“Ein bisschen Spaß muss ein.” So trällerte es schon Roberto Blanco im gleichnamigen Ohrwurm und so dachte es sich in der vergangenen Woche wohl auch die Technikwelt. Microsoft nutzte eine der größten Gaming-Messen, die E3, um seine Xbox One X offiziell vorzustellen. Sony zeigte derweil ein wahres Spielefeuerwerk und Nintendo schickte unseren Lieblingsklempner auf neue Reisen. Doch auch anderswo kam der Spaß nicht zu kurz: OnePlus-CEO Pete Lau ließ es sich nicht nehmen, auf Twitter selbst schon mal einige Features des nächsten Flaggschiffs zu verraten. Apples CEO Cook plauderte hingegen lieber über weit entfernte Projekte als über anstehende Produkte. All das und weitere Schmunzler haben wir hier noch einmal für Sie zusammengefasst.
Für Roberto Blanco ist ganz klar: Mit Spaß “ist die Welt voll Sonnenschein”. Diese natürliche Lichtquelle dürfte vielen Gamern hingegen relativ egal sein. Hier zählen Teraflops statt Vitamin D. Passend dazu stellte Microsoft die Xbox One X auch mitten in der Nacht vor, zumindest nach unserer Zeit. Im Rahmen der Gaming-Messe E3 in Los Angeles präsentierte der Konzern die leistungsstärkste Spielkonsole der Welt. Ein 12 GB großer GDDR5-Grafikspeicher mit 6 Teraflops Leistung sorgt unter den Gamern für Herzklopfen – und dadurch auch für etwas Farbe im Gesicht.
Sony setzte auf derselben Messe auf Soft- statt Hardware. Für die aktuellen Playstation-Modelle gab es ein wahres Feuerwerk an neuen Spielen und Fortsetzungen. Mit kinoreifen Trailern sorgten die Japaner für zuckende Daumen: “Call of Duty: WW2”, “Destiny 2”, Spider-Man” und “Horizon Zero Dawn” laden zu Zombie-Jagden und weiteren Abenteuern ein.
Wer stattdessen lieber Saurier ärgert, über die Dächer von New York hüpft oder durch bunte Fantasiewelten rennt, wird sich bei Nintendos Ankündigung auf der E3 gefreut haben: “Super Mario Odyssey” feiert ein großes Wiedersehen mit dem agilen Klempner. Ab Oktober soll das Maskottchen auch die Switch-Konsole erobern. In der Hauptrolle dann: Marios Mütze. Die rote Kopfbedeckung greift diesmal nämlich mit ins Spielgeschehen ein. Wie? Schauen Sie hier:
Was kann das nächste Flaggschiff? Die einen twittern es – die anderen schweigen lieber
“Drum singen wir tagaus und tagein” – wie schön wäre es doch, wenn das nicht nur für Roberto, sondern auch für den ein oder anderen CEO aus der Smartphone-Welt gelten würde? Doch die meisten hüllen sich zu anstehenden Flaggschiffen in Schweigen. Die Vorfreude versüßen wir uns derweil eben mit Leaks. In Sachen iPhone tauchten in dieser Woche gleich mehrere interessante Informationen auf: Sowohl das iPhone 7s und 7s Plus als auch das Geburtstagskind iPhone 8 sollen ein Glass-Chassis erhalten. Das wiederum würde sehr gut zu den Gerüchten um das kabellose Laden passen. CEO Cook schweigt dazu, wie üblich, und plaudert bei Bloomberg lieber über die Arbeit an selbstfahrenden Autos. Statt an einem Apple-Car arbeiten die Kalifornier hier aber eher an einem iOS fürs Auto. Auch interessant, aber ein paar Infos zum nächsten iPhone wären uns trotzdem lieber gewesen.
