Blaue Hose, rote Mütze, weiße Handschuhe und ständig auf dem Sprung – die Rede ist natürlich von Super Mario. Der flinke Klempner hüpft und flitzt nun auch auf den Android-Smartphones. Und so quirlig wie in dem beliebten Jump’n’Run Game sah es in dieser Woche in der gesamten Technikwelt aus: Zum Samsung Galaxy S8 schießen neue Gerüchte wie Pilze aus dem Boden, Apple schickt seinerseits ganz ohne Ankündigung frische Gefährten ins Spiel und Google erschafft eine neue Android-Welt. Zeit zum Durchatmen blieb da jedenfalls nicht. Falls Sie noch gar nicht alle Münzen einsammeln konnten, haben wir hier die Goldstücke der vergangenen Woche noch einmal für Sie zusammengefasst.
Fangen wir doch gleich mit einem kleinen Spiel an: Signalfarbe mit drei Buchstaben? Ganz genau: Rot. Geheimniskrämer mit fünf Buchstaben? Auch richtig: Apple. Denn statt auf Tamtam setzten die Kalifornier in dieser Woche auf Stille Post – um ausgerechnet ein knallrotes iPhone auf den Markt zu bringen. Während der Online Store am Dienstagmorgen für einige Stunden offiziell für Wartungsarbeiten geschlossen wurde, räumte Apple still und heimlich derweil ein paar neue Produkte in die Regale: Als der Shop dann wieder online ging, fanden sich dort plötzlich ein rotes iPhone 7, eine neue Version des iPhone SE, ein neues iPad und einige frische Armbänder für die Apple Watch. Dafür verschwand das iPad Air 2 ins Lager. Doch auch ohne große Ankündigung seitens Apple schlug das rote iPhone 7 große Wellen. Da sieht man wieder: Reden ist Silber, Schweigen ist …
Auch Samsung scheint diese Weisheit für sich entdeckt zu haben – die Südkoreaner verraten bislang so gut wie nichts zum neuen Flaggschiff und überlassen es lieber der Gerüchteküche, diesem einen gebührenden Auftritt zu bescheren. Für das Galaxy S8 steht nun übrigens auch eine goldene Version im Raum. Neben Black Sky und Archid Grey könnte Gold dann also die Dritte im Bunde sein. Wer übrigens wissen möchte, wie viele Goldmünzen er selbst für das neue Smartphone sammeln sollte: 799 und für die größere Version 899. Allerdings gelten hier voraussichtlich keine der in Super Mario Run erbeuteten Münzen. Dafür darf man am Ende wohl auch nicht nur eine virtuelle Prinzessin in den Armen, sondern ein Smartphone mit Qualcomm Snapdragon 835 Prozessor, 3.000 mAh Akku, 5,8 oder 6,2 Zoll AMOLED-Display, 12 und 8 MP Kamera, einem Iris-Scanner und dem schlauen Sprachassistenten Bixby in den Händen halten. Und ein Stück Nougat gibt es noch obendrauf – das dann allerdings wieder nur virtuell.
O(h) – Google stellt sein neues Betriebssystem-Update für Entwickler bereit
Doch genau in dieser Form gehört das Konfekt zur beliebtesten Süßspeise unter den Android-Usern. Noch. Denn schon bald werden alle Androids nach Googles neuem Gebäck streben: Oreo. Ob das nächste Betriebssystem-Update tatsächlich nach den leckeren Keksen benannt wird, steht zwar noch nicht fest. Welche Neuerungen es auf die Smartphones bringen wird, hingegen schon. Android O soll die Benutzeroberfläche schlauer und hübscher machen. Schlauer, weil es eine Autofill-Funktion für Textfelder und Passwörter geben soll und Apps einfacher kontrolliert werden können, damit sie weder zu neugierig werden, noch durch unnötige Hintergrundaktivitäten zu viel Akku verspeisen. Hübscher, weil veränderbare Startbildschirm-Icons, ein wide-gamut-color-fähiges Display sowie eine Picture-in-Picture-Funktion für Videos für eine bessere Optik sorgen.
Doch zurück zu Super Mario. Denn auch der kleine Klempner ist in dieser Woche durch die News geflitzt: Der Endlos-Runner lässt sich seit Kurzem nicht mehr nur exklusiv auf iOS spielen, sondern ist auch für Android verfügbar. Doch selbst wer den Handwerker schon seit Dezember gekonnt durch die Luftgaleeren, Festungen und Spukhäuser steuert, kann sich freuen: Die iOS-Variante wird auf 2.0 aufgerüstet. Das bringt neue Kurse für die Toad-Rallye, neue Charaktere und neue Spielmodi ins Spiel. Auf Android startet Super Marion Run gleich in der 2.0‑Version.
Sind wir nicht alle ein bisschen retro?
Trotz Update ist Super Mario aber noch ganz der Alte: Mit Schnauzer, Bauchansatz und Schirmmütze hat das Nintendo-Maskottchen sich in den letzten 30 Jahren eigentlich kaum verändert. Muss er aber auch nicht, denn selbst in einer Welt, in der alles immer schneller und effizienter wird, ist immer noch genügend Platz für etwas Retro. Ebenfalls ein gutes Beispiel dafür ist Holga 120N. Holga ist eine Mittelformatkamera. Und Holga ist analog. Statt Megapixel im zweistelligen Bereich liegt hier ein Film hinter der Linse – was vermutlich auch der Grund dafür war, dass die Produktion der einstigen chinesischen Billigkamera längst eingestellt wurde. Nun haben Freestyle Photographic Supplies sich der Sache angenommen und den chinesischen Produzenten ausfindig gemacht, der einst die Kunststoffspritzgussteile für Holga gefertigt hatte. Auch die notwendigen Werkzeuge befanden sich wohl noch im Lager. Und nun wird Holga 120N ab Juli 2017 wieder zu kaufen sein – für etwa 40 US Dollar.
War früher also alles besser? Auf keinen Fall, früher konnte man zum Beispiel nicht mit seiner Sonnenbrille bezahlen. Jetzt ist das zumindest in der Planung, wie VISA Marketing Manager Tom Mansfield CNBC berichtete: Denn Visa arbeitet an einer speziellen Brille, die einen NFC Chip enthält, der wiederum an eine Prepaid-Karte gekoppelt ist. Einen Prototyp gibt es bereits, der gerade ausgiebig von einigen Profi-Surfern getestet wird – und hoffentlich bald in die Massenproduktion geht.
Bienchen, Blümchen – und Waschmaschinen
Wenn Wartungsarbeiten neue Handys mit sich bringen, freuen sich alle. Wenn eine Waschmaschine nach einem Waschgang plötzlich einen Babyteddy hervorzaubert, geht hingegen eine große Diskussion los. So zumindest im Fall von Samsung, die genau das in einem Werbespot zeigten – mit einem dicken Augenzwinkern und viel Liebe. Muss man daraufhin gleich fragen, was man seinen Kindern nun zu diesem Thema erzählen kann, darf oder soll? Muss man nicht, finden wir. Oder, um es mit Super Marios Worten zu sagen: “Mamma mia!”