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UPDATED weekly: Nokia wird nost­al­gisch, Black­Ber­ry haut in die Tas­ten, Hua­wei setzt neue Maß­stä­be & mehr

Jede Woche geschehen interessante Dinge in der Technik-Welt. Es ist schwer, da den Überblick zu behalten. UPDATED fasst daher die wichtigsten News kompakt zusammen.

Haben wir uns im Jahr geirrt? Sind das alte Fotos oder ein ver­früh­ter April­scherz? Wer in die­ser Woche nur einen flüch­ti­gen Blick auf die News gewor­fen hat­te, konn­te durch­aus ins Grü­beln kom­men. Denn auf einer der größ­ten Smart­phone-Mes­sen des Jah­res, dem Mobi­le World Con­gress, stan­den plötz­lich Tas­ten-Han­dys im Mit­tel­punkt, die teil­wei­se noch nicht ein­mal LTE-fähig waren. War­um das aber alles sei­ne Rich­tig­keit hat, und was es sonst noch Neu­es, Altes und Skur­ri­les aus der Tech­nik­welt zu berich­ten gibt, haben wir noch ein­mal für Sie zusammengefasst.

Nokia. Noch vor einem hal­ben Jahr spiel­te die fin­ni­sche Fir­ma in der Smart­phone-Welt etwa eine so gro­ße Rol­le wie der­zeit Flip­flops in Finn­land. Ohne damit jetzt dem fin­ni­schen Win­ter zu nahe tre­ten zu wol­len – und Nokia auch nicht. Denn als in der ver­gan­ge­nen Woche alle Welt beim MWC auf die neu­es­ten mobi­len Errun­gen­schaf­ten blick­te, stand vor allem einer im Ram­pen­licht. Ganz genau: Nokia. Viel­leicht wäre das anders gewe­sen, wenn Sam­sung die Mes­se genutzt hät­te, um das neue Gala­xy S8 vor­zu­stel­len oder Apple die Mes­se genutzt hät­te, um über­haupt irgend­et­was vor­zu­stel­len. Doch wäh­rend die bei­den Markt­füh­rer noch an ihren zukünf­ti­gen Flagg­schif­fen schrau­ben, hat Nokia just die alte Cash­cow wie­der aus dem Stall geholt: das 3310.

So ein rich­ti­ges “Nokia” ist es aller­dings gar nicht, das muss man wohl der Fair­ness hal­ber sagen. Denn dahin­ter steckt jetzt die Fir­ma HMD Glo­bal. Die­se hat­te sich im ver­gan­ge­nen Jahr die exklu­si­ven Rech­te für Han­dys, Smart­phones und Tablets von Nokia gesi­chert. HMD ist, wie Nokia, im fin­ni­schen Espoo ange­sie­delt. Die bei­den sind also Nach­barn. Und am Ende des Tages ist das neue alte Han­dy doch irgend­wie ein Nokia-Kno­chen – etwas schma­ler, etwas leich­ter, das Dis­play ist etwas grö­ßer und es gibt eine Kame­ra. Aller­dings nur mit 2 Mega­pi­xeln. Doch der Akku hält immer noch einen Monat, ins Inter­net will man mit den 2G nicht wirk­lich und wer das Spiel Sna­ke ver­misst hat, kann die hung­ri­ge Schlan­ge wie­der über das Dis­play schlän­geln las­sen. Dies­mal aller­dings in Far­be, ein biss­chen mit der Zeit ist man dann doch gegangen.

Nokia setzt lie­ber auf smar­te Waa­gen als auf Smartphones

Wäh­rend wir also so lan­ge gar nichts von Nokia gehört haben, schei­nen die Fin­nen nun fast über­all auf­zu­tau­chen. Doch auch das ist kein Zufall: Denn nach­dem sie im ver­gan­ge­nen Jahr die fran­zö­si­sche Fir­ma Withings über­nom­men haben, wer­den die Fin­nen nun auch auf dem Markt der Fit­ness-Tra­cker, smar­ten Waa­gen, Blut­druck­mess­ge­rä­te und was es noch in die­sem Sek­tor gibt, mit­mi­schen. Künf­tig wer­den die Gad­gets auch unter dem Namen Nokia ver­kauft. Alle Infos, die durch die smar­ten Gerä­te gesam­melt wer­den, kön­nen mit der App “Health Mate” abge­ru­fen, gesam­melt und bald viel­leicht auch an den Arzt geschickt wer­den. Denn Nokia arbei­tet an einer “Pati­ent Care-Platt­form”, die die Ver­bin­dung zwi­schen Arzt und Pati­ent ver­ein­fa­chen soll. Und wer weiß, einst tele­fo­nier­te ja die hal­be Welt mit dem Nokia 3310, jetzt könn­ten bald eben­so vie­le ihre Schrit­te mit einem Nokia-Fit­ness-Tra­cker zäh­len. Nur ist der dann hof­fent­lich handlicher.

Nun aber zurück zu den Tas­ten­te­le­fo­nen. Da waren wir ja noch gar nicht fer­tig. Denn auch Black­Ber­ry setz­te bei sei­nem Neu­en auf eine phy­si­sche Tas­ta­tur. Das KEYo­ne macht dann also auch wie­der Klick­ge­räu­sche beim Tip­pen. Dar­über beschwe­ren muss sich aber nie­mand, denn dass es noch ein­mal ein Tas­ten-Black­Ber­ry geben soll, hat­ten sich die Fans des Geschäfts­han­dys wohl gewünscht. Black­Ber­ry ist übri­gens auch nicht mehr so rich­tig Black­Ber­ry. Her­stel­ler TCL hat sich nahe­zu welt­weit die Rech­te an der Mar­ke gesi­chert und auch das KEYo­ne mit herausgebracht.

Gibt es denn jetzt aber über­haupt noch rich­ti­ge Smart­phones? Ja, gibt es: zum Bei­spiel bei Hua­wei. Die Chi­ne­sen haben auf dem MWC ihre neu­en High-End-Pho­nes vor­ge­stellt, das P10 und das P10 Plus. Und die sind auch wie­der so, wie man sich Neu­erschei­nun­gen im Jahr 2017 vor­stellt: Mit einem Dis­play, das fast die kom­plet­te Vor­der­sei­te ein­nimmt und nicht nur Far­be, son­dern Full HD anzeigt, mit einer Kame­ra, die in 4K filmt und einem Kirin 960-Pro­zes­sor, der für genü­gend Schnel­lig­keit sorgt.

Kopf­hö­rer statt kli­cken­de Tasten

Frü­her war es ja so: Wer in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln sein Han­dy nut­ze, wur­de etwas schief ange­se­hen. Wer zudem noch tele­fo­nier­te, ern­te­te böse Bli­cke. Das lag aller­dings auch dar­an, dass man frü­her irgend­wie lau­ter in sein Mobil­te­le­fon sprach. Heu­te schaut nie­mand mehr irgend­wen an, son­dern blickt auf sein eige­nes Smart­phone. Das könn­te sich aller­dings ändern, wenn das Gegen­über Klick­ge­räu­sche beim Tip­pen macht. Und das lässt sich bei einer phy­si­schen Tas­ta­tur wohl nicht ver­mei­den. Was sich aller­dings ver­mei­den lässt, sind Wut­aus­brü­che. Das geht ganz ein­fach: Kopf­hö­rer auf, Musik an. Dafür, dass die gute Lau­ne sogar noch vor dem ers­ten Beat ein­setzt, möch­te die­se Fir­ma sor­gen: Color­wa­re. Der Name ist Pro­gramm, denn das Unter­neh­men ver­wan­delt die sonst wei­ßen Apple Air­Pods in bun­te Hin­gu­cker. Rosa, Blau, Grün und ver­schie­dens­te Glit­zer­far­ben sind im Reper­toire. Alles außer Weiß eben. Ganz güns­tig ist der Spaß nicht: Wer­den die Kopf­hö­rer bei Color­wa­re gekauft, kos­tet bei­des zusam­men 299 US-Dol­lar. Wer es aber gern bunt mag, kann bei Color­wa­re auch sei­ne Play­Sta­ti­on-Con­trol­ler, sein Mac­Book, sein iPho­ne und ande­re Gerä­te anma­len lassen.

Auf die Ohren gibt es auch etwas bei unse­rer nächs­ten Ent­de­ckung: Myma­nu. Die Kopf­hö­rer sehen ein biss­chen aus wie klei­ne Hör­ge­rä­te. Ihre Haupt­funk­ti­on ist ver­blüf­fend: Zusam­men mit einer dazu­ge­hö­ri­gen App die­nen sie als Simul­tan­über­set­zer. Laut Her­stel­ler sol­len dann Unter­hal­tun­gen zwi­schen zwei Per­so­nen mög­lich sein, die unter­schied­li­che Spra­chen spre­chen. Das Gad­get star­te­te als Kick­star­ter-Pro­jekt. Die Finan­zie­rung ist aber längst gesi­chert und die ers­ten Kopf­hö­rer sol­len noch in die­sem Monat ver­sandt wer­den. Für 199 US-Dol­lar kön­nen die klei­nen Über­set­zer über die Kick­star­ter-Platt­form gekauft werden.

Ein wei­te­res inter­es­san­tes Kick­star­ter-Pro­jekt ist Turn Touch. Eine klei­ne Holz­fern­be­die­nung, die stil­voll das Smart Home steu­ert. Per App las­sen sich die Tas­ten des Hand­schmeich­lers mit den ver­schie­dens­ten smar­ten Gerä­ten ver­knüp­fen. So kann das Licht ein‑, die Musik aus- und die Hei­zung ange­schal­tet wer­den. Die Fern­be­die­nung kos­tet ab 79 US-Dol­lar und könn­te dank ihres hüb­schen Holz­de­signs glatt als Deko durch­ge­hen. Eben­falls sehr ange­nehm: Es gibt nur vier Tas­ten und die sind eben­falls aus Holz, nicht kal­tem Glas – manch­mal ist ein klei­ner Schritt zurück und weg von Touch­screen & Co. viel­leicht doch gar nicht so verkehrt.

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