt war. Macht aber nichts, denn schließlich war der XPS 13 bereits ein großer Verkaufsschlager und dem Bild nach zu urteilen wird auch der Convertible kein Ladenhüter werden: Das Modell verfügt wohl über ein 360-Grad-Scharnier und kann so vom Laptop zum Tablet werden. Mit dem Zwitter schließt Dell nun auch endlich diese Lücke im Portfolio – das kann man ruhig schon mal ausplaudern.
Wenn Smartphone und Tablet das Hauptgericht waren, dann sind die Erfindungen der Start-ups der Nachtisch. Und wie das mit dem Dessert nun mal so ist: Rational betrachtet brauchen wir es nicht, aber wollen wir wirklich darauf verzichten? Ganz genau, deshalb präsentieren wir Ihnen hier unsere verrücktesten Entdeckungen.
Kussechte Apps, smarte Haarbürsten und ferngesteuerte Katzenspielzeuge
Da wäre zuallererst die App Kissenger. Vorgestellt wurde sie neulich auf der internationalen Konferenz “Love and Sex with Robots” in London. Es war schon die zweite Konferenz dieser Art, der Bedarf scheint also da zu sein. Ein Markt für die Kissenger-App wäre in jedem Fall vorhanden, denn das kleine Programm soll Fernbeziehungen helfen. Und zwar beim Knutschen. Dazu lässt sich das Smartphone mit einem Aufsatz ausstatten, der über eine Silikonscheibe verfügt. Hat der Partner den gleichen Aufsatz werden die Lippenbewegungen von einer Silikonscheibe auf die andere übertragen. Und das soll sich dann anfühlen wie ein echter Kuss – vergisst man mal den Silikongeschmack.
Mit etwas Plastikgeschmack müssen sich vermutlich auch die Vierbeiner begnügen, zumindest, wenn Herrchen oder Frauchen Fan dieser App sind: Pawbo. Mittels einer Heimtier-Webcam und der dazugehörigen App kann auch von unterwegs jederzeit ein Blick auf die Vierbeiner geworfen werden. Doch damit nicht genug. Die Webcam hat auch einen eingebauten Laserpointer, mit dem der Stubentiger durchs Wohnzimmer gescheucht werden kann und wer vorher den eingebauten Futterspender gefüllt hat, kann den kleinen Liebling über die App auch zwischendurch füttern. Natürlich kann das alles auch auf Video oder Foto aufgenommen werden. Rundumbetreuung also? Nicht ganz, zum Streicheln müssen Sie dann doch noch nach Hause kommen – zum Glück.
Sie haben gar keinen Vierbeiner? Und auch keine Fernbeziehung? Dann haben wir vielleicht trotzdem etwas für Sie – zumindest für Ihre Haare. Withings und L’Oréal würden Ihnen nämlich gern dabei helfen, diese schöner und gesünder zu machen: mit einer smarten Haarbürste. Ein eingebautes Mikrofon in der Bürste in Verbindung mit der passenden App verrät, ob Sie Ihre Haare richtig bürsten und ob diese unordentlich waren. Und natürlich meckert die Bürste auch, wenn Sie nasses Haar kämmen – denn das führt zu Haarbruch.
Zugegeben, die letzten Meldungen hatten wohl etwas viel rosa Zuckerguss. Doch eine letzte Süßigkeit müssen wir noch loswerden: Es geht, wie soll es anders sein, um Nougat. Genauer um Android Nougat. Denn das Betriebssystem soll Grundlage für ein selbstfahrendes Auto werden. Im Vorfeld zur CES haben Google und der Automobilhersteller Fiat Chrysler Automobiles angekündigt, ein neues Fahrzeug vorstellen zu wollen, das mit einem auf Android Nougat basierenden Uconnect-Betriebssystem ausgestattet ist. Die Software wurde zunächst in einem Chrysler 300 Sedan eingebaut und kann derzeit auf der CES in Las Vegas bestaunt werden. Natürlich ungemein praktisch, so ein selbstfahrendes Auto, auf dem Weg nach Hause haben Sie so den Kopf frei, um schon mal das Abendessen zu planen.