Geburtstage, Comebacks, Neuvorstellungen – die Technikwelt zeigte sich in dieser Woche in Partystimmung. Grund gab es genug: Das iPhone feierte sein Zehnjähriges, Nikon schon seinen 100. Geburtstag. Nokia meldete sich auf dem Smartphone-Markt zurück und Nintendo verriet endlich Details zu seiner neuen Spielekonsole. Und das war noch längst nicht alles. Hier sind die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Technikwoche.
Vielleicht liegt das mit der Feierlaune daran, dass die Woche mit dem Ausklang der Technikmesse CES in Las Vegas eingeläutet wurde. Diese stellte mit 175.000 Besuchern und 3.800 Ausstellern neue Rekorde auf – das sorgte vor Ort sogar für ein Platzproblem, sodass einige Ausstellungsbereiche in Räume der Casino-Hotels ausgelagert werden mussten. Und zu allem Überfluss drängelten sich nicht nur jede Menge menschliche Besucher durch die Messehallen, auch Roboter waren reichlich auf der CES vertreten. Allerdings nicht als Besucher. Stattdessen spielten Zukunftstechnologien eine große Rolle in Las Vegas: Humanoide Roboter, die schon bald die Kinderbetreuung übernehmen oder Reisenden auf Flughäfen helfen könnten, fanden sich ebenso auf der Messe wie autonome Drohnen, die Pakete zustellen oder selbstfahrende Autos.
Das Ende der Messe bedeutete keineswegs ein Ende der Party: Schon am Montag ging es direkt in Finnland weiter und Nokia ließ die Sektkorken knallen. Glauben wir zumindest, denn das Unternehmen meldete sich wieder auf dem Smartphone-Markt zurück — mit dem Nokia 6, einem Mittelklasse-Smartphone, welches mit dem Android 7 Nougat Betriebssystem läuft. Zum Start verkauft Nokia zwar nur in China, der Konzern hat aber seine Teilnahme am Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona zugesagt, sodass der Eintritt in den europäischen Markt nicht weit sein kann.
Happy Birthday iPhone und Nikon
Und noch jemand begann die Woche mit einer Feier: Apple. Denn genau zehn Jahre zuvor, am 9. Januar 2007, erblickte das erste iPhone das Licht der Welt. Genauer: das Licht der Pressekonferenz. “Wir werden das Telefon neu erfinden”, verkündete der damalige Apple-CEO Steve Jobs – und hielt sein Versprechen. Auch das Jubiläums-iPhone 8 soll wieder neue Maßstäbe setzen und die Gerüchteküche überschlägt sich nahezu mit Spekulationen. Während ein gebogenes OLED-Display im iPhone 8 noch wahrscheinlich erscheint, sind durchsichtige Löcher im Handy doch eher unrealistisch — zumindest noch. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns Apple auch diesmal wieder.
Viel Applaus gab es auch zum Ende der Woche: Freitag, den 13. suchte sich Nintendo aus, um die neue Spielekonsole Switch offiziell vorzustellen. Dazu gab es natürlich eine Party. Disco-Musik und Laser-Scheinwerfer begleiteten die Präsentation. In Deutschland konnte per Livestream mitgefiebert werden – zumindest die Frühaufsteher unter uns, denn wer wirklich “live” dabei sein wollte, musste schon um 5 Uhr morgens auf YouTube vorbeischauen. Doch Schlafmangel hin oder her, die Japaner haben sich ordentlich ins Zeug gelegt. Die Nintendo Switch kombiniert Heimkonsole und Handheld. Sie sorgt also nicht nur für Spielspaß daheim, sondern lässt auch unterwegs keine Langeweile aufkommen. Außerdem umfasst sie sozusagen die gesamte Nintendo-Geschichte in einer Konsole: Denn sie verbindet alle Eigenschaften der bisherigen Nintendo-Erzeugnisse, vom NES über Game Boy und GameCube bis hin zur Wii. Da kribbelt es dem ein oder anderen Gamer sicher schon in den Fingern – und lange gedulden muss sich auch niemand mehr: Am 3. März erscheint die Switch in den Läden, Vorbestellungen nimmt Nintendo schon ab dem 21. Januar entgegen.
Und während die Nintendo Switch schon im Frühjahr in den Läden – und vor allem in den Wohnzimmern – steht, muss auf eine andere Spielekonsole etwas länger gewartet werden: die Xbox Scorpio. Sie soll die Lücke zum Gaming-PC schließen und die Zocker mit 4K-Auflösung und Virtual Reality-Komponenten beglücken. Den Verkaufsstart hat Microsoft allerdings erst frühestens für Oktober angekündigt. Immerhin: Auf der Electronic Entertainment Expo Mitte Juni sollen schon mal einige Details bekannt gegeben werden.
Doch bleiben wir noch kurz bei den Geburtstagskindern. Denn zu denen gehört in diesem Jahr auch Nikon: Das Kamera-Unternehmen wird 100 Jahre alt. Wenn man es ganz genau nimmt, dann dürfte die Party eigentlich erst im Sommer starten, am 25. Juli. An diesem Tag vor genau 100 Jahren fing das japanische Unternehmen an, optische Gläser zu bauen. Erstmal nur für Mikroskope, 1925 kam das erste Objektiv dazu und 1959 wurde die erste Nikon Kleinbild-Spiegelreflexkamera vorgestellt. Auf der eigens für das Geburtstagsjahr angelegten Webseite lässt sich die Entstehungsgeschichte noch einmal durchleben und der imposante Geburtstagsfilm ist zumindest ein kleiner Trost für alle, die nichts von der Torte abbekommen haben.
Monopoly-Hotline für wütende Verlierer
“Kuchen für alle” heißt es hingegen beim beliebten Brettspiel Monopoly. Denn die Fans können jetzt über die Zukunft der Spielfiguren bestimmen, indem sie wählen, welche Art von Figuren künftig in Monopoly über das Spielbrett hüpfen. Dann könnten beispielsweise Hashtags oder zwinkernde Emojis über das Spielfeld ziehen. Ok, das Torten-Emoji steht dann doch nicht zur Auswahl. Bis zum 17. Februar läuft das Online-Votum noch, die neuen Figuren soll es dann ab Herbst geben. Aber Achtung: Monopoly ist vor allem bei kleinen Familienfeiern nicht zu unterschätzen. Statistisch gesehen endet sogar jede zweite Partie in einem Streit. Das hat auch der Spielehersteller Hasbro erkannt und eine Monopoly-Hotline eingerichtet. Diese sollte wütende Verlierer beruhigen und den Spielfrieden wiederherstellen. Allerdings gab es diese Aktion nur während der Weihnachtsfeiertage – jetzt sind Sie wieder auf sich allein gestellt. Mit den neuen Spielfiguren könnte sich das Problem aber ohnehin erledigt haben, wer kann schließlich einem Zwinker-Emoji oder einem watschelnden Pinguin schon böse sein, auch wenn er einem die Schlossallee weggeschnappt hat?