Da ist OnePlus-CEO Pete Lau schon deutlich kommunikativer. Kurz vor der offiziellen Präsentation des OnePlus 5 am 20. Juni, nutzt er das neue Flaggschiff schon fleißig zum Fotografieren und teilt seine Schnappschüsse auf Twitter und anderen Plattformen. Mit Überschriften wie “Totally Bokeh” zeigt er damit ganz nebenbei, was die Smartphone-Kamera alles auf dem Kasten haben wird.
Facebook, Feuerwerk und Fragen, die wir uns schon immer gestellt haben
Wie praktisch, wenn bei Geburtstagen nicht nur ein Stück Kuchen abfällt, sondern auch gleich die Antwort auf eine Frage, die seit 30 Jahren unbeantwortet geblieben ist. Es geht darum, ob GIF nun mit einem harten oder weichen G gesprochen wird. Ja, wir geben zu, dass die Frage jetzt niemandem schlaflose Nächte bereitet haben wird – zum Geburtstag der kleinen animierten Filmchen will Facebook zusammen mit den Entwicklern von Giphy Studios trotzdem der Sache auf den Grund gehen und eine Umfrage starten. Außerdem spendiert Facebook der Kommentarfunktion der Haupt-App einen GIF-Button und sorgt so dafür, dass es im Newsfeed zukünftig noch mehr blinkt, hüpft, tanzt und winkt – ganz wie es sich für eine richtige Party gehört.
Reden ist Silber – Bilder sind Gold
Nicht nur im Facebook-Feed dominiert die Optik. Auch in der Berufswelt wird dem richtigen Bewerbungsbild eine entscheidende Rolle zugesprochen. Warum also nicht gleich auf Lebenslauf und Referenzen verzichten und das Ganze auf ein hübsches Foto beschränken? So dachte es sich zumindest McDonald’s und rekrutiert seine Mitarbeiter seit Neuestem über Snapchat, wie die Chicago Tribune berichtete. Bewerber können dank des entsprechenden Filters gleich sehen, ob ihnen die zukünftige Uniform stehen würde und sich mit einem zehnsekündigen Video als Burgerbrater qualifizieren. In Australien wird dieses Konzept schon seit April praktiziert, jetzt will McDonald’s auch in den USA auf die sogenannten “Snaplications” setzen. Ob der Job dann ebenso witzig ist wie der Bewerbungsprozess?
Kennen Sie noch diese winzigen Fernseher, die früher in Küche oder Schlafzimmer den TV-Genuss sicherstellten? Wobei von Genuss wohl nicht wirklich die Rede sein konnte. Heute liefert jedes Smartphone ein besseres Bild und an den Wohnzimmerwänden hängen ohnehin Flachbildschirme, deren Durchmesser im hohen zweistelligen Zollbereich liegen. Bevor Sie jetzt zustimmend nicken und sich zufrieden zurücklehnen, möchten wir Ihnen dieses Exemplar vorstellen: den C Seed 262. Die Zahl ist auch gleichzeitig die Größe. In Zoll. Das Ganze dann in 4K, was sonst. Nachdem Sie nun den Zollstock rausgeholt und nachgemessen haben, ob an Ihrer Wohnzimmerwand noch 7 x 3 Meter frei sind, sollten Sie vielleicht auch einen Blick aufs Konto werfen: Dort müssten mindestens 490.000 Euro herumliegen, denn so viel kostet das gute Stück. Plus 35.000 Euro Montage obendrauf.
Wer noch dabei ist auszurechnen, wie viele Arbeitsstunde bei McDonald’s nötig sind, um den C Seed 262 zu kaufen, sollte sich stattdessen Robertos Weisheit ins Gedächtnis rufen: “Frage nicht nach Zeit und Geld. Weil es Dir und mir auch so gefällt.” Also verbringen wir den restlichen Sonntag lieber vor der Spielkonsole. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein. “Dann kommt das Glück von ganz allein” – und die nächsten Smartphone-Gerüchte ganz sicher auch